OSKA! Offensive Strategien gegen Kinderarmut
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- Kerstin Holtzer
- vor 8 Jahren
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1 OSKA! Offensive Strategien gegen Kinderarmut
2 Impressum: EMS elke meister schulen gemeinnützige GmbH Mittelstraße Magdeburg
3 Im September 2009 veröffentlichte OECD eine Stu zum Wohlbefinden von Kindern (OECD, Mehr für Kinder tun, 2009, Danach lebt in Deutschland, trotz überdurchschnittlich hoher direkter Transferleistungen an Familien, jedes 6. Kind in Armut, d.h. mit weniger als 50% des Durchschnittseinkommens. Besonders stark sind Kinder alleinerziehender Mütter und Väter betroffen (40% ser Haushalte gelten als arm). Im Bundesvergleich liegt das Land Sachsen-Anhalt mit einer Armutsrisikoquote von 17% an sechst höchster Stelle. Eine überdurchschnittlich hohe Armutsbetroffenheit zeigt sich auch in ostdeutschen Großstädten mit Einwohnerzahlen zwischen und (Kompetenzzentrum für familienbezogene Leistungen im BMFSFJ, Armutsrisiken von Kindern und Jugendlichen in Deutschland, 2008). Ansätze zu einer Senkung der Armut von Kindern liegen in der verstärkten Investition in Bildungs- und Betreuungsangebote nach skandinavischem Vorbild. Unser Projekt folgt sem Ansatz, indem es den durch Armut hervorgerufenen vielschichtigen Benachteiligungen von Kindern durch eine gezielte Förderung und Unterstützung entgegenwirkt. Ziel des Projekts OSKA! ist es, benachteiligten Kindern Entwicklungschancen zu eröffnen, damit sie Kraft, den Mut und Kompetenz erlangen ihre individuellen Talente und Fähigkeiten zu erkennen und für sich zu nutzen. Die Muster von Bildungsvererbung und sozialer Benachteiligung werden aufgebrochen, indem teilnehmenden Kinder und ihre Familien aus der sozialen Isolation gelöst sowie gezielt gestärkt und gefördert werden. Die Umsetzung erfolgt in Zusammenarbeit mit regionalen Grundschulen durch Unterrichtseinheiten in altersgerechter Berufskunde, aktiver Freizeitgestaltung durch Workshops, stabilisierenden Trainings sowie ggf. Einzelgesprächen. Auch Familien der Kinder werden einbezogen z.b. über Gesprächs- und Beratungsangebote. Im August 2010 führten wir zum Abschluss des Projekts einen Workshop mit Vertreter(innen) aus der Kinder- und Jugendarbeit sowie betroffenen Kindern durch. Dieser Workshop stellt eine Art Bilanz der Projektarbeit dar. Ziel war es verschiedenen Gesichter von Armut zu verdeutlichen und gemeinsam mit den Teilnehmer(inne)n eine Vision von einer Welt jenseits von Armut und sozialer Ausgrenzung zu entwerfen. Die Ergebnisse des Workshops dokumentiert vorliegende Broschüre.
4 Die Gesichter Soziale Isolation! Schlechtere Bildungschancen! Kein Sportverein! Kein Museum! Kein Kino! Kein Fernsehen! Erhöhtes Gesundheitsrisiko z.b. durch ungesunde Ernährung, wenig Bewegung oder pränatale suchtbedingte Entwicklungsstörungen!
5 von Armut Materielle Benachteiligung! Entwicklungsdefizite im Bereich der sozialen, persönlichen und fachlichen Kompetenzen! Kein Zirkus! Geminderte Teilhabe an (politischen) Mitsprache- und Entscheidungsprozessen! Gesellschaftliche Ausgrenzung!
