Berufsinformationen einfach finden. Berufskollegiat/in - Farbe und Gestaltung
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- Miriam Lorentz
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1 Berufskollegiat/in - Farbe und Gestaltung Die Ausbildung im Überblick Berufskollegiat/in - Farbe und Gestaltung ist eine landesrechtlich geregelte duale Ausbildung an Berufskollegs und im Ausbildungsbetrieb. Sie wird nur in Baden-Württemberg angeboten. Die Ausbildung dauert 3 Jahre. Dabei kann die Fachhochschulreife erworben werden. Ausbildungsinhalte Während des theoretischen und praktischen Unterrichts erwirbt man beispielsweise Kenntnisse in folgenden Bereichen: Technologie einschließlich eines Technologiepraktikums mit Werkstoffprüfung Werkstoffchemie Physik Betriebsführung technische Mathematik Computertechnik Gestaltung, Form und Farbe Während der Ausbildung werden z.b. auch folgende allgemein bildende Fächer unterrichtet: Deutsch Englisch Wirtschafts- und Sozialkunde Betriebliche Ausbildung Die theoretischen Inhalte der Fächer Werkstoffchemie, Mathematik und Gestaltung werden während der Ausbildungsphase im Betrieb umgesetzt und angewandt. Die Schüler/innen erhalten Einblick in das Betriebsgeschehen, sammeln Erfahrungen in den berufstypischen Arbeitsmethoden und gewinnen einen Überblick über Aufbau und Ablauforganisation des Betriebes. Rechtsgrundlagen siehe Rechtliche Regelungen. Lernorte Berufskollegiaten und Berufskollegiatinnen - Farbe und Gestaltung werden im dualen System in Berufskollegs und z.b. in Malerbetrieben ausgebildet. Der theoretische und praktische Unterricht wird in schulischen Unterrichtsräumen und schuleigenen Werkstätten im Klassenverband erteilt. Heimat- und Ausbildungsort sind häufig nicht identisch, denn die Ausbildung wird nicht in allen Städten angeboten. In welchen Orten eine Ausbildung zum Berufskollegiaten - Farbe und Gestaltung/zur Berufskollegiatin - Farbe und Gestaltung angeboten wird, findet man in der Datenbank KURSNET. Ausbildungsbedingungen Worauf man sich einstellen sollte Berufskollegiaten und Berufskollegiatinnen - Farbe und Gestaltung werden im dualen System ausgebildet. Neben der betrieblichen Ausbildung findet eine begleitende Ausbildung in Berufskollegs statt. Seite 1 von 7
2 Der Unterricht findet wöchentlich statt. Während ihrer Ausbildung eignen sich die angehenden Berufskollegiaten und Berufskollegiatinnen - Farbe und Gestaltung umfangreiches theoretisches und praktisches Basiswissen an. Sie besuchen - zusammen mit anderen angehenden Berufskollegiaten und Berufskollegiatinnen - Farbe und Gestaltung - im Klassenverband den theoretischen Unterricht. Das Lernspektrum ist breit. Es reicht von Computertechnik über Gestaltung bis hin zu Werkstoffchemie. Für ihr Lernen sind die Schüler/innen, die oft nicht mehr bei ihren Eltern, sondern am Ort des Berufskollegs wohnen, selbst verantwortlich. Um bei den regelmäßigen Leistungsnachweisen in Form von Schulaufgaben, Kurzarbeiten und Extemporalen entsprechende Leistungen erzielen zu können, müssen die Inhalte des theoretischen Unterrichts in der Regel zu Hause aufgearbeitet werden. Komplexe Unterrichtsthemen erarbeiten sich die Schüler/innen in Form von Projekten im Team. Ausbildungsvergütung Eine Vergütung wird nicht gezahlt. Ausbildungskosten Die Ausbildung an öffentlichen Berufskollegs ist für die Schüler/innen kostenfrei. Allerdings können Aufnahmeund Prüfungsgebühren anfallen. Für den theoretischen Unterricht können Lernmittelkosten (z.b. Fachliteratur), Fahrtkosten und ggf. auch Kosten für auswärtige Unterbringung entstehen. Private Schulen können ggf. auch Lehrgangsgebühren erheben. Nähere Angaben zu Ausbildungskosten enthält die Datenbank KURSNET. Ausbildungsdauer Die Ausbildung dauert 3 Jahre. Dabei kann die Fachhochschulreife erworben werden. Verkürzungen/Verlängerungen Verkürzung der Ausbildungszeit Möglichkeiten, die Ausbildung