2. Themenschwerpunkte in der Suchthilfe der Caritas - Entwicklungstrends und Perspektiven
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- Benedict Heiko Bieber
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1 Thema: Strategie der Drogennachfragereduzierung und Perspektiven für 2009 bis Das Suchthilfesystem in Deutschland Kooperation von öffentlicher Hilfe und Freier Wohlfahrtspflege in der Suchtarbeit und in der Gesundheits- und Sozialpolitik 2. Themenschwerpunkte in der Suchthilfe der Caritas - Entwicklungstrends und Perspektiven
2 Thema: Strategie der Drogennachfragereduzierung und Perspektiven für 2009 bis 2018 Suchtprobleme in Deutschland 1,3 Mio Menschen mit abhängigem Alkoholkonsum 2,7 Mio Menschen mit riskantem Alkoholkonsum 1,4 bis 1,9 Mio Menschen mit Medikamentenabhängigkeit Menschen mit abhängigem Konsum von illegalen Drogen bis beratungs- und behandlungsbedürftige Spielern/innen.
3 Thema: Strategie der Drogennachfragereduzierung und Perspektiven für 2009 bis 2018 Der Deutsche Caritasverband unterhält bundesweit folgende Einrichtungen und Angebote für Suchtkranke / Drogenabhängige: - 10 Tageskliniken - 40 Fachkliniken - 80 Einrichtungen für Betreutes Wohnen/Nachsorge - 7 Adaptionseinrichtungen Beratungs- und Behandlungsstellen - 29 Suchtpräventionsstellen - 18 Begegnungsstätten - 3 Schulen für suchtkranke Jugendlichen und junge Erwachsene Selbsthilfegruppen
4 Thema: Strategie der Drogennachfragereduzierung und Perspektiven für 2009 bis 2018 Auf welcher Basis hat sich dieses differenzierte Hilfesystem entwickelt? Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat. (Art. 20 Abs. 1 Grundgesetz) Sozialstaatsprinzip demokratische Willensbildung Föderaler Aufbau der staatlichen Organe Zusammenwirken auf Grundlage des Subsidiaritätsprinzips.
5 Thema: Strategie der Drogennachfragereduzierung und Perspektiven für 2009 bis 2018 Das Sozialstaatsprinzip fordert den Gesetzgeber auf, für soziale Gerechtigkeit zu sorgen die soziale Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger herzustellen und zu erhalten. Die sog. Drei Säulen der sozialen Sicherheit sind: (1) Sozialversicherung (Kranken-, Pflege-, Renten-, Arbeitslosenversicherung) (2) Versorgung und sozialer Ausgleich (Kinder-, Erziehungs-, Wohngeld) (3) Fürsorge Wohlfahrtspflege (Jugendhilfe, Eingliederungshilfe, Hilfe zur Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten)
6 Thema: Strategie der Drogennachfragereduzierung und Perspektiven für 2009 bis 2018 Ein wichtiger Meilenstein für die Entwicklung des Suchthilfesystems war das Urteil des Bundessozialgerichts im Jahr 1968, in dem die Suchtmittelabhängigkeit als eigenständige behandlungsbedürftige Krankheit anerkannt wurde. Damit konnten individuelle Leistungsansprüche gegenüber den Sozialversicherungs- und Sozialleistungsträgern geltend gemacht werden.
7 Thema: Strategie der Drogennachfragereduzierung und Perspektiven für 2009 bis 2018 Wichtige Akteure in der Verwirklichung einer gerechten Sozialordnung sind u.a. die Verbände der Freien Wohlfahrtspflege, die sich in sechs Spitzenverbänden zusammen geschlossen haben. Der Deutsche Caritasverband e.v. ist eine der größten bzw. der größte dieser Wohlfahrtsverbände: er unterhält bundesweit ca Einrichtungen in allen Bereichend der gesundheitlichen Versorgung und der sozialen Arbeit mit insgesamt beruflichen Mitarbeitern/ innen allerdings in einer föderalen Struktur mit rechtliche selbständigen Gliederungen auf der diözesanen und der kommunalen Ebene.
8 Thema: Strategie der Drogennachfragereduzierung und Perspektiven für 2009 bis 2018 Subsidiaritätsprinzip Was der einzelne und was Gruppen und Körperschaften aus eigener Kraft tun können, darf weder von übergeordneten Instanzen noch vom Staat an sich gezogen werden. Anerkennung sozialer Initiativen Staatliche Pflicht zur Stärkung der kleineren Einheiten, damit sie diese Aufgabe wahrnehmen können Grundlage sind die Verfassungsrechte: Achtung des Menschen, Freiheit der Person und ihrer Entfaltung, Freiheit des Bekenntnisses.
9 Thema: Strategie der Drogennachfragereduzierung und Perspektiven für 2009 bis 2018 Eine zentrale Wurzel des Subsidiaritätsprinzips ist die Katholische Soziallehre; manifestiert in der Sozialenzyklika Quadragesimo anno (1931). Hinweis auf das Subsidiaritätsprinzip in der Enzyklika Deus caritas est (2005) Nicht den alles regelnden und beherrschenden Staat brauchen wir, sondern den Staat, der entsprechend dem Subsidiaritätsprinzip großzügig die Initiativen anerkennt und unterstützt, die aus den verschiedenen gesellschaftlichen Kräften aufsteigen und Spontaneität mit Nähe zu den hilfebedürftigen Menschen verbinden.
