Sprache und Aphasien 1

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1 Sprache und Aphasien 1

2 Aphasien 38 % der linkshirnigen Schlaganfälle führen zu Sprachstörungen Spontane Besserung zunächst in den ersten Wochen Klinische Erfahrung: keine wesentliche spontane Besserung nach einem Jahr Neurolinguistische Termini (Huber, Poeck & Weniger, 1983) Wortfindungsstörung Stocken im Sprachfluß bzw. Satzabbruch wobei dem Patienten offen-sichtlich ein bestimmtes Wort nicht zur Verfügung steht; statt dessen häufig sprachliche Ersatzstrategien oder Ausweichen in Pantomime, Fortführen des Themas in variierter Form Paraphasie semantisch: Mutter statt Frau phonematisch Spille statt Spinne Neologismus Wörter, die in der Standardsprache aus lautlichen bzw. semantische Gründen nicht vorkommen (phonematischer bzw. semantischer Neologismus) 2

3 Neurolinguistische Termini (Huber, Poeck & Weniger, 1983) Satzverschränkung Überschneidung von aufeinanderfolgenden Satzstrukturen oder Zusammenziehen von zwei Sätzen zu einem (z. B.,,dann kann ich auch fünf Minuten später weiß ich immer noch nicht",,,ich bin alles weggekommen...hab alles verloren" Verdopplung von Satzteilen Mehrfaches Vorkommen eines Satzteiles in verschiedenen Positionen des Satzes (z. B.,,auch nicht ich selber kann mir da nicht helfen") Satzabbruch unvollendeter Satz Neurolinguistische Termini (Huber, Poeck & Weniger, 1983) Redefloskel lnhaltsleere Redewendung von unterschiedlicher Länge und unterschiedlichem Grad an Idiomatisierung, die im Gegensatz zu Stereotpien während des Gespräches nicht mehrfach wiederkehren (z.b,,mal so, mal so",,,na, Sie wissen schon, da hab' ich das gemacht Stereotypie Formstarre Floskeln, die ständig wiederkehren (z.b.,,und so weiter"',,meine Güte",,,Donnerwetter",,,ach ja",,,ach Gott",,,Sie wissen schon was ich meine" Sprachautomatismus Häufig wiederkehrende formstarre Äußerung, die aus neologistische Silbenabfolgen, beliebigen Wörtern oder Phrasen besteht und die weder lexikalisch noch syntaktisch in den sprachlichen Kontext paßt und die der Patient gegen die vom Gesprächspartner erwartete lntention hervorbringt 3

4 Neurolinguistische Termini (Huber, Poeck & Weniger, 1983) Wörter Funktionswörter Wörter wie Artikel, Pronomen, Präpositionen, Vorsilben, die vorwiegend syntaktische Relationen im Satz ausdrücken Inhaltswörter Wörter wie Nomen, Verben, Adiektive, Adverbien mit eigenständiger Bedeutung im Satz Flexionsformen Endungen von Nomen, Verben und Adjektiven Neurolinguistische Termini (Huber, Poeck & Weniger, 1983) Sprachäusserung Vokale Äusserung, die nicht notwendigerweise sinnvoll ist, Kette von sprachlichen Lauten Phrase Abfolge von Wörtern, die aufgrund syntaktisch-semantischer und / oder prosodischer Merkmale zusammengehören (kleinste Redeeinheit) Sätze kurze einfache Sätze mit Subjekt und Prädikat ohne Einbettungen, ausschließlich Nebenordnung von Sätzen lange komplexe Sätze mit Einbettungen von einem oder mehreren Nebensätzen, Infinitivsätzen oder attributiven Ergänzungen 4

5 Aphasie (Huber, Poek & Weniger, 1983) Aphasie ist eine zentrale Sprachstörung, die linguistisch als eine Beeinträchtigung in verschiedenen Komponenten des Sprachsystems (Phonologie, Lexikon, Syntax, Semantik) zu beschreiben ist Die aphasischen Störungen erstrecken sich auf alle expressiven und rezeptiven sprachlichen Modalitäten, auf Sprechen und Verstehen, Lesen und Schreiben. Aphasien sind stets multi- bzw. supramodal. Aphasie wird als eine instrumentelle sprachliche Störung aufgefaßt. Diese führt notwendigerweise auch zu einer Störung im Kommunikationsverhalten. Die allgemeinen kommunikativen Fähigkeiten sind bei aphasischen Patienten jedoch meist nicht gestört. Neurolinguistische Termini (Huber, Poeck & Weniger, 1983) Sprachanstrengung Schwierigkeit, Gedanken sprachlich auszudrücken aufgrund von Wortfindungsstörungen sowie Störungen in der Wort- und Satzbildung Sprechanstrengung Sprechmotorische Schwierigkeiten aufgrund einer Beeinträchtigung von Artikulation und Phonation und des Sprechrhythmus Sprechgeschwindigkeit Anzahl von Wörtern pro Minute (W/min.) sehr langsam: weniger als 50W/min., langsam: 50-90W/min., normal: mehr als 90W/min. (Pausen sind nicht zu berücksichtigen) 5