zu verkürzen, sieht die Verordnung über die Ausbildung und Prüfung an gewerblich-technischen Berufskollegs in Teilzeitunterricht nicht vor. Verlängerung der Ausbildungszeit Wer wegen mangelhafter Leistungen nicht in den nächsten Ausbildungsabschnitt versetzt wurde, kann das Schuljahr in der Regel einmal wiederholen, wenn dadurch die erlaubte Gesamtverweildauer an der Schule nicht überschritten wird. Ausbildungsform Die Ausbildung zum Berufskollegiaten/zur Berufskollegiatin - Farbe und Gestaltung umfasst theoretischen und praktischen Unterricht sowie fachpraktische Abschnitte. Der theoretische und praktische Unterricht erfolgt im dualen System und findet abwechselnd an staatlichen Berufskollegs und im Ausbildungsbetrieb statt. Seite 2 von 7
3 Die Ausbildung wird in Form von Teilzeitunterricht durchgeführt und beinhaltet einen beruflichen und einen berufsübergreifenden (allgemein bildenden) Lernbereich. Sie untergliedert sich in Schuljahre. Nähere Informationen zum Angebot an Ausbildungen enthält die Datenbank KURSNET. Ausbildungsabschluss, Nachweise und Prüfungen Ausbildungsabschluss Die staatliche Abschlussprüfung in diesem Ausbildungsberuf wird auf folgenden Grundlagen durchgeführt: Verordnung des Kultusministeriums über die Ausbildung und Prüfung an den Gewerblich-technischen Berufskollegs in Teilzeitunterricht vom (BW.ABl. S. 395), zuletzt geändert durch Verordnung vom (BW.GBl. S. 628) Internet: Berufsbildungsgesetz (BBiG) vom (BGBl. I S. 931), zuletzt geändert durch Artikel 15 Abs. 90 des Gesetzes vom (BGBl. I S. 160) Internet: beziehungsweise Gesetz zur Ordnung des Handwerks (Handwerksordnung) vom (BGBl. I S. 1411) in der Neufassung durch Bekanntmachung vom (BGBl. I S. 3074), zuletzt geändert durch Artikel 2 des Gesetzes vom (BGBl. I S.2091) Internet: Zulassung zur Prüfung Voraussetzung für die Zulassung zur Abschlussprüfung ist, dass alle erforderlichen Leistungsnachweise erbracht und die Betriebspraktika abgeleistet wurden. Hierzu kann auch eine Projektarbeit gehören, in der die Arbeitsergebnisse dokumentiert werden, z.b. in Baden-Württemberg. Unter bestimmten Voraussetzungen können Bewerber/innen, die nicht Schüler/innen einer staatlichen/staatlich anerkannten Berufsfachschule oder eines Berufskollegs sind, zu einer Externenprüfung zugelassen werden. Informationen hierzu finden sich in der Regel in den Verordnungen der Bundesländer. Prüfungsinhalte Am Ende der Ausbildung wird eine Abschlussprüfung durchgeführt, die aus einem schriftlichen, einem mündlichen und einem praktischen Teil besteht. Die Prüfung am Berufskolleg besteht aus einem schriftlichen und einem mündlichen Teil und wird beispielsweise in folgenden Fächern durchgeführt: Technologie Betriebswirtschaft Gestaltung Abschlussprüfung im jeweiligen Ausbildungsberuf Die Abschlussprüfung erstreckt sich auf die im Ausbildungsrahmenplan für die jeweilige Berufsausbildung aufgeführten Fertigkeiten und Kenntnisse sowie auf den im Berufsschulunterricht vermittelten Lehrstoff, soweit er für die Berufsausbildung wesentlich ist. Prüfungswiederholung Die Abschlussprüfung am Berufskolleg kann in bestimmten Fächern oder auch ganz bei Wiederholung des dritten Schuljahres und Verlängerung des betrieblichen Ausbildungsverhältnisses wiederholt werden. Nicht Seite 3 von 7
4 bestandene Prüfungen des Berufskollegs können beim nächsten allgemeinen Prüfungstermin wiederholt werden. Wird die gesamte Berufskolleg-Prüfung nicht bestanden, kann sie nach erneutem Besuch des dritten Schuljahres (und entsprechender Verlängerung des Ausbildungsvertrags) wiederholt werden. Nicht bestandene Abschlussprüfungen in einem anerkannten Ausbildungsberuf können laut Berufsbildungsgesetz zweimal wiederholt werden. Bei nicht eindeutigen Prüfungsergebnissen in der schriftlichen Prüfung kann zusätzlich eine mündliche Prüfung durchgeführt werden. Prüfende Stelle Abschlussprüfung bei einem staatlichen Prüfungsausschuss