Anreiz für Wettkampfsport bei Kindern und Jugendlichen
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- Maximilian Amsel
- vor 6 Jahren
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1 Anreiz für Wettkampfsport bei Kindern und Jugendlichen Vortrag Arne Güllich Einführung Anreiz des Wettkampfs Wettkampf und Training
2 Sozialer Wandel Erwartungen Wertewandel Askesewerte, Aufschub Bedürfnisbefriedigung Anstrengungs-, Leistungsbereitschaft Individualisierung Traditionell vorgespurte Bindungsformen Individueller Entwurf der Biographie Individuell verschiedene, losere Bindungsformen Differenzierung Konkurrenz zwischen Sportanbietern Modernisierung Bewegung Fitness Gesundheitliche Risikofaktoren
3 Sozialer Wandel auch im (Vereins-) Sport? Szenarien Empirische Befunde Sportverein Jugendliches Engagement im Sportverein Gemeinschaft und Geselligkeit Traditioneller Wettkampfsport Ehrenamtliches Engagement Erlebnis-, Fun-, Thrill-Sport Jugend-Subkulturen innovativer Bewegungsformen Trendsportarten Gesundheitsbezogene Sportangebote o o? Warum Wettkampfsport?
4 Anreiz und Motivation Anreiz Handlung Ergebnis Folgen Erwarteter Nutzen * Wahrscheinlichkeit Motivation Richtung Intensität Dauerhaftigkeit Leistung (Miss-) Erfolg Lob, Tadel Ansehen Einkommen * Nutzen materiell oder immateriell Motivationsanreiz In Handlung, Ergebnis intrinsisch Freude an Tätigkeit Freude am Wettkampf In Folgen extrinsisch Fitness, Aussehen Ansehen, Prestige Einkommen, Prämien
5 Anreiz des Wettkampfsports Anreize müssen im Wettkampf selbst, in seinen emotionalen Komponenten liegen und in der Vorbereitung darauf. Motivationsanreiz In Handlung, Ergebnis intrinsisch Freude an Tätigkeit Freude am Wettkampf In Folgen extrinsisch Fitness, Aussehen Ansehen, Prestige Einkommen, Prämien Auch ohne Wettkampf zu erreichen. Abhängig von Erfolg nur Erfolgreiche im WK-Sport? Höchst geringe Wahrscheinlichkeit nicht rational.
6 Leistung und Wettkampf Leistung (Güllich & Krüger, 2013) Vollzug und/oder Ergebnis positives Ansehen nach kulturell verankerten Wertmaßstäben Verwirklicht, symbolisiert und/oder dient gesellschaftlichen Zielen Leistung im Sport Kriterien Handlungsergebnis objektivierbar Gütemaßstab verbindlich Auf Schwierigkeitsmaßstab bezogen Gelingen und Misslingen, Vergleich von Handlungsergebnissen Unterschiede beruhen auf Fähigkeiten und Anstrengung des Handelnden Soziale Regelung Unproduktiv Aktivitäts- und Wertungsdimensionen motorisch-körperlich künstlerisch-ästhetisch intellektuell-kognitiv kooperativ Bezugsrahmen sachbezogen individuell sozial
7 Leistung und Wettkampf Anthropologie des Handelns Handlungsunsicherheit als Anreiz Alltag: Rationalisierung, Zweckmäßigkeit, Erfolgssicherheit Nur Handlungsunsicherheit mobilisiert auf Dauer Aufmerksamkeit, Interesse und Antriebskräfte Sicherheitsparadoxie: In dem Maße, wie der Mensch erfolgssichere Handlungsmuster aufbaut, verliert das Handeln seinen Eigenreiz als Handeln und entwertet sich subjektiv der Ertrag. Handeln bezahlt die Erfolgssicherheit mit Monotonisierung und Gratifikationsverfall (Tenbruck, 1978). Äußere Unsicherheit Ob? Innere Unsicherheit Wie? Emotionale Komponente: Lust- und Lastgefühle Eigenwert
8 Leistung und Wettkampf Wettkampf (Güllich & Krüger, 2013) Kulturelle Institution, wo Bewegungsaufgaben im Rahmen eines sportartspezifischen Regelwerks zu lösen sind, wobei die gegnerischen Parteien versuchen, gegenseitig der Erfolg der Bewegungshandlungen zu verhindern. Die soziale Institution, die auf Dauer die Ungewissheit des Ausgangs gewährleisten kann. Zu Beginn Gleiche werden aufgrund am Ende ungleicher Leistungen in eine Rangreihe gebracht. Erwerb symbolischen Kapitals knappes Gut. Wettbewerb und Kooperation.
9 Anreiz des Wettkampfs Aufladen des Eigenwerts des Handelns Vorsätzliches Risiko des Scheiterns Widerstand des Gegners Freiwillige Selbsterschwernis Der Hürdenläufer überwindet die Hürde nicht, weil sie im Weg steht. Er stellt sie sich in den Weg, um sie überwinden zu können. Der Spieler überwindet seinen Gegenspieler nicht, weil er ihm im Wege steht. Er stellt ihn sich gegenüber, um ihn überwinden zu können.
10 Anreiz des Wettkampfs Erste Pointe: Mittel Zweck Relation Erfolg ist nicht Zweck des Handelns, sondern Mittel für den Zweck, um den Erfolg wetteifern zu können.
11 ich mit einem gleich guten Gegenspieler spiele und ungewiss ist, wer heute besser spielen wird. ich meinem Gegenspieler deutlich überlegen bin und von Beginn an klar ist, wer heute besser spielt. Freude am Wettkampf Im Wettkampfspiel macht es mir Freude, mich voll anzustrengen, wenn Tennis Jugend und Erwachsene (Pfalz) mein Gegenspieler mich sehr fordert und ich gegen ihn mein Bestes geben muss. ich gegen meinen Gegenspieler die Ballwechsel leicht gewinne. mein Gegenspieler mit voller Anstrengung spielt. mein Gegenspieler sich an diesem Tag nicht sehr anstrengt und es "locker angehen lässt". mein Gegenspieler in bester Tagesform spielt. mein Gegenspieler in schlechter Tagesform spielt trifft gar nicht zu trifft voll zu
12 Anreiz des Wettkampfs Zweite Pointe: Fair Play als moralische Klugheit (Emrich & Prohl, 2008) Wahrung der vollen Gegenwehr des Gegenspielers Wahrung des Gleichheits- und Leistungsprinzips Aufwertung des Handelns Kooperation im Wettbewerb
13 Training und Wettkampf Dritte Pointe: Paradoxie von Training und Wettkampf Mühsal, Anstrengung, Verzicht, Leiden, um Unsicherheit des Ausgangs des Wettkampfs möglichst zu minimieren, um immer wieder vorsätzlich Situationen organisierter Unsicherheit aufzusuchen.
14 Eigenwert des Handelns im Wettkampf, Motivation und Outcomes Fair Play Unfair Play Ergebnis- Ergebnisunsicherheit sicherheit Motivation Locus of Causality Task Orientation Ego Orientation Social Appraisal Intrinsic Motivation Stimulation Outcomes Autonomy Competence = signifikanter Zusammenhang
15 Vielen Dank!
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