Grundkurs Linguistik Wintersemester 2014/15. Syntax. Anja Latrouite

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1 Grundkurs Linguistik Wintersemester 2014/15 Syntax Anja Latrouite

2 Von der Morphologie zur Syntax Morpheme sind das Baumaterial für Wörter sind das Baumaterial für Phrasen sind das Baumaterial für Teilsätze sind das Baumaterial für Sätze be-, arbeit-, -en bearbeiten den Block bearbeiten um den Block zu bearbeiten er kommt, um den Block zu bearbeiten

3 Syntaktisches Wissen 1. # Colorless green ideas sleep furiously. 2. * Wild well the sleep cats. 3. (a) I told her that Maria sleeps. (b) I told Maria to sleep. (c) *I told Maria sleeps. 4. (a) I met the guy at the university (b)*the guy met I at the university. (c) *The university I met the guy at. 5. * The university was met at by us.

4 Syntax σύνταξις (altgriech): syntaxis (syn:zusammen; taxis: Ordnung) Wie ordnen wir Wörter in einer gegebenen Sprache, um Sätze zu formen? Welche syntaktischen Subkonstituenten lassen sich feststellen? Welche grammatischen Relationen bestehen zwischen Elementen im Satz?

5 Aspects of Syntax (Van Valin 2007) Relational Syntax: concerns the grammatical functions of the units of a sentence, e.g. subject, direct object, indirect object. Hierarchical Syntax: concerns the combination of parts of sentences into groups, and those groups into larger groups, etc. These groups are called constituents, and this aspect of syntax is called constituent structure.

6 Relationale Syntax Wie werden grammatische Relationen wie Subjekt und Objekt in den Sprachen der Welt kodiert? English a. I heard the noise. Deutsch b. Den Bären hör-e ich. Det.AKK bear-akk hear-pres.1s 1s.Nom Lakhota (Siou-Sprache, Van Valin 2001:98) c. (Miyé) mathó ki hená na-wíčha-wa-xʔų. (1sg) Bär der diese Stamm-3plobj-1sgsubj-hör Ich hörte diese Bären. WORTSTELLUNG SUBJEKT- UND OBJEKT- KONGRUENZAFFIXE KASUS & SUBJEKT- KONGRUENZ

7 Lakhota: gleiche Wortstellung, unterschiedliche Satzbedeutung (1) Hokšíla ki hená mathó wa na-ø-xʔu -pi boy the those bear a hear-it-hear-they Those boys heard a bear. (1 ) Hokšíla ki hená mathó wa na-wičha-ø-xʔu boy the those bear a hear-them-it-hear A bear heard those boys.

8 Grammatische Konstruktionen, für die grammatische Relationen wichtig sind. Reflexivbindung: (1) Jürgen erzählt Maria eine Geschichte über sich. Koordination mit Tilgung: (2) a. Johann hat Max gesehen und er hat ihn begrüßt. b. Johann hat Max gesehen und hat ihn begrüßt. c. *Johann hat Max gesehen und er hat begrüßt. Passiv: (3) a. Ich zeige ihr den Mann Der Mann wird ihr gezeigt. *Sie wird den Mann gezeigt.

9 Hierarchische Syntax: Konstituentenstruktur Sätze sind keine einfache Aneinanderreihung von Wörtern. Bestimmte Wörter formen Gruppen, bzw. Phrasen. Wir sprechen von Konstituenten. (4) a. Der-grosse-Mann-sitzt-auf-dem-kleinen-Stuhl. b. [Der grosse Mann] [sitzt] [auf [dem kleinen Stuhl ] ]

10 Tests für Konstituentenstruktur Permutation hier: Topikalisierung a. [Auf [dem kleinen Stuhl]] [sitzt] [der grosse Mann]. b. [Sitzt] [der grosse Mann] [auf [dem kleinen Stuhl]]? c. *[Der grosse] [sitzt] [Mann] [auf [dem kleinen Stuhl]]. d. *[Auf dem] [sitzt] [der große Mann] [ kleinen Stuhl].

11 Substitution Weitere Tests für Konstituentenstruktur a. [Auf [dem kleinen Stuhl]] [sitzt] [der grosse Mann]. b. [Auf [ihm]] [sitzt] [er]. c. [Dort] [sitzt] [er]. Koordination a. [Auf [den Stühlen]] und [unter [den Tischen]] sitzen sie. b. [Auf [den Stühlen]] und [den Tischen] sitzen sie.

