NDR ELBPHILHARMONIE ORCHESTER

Transkript

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2 So, 25. Juni & 16:30 Uhr Elbphilharmonie Großer Saal NDR ELBPHILHARMONIE ORCHESTER DIRIGENT THOMAS HENGELBROCK Georg Philipp Telemann ( ) Orchestersuite D-Dur TWV 55/D18 Ouverture Menuet 1 & 2 Gavotte en Rondeau Passacaille Air (Lentement) Les Postillons Fanfare (Très viste) ca. 20 Min. NDR BAROCK VIOLINE UND LEITUNG BERNHARD FORCK Ludwig van Beethoven ( ) Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92 (1811 / 1812) Poco sostenuto Vivace Allegretto Presto Allegro con brio ca. 40 Min. Eine Initiative von NDR Elbphilharmonie Orchester und Elbphilharmonie Hamburg

3 DIE MUSIK MIT PAUKEN UND TROMPETEN Herzlich willkommen in der Elbphilharmonie! Damit möglichst viele Gäste das neue Konzerthaus besuchen können, gibt es zum Abschluss der Saison noch einmal die Reihe»Konzerte für Hamburg«. Dabei spielt das Hausorchester das NDR Elbphilharmonie Orchester zusammen mit prominenten Solisten beliebte Werke der Klassik und auch so manche Rarität. Ludwig van Beethoven Georg Philipp Telemann GEORG PHILIPP TELEMANN Orchestersuite Der erste Teil des heutigen Konzerts ist einem Komponisten gewidmet, der die Musikstadt Hamburg überhaupt erst auf die Landkarte gesetzt hat: Georg Philipp Telemann. Von 1721 bis 1767 prägte er als Musikdirektor 46 Jahre lang das hiesige Musikleben, leitete die Oper am Gänsemarkt und koordinierte die Aufführungen in den fünf Hauptkirchen. Überhaupt genoss der aus Magdeburg stammende Komponist in ganz Europa einen exzellenten Ruf und war seinerzeit sogar berühmter als Johann Sebastian Bach. (Nebenbei war er auch der Patenonkel von dessen Sohn Carl Philipp Emanuel.) Aus Telemanns riesigen, rund Werke umfassenden Schaffen erklingt am heutigen Abend eine Orchestersuite. Dahinter verbirgt sich eine aus Frankreich stammende Spezialität der Barockmusik: Auf ein festliches Eröffnungsstück (Ouvertüre) folgt eine Reihe von Tänzen (Suite). In diesem Fall stehen dabei besonders die Trompeten im Mittelpunkt. Geleitet wird das Orchester hier nicht von einem Dirigenten, sondern wie seinerzeit üblich vom Konzertmeister, also dem Ersten Geiger. Übrigens gibt es für alle alten und neuen Telemann-Fans eine freudige Nachricht: das heutige Konzert ist der Startschuss für ein großes Telemann-Festival anlässlich seines 250. Todesjahres, das der NDR in Kooperation mit der Elbphilharmonie vom 24. November bis 3. Dezember in der Laeiszhalle veranstaltet. LUDWIG VAN BEETHOVEN Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92 Apropos Jubliäum: In drei Jahren wird weltweit der 250. Geburtstag von Ludwig van Beethoven gefeiert und damit eines der größten Musikgenies überhaupt. Bereits zu Lebzeiten wurde der in Bonn geborene Wahl-Wiener über alle Maßen bewundert. Mit seinen Werken stellte Beethoven die Hörgewohnheiten des Publikums radikal auf die Probe. So spickte er viele seiner neun Sinfonien mit kühnen Dissonanzen und rhythmischen Spannungen, die für die damaligen Ohren ungeheuerlich waren. Nach der Uraufführung der siebten Sinfonie etwa befand sein Kollege Carl Maria von Weber, Beethoven sei»reif fürs Irrenhaus«. Zugleich war Musik bei Beethoven nicht mehr reine Unterhaltung. In der Musikgeschichte war er der erste freischaffende Komponist von Rang, der nicht mehr von einem König oder der Kirche abhängig war, und er versuchte mit seinen Werken humanistisch-ethische Ideale wie Menschlichkeit und Gerechtigkeit auszudrücken. Bekanntestes Beispiel dafür ist die Ode an die Freude aus dem Finale der Neunten Sinfonie, deren Melodie heute unsere Europahymne ist. Als Hymne auf die wiedererlangte Freiheit wurde auch Beethovens Siebte Sinfonie bei ihrer Uraufführung gefeiert. Im Oktober 1813 konnte der vom Komponisten verhasste Kaiser Napoleon in der Völkerschlacht bei Leipzig besiegt und damit Europa von der napoleonischen Herrschaft befreit werden. Als nun zwei Monate später in Wien ein Wohltätigkeitskonzert für die Invaliden der Napoleonischen Kriege anberaumt wurde, dirigierte Beethoven unter großem Jubel erstmals seine Siebte. Das Publikum war nicht nur ungemein ergriffen vom zweiten Satz, der einem Trauermarsch gleicht (und der vor einigen Jahren als Untermalung der Schlüsselszene im Film The King s Speech neue Popularität erfuhr). Ebenso mitgerissen zeigte man sich von der rhythmischen Energie, die im Finalsatz regelrecht außer Rand und Band gerät. GUIDO FISCHER