6 Neurolinguistische Termini (Huber, Poeck & Weniger, 1983) Dysarthrie Verwaschene, mühevolle Artikulation, die meist von Störungen der Phonation und des Sprechrhythmus begleitet ist und die Sprechanstrengung hervorruft Dysprosodie Abweichungen in Sprechmelodie und/oder Sprechrhythmus bzw. in der Satzintonation, im Wort- und Satzakzent Sprechapraxie Beeinträchtigung der Fähigkeit, Sprechbewegungen in ihren räumlichen und zeitlich-sequenziellen Aspekten zu programmieren, ohne dass Schwäche, Verlangsamung oder Dyskoordination der beteiligten Muskeln oder perzeptive Dekodierungsdefizite verantwortliche gemacht werden können. (Ziegler & von Cramon, 1989) 53 jähriger Mann, Broca Wie geht es Ihnen denn heute? Montag, Sonne, gut, äh, null Kad äh Sonne. Mm. Es ist draußen sehr kalt! Ja. Mm. Mantel, äh...gut. Sonne... Äh... Neu...äh Au... November kalt äh...sonne gut. Regen nein (Lachen) 6

7 53 jähriger Mann, Broca Wie hat es denn mit Ihrer Sprachstörung angefangen? Zehn Jahre...äh, äh, Holland, Zug ähm Fuß, Arm... Weg. Mm. Fünf Minuten gut. Eine Funde... Äh, L äh... Hutsten, Finer, Fuß äh Rrrr ähm ähm fünf Mintuen weg. Ähm Frankfurt, ähm Dodor... Hhh... Ähm zehn Jhre... Ähm... Fuß, Arm, Fu?, Arm äh Rrrr-Rente (Lachen). 53 jähriger Mann, Broca Was haben Sie früher gearbeitet? Äh, Presse. Was haben Sie da genau gemacht? Phh, Sansach, Sonnta, Presse, äh Reck, Barren. Haben Sie auch Kinder? Ja. Äh, reiundzwanzig Jahre alt, Mann. Zweiundzwanzig Jahre, Frau ähm Kranken, äh, ahh, äh Krankenhhhhaus fertig. 7

8 53 jähriger Mann, Broca Leitsymptome vorhanden: Agrammatismus Phonematisch Paraphasien Wortfindungsstörungen Angestrengte, mühsame Sprachproduktion Zahlreiche Interjektionen (ähm) Patient Tan Aphasie 3. Frontale Windung Hemisphärendominanz Pierre Paul Broca ( ) 8

9 68 jähriger Mann, Wernicke Können Sie mir kurz erzählen, wie es Ihnen geht? Wie es Ihnen gut ga geht s besteht darin, dass ich so gut von meiner (Lachen) mit Mit- Mitteilungen überhaupt net viel überseh. Es, es seh net viel von, von Esche un Trinke und sch is nix los. Wo wohnen Sie denn? Ja ich wohn grad n paar... Schreiter von hier. 68 jähriger Mann, Wernicke Mm. Ja. Also, Sie haben es nicht gerade weit bis hier in die Praxis. Ja, ja freilich gut. Können Sie kurz erzählen, wie es mit der Krankheit angefangen hat. Disch, des war ganz plötzlich. Ich hab nachts ins wies mei Bett gehalte und wie sonst, wie sonst auch. 9

