Heppemheim - Errichtung eines Solarparks Geophysikalische Prospektion zur Erfassung von archäologischen Bodendenkmälern

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1 Heppemheim - Errichtung eines Solarparks Geophysikalische Prospektion zur Erfassung von archäologischen Bodendenkmälern Auftraggeber: Gruppen Gas- und Elektrizitätswerk Bergstraße AG Dammstraße Bensheim Datum: Bearbeiter: Dipl.-Geophys. Richard Vogt

2 Seite 2 von 6 Inhaltsverzeichnis Abbildungs verzeichnis 2 1. Auftrag, Fragestellung und Unt ersuchungs gebi et 3 2. Dur chführung der Messungen 3 3. Bearbeitung und Darstellung der aufgenommenen Daten 4 4. Interpretati on 5 5. Zus ammenfassung und Ausblick 6 Abbildungs verzeichni s Abb. Ü: Ergebnis der geomagnetischen Kartierung in Graustufendarstellung, Messwertbereich - 5 bis + 5, Maßstab ~ 1 : Übersicht spl an Abb. N1/S1: Ergebnis der geomagnetischen Kartierung in Graustufendarstellung, Messwertbereich - 2 bis + 2, Maßstab 1 : Abb. N2/S2: Ergebnis der geomagnetischen Kartierung in Graustufendarstellung, Messwertbereich - 5 bis + 5, Maßstab 1 : Abb. N3/S3: Ergebnis der geomagnetischen Kartierung in Graustufendarstellung, Messwertbereich - 10 bis + 10, Maßstab 1 : Abb. N4/S4: Ergebnis der geomagnetischen Kartierung mit Ausweisung der erfassten Strukturen, Maßstab 1 : 1.000

3 Seite 3 von 6 1. Auf trag, Fragestellung und Unt ersuchungsgebiet Die Geophysik Rhein-Main GmbH, Frankfurt am Main wurde von der Gruppen Gas- und Elektrizitätswerk AG - Bensheim mit einer geophysikalischen Prospektion auf einem landwirtschaftlich genutzten Gelände in Heppenheim beauftragt. Im Rahmen der Planung der Errichtung eines Solarparks gab es von Seiten des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen wegen hier möglicherweise vorliegender archäologischer Fundstellen die Beauflagung zu einer Voruntersuchung. Daher wurde als vorbereitende Untersuchung eine geomagnetische Prospektion durchgeführt. Bei der Hessen-Archäologie wurde eine entsprechende Nachforschungsgenehmigung (NfG 208 / 2017) eingeholt. Die Untersuchung erstreckte sich über zwei Flächenabschnitte im Südwesten der Gemarkung von Heppenheim zwischen Segelflugplatz und der Autobahn A5. Der nördliche gelegene Abschnitt wird derzeit als Wiese genutzt. Er wird nach Westen und Süden jeweils von tiefen Entwässerungsgräben begrenzt; nach Osten und Norden schließen weitere Wiesen an die untersuchte Fläche an. Der südlich gelegene Abschnitt wird derzeit als Acker genutzt. Er wird im Süden von einer Baumreihe und im Westen von einem Entwässerungsgraben begrenzt; nach Osten und Norden schließen weitere beackerte Flächen an die untersuchte Fläche an. 2. Durchf ührung der Messungen Die Einmessarbeiten und die geophysikalischen Untersuchungen wurden am 09., 10., 13. und 15. März 2017 durchgeführt. Die beiden Flächenabschnitte wurden in Rechtecke eingeteilt, ausgepflockt und mittels GPS in Landeskoordinaten Hessen100 eingemessen. Die Lage ist den Abbildungen zu entnehmen. Fo t o : Leica-G PS zum Einm es se n der Messabschn it t e

4 Seite 4 von 6 Für die geomagnetische Prospektion wurde ein mehrkanaliges Fluxgate-Magnetometer mit Sonden der Fa. Sensys verwendet; damit wird das Erdmagnetfeld in Gradientenanordnung aufgenommen. Die Messungen wurden in einem Raster von 0,25 m x 0,25 m aufgenommen. Die Messwerte werden zunächst im Datenlogger abgespeichert und später auf PC überspielt. Nach mehreren Bearbeitungsschritten lassen sich die Ergebnisse dann graphisch darstellen. Fo t o : Mehrkanalig e s Fl uxg a t e-mag netom et er Die Prospektion wurde auf einer Fläche von insgesamt etwa m² (Nord: m², Süd m²) durchgeführt. 3. Bearbeitung und Dars tellung der auf genommenen Daten Die Ergebnisse wurden in einen vom Auftraggeber zur Verfügung gestellten Lageplan eingepasst und sind im Maßstab 1 : dargestellt. In der Abbildung Ü sind die Ergebnisse beider Teilabschnitte in einer Übersicht im Massstab von ~ 1 : zusammengefasst. Die Ergebnisse der geomagnetischen Kartierung sind in den Abbildungen 1, 2 und 3 in einer Graustufenverteilung dargestellt. Dabei werden die Daten in Wertebereichen von - 2 bis + 2 (Abb. N1, S1), von - 5 bis + 5 (Abb. N2, S2) und von - 10 bis + 10 (Abb. N3, S3) dargestellt. In den Abbildungen N4 und S4 sind zusammen mit den Messergebnissen die erfassten Strukturen gekennzeichnet und mit Ziffern versehen. Dabei wurden nur die deutlichsten Befunde markiert. Zur Darstellung gilt im Allgemeinen, dass negative oder positive Magnetisierung in Bereichen auftritt, an denen der gewachsene Bodenaufbau gestört ist. Dabei liegen etwa Steinfundamente (negativ magnetisiert) oder mit Oberboden wieder verfüllte Gruben und Gräben (positiv magnetisiert) vor. Abfolgen von kräftigen magnetischen Messwerten zeigen metallische Teile und gebrannte Materialien (Ziegelsteine, Schlacke) an. Es werden aber nicht nur archäologische Strukturen angezeigt, sondern auch andere Bodeneingriffe und Störkörper wie Baumfallgruben, verschleppte Schottersteine aus vulkanischem Gestein, Kleineisenteile von Landmaschinen und vergleichbares. Abweichungen von der durchschnittlichen Graufärbung werden im folgenden als magnetische Anomalien bezeichnet.