6 Briefe aus Visionen von einer
7 der Zukunft Welt ohne Kinderarmut Briefe von Teilnehmenden des Workshops: Lara (10), Josline (10), Ricarda (10), Arianny (10), Shaina (8)
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9 Strategien gegen Kinderarmut Forderungen aus dem Workshop Bildung allseits und das für JEDEN! Keine Einteilung in arm und reich! Breite Unterstützung durch Sozialpädagog(inn)en in allen Bildungsstufen! JEDER passt auf JEDEN auf! Kostenfreies Essen für Kinder an Schulen und KITAS! Betriebsinterne KITAS! Elternarbeit! Bildungsangebote schon im Kindergarten! Ärztliche Pflichtuntersuchungen von Geburt an! Freizeitgestaltung muss kostengünstiger oder kostenfrei sein, Freizeit muss für ALLE möglich sein! Keine Gewalt, sondern mehr KOMMUNIKATION! Einführung eines alternativen Bildungssystems! Kinder sollten stärker respektiert, ihre individuellen Potentiale und Talente sollten nicht unterschätzt werden!
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11 OSKA! Eine Bilanz Das Projekt OSKA! wurde vom in der sachsen-anhaltischen Landeshauptstadt Magdeburg durchgeführt. Innerhalb ser sieben Monate konnten positive Veränderungen in den sozialen und persönlichen Kompetenzen der teilnehmenden Kinder erreicht werden. Wie beabsichtigt konnten Anregungen und Motivation zu einer aktiveren und anspruchsvolleren Freizeitgestaltung gegeben werden. Viele der Kinder entdeckten bisher unbekannte Talente und Fähigkeiten an sich, lernten Konflikte zu erkennen und verbal auszutragen sowie eigene Interessen und Standpunkte durchzusetzen. Häufig waren wir erstaunt über unvermutete Kompetenz und Leistungsfähigkeit der Kinder. Begeistert haben uns ihre Aufgeschlossenheit, ihr Eifer und ihr Optimismus. Für eine Stabilisierung des positiven Entwicklungsverlaufs der teilnehmenden Kinder wäre zum einen eine Fortführung der Projektidee unter OSKA! notwendig. Zum anderen wäre eine verstärkte Arbeit mit Eltern und Lehrerschaft wünschenswert. Unser Dank geht an: den ESF und das BMAS alle teilnehmenden Schulsozialarbeiterin, Kinder sowie Schulleitung, Schulverwaltung, den Hort der Lehrerschaft, GTGS Lindenhof, Magdeburg alle teilnehmenden Kinder sowie Schulleitung, Lehrerschaft, Schulverwaltung, den Hort der GS Hegelstaße, Magdeburg alle teilnehmenden Kinder sowie Hortmitarbeiter(innen), Hortleitung, Schulleitung, Lehrerschaft, Schulverwaltung des Ev. Schulkinderhauses und der GS Weitlingstraße, Magdeburg Partner in der Umsetzung der Freizeit- und Beschäftigungsangebote: Museum im Kloster Unser Lieben Frauen, Bäckerei Schäfer, Stadtbibliothek, KJFE Knast und Banane, Frau Sabrina Wilke, Frau Uta Linde, Theater Magdeburg, PEPE, Auszubildenden zum IEM 08 und 09 der EMS ggmbh, Sozialistische Jugend Deutschlands Die Falken, Landesjugendwerk der AWO Sachsen-Anhalt Teilnehmenden des Abschlussworkshops: Steffen Kulow, lkj) Sachsen-Anhalt e.v.; Julia Hausdorf, DKSB Landesverband Sachsen-Anhalt e.v.; Schülerinnen: Arianny Aquino Villar, Ricarda Fitzlaff, Lara Behrend, Josline Adjovi Signanhode, Kathleen Geppert, Shaina Buchholz sowie Doreen Geppert (alleinerziehende Mutter), Diana Jacobs (alleinerziehende Mutter), Anja Buchholz (alleinerziehende Mutter) und Sabrina Wilke (Sozialpädagogin im Projekt ALISA der EMS ggmbh). Magdeburg, im August 2010 Anette Meister Ramona Krüger
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