4 DIE KÜNSTLER BERNHARD FORCK VIOLINE UND LEITUNG Seit seinem fünften Lebensjahr hat sich Bernhard Forck der Violine verschrieben. Dem Studium in Berlin bei Prof. Eberhard Feltz folgte 1986 ein Engagement beim Berliner Sinfonie-Orchester. Sein ausgeprägtes Interesse für die historische Aufführungspraxis führte ihn u. a. zu Nikolaus Harnoncourt an das Mozarteum Salzburg und schließlich in die 1982 gegründete Akademie für Alte Musik Berlin, wo er einer der Konzertmeister ist. Mit diesem Ensemble gastiert Forck regelmäßig in den musikalischen Zentren Europas und in Übersee. Als Mitglied der Berliner Barock Solisten ist er daneben auch solistisch zu erleben. Seit 2007 ist er musikalischer Leiter des Händelfestspielorchesters Halle. Mit dem 1995 gegründeten Manon-Quartett Berlin widmet sich Forck aber auch der späteren Musik, insbesondere der Neuen Wiener Schule. Gudrun Senger THOMAS HENGELBROCK DIRIGENT Unter der Leitung von Thomas Hengelbrock, Chefdirigent des NDR Elbphilharmonie Orchesters, wurde am 11. Januar 2017 Hamburgs neuer Konzertsaal eröffnet. Er initiierte auch die Reihe»Konzerte für Hamburg«. Neben der Beschäftigung mit der Musik des 19. und 20. Jahrhunderts widmet sich Hengelbrock der»historisch informierten«aufführungspraxis und trägt so maßgeblich dazu bei, das Musizieren im Geiste der Entstehungszeit im heutigen Konzertleben zu pflegen. Er ist Gründer und Leiter des Balthasar-Neumann-Ensembles und -Chores und außerdem Chef associé des Orchestre de Paris. Er zählt zu den herausragenden Opern- und Konzertdirigenten unserer Zeit. In Zusammenarbeit mit Schauspielern wie Johanna Wokalek oder Klaus Maria Brandauer entwickelt Hengelbrock auch musikalischtheatralisch-literarische Projekte. Gunter Glücklich NDR ELBPHILHARMONIE ORCHESTER Das NDR Elbphilharmonie Orchester hat nach über 70 Jahren Orchestergeschichte seine neue musikalische Heimat in der Elbphilharmonie gefunden. Als Residenzorchester trägt es mit seinen Konzerten maßgeblich zum künstlerischen Profil des Hauses bei. Gegründet wurde es 1945 als Orchester des Nordwestdeutschen Rundfunks; von 1956 bis 2016 konzertierte es unter dem Namen NDR Sinfonieorchester. Nach Persönlichkeiten wie Hans Schmidt-Isserstedt, Günter Wand, Christoph Eschenbach und Christoph von Dohnányi wirkt seit 2011 Thomas Hengelbrock als Chefdirigent am Pult. Als Erster Gastdirigent steht ihm seit 2015 Krzysztof Urbański zur Seite. Das NDR Elbphilharmonie Orchester veranstaltet eigene Konzertreihen in Hamburg, Lübeck und Kiel und spielt eine tragende Rolle bei den großen Festivals in Norddeutschland. Seinen internationalen Rang unterstreicht es auf Tourneen durch Europa, nach Nord- und Südamerika sowie nach Asien. Darüber hinaus engagiert sich das Orchester im Education-Bereich und der Nachwuchsförderung. Das Ensemble»NDR Barock«formiert sich aus Mitgliedern des NDR Elbphilharmonie Orchesters, die sich der historisch informierten Aufführungspraxis verschrieben haben. Im heutigen Konzert werden Sie von Gastmusikern mit historischen Instrumenten unterstützt. Michael Zapf

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