des Berufskollegs. Abschlussprüfung vor der Handwerkskammer (Ausbildungsbereich Handwerk) bzw. vor der Industrie- und Handelskammer (Ausbildungsbereich Industrie und Handel). Zusatzqualifikation An manchen Berufsfachschulen kann mit dem Abschluss als Berufskollegiat/Berufskollegiatin - Farbe und Gestaltung zusätzlich die Fachhochschulreife erworben werden. Zum Teil ist dafür eine Zusatzprüfung erforderlich, z.b. in den Fächern Deutsch und Englisch. Abschlussbezeichnung Die Abschlussbezeichnungen lauten: Staatlich geprüfter Berufskollegiat - Fachrichtung Farbtechnik/Staatlich geprüfte Berufskollegiatin - Fachrichtung Farbtechnik Staatlich geprüfter Berufskollegiat - Fachrichtung Farbe und Gestaltung/Staatlich geprüfte Berufskollegiatin - Fachrichtung Farbe und Gestaltung Hinzu kommt die Abschlussbezeichnung des anerkannten Ausbildungsberufs im Bereich Farbtechnik, für den ein Ausbildungsvertrag abgeschlossen wurde. Die Bezeichnungen der einschlägigen Berufsausbildungen sind: Fahrzeuglackierer/Fahrzeuglackiererin Maler und Lackierer/Malerin und Lackiererin Raumausstatter/Raumausstatterin Gestalter für visuelles Marketing/Gestalterin für visuelles Marketing Schilder- und Lichtreklamehersteller/Schilder- und Lichtreklameherstellerin Verfahrensmechaniker für Beschichtungstechnik/Verfahrensmechanikerin für Beschichtungstechnik Vergolder/Vergolderin Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung Vorausgesetzt wird in der Regel ein mittlerer Bildungsabschluss. Außerdem müssen die Bewerber und Bewerberinnen einen Ausbildungsvertrag mit einer betrieblichen Ausbildungsstätte, die den Bestimmungen des Berufsbildungsgesetzes entspricht und mit dem Berufskolleg zusammenwirkt, vorweisen. Der Vertrag muss den Besuch des Berufskolleg vorsehen. Schulische Vorbildung - rechtlich Für die Ausbildung am Berufskolleg wird ein mittlerer Bildungsabschluss vorausgesetzt. Rechtsgrundlagen siehe Rechtliche Regelungen. Seite 4 von 7
5 Auswahlverfahren Auswahlverfahren an den Berufskollegs Gibt es mehr Bewerber/innen als Ausbildungsplätze am Berufskolleg, werden die Plätze nach Quoten vergeben, und zwar 85 Prozent nach Eignung und Leistung und 15 Prozent für außergewöhnliche Härtefälle. Die Quote für Eignung und Leistung wird entsprechend dem jeweiligen Bewerberanteil auf Gruppen der Bewerber/innen mit Fachschulreife und mittlerem Bildungsabschluss verteilt; bei gleicher Rangfolge entscheidet das Los. Informationen zu den Auswahlverfahren an den einzelnen Schulen enthält die Datenbank KURSNET. Auswahlverfahren der Betriebe Größere Betriebe führen oft ein Auswahlverfahren durch, das neben dem Einstellungsgespräch noch einen schriftlichen Test umfasst. Zunehmend wird auch die Teilnahme an einer Gruppenübung oder einem Gruppengespräch mit anderen Bewerbern und Bewerberinnen verlangt. Weitere Ausbildungsvoraussetzungen Der Abschluss eines Ausbildungsvertrags mit einem Ausbildungsbetrieb ist Voraussetzung für die Berufskolleg-Ausbildung. Im Ausbildungsvertrag muss der Besuch des Berufskollegs vermerkt sein. Wichtige Schulfächer Schulkenntnisse Eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Ausbildung zum Berufskollegiaten/zur Berufskollegiatin - Farbe und Gestaltung bilden vertiefte Kenntnisse in den nachfolgend genannten Schulfächern: Schulfach Begründung Chemie Je nach Untergrund werden z.b. verschiedene Anstriche ausgeführt. Die Berufskollegiaten und Berufskollegiatinnen müssen die Zusammensetzung der einzelnen Materialien sowie ihre Besonderheiten kennen. Dafür sind Kenntnisse in Chemie notwendig. Kunst Die Berufskollegiaten und Berufskollegiatinnen sollten grundsätzliche Prinzipien der Farblehre kennen. Perspektiven nach der Ausbildung Ein Beruf - viele Möglichkeiten Beschäftigung finden Berufskollegiaten und Berufskollegiatinnen - Farbe und Gestaltung je nach Ausbildungsschwerpunkt im Betrieb beispielsweise als Maler/in und Lackierer/in für Bauten- und Korrosionsschutz, für Gestaltung und Instandhaltung oder für Kirchenmalerei und Denkmalpflege, Seite 5 von 7