12 Hierarchische Baumdarstellung der Konstituentenstruktur VP-Test: [Auf dem kleinen Stuhl sitzen ] möchte der Mann. *[Der Mann sitzen] möchte auf dem Stuhl.

13 Das Verhältnis von relationaler und hierarchischer Syntax? In Sprachen wie Englisch kann das Subjekt per hierarchischer Phrasenstruktur definiert werden: Das Subjekt ist die NP, die unmittelbar vom S- Knoten dominiert wird. Diese Definition von Subjekt funktioniert in Sprachen mit freierer Wortstellung nur unter der Annahme, dass die sichtbare syntaktische Struktur nicht der zugrundeliegenden syntaktischen Struktur entspricht.

14 Eine Syntax-Theorie In den letzten 50 Jahren hat Noam Chomsky erfolgreich seine Sicht auf Syntax vertreten, welche folgende Kernelemente enthält: Phrasenstrukturbäume als Repräsentationsformat für Sätze Transformationsregeln zur Ableitung unterschiedlicher,. aber relatierter Satzstrukturen (z.b. Aktiv-Passiv: Ich sah ihn -> Er wurde von mir gesehen)

15 Phrasenstrukturregeln S Satz besteht aus Nominal- und einer Verbalphrase NP Nominalphrase besteht aus Determinierer und Nominalphrase NP Nominalphrase besteht aus Adjektivphrase und Nomen NP NP ( ) ) ( ) D AP N PP Der sehr kleine Mann im Wald

16 Phrasenstrukturregeln generieren Bäume (hier: X-Bar) ( ) (der Philosophie) ( ) NP ( ) ) (NP) ( ) der Philosophie NP ( ) AP NP NP D N der AP N sehr kleine N PP im Wald N NP Student der Philosophie

17 Frühe Aktiv-Passiv-Transformation. (z.b. Kim saw Sandy -> Sandy was seen by Kim)

18 Generative Syntax: Oberflächen- und Tiefenstruktur Eine generelle Idee von Chomsky ist, dass alle Sätze eine abstrakte zugrundeliegende Form (Tiefenstruktur- Deep Structure) haben, die über Transformationsregeln in eine overte Form (Oberflächenstruktur Surface Structure) überführt wird. So werden alle grammatischen Sätze einer Sprache generiert. Die syntaktische Komponente ist die zentrale in Chomskys Modell; die semantische und die phonologische Komponente werden als von der Syntax abhängig und der Syntax nachgeordnet dargestellt.

19 Syntax im Verhältnis zu den anderen Domänen

20 Grammatik und Kognition Ziel der generativen Grammatik ist die Beschreibung des linguistischen Wissens eines Muttersprachlers, seine linguistische Kompetenz. Linguistische Kompetenz wurde hierbei oftmals als unabhängiges kognitives System dargestellt. Häufig wurde das Poverty of the Stimulus- Argument angeführt: der Input, den Kinder bekommen, sei zu arm, um zu erklären, wie sie die Komplexität ihrer Sprache in so kurzer Zeit erlernen; wichtige Aspekte linguistischer Kompetenz müssten angeboren sein.

21 Die Universalgrammatik Linguistische Kompetenz als genetisch verankertes Modul ist nicht sprachspezifisch; sie steht allen Sprechern, also für alle Sprachen zur Verfügung und muss abstrakt genug sein, um allen Sprachtypen gerecht zu werden. Das ultimative Ziel von Chomskyanern ist die Charakterisierung dieser Universalgrammatik und die Erklärung von Spracherwerb.

22 Coming Next: Semantik und Pragmatik beide befassen sich mit BEDEUTUNG von Sprache Semantik befasst sich mit der Bedeutung von sprachlichen Zeichen losgelöst von jedem konkreten Äußerungskontext. Pragmatik befasst sich mit der Bedeutung von Sprache im Kontext sowie mit Gesetzmäßigkeiten der Kommunikation. 22

23 Hausaufgabe Lesen Sie den Text aus G. Grewendorf, F. Hamm, W. Sternefeld (1987) Sprachliches Wissen. Beschreiben Sie die Kriterien der Konstituentenanalyse und bearbeiten Sie die Aufgabe a und b (mit PC, 300 Wörter) bis zur nächsten Sitzung.

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