ICTB: Institut für christliche Traumabegleitung. NCTB: Netzwerk christlicher Traumabegleiter
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- Ruth Klein
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1 Trauma?! 1
2 ICTB: Institut für christliche Traumabegleitung NCTB: Netzwerk christlicher Traumabegleiter
3 Traumatisiert was bedeutet das?
4 Definition Trauma WHO 1991 Kurz- oder langanhaltende Ereignisse oder Geschehen von außergewöhnlicher Bedrohung mit katastrophalem Ausmaß, die nahezu bei jedem tiefgreifende Verzweiflung auslösen würde
5 ! Ein Trauma ist überwältigend, lebensgefährlich, über alle Maßen erschreckend,! etwas, das man eigentlich nicht verkraften kann,! verbunden mit der Überzeugung, dass man es nie verwindet,! so schlimm, dass man nachher denkt, es könne nicht passiert sein,! mit enormen seelischen und/oder körperlichen Schmerzen verbunden,! etwas, das von unserem Gehirn aufgesplittert oder ganz verdrängt wird. (Michaela Huber)
6 ! Unfall, Gewalterlebnisse, Krieg, Flucht, Folter, Naturkatastrophen, Überfall, Amoklauf! Plötzliche schwere Erkrankung oder Verlust! Kinder: Krankenhausaufenthalt, Verlorengehen! Aufwachsen mit einem traumatisierten Elternteil! Jede Form von Missbrauch (geistlich, emotional, körperlich, sexuell)! Vernachlässigung Traumata
7 Warum kommt es zu Traumafolgestörungen? Nicht das Trauma selbst macht krank, sondern der dadurch verursachte Stress, der wie Gift wirkt.
8 Was passiert bei einem Trauma? Es kommt zu: überflutender Angst Erleben von Ausgeliefertsein (keine Flucht möglich) Ohnmacht (kein Wehren möglich) Die Traumazange nach Michaela Huber
9 Trauma Gedanken, inneres Geschehen Körperreaktionen Di ss oz iat io n Flucht Bindung Freeze Kampf Angst! Was kann ich tun? Panik! Herzklopfen Die normale Körperreaktion kippt Sympathikus Muskelanspannung Parasympathikus Unterwerfen Aufgeben Leere Nichts geht mehr Herzschlag wird immer langsamer Muskeln erschlaffen
10 Traumatisierung Wenn das Erleben des Traumas die Bewältigungsmöglichkeiten eines Menschen überstiegen hat. Wenn der Mensch das Trauma nicht verarbeiten konnte. Wenn Erinnerungen und Gefühle abgespalten sind, die Person wenig oder keinen Zugang mehr dazu hat. Wenn diese Person Symptome einer Traumafolgestörung aufweist.
11 Erschwerende und schützende Faktoren Zeit der Traumatisierung je jünger, desto weniger Bewältigungsmöglichkeiten Art und Schwere des Traumas (menschliche Gewalt, sexuelle Gewalt) Wiederholungen Täter (nahestehend, mehrere) Resilienz Faktoren, die die Widerstandskraft erhöhen, z.b. Charaktereigenschaften (optimistisch sensibel) Ressourcen alles was langfristig gut tut Bindung als einer der wichtigsten schützenden Faktoren
12 Informieren über Trauma und Folgen -> verstehen lernen, warum Du bist nicht verrückt, sondern das, was mit dir geschehen ist. Du hast reagiert auf eine verrückte Situation