6 als Fahrzeuglackierer/in, Verfahrensmechaniker/in für Beschichtungstechnik, Schilder- und Lichtreklamehersteller/in, Raumausstatter/in, Gestalter/in für visuelles Marketing oder als Vergolder/in. Am Ball bleiben durch lebenslanges Lernen Um den Anforderungen des Arbeitsalltags gerecht zu werden, müssen Berufskollegiaten und Berufskollegiatinnen - Farbe und Gestaltung ihr Fachwissen stets aktuell halten und ihre Fachkenntnisse durch Weiterbildungen erweitern. Dabei bieten sich Seminare an zu Themen wie Werkstoffchemie, Computertechnik oder Betriebswirtschaft. Auf der Karriereleiter nach oben? Wer eine leitende Position anstrebt, kann außerdem z.b. eine Weiterbildung als Technische/r Betriebswirt/in absolvieren. Personen mit einer Hochschulzugangsberechtigung können auch ein Studium in Betracht ziehen, z.b. im Bereich Design. Ausbildungsalternativen Zu diesem Beruf gibt es Ausbildungsalternativen in unterschiedlichen Bereichen. Die Ähnlichkeit der nachfolgend genannten Berufe bezieht sich auf vergleichbare Ausbildungs- bzw. Tätigkeitsinhalte. Ausbildungsalternativen im Bereich Maler- und Lackiererhandwerk Maler und Lackierer/Malerin und Lackiererin Fachrichtung Gestaltung und Instandhaltung Maler und Lackierer/Malerin und Lackiererin Fachrichtung Kirchenmalerei und Denkmalpflege Maler und Lackierer/Malerin und Lackiererin Fachrichtung Bauten- und Korrosionsschutz Fahrzeuglackierer/Fahrzeuglackiererin Vergleichbare Ausbildungs- bzw. Tätigkeitsinhalte: Ausführen von Mal- und Lackierarbeiten, Umgang mit Farben und Beschichtungsstoffen. Häufig wird auch mit ähnlichen oder gleichen Werkzeugen gearbeitet und es werden vergleichbare Arbeitstechniken eingesetzt. Teilweise sind auch die Arbeits- und Umgebungseinflüsse in der Werkstatt oder auf der Baustelle vergleichbar. Ausbildungsalternative im Bereich Theater Bühnenmaler und Bühnenplastiker/Bühnenmalerin und Bühnenplastikerin Fachrichtung Malerei Vergleichbare Ausbildungs- bzw. Tätigkeitsinhalte: (künstlerisches) Gestalten von Oberflächen, Bemalen großer Flächen, Vorbereitung der Untergründe. Das Anfertigen von eigenen Entwürfen ist häufig Teil der Ausbildung. Ausbildungsalternativen im Bereich Raumausstattung, Ausbau Raumausstatter/Raumausstatterin Bodenleger/Bodenlegerin Stuckateur/Stuckateurin Estrichleger/Estrichlegerin Glaser/Glaserin Fachrichtung Fenster- und Glasfassadenbau Vergleichbare Ausbildungs- bzw. Tätigkeitsinhalte: Untergründe behandeln und glätten, Isolierarbeiten ausführen, Wand- und Bodenbeläge verlegen, dabei Verarbeitung bzw. Verwendung von zum Teil gleichen Materialien (Putze, Spachtelmassen, Wärmedämmstoffe, Trockenbaumaterialien) und Werkzeugen. Ausbildungsalternativen im Bereich Oberflächentechnik, Korrosionsschutz Verfahrensmechaniker/Verfahrensmechanikerin für Beschichtungstechnik Oberflächenbeschichter/Oberflächenbeschichterin Vergleichbare Ausbildungs- bzw. Tätigkeitsinhalte: Oberflächen lackieren oder beschichten, Untergründe vorbereiten, Beschichtungsmaterialien verarbeiten. Den gestalterischen Möglichkeiten sind hier allerdings enge Grenzen gesetzt. Seite 6 von 7
7 Ausbildungsalternative im Bereich Lacklabor Lacklaborant/Lacklaborantin Vergleichbare Ausbildungs- bzw. Tätigkeitsinhalte: Versuchsreihen und Qualitätskontrollen durchführen, Mess- und Prüfergebnisse in Protokollen festhalten, Mitarbeit bei der Entwicklung von neuen Produkten bzw. der Optimierung von bereits bestehenden Produkten. Auch in diesem Bereich erwirbt man umfangreiche Kenntnisse über die Material- und Verarbeitungseigenschaften von Lacken und Farben. Auch denkbar: Infrage kommt ggf. auch eine Ausbildung als Gestalter/in für visuelles Marketing oder als Schilder- und Lichtreklamehersteller/in. Seite 7 von 7
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