Fahrt der Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen Energiegenossenschaft zu Windrädern im Vogelsberg

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1 Fahrt der Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen Energiegenossenschaft zu Windrädern im Vogelsberg Am Samstag, veranstaltete die Friedrich-WilhelmRaiffeisen Energiegenossenschaft Eichenzell eine Busfahrt zu einem Windpark im Vogelsberg zwischen Dirlammen und Ulrichstein in der Nähe von Helpershain (Abstand etwa 800 Meter). Unterstützt wurde die Fahrt von der ÜWAG-Tochter SynEnergie und dem Windrad-Hersteller Enercon. Knapp 50 Teilnehmer aus der Großgemeinde nahmen das kostenlose Angebot an, moderne Windräder aus der Ferne und Nähe mit allen Sinnen wahrzunehmen. Helmut Gladbach von der Energiegenossenschaft begrüßte die interessierten Bürger und erläuterte den Ablauf der Fahrt. Bei regnerischem Wetter und starkem Wind wurde in einer Haltebucht zunächst ein Stopp eingelegt, etwa gut 1 km von den Windrädern entfernt. Mehrere verschiedene Windrad-Generationen und -Größen waren zu sehen. Die größten Anlagen haben mit 138 Metern Nabenhöhe und 80 Metern Rotordurchmesser etwa die Gestalt wie jene Anlagen, die in Eichenzell errichtet werden könnten. In diesem Abstand und bei diesem Wind war von den Anlagen nichts zu hören. Die Windgeräusche an den eigenen Ohren überdeckten die Geräusche. Nur vorbeifahrende Traktoren und LKWs waren zu hören. Herr Ruch von der SynEnergie und Herr Mahr von der Firma Enercon gaben Antworten auf die vielfältigen Fragen der Teilnehmer. Danach wurde ein Windrad im Wald angefahren. Die Feldwege waren so eng, dass der Bus seitlich Äste streifte. Auf diesen schmalen Waldwegen wurden auch die Montageteile der Windräder transportiert. Der Bus hielt auf einer etwa 30 x 50 Meter großen Schotterfläche, die als Montagefläche für Reparaturen des Windrades dauerhaft erhalten bleiben muss. Dieser 0,15 Hektar Einschnitt in den Wald wird immer so angelegt, dass möglichst dadurch kein Windbruch im Wald entstehen kann. Zum Vergleich: Der Rippberg z.b. hat etwa 400 Hektar, bei 5 Windrädern würden also etwa nur 2 Tausendstel des vorhandenen Waldes verbraucht. Aus dem Bus ausgestiegen, muss man erst mal den Kopf mächtig in den Nacken werfen, um das sich hoch oben drehende Windrad überhaupt zu sehen. Sofort ist man erstaunt: Das unter Vollast laufende Windrad ist praktisch nicht zu hören. Allenfalls ein leises pffft ist hörbar, wenn man sich exakt auf das Windrad konzentriert. Dazu trägt die aerodynamische Form bei und die Tatsache, dass Enercon-Windräder kein Getriebe haben, sondern sich der Generator direkt im sich drehenden Rotor befindet. Wenn ein Passagierflugzeug in hoher Höhe über das Windrad

2 flog, wie das auch in Eichenzell ständig üblich ist, war der Rotor überhaupt nicht mehr zu hören. Selbst das leise Standgas des Reisebusses in 20 Metern Entfernung war um ein Vielfaches lauter als das Geräusch des Windrades. Dann wurde die Tür im Turm des Windrades geöffnet. Am Fuß hat das Windrad etwa 14 Meter Durchmesser, die untere Hälfte des Turms ist aus etwa 30 cm dickem Spannbeton. Innen natürlich ist das Surren der elektrischen Wechselrichter und das Brummen der Lüfter laut zu hören. Durch die gespenstische Höhe der Röhre entsteht zusätzlich eine starke Resonanz im Inneren, von der man aber draußen nichts hört. Ehrfürchtig liest man auf der Anzeige, dass die Anlage gerade 2 Megawatt Strom ins Netz einspeist. 7 Millionen Kilowattstunden hat das Windrad in seinem knapp einjährigen Leben bereits erzeugt, was in etwa Litern Heizöl entspricht. Eine solche High-Tech-Windkraftanlage kann im Schnitt den Energieverbrauch von 2000 Privathaushalten decken. Eine Photovoltaik-Anlage dieser Leistung würde etwa 5 Hektar Land verbrauchen. Herr Mahr von Enercon erläuterte nochmals, dass beim Bau und Betrieb der Windräder mit hoher Priorität auf die Umwelt geachtet wird. Die Flügel der Windräder sind an ihren Enden mit sogenannten Winglets (Abknickungen) ausgerüstet, um besonders leise laufen zu können. Der Waldverbrauch wird minimiert, auf die Pflanzen- und Tierwelt wird besonders Rücksicht genommen. Der Rote Milan beispielsweise jage in einer Höhe um die 60 Meter über Grund, weil seine Sehkraft für größere Höhen nicht ausreichend sei. Die Flügel des Windrades bewegten sich aber erst ab etwa 100 Metern aufwärts. Herr Mahr erklärte auch, dass Windräder in Windparks die bei ordentlichem Wind stillstehen, meist entweder in der Wartung seien oder noch nicht fertig abgenommen. Dass Windräder wegen zu hohem Stromangebot außer Betrieb genommen würden, sei ihm in unserer Gegend nicht bekannt. Nachdem alle Interessierten wieder in den Bus gestiegen waren und vom Bus aus der Fuß eines weiteren Windkraftwerkes besichtigt wurde, dankte Herr Gladbach den Herren Ruch und Mahr und die Rückfahrt ins heimatliche Eichenzell wurde angetreten. (Text und Bilder: Harald Friedrich) Weitere Bilder folgen:

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