10 68 jähriger Mann, Wernicke Und wie ich dort gefrühsteck, wis sonst auch mit Frühstück und wie mich meine Frau mich heimgemannt hat, hat sie gesagt, du bist ja, kannst ja nimmer lewe, was is n das, geht ja komisch. Da hat sie mich gleich mitgenomme ins... Ins dentis do in, in, no, no Landau und bleib ich dann begraben und die hat mir dann gleich gehortaf als mitsas war des dann die, die sade als mitsa, ich selbst hab ich, hätt ich keine Sache mehr. 68 jähriger Mann, Wernicke Wie lange waren Sie im Krankenhaus gewesen? Ich war fünf Warun ungefähr. Ungefähr fünf Wochen. Ja, ne es war n drin sogar länger, aber von der hab ich nichts gehabt von, von der, der Frau im, im, im Ding, hab ich nicht gewonn gehabt, das war ja bloß die vom Strand, die war n so, aber von, von... Hab ich, hab ich neun, fühf fesungen, fünf fesungen war n da dring bei... Äh, Montag und Mittag sind meistens, sind da so äh hat, hat a dreissig logen. 10

11 68 jähriger Mann, Wernicke Wie geht es jetzt mit dem Sprechen? Ach s net spreche. Ich sprech schlecht immer. Und wenn ich merke, das was beschreibe, ich wer das soll, es geht ebe schlecht. Das seh n Sie ja jetzt auch. 68 jähriger Mann, Wernicke Typische Phänomene Paragrammatismus Semantische Paraphasien Phonematische Paraphasien Neologismen Artikulation und Prosodie sind wenig gestört. Häufig Logorrhoe 11

12 Carl Wernicke( ) 57 jährige Frau, Amnestische Aphasie Erzählen Sie doch bitte mal, wie das mit Ihrer Sprachstörung angefangen hat. Ähm, wollen Sie das jetzt ähm nach der Operation wissen, ja? Ja, danach hab ich halt ähm eine... Na, wie soll ich sagen, eine eine ähm... Probleme eben und äh ja und dann ham die schon im im Krankenhaus angefangen ähm mich da so, ja ähm so... Ich merk das ja auch selber, dass ich äh sehr viel Probleme hatte, anfänglich, das ist aber schon we wesentlich besser geworden. 12

13 57 jährige Frau, Amnestische Aphasie Können Sie das noch ein bißchen genauer beschreiben, was sich verändert hat? Mm, naja man... Ich merk das schon, dass ich einige Wörter, die ich ähm, die ich wohl in meinem Kopf hatte und nicht aussprechen konnte, wohl ähm immer immer nach und nach äh rauskamen, also so, dass ich sie aussprechen konnte. 57 jährige Frau, Amnestische Aphasie Wie geht das jetzt mit dem Sprechen? Ja mein Problem is, äh f meist, dass ich so abdrifte, dass ich also, wenn wir, wenn ich mit meinem ähm... Wie heißen Sie... Ähm... Logo-Logo- ja... Mussen se mir... Ja, und dann, dass ich also dann äh einfach wegdrifte, weil ich ähm einfach, mir ja nicht mehr... 13

14 57 jährige Frau, Amnestische Aphasie Also es fe fehlt mir einfach die Konzentration auch, nich, ich ge drifte dann an an Sachen, die ich, die mich beschäftigen oder die mich fie früher auch beschäftigen und ähm ja un dann hab ich... Dann kann ich mich einfach nicht mehr in konzentrieren auf das, was im Moment ge, was ich im Moment sagen soll. Ja, das is so mein mein Problem. 57 jährige Frau, Amnestische Aphasie Was machen Sie beruflich? In erster Linie bin ich Mutter und dann bin ich eine... Mm... Na eben das möchte cih mehr als Hausfrau äh also ein, eine Hausfrau, die äh und habe zwei Kinder, ja. Haben Sie irgendwelche Hobbies? Nee, ausser zwei Kindern hab ich kein Hobby, das muß ich mal so sagen, ja, weil an zwei Kinder sind doch schon sehr a, sehr mm ja; 14

15 57 jährige Frau, Amnestische Aphasie meine Kinder sin, in äh Waldorfschule, und wenn n Kind in der Waldorfschule ist, dann ist man schon sehr angesprochen, also muss man sich sehr mm ähm selber da engagieren ja. Das fängt ja erst an äh schon an, dass die Kinder eben anders äh erzogen werden und dass man äh, dass eben die Kinder und die Eltern ähm sehr aktiv dabei sind ähm sprich ähm ja wir haben alle vier äh alle vier Wochen ham wir `n Elternabend... Aphasien Am häufigsten nach Schlaganfällen Ischämischer Insult Weitere Ursachen Tumoren Blutungen Schädel-Hirn-Verletzungen Primär progressive Aphasie 15