13 Warum reagieren Menschen so auf traumatische Erlebnisse? Verstehen, was in unserem Gehirn abläuft!
14 Was geschieht im Gehirn?
15 Hippo Hippocampus und Amy Amygdala
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22 Unterscheidungen Monotrauma Multitrauma Akuttrauma Sequentielles Trauma Komplextrauma
23 Akute Belastungsreaktion Angstzustände und erhöhte Schreckhaftigkeit Alpträume und Schlafstörungen Häufiges Wiedererleben von Teilen des Traumas Vermeidung von Trauma-Reizen Empfindungslosigkeit, Rückzug Umwelt, Körper und Gefühle nicht richtig wahrnehmen können Konzentrations- und Leistungsstörungen Gereiztheit und Impulsdurchbrüche
24 Posttraumatische Belastungsstörung! Wiedererleben Erinnerungsbruchstücke, Träume, Flashbacks! Einschränkung Amnesie Vermeidung dissoziative Zeichen (Derealisation, Depersonalisation) Rückzug depressive Verstimmung! Übererregung
25 Komplexe posttraumatische Belastungsstörung! Alles stärker ausgeprägt als bei der PTBS! Ausgeprägtere dissoziative Symptome: Gedächtnislücken, getrennte Anteile! keine Kontrolle über verschiedene Zustände! Störungen der Selbstwahrnehmung (Opferrolle, Scham- und Schuldgefühle)! Beziehungsstörungen (Rückzug, Misstrauen)! Somatisierung (oft wechselnde Körperbeschwerden)! Veränderung von Lebenseinstellungen
26 Es entsteht im Inneren eine eigene Welt mit ihren eigenen Regeln und Gesetzen viele verschiedene Meinungen Chaos und Durcheinander
27 ANP= anscheinend normaler Persönlichkeitsanteil Meistert den Alltag, erscheint normal ANP verleugnet, hat Angst vor den Gefühlen und all dem Unkontrollierbaren Amnesie für das Trauma entwickelt Gleichgültigkeit Betäubungsgefühl kontrollierend
28 Arbeiten bedeutet nicht denken und nicht fühlen
29 EPs - geprägt von der Situation, in der sie entstanden sind: Flucht: sich verstecken, weggehen, davonlaufen Kampf: sich wehren, angreifen, um sich schlagen Freeze: erstarren, sich nicht mehr bewegen können Submit: völlig erschlaffen, sich wegträumen
30 Dissoziation verstehen Heraustreten aus dem Körper Neben sich stehen Nicht Fühlen Entstehung oder Wechsel von Anteilen
31 Dissoziative Identitätsstörung Multiple Persönlichkeitsstörung Dissoziation ist noch stärker ausgeprägt Derealisation und Depersonalisation Mehrere Persönlichkeitsanteile, die im Alltag wechselweise das Leben übernehmen, (wahrnehmbare) Persönlichkeitswechsel Oft viele innere Anteile Amnesie und Zeitverlust Identitätsunsicherheit
32 Mit welchen Schwierigkeiten haben traumatisierte Menschen zu kämpfen:
33 In ihrem Alltag: Familie Beziehungen Arbeit
34 In ihrer Beziehung zu Gott: Schon so oft gebetet, aber Gott hilft nicht?!
35 Typische Einschätzungen im Hoffnungsloser Fall? christlichen Umfeld Dämonisch belastet? Rebellisch und widerspenstig, sie will nicht wirklich! Selbst schuld!
36 Kein christlicher Druck! Jana Herzberg Die meisten Betroffenen bringen sich schon selbst unter Druck. Sie wollen, dass sich etwas ändert, erleben sich aber ihrem inneren Geschehen völlig ausgeliefert.
37 Vorsicht mit Befreiungsdienst! Betroffene zeigen oft folgende Phänomene: Sprechen in unterschiedlichen Tonlagen Wechseln die Persönlichkeit Ändern Gesichtsausdruck oder/und Körperhaltung Haben oft wehrhafte aggressive Anteile, die voll Wut, Zorn und Hass sein können Haben manchmal das Gefühl nicht allein in ihrem Körper zu sein Hören Stimmen Können die Kontrolle nicht loslassen Wünschen sich dass das Böse in ihnen endlich weg ist Aber Persönlichkeitsanteile kann man nicht austreiben!
38 In der Seelsorge und der Therapie: verschiedene Ansätze und deren Auswirkungen durch welche Brille schauen wir
39 Organisch körperliche Erkrankungen Geistig Sünde, dämonische Ursachen Systemisch Ausdruck von einem dysfunktionalem System Lerntheoretisch was ist davon erlernt? Analytisch was ist Ausdruck eines ungelösten, neurotischen Konflikts? Gebetsseelsorge Verletzungen und eigene Reaktion darauf
40 Trauma-Basiert es gab Bedrohungs- und Angsterlebnisse mit neurobiologischen Veränderungen, die zu den heutigen Symptomen führen.
41 Neurowissenschaftliche Erkenntnisse Neuroplastizität
42 Neuroplastizität Die Formbarkeit unseres Gehirns ist in den ersten sechs Jahren am größten. bleibt unser Leben lang bestehen.
43 Unser Gehirn ist veränderbar durch die Art der Erfahrungen, die wir gemacht haben und noch machen werden. durch die Art, wie wir es nutzen.
44 Je nach Häufigkeit, Dauer und Intensität der Nutzung werden aus geknüpften Neuronen-Verbindungen: Kümmerliche Pfade Wege Straßen Autobahnen
45 . Eine große Rolle spielen Erfahrungen, die wir mit Bindungspersonen gemacht haben.
46 Im Gehirn geschieht das selbe: ob wir etwas erleben ob wir uns etwas vorstellen
47 Wir denken, dass wir Erfahrungen machen, aber die Erfahrungen machen uns. Eugéne Ionesco
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