Nachweise und Bieter das Bsp. Textilien und Bekleidung

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1 Nachweise und Bieter das Bsp. Textilien und Bekleidung Vortrag von Johanna Fincke Christliche Initiative Romero Netzwerkinitiative NRW Johanna Fincke Christliche Initiative Romero

2 Struktur des Inputs 1. Herstellungsprozess 2. Aktuelle Fälle von Arbeits- /Menschenrechtverletzungen 3. Einkaufsalternativen und Wege aus dem Labeldschungel Netzwerkinitiative NRW Johanna Fincke Christliche Initiative Romero

3

4 Produktion von T&B Auslagerung arbeitsintensiver Produktionsschritte in Länder des Südens ( Billiglohnländer) ab 80 er Jahre neue Strategie der Konzerne: keine eigenen Fabriken: Zulieferer Zulieferer + Länder: austauschbar

5 Arbeitsrechtsverletzungen Überwiegend Frauen arbeiten in der Textilindustrie Löhne befriedigen die Grundbedürfnisse nicht (El Salvador: 173 US-$; Bangladesh: 17 ) Kaufkraft oftmals sogar sinkend Exzessive Überstd./ Zwang zu Überstd. Hoher Arbeitsdruck Arbeitsunfälle Mit 35 verschlissen physische und psychische Gewalt Aber: Formelles Beschäftigungsverhältnis in den Fabriken ist wichtig!

6 Arbeitsrechtsverletzungen sind die Regel, nicht die Ausnahme! Otto-Versand (sinngemäß): In 80 Prozent der Zulieferbetriebe gibt es Arbeitsrechtsverletzungen

7 Was tun? Kriterien des sozial- verantwortlichen Einkaufs Kriterien: Erklärung der Menschenrechte der UN Standards der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) insbesondere die sog. Kernarbeitsnormen : - Verbot von Zwangs- und Sklavenarbeit - Verbot der Diskriminierung - keine ausbeuterische Kinderarbeit - Vereinigungsfreiheit und das Recht auf Kollektivverhandlungen Arbeits- und Sozialstandards in Deutschland und Europa (z.b. Tariftreue und Mindestlöhne) Fairer Handel (mindestens FLO-Kriterien)

8 Nachweise Selbstverpflichtungserklärungen bringen keinerlei reale Verbesserungen und wirken höchstens symbolisch (Lion Apparel) auch unabhängige Zertifizierungen (z.b. FLA/adidas) garantieren nicht zwangsläufig eine Veränderungen der AB in den Ländern des Südens/Ostens (es bleiben: kurze Lieferfristen, Risiken) Tiefe der Lieferketten bedenken (unterschiedliche Stufen des Verarbeitungsverfahren brauchen unteschiedliche Zugänge) Einkaufspraxis d. Unternehmen in den Blick nehmen5

9 Aber was ist denn jetzt wirklich sozial oder fair oder öko?

10 Ökotex 100 Bescheinigt gesundheitliche Unbedenklichkeit, lässt aber selbst für Babyartikel einen Schadstoffgehalt an Schwermetallen, Pestiziden, Formaldehyd, Chlorbleiche zu. Geprüft wird ausschließlich das fertige Produkt. Bei der Überprüfung werden weder die Produktionsschritte noch das ökologische Umfeld oder die Arbeitsbedingungen berücksichtigt.

11 GOTS 1) Sozialstandards Keine unabhängige, sondern externe Kontrolle (unter möglicher Einbeziehung lokaler Arbeitnehmervertretungen und anderer Interessengruppen). 2) Umweltstandards Einhaltung von Mindest- Umweltstandards im Vergleich zu IVN Best dürfen mehr synthetische Fasern verwendet werden, wodurch GOTS für eine größere Spannbreite an Bekleidungsstücken als Siegel in Frage kommt.

12 Fair Trade FWF Transfair-Ansatz - Produktbezogenes Siegel von FLO - Zugesicherter Mindestpreis per Vertrag, Fairtrade Prämie, Lizenzgebühr - Textilien: Fairtrade Standards für ges. Lieferkette? - Mindestlöhne FWF-Ansatz - Zertifizierung von Unternehmen, nicht Einzelprodukten - Fokus auf Konfektion, nicht Anbau von Baumwolle - Existenzsichernde Löhne - Überprüfung /Zertifizierung durch MSI - Sozialstandards bei Produktion und Verkauf

13 Sozial-fair Verband VFI vergibt Siegel Kodex (unvollständige Formulierung der ILO KA) Keine Prüfung / ehrenwörtliche Basis Unterstützung bei Verdacht dem nachzugehen Keinerlei Kontrollen, Audits od. andere Verpflichtungen

14 Wertungshilfen für Nachweise Beschwerdemechanismus (in der Fabrik und beim Auftraggeber) Schulungen für ArbeiterInnen (durch unabhängige Gruppen) Einbeziehung der ArbeiterInnen bei allen Prozessen der Umsetzung Unterstützung lokaler Gewerkschaften und NGOs Transparenz (zu den ArbeiterInnen und der Öffentlichkeit) Multi-Stakeholder-Initiativen (MSIs) mit Management System Audit (MSA), die einen umfassenden Kodex mit IAO Normen + living wage vorsehen, Annahmen über gefährdete Länder nicht zu positiv setzen.

15 Tipp: Vertrauenswürdig sind vor allem Siegel und Initiativen, die von unabhängigen Stellen entwickelt, vergeben und kontrolliert werden (Fair Wear Foundation, Fair Trade und Global Organic Textile Standard).

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