16 Schlaganfall Aphasien Dritthäufigste Todesursache in Deutschland Krankheit mit den meisten Folgekosten (durch Pflegebedürftigkeit) Ca. 25 % der Patienten haben eine Sprachstörung Syndromansatz Aphasien Es existieren klar voneinander abgrenzbare Muster von Sprachstörungen Diese nennen wir Syndrome Diese sind auch neuroanatomisch voneinander zu unterscheiden 16

17 Klassifikation der Aphasien Globale A. Wernicke A. Broca A. Amnestische A. Syntax Automatismen Paragrammatismus Semantik Phonematik Begrenzt Paraphasien Paraphasien Neologismen Paraphasien Neologismen automatisierte S. Jargon möglich Paraphasien Neologismen Jargon möglich Agrammatismus Starke WFS Paraphasien viele Paraphasien Abbrüche Starke WFS Paraphasien (nah) Wenige Paraphasien Produktion spärlich flüssig verlangsamt Meist flüssig Verständnis stark gestört stark mittel gestört mittel leicht gestört Leicht gestört Dysarthrie oft Sehr selten oft Sehr selten Klassifikation der Aphasien - Syndrome Poeck et al. Globale Aphasie Broca Aphasie Wernicke Aphasie Amnestische Aphasie Trancorticale Aphasie Leitungsaphasie Leischner (1979) totale Aphasie gemischte Aphasie motorische Aphasie motorisch amnestische A. Amnestische A. sensorische A. sensorisch amnestische A. Zentrale A. 17

18 Klassifikation der Aphasien Flüssige Aphasie Nicht-Flüssige Aphasie normal oder beschleunigt Sprechgeschwindig- langsam keit keine Sprechanstrengung angetrengt normal Rhythmus & Prosodie gestört gut Artikulation gestört normal überlang Satzlänge kurz Substantive fehlen Wortwahl Inhaltswörter viele Funktionswörter Paragrammatismus Syntax Agrammatismus Klassifikation- fluent vs. Non-fluent Aphasia There are many different classification systems for aphasia and many different types of aphasia within each system. Some systems are based primarily on the location of the lesion, while others are based solely on the person's behavior. One system adopted by the National Aphasia Association divides aphasia into two broad categories: fluent and nonfluent aphasia People with fluent aphasia have problems understanding spoken and written language. This type is also known as sensory, posterior, or Wernicke's aphasia. People with non-fluent aphasia have difficulty communicating orally and in writing. This type of aphasia is also called motor, anterior, or Broca's aphasia. Within the non-fluent category is the most severe type, called global aphasia. People with this type have difficulty both expressing and understanding written and oral communication. 18

19 Syndromansatz Aphasien Erleichtert die Kommunikation Erleichtert die Prognose Erleichtert die systematische therapeutische Forschung Aphasien Syndromansatz - Kritik Simplifiziert Versucht mit Macht, individuelle Störungsmuster zu kategorisieren Trifft nicht für alle Patienten zu Schätzungen: % haben keine typische Aphasie Erschwert Forschung, da Patienten gruppiert werden, die nicht zusammengehören 19

20 Anatomie der Aphasien 20

21 Globale Aphasie Gesamte perisylvische Region umfassende Läsionen Meist Hauptstamm der Arteria cerebri media Globale Aphasie Schwerste Form Starke Reduzierung der Ausdrucksmöglichkeiten Einzelne Wörter, Sprachautomatismen Perseverationen 21

22 Broca Aphasie Arteria praerolandica Läsionen im suprasylvischen, prärolandischen Bereich Broca-Gebiet kann beteiligt sein, muß aber nicht Typischerweise große Läsionen 22

23 Broca Aphasie Nicht-flüssig, langsam stockend Sprech- und Sprachanstrengung Phonematische Paraphasien häufig Morphologische Aspekte der Sprache sind beeinträchtigt Telegrammstil Verständnis relativ gut erhalten Broca Aphasie Apraktische und Dysarthrische Probleme Nivellierung der Sprachmelodie Skandierendes Sprechen Phonationsprobleme Verwaschene Artikulation 23

24 Wernicke Aphasie Läsionen im Schläfenlappen Hinteres Drittel des Gyrus temporalis superior (Wernicke-Gebiet) Arteria temporalis posterior 24

25 Wernicke Aphasie Flüssig, gelegentlich logorrhoeisch Phonematische, semantische Paraphasien, Neologismen Jargon Paragrammatismus Verstehen: große Schwierigkeiten auf der Ebene der Wortsemantik Verstehen von Inhaltswörtern ist beeinträchtigt 25

