Fachtagung Freiraum - mehr als eine Restfläche? KLF-Beiträge zu einer nachhaltigen Raumentwicklung
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- Nicolas Joachim Fiedler
- vor 6 Jahren
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1 Fachtagung Freiraum - mehr als eine Restfläche? KLF-Beiträge zu einer nachhaltigen Raumentwicklung Helmut Hiess Claudia Doubek Wien, Forschungsschwerpunkt Nachhaltige Entwicklung österreichischer Kulturlandschaften Laufzeit: Budget: Beteiligung: Output: 17,3 Millionen Euro mehr als 500 ForscherInnen aus über 40 Disziplinen und ca. 170 Institutionen 80 Projektmodule Das KLF-Programm war das weitaus größte und längste raumbezogene Forschungsprogramm, das es jemals in Österreich gab. Homepage: 1
2 Forschungsfelder der Kulturlandschaftsforschung Quelle: SMOLINER et al., Forschungskonzept Kulturlandschaftsforschung, Wien 1995, S. 44 Kulturlandschaftsforschungsprogramm als Steinbruch für eine nachhaltige Raumentwicklung Vom Boden zum Naturkapitel als Knappheitsfaktor? Wandel der Landnutzungsarten Veränderung der Landbedeckung in Österreich im km² / Jahr km² / Jahr Siedlungsfläche Landwirtschaft Wald Alpine Vegetation Quelle: Haberl H. et al., Die Kolonisierung der Landschaft - Indikatoren für nachhaltige Landnutzung, Wien,
3 Vom Boden zum Naturkapitel als Knappheitsfaktor? Wandel der Nutzungsintensität Artenreichtum und Düngeintensität bei Äckern Artenreichtum und Deckungsbeitrag bei Äckern Quelle: Matouch S., Wrbka T. (Hrsg.): LANDLEBEN, Agrar- und umweltpolitische Empfehlungen für ein bäuerliches Diversitätsmanagement, i. A. d. BMBWK u. BMLFUW, Wien, 2002 Die gleiche Erntemenge wie 1960 wird auf einer 15 % kleineren Fläche produziert. Der Selbstversorgungsgrad beträgt bei Getreide 110 %, bei Fleisch 105 %. Nur mehr 60 % des nachwachsenden Waldes wird forstwirtschaftlich genutzt. Freiraum im Überfluss? Von der Optimierung in begrenzten Räumen zur Bewirtschaftung des grenzenlosen Raumes Einwohner-Erreichbarkeit 1 Stunde Einwohner-Erreichbarkeit 3 Stunden Erreichbare Einwohner in 1h (in Millionen) Einwohner-Erreichbarkeiten (1 Stunde) 4,50 4,00 3,50 3,00 2,50 2,00 1,50 1,00 0,50 0, Maximum Korneuburg Voitsberg Zell am See Minimum Erreichbare Einwohner in 3h (in Millionen) Einwohner-Erreichbarkeiten (3 Stunden) 20,0 18,0 16,0 14,0 12,0 10,0 8,0 6,0 4,0 2,0 0, Maximum Korneuburg Voitsberg Zell am See Minimum Quelle: Hiess H. et al.: Verkehr und Kulturlandschaft, Wien, 1999 Parallel zum Wachstum der Erreichbarkeiten schrumpfen die Transaktionskosten dramatisch: Wegfall von Zöllen, Mengenkontingenten, tarifären und nicht-tarifären Handelshemmnissen Konzentrationsprozesse an Wirtschaftsstandorten Diffussionsprozesse durch Entkoppelung nicht-motorisierter Mobilität von Daseinsgrundfunktionen 3
4 Der Trend: Im Widerspruch zur nachhaltiger Entwicklung Die Selbststeuerung zu einer ressourcensparsamen Raumentwicklung durch das knappe und wertvolle Gut landwirtschaftliche Nutzfläche hohe Transaktionskosten, v. a. Zölle, Mengenkontingente, tarifäre und nicht-tarifäre Handelshemmnisse die Mobilitätsbeschränkungen vor Massenmotorisierung, Billigfliegen und Telekommunikation hat in den letzten Jahrzehnten ihre Wirksamkeit verloren! Eine Fortsetzung dieser Entwicklung ist zu erwarten! Die nachhaltige Aneignung des (Frei)Raumes muss gemanagt werden. Nachhaltige Raumentwicklung - eine heillose Überforderung? Technischer Fortschritt Belastung Landschaftshaushalt Ressourcenintensive Landwirtschaft Gefährdung der Versorgungsinfrastruktur Ressourcenintensive Siedlungsstruktur Wachsende räumliche und soziale Disparitäten Ordnungs- und Entwicklungspolitik Waldzunahme Verteilungsund Ausgleichspolitik Hohe Mobilität Niedrige Transaktionskosten Biodiversitätsabnahme Freiraumüberschüsse Ressourcenschonende Landwirtschaft durch Förderung Wildnis Naturschutzpolitik 4
5 Nachhaltige Raumentwicklung - eine Chance! Stärkere inhaltliche Integration der Nachhaltigkeitssäulen Wirtschaft, Soziales und Ökologie Partizipatorische Integration der Betroffenen in die Planungs- und Entscheidungsprozesse Nachhaltige Raumentwicklung als Prozess verstehen von der Raumplanung zum Raummanagement Nutzen des Steinbruchs Kulturlandschaftsforschung Grundlagenforschung Erkenntnisse für RO nutzbar machen zukünftige Forschungsschwerpunkte fordern Verschränkung Neues Verständnis von Raum + Prozessen Beispielhaft Instrumente entwickelt: Stoffstromanalysen, Modelle partizipativer Planung mit neuen Instrumenten RO / RE mit neuen Institutionen, Programmen und Finanzierungsquellen 5
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