10 Thema: Strategie der Drogennachfragereduzierung und Perspektiven für 2009 bis 2018 Gemäß dem Subsidiaritätsprinzip übernehmen die Verbände der Freien Wohlfahrtspflege öffentliche Aufgaben (Pflichtaufgaben und Ermessenaufgaben). Für diese Dienstleistungen erhalten die Träger staatliche Leistungsentgelte oder Zuwendungen. aber: Rechtsanspruch auf Hilfe hat der hilfebedürftige Bürger. Er entscheidet über sein Wunsch- und Wahlrecht, welche Leistung in welcher Einrichtung in Anspruch nimmt. Die Verbände bringen in erheblichem Maße auch Eigenmittel ein.
11 Thema: Strategie der Drogennachfragereduzierung und Perspektiven für 2009 bis 2018 Selbstverständnis und Funktionen der Caritas (1) Die Caritas ist Anwalt und Partner für Bevölkerungsgruppen und Personen, die ihre Interessen und Belange nicht angemessen allein vertreten können und die von sozialen und /oder gesundheitlichen Problemen und Benachteiligungen betroffen sind. Sie tritt ein für deren Teilhabe und Würde. (2) Sie ist Träger von sozialen Diensten und Einrichtungen und Anbieter von sozialen Dienstleistungen für Menschen in vielfältigen Problemlagen.
12 Thema: Strategie der Drogennachfragereduzierung und Perspektiven für 2009 bis 2018 (3) Die Caritas organisiert und bündelt ehrenamtliche Tätigkeit und bürgerschaftliches Engagement von Betroffenen und sozialpolitisch interessierten Menschen. (4) Sie gestaltet Sozial- und Gesundheitspolitik mit und setzt sich ein für die Entwicklung einer bedarfsgerechten sozialen Infrastruktur. (5) Sie ist beteiligt an der politischen Willensbildung und bringt ihre Vorstellungen von sozialer Gerechtigkeit in den demokratischen Willensbildungsprozess ein. (6) Sie ist Arbeitgeber für eine große Anzahl von Mitarbeiter/innen und Mitarbeiter.
13 Thema: Strategie der Drogennachfragereduzierung und Perspektiven für 2009 is 2018 Wichtige Arbeitsstrukturen des DCV für die sozialpolitische Interessenvertretung sind Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege e.v. Deutscher Verein für öffentliche und freie Wohlfahrtspflege e.v. suchtspezifisch Hauptstelle für Suchtfragen e.v. Deutscher Sucht- und Drogenrat Innerhalb der Caritas Arbeitsgemeinschaft katholische Suchthilfe Konferenz der Diözesan-Referenten/innen für Suchthilfe Caritas Suchthilfe Bundesverband der Suchthilfeeinrichtungen im DCV e.v.
14 Thema: Themenschwerpunkte in der Suchthilfe der Caritas in den letzten Jahren und zukünftige Entwicklungsaufgaben 1. Sozialmonitoring des Deutschen Caritasverbands und der Verbände der Freien Wohlfahrtspflege zu den unerwünschten Nebenwirkungen wichtiger Sozialreformen
15 Thema: Themenschwerpunkte in der Suchthilfe der Caritas in den letzten Jahren und zukünftige Entwicklungsaufgaben 2. Integration einer umfassenden Sucht- und Drogenpolitik und stärkere Integration der Hilfesysteme für Konsumenten/innen legaler und illegaler Drogen
16 Thema: Themenschwerpunkte in der Suchthilfe der Caritas in den letzten Jahren und zukünftige Entwicklungsaufgaben 3. Entwicklung / Erweiterung von der Suchtkrankenhilfe zur Suchthilfe
17 Thema: Themenschwerpunkte in der Suchthilfe der Caritas in den letzten Jahren und zukünftige Entwicklungsaufgaben 4. Zunehmende Bedeutung der suchtmedizinischen Forschung und der suchtmedizinischen Hilfeansätze
18 Thema: Themenschwerpunkte in der Suchthilfe der Caritas in den letzten Jahren und zukünftige Entwicklungsaufgaben 5. Zunehmende Bedeutung bevölkerungsbezogener Präventionsmaßnahmen (gerade im Bereich der legalen Suchtmittel) und neuer Bezug zwischen Verhaltens- und Verhältnis-Prävention
19 Thema: Themenschwerpunkte in der Suchthilfe der Caritas in den letzten Jahren und zukünftige Entwicklungsaufgaben 6. Interkulturelle Öffnung der Dienste und Einrichtungen für Menschen mit Migrationshintergrund
20 Thema: Themenschwerpunkte in der Suchthilfe der Caritas in den letzten Jahren und zukünftige Entwicklungsaufgaben 7. Neue Suchtmittel und neue Formen des Missbrauchs
21 Thema: Themenschwerpunkte in der Suchthilfe der Caritas in den letzten Jahren und zukünftige Entwicklungsaufgaben 8. Neue Formen der Beratung: Online-Beratung
22 Thema: Themenschwerpunkte in der Suchthilfe der Caritas in den letzten Jahren und zukünftige Entwicklungsaufgaben 9. Weiterentwicklung der Kooperation zwischen beruflicher Suchthilfe und selbsthilfebezogener Suchthilfe
23 Thema: Themenschwerpunkte der Suchthilfe in der Caritas in den letzten Jahren und zukünftige Entwicklungsaufgaben 10. Weiterentwicklung kommunaler / regionaler Versorgung Ausbau von träger- und sektorenübergreifenden Verbundstrukturen und Netzwerken
24 Thema: Themenschwerpunkte in der Suchthilfe der Caritas in den letzten Jahren und zukünftige Entwicklungsaufgaben 11. Jahreskampagne des DCV 2009 Menschen am Rande für selbstbestimmte Teilhabe
25 Thema: Themenschwerpunkte in der Suchthilfe der Caritas in den letzten Jahren und zukünftige Entwicklungsaufgaben Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!!
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