26 amnestische Aphasie Unklare Zuordnung zu einer bestimmten Stelle Retrorolandisch im hinteren Bereich des Temporallappens Aber auch im unteren Bereich des Parietallappens Auch Gyrus angularis Temporoparietale Grenzgebiete amnestische Aphasie Flüssige Sprache Relativ intakter Satzbau Wortfindungsstörungen Umwegleistungen Ersatzstrategien Satzabbrüche Semantische Paraphasien Anlauthilfen sind wirksam 26

27 Leitungsaphasie Gyrus supramarginalis bzw. Weisse Substanz unter dem Gyrus marginalis = Fasciculus arcuatus (Verbindung zwischen Wernicke und Broca Gebiet) 27

28 Leitungsaphasie Flüssig Phonematische Paraphasien unverhältnismäßig schwere Störung des Nachsprechens (umso schwerer, je länger das Stück ist) 28

29 Transkortikal motorische Aphasie Zwei typische Läsionsorte Frontallappen (anterior des Broca- Gebietes) Supplementär motorischer Kortex Transkortikal motorische Aphasie Sprechen kaum oder nichts Können aber mit guter Artikulation und intakter Syntax nachsprechen Verstehen relativ gut und können laut lesen 29

30 Transkortikal sensorische Aphasie Hinterer temporoparietaler Bereich Wernicke-Areal ist ausgespart 30

31 Transkortikal sensorische Aphasie Sprechen ähnlich wie Wernicke Aphasiker Viele semantische Paraphasien Echolalie in der Spontansprache Herausragend gut erhaltene Nachsprechleistung Nachsprechen ohne Erfassen des Inhaltes Untersuchung der Sprache am Krankenbett Spontansprache Kommunikationsfähigkeit Sprechgeschwindigkeit Semantik Paraphasien Wortfindungsstörungen 31

32 Untersuchung der Sprache am Krankenbett Spontansprache Phonologie Paraphasien Prosodie Syntax Telegrammstil Paragrammatismus Agrammatismus Funktionswörter Inhaltswörter Morphologie Untersuchung der Sprache am Krankenbett Nachsprechen Silben Einfache Wörter Lehnwörter mit unregelmäßiger Ausspache (Garage) Zusammengesetzte Wörter Hallenhandballweltmeisterschaft Farbfernsehgeräteverkauf Sätze 32

33 Untersuchung der Sprache am Krankenbett Benennen Einfache Gegenstände Gegenstände mit zusammengesetzten Namen (Schlüsselbund) Einzelne Szenen Der Hund beißt den Mann Untersuchung der Sprache am Krankenbett Verständnis Einfache Kommandos Zeigen Sie auf die Frau Zeigen Sie auf das Auto Zweischrittkommandos Zeigen Sie auf die Frau und das Auto Syntaxverständnis Zeigen Sie auf das Auto, nachdem Sie auf die Frau gezeigt haben. Tippen Sie auf das Auto, bevor Sie auf die Frau zeigen

34 Untersuchung der Sprache am Krankenbett Lesen / Schreiben Lesen von einzelnen Wörtern Lesen von zusammengesetzten Wörtern Lesen von Sätzen Lesen von Sätzen und nachfolgendes Ausführen Untersuchung der Sprache am Krankenbett Lesen / Schreiben Schreiben von einzelnen Wörtern Schreiben von zusammengesetzten Wörtern Schreiben von einfachen Sätzen Schreiben von komplexeren Sätzen Alternative: Arbeiten mit Plättchen 34

35 Aachener Aphasie Test - Ziele (Huber,Poeck, Weniger & Willmes 1983) Auslese Differenzierung der Standardsyndrome Identifizierung von Nicht-Standard-Aphasien modalitätsspezifischen Sprachstörungen nicht klassifizierbaren Störungen Erfassung der aphasischen Störungen in einzelnen sprachlichen Modalitäten Bestimmung des Schweregrades Beschreibung der aphasischen Störungen (Phonologie, Lexikon, Syntax, Semantik) 35

36 36

37 Apraxie Definition über Exklusion! Eine Störung von zielgerichteten Bewegungen, die nicht durch Schwäche, Akinese, Deafferentierung, abnormen Tonus, abnorme Haltung, Bewegungsstörung, intellektuellen Abbau, schlechtes Sprachverständnis oder mangelnde Kooperation erklärt werden kann. 37

