Gewerkschaftliche Rundschau für die Schweiz : Monatsschrift des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes
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- Ingrid Pfaff
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1 Wrtschaft Objekttyp: Group Zetschrft: Gewerkschaftlche Rundschau für de Schwez : Monatsschrft des Schwezerschen Gewerkschaftsbundes Band (Jahr): 24 () Heft PDF erstellt am: Nutzungsbedngungen De ETH-Bblothek st nbetern der dgtalserten Zetschrften. Se bestzt kene Urheberrechte an den Inhalten der Zetschrften. De Rechte legen n der Regel be den Herausgebern. De auf der Plattform e-perodca veröffentlchten Dokumente stehen für ncht-kommerzelle Zwecke n Lehre und Forschung sowe für de prvate Nutzung fre zur Verfügung. Enzelne Dateen oder usdrucke aus desem ngebot können zusammen mt desen Nutzungsbedngungen und den korrekten Herkunftsbezechnungen wetergegeben werden. Das Veröffentlchen von Bldern n Prnt- und Onlne-Publkatonen st nur mt vorherger Genehmgung der Rechtenhaber erlaubt. De systematsche Specherung von Telen des elektronschen ngebots auf anderen Servern bedarf ebenfalls des schrftlchen Enverständnsses der Rechtenhaber. Haftungsausschluss lle ngaben erfolgen ohne Gewähr für Vollständgket oder Rchtgket. Es wrd kene Haftung