5 Seite 5 von 6 4. Interpretation Auf beiden Abschnitten findet sich eine Vielzahl von Störpunkten, die von metallischen Kleineisenteilen, Backsteinbruch und/oder magnetischen Gesteinsbrocken verursacht sind. Diese stellen sich als als magnetische Dipole (kleinräumige Wechsel von negativen zu positiven Werten) dar. Abschni tt Nord Das Messbild wird von 3 parallel in Nord-Süd-Richtung verlaufenden schmalen hellen Streifen (2) geprägt. Vermutlich werden hier schmale ehemalige Entwässerungsgräben abgebildet, die in einem Abstand von etwa 13 m und 11 m voneinander angelegt wurden. In teilweise regelmäßigem Abstand von etwa 10 m bis 14 m werden diese Gräbchen von verfüllten Gruben (3) begleitet. Möglicherweise werden hier Baumfall- oder Wurzelgruben von ehemaligen Bäumen abgebildet. Hier befindet sich eine weitere Grube (5), in der vermutlich metallische Objekte mit eingebaut wurden. Im südlichen Teil befindet sich eine weitere Gruppe von 4 oder 5 Strukturen, die verfüllte Gruben anzeigen, die entlang einer Linie (4) verteilt sind. Am südöstlichen Rand dieses Untersuchungsabschnitts verläuft eine weitere Linie (1), die vermutlich den Verlauf einer metallischen Leitung oder einer Drainageleitung mit gebrannten Ziegeln anzeigt. Bei den erfassten Gruben und Gräben handelt es sich zum überwiegenden Teil vermutlich um Befunde, die hinsichtlich einer früheren landwirtschaftliche Nutzung zu deuten sind. Hinweise auf Steinlagen sind nicht zu erkennen. Abschni tt Süd Das Messbild wird von einer halbmondförmigen Struktur (1) geprägt, die sich in einem Bogen von Norden nach Süden durch etwa 3/4 des Messbildes zieht. Vermutlich wird hier eine geologische Rinnenstruktur angezeigt. Die Vielzahl der kräftigen Störpunkte in diesem Bereich ließe sich dadurch erklären, dass die Landwirte die vermutlich feuchteren Abschnitte des Feldes mit dem Aufbringen von anfallendem Schutt versetzt haben. An der Erdoberfläche treten hier abschnittsweise Beton- und Granitbrocken sowie Backsteinbruch zu Tage. Außerdem sind noch 3 einzelne verfüllte Gruben (2) zu erkennen. Eine weitere Grube (3) mit relativ kräftigen magnetische Messwerten könnte metallisches oder gebranntes Material beinhalten. Hinweise auf in Gruppen angeordnete Gruben, verüllte Gräben oder Steinlagen sind nicht zu erkennen.

6 Seite 6 von 6 5. Zus ammenf assung In Heppenheim wurde im Zuge der Planung der Errichtung eines Solarparks auf als Acker und Wiesen genutzten Flächen auf zwei Teilabschnitten eine geomagnetische Prospektion auf einer Fläche von insgesamt m² durchgeführt. Die Ergebnisse der geomagnetischen Prospektion zeigen mehrere Strukturen an, die vermutlich Spuren vorheriger landwirtschaftlicher Nutzungen sowie geologische Rinnenstrukturen anzeigen. Bei einigen wenigen Befunden könnte es sich um archäologisch relevante Strukturen (verfüllte Gruben) handeln. Geophysik Rhein-Main GmbH 31. März 2017 Frankfurt am Main Dipl. Geophys. Richard Vogt

7 4,0 20 5,0 3,2 16 4,0 2,4 12 3,0 1,6 8 2,0 0,8 4 1,0 0 0,0-0,8-4 -1,0-1,6-8 -2,0-2, ,0-3, ,0-4, ,0 Wachtelweg Frankfurt am Main Tel.: Fax: Geophysik Rhein-Main GmbH Geophysikalische Prospektion und Begutachtung Planinhalt: Ergebnis der geomagnetischen Kartierung in Graustufendarstellung Messwertbereich - 5 bis + 5 Übersichtsplan Projekt: Heppenheim / Errichtung eines Solarparks Geomagnetische Oberflächensondierung zur Erfassung von archäologischen Bodendenkmälern Datum: Maßstab: ~ 1 : Abbildung: Ü Auftrag: Gruppen Gas- und Elektizitätswerk Bergstraße Dammstraße Bensheim