38 38

39 Apraxie Gesten auf verbales Kommando Gesten auf Imitation Pantomime nach Anblick des Werkzeuges (Hammer) Pantomime nach Anblick des Objektes (Nagel) Werkzeug-Gebrauch Apraxie Unterscheiden zwischen korrektem und nicht korrektem Gebrauch von Werkzeugen Verständnis von Gesten ( Welches Werkzeug benutze ich gerade? ) Serielle Handlungen 39

40 Tests für Apraxie Intransitive Gesten der Extremitäten Auf Wiedersehen Winken Trampen Grüßen Komm-Her Geste Stopp-Geste Geh-Geste Tests für Apraxie transitive Gesten der Extremitäten Tür mit Schlüssel öffnen Münze werfen Flasche öffnen Schraubenzieher benutzen Hammer benutzen Schwere benutzen 40

41 Tests für Apraxie intransitive buccofaciale Gesten Zunge herausstrecken Küsschen geben transitive buccofaciale Gesten Streichholz ausblasen An einem Strohhalm saugen Tests für Apraxie Serielle Handlungen Reinige Pfeife, stopf Tabak hinein, mach die Pfeife an Brief falten, in Umschlag stecken, zukleben, mit Briefmarke versehen 41

42 Ideomotorische Apraxie Normale Geschicklichkeit Grösste Schwierigkeiten bei transitiven Bewegungen Leichte Verbesserung bei Imitation Verbesserung auch, wenn Objekt benutzt werden darf Ideomotorische Apraxie Typische Fehler body part as object Perseverationen Sequenzierungsfehler Spatiale Fehler (am häufigsten) Posturale Fehler Räumliche Orientierung Räumliche Bewegung 42

43 Ideomotorische Apraxie Posturale Fehler Halten die Hand falsch (z.b. wenn Schlüssel- Geste gemacht werden soll) Räumliche Orientierungsfehler Handbewegungen, die das Werkzeug nicht zu einem vorgestellten Objekt bewegen Räumliche Bewegungsfehler Aktivieren Bewegungen von falschen Gelenken Anatomie der Apraxie (nach Geschwind) MC MAC VAC W VC 43

44 Modell nach Geschwind Apraxie durch Diskonnektion Bei callosaler Durchtrennung (split brain, Infarkt) Bei Störung der motorischen Assoziationsareale Bei Störung der Sprachareale Repräsentationshypothese Motorische Formeln Praxicons Geschwinds Theorie sagt nichts über die Repräsentation von Bewegungen 44

45 Repräsentationshypothese Wenn wir motorische Programme gelernt haben, können wir zukünftige motorische Aufgaben besser durchführen. Wir können pantomimisch gelernte Bewegungen ausführen. Dies spricht für eine Repräsentation von Bewegungen. Repräsentationshypothese Bewegungsformeln sind im dominanten parietalen Kortex gespeichert. Vorhersage: Patienten mit zerstörten Praxicons sollten auch nicht in der Lage sein, zwischen korrekten und inkorrekten Bewegungen, die ihnen vorgemacht werden, zu unterscheiden. 45

46 Repräsentationshypothese Heilmann und Rothi: Es gibt zwei Formen von Apraxie Dominanter Parietallappen: Zerstörung der Praxicons Anterior davon: Zerstörung der Verbindungen Verbaler, gestischer, Objekt-Input Bewegungs- Formeln Praxicons Inf. Parietal lappen Innervations- Muster (SMA) Corpus Callosum Corticospinales System LH Corticospinales System RH 46

47 Ideomotorische Apraxie Apraxie ist häufig mit Aphasie gepaart Bis zu 80 % aller Wernicke und Broca- Aphasiker haben eine Apraxie Ideatorische Apraxie Seltener als ideomotorische Apraxie Unfähigkeit, eine Serie von Handlungen durchzuführen. Sequenzierung ist schwierig Patienten haben häufig dementielle Erkrankungen (Alzheimer, Pick, etc.) 47

48 konzeptuelle Apraxie Inhaltliche Fehler (benutzen Schraubenzieher wie Hammer) Können nicht erinnern, welches Werkzeug mit welchem Objekt assoziiert ist. Wissen nicht, welchen mechanischen Vorteil ein Werkzeug hat. Können keine Werkzeuge machen. buccofaciale Apraxie Schwierigkeiten, Bewegungen mit der Zunge, den Lippen, dem Gesicht auszuführen. Können auf Kommando Zunge nicht herausstrecken. Es sind Dissoziationen zwischen ideomotorischer Apraxie und buccofacialer Apraxie beschrieben worden. Verwandt: Sprechapraxie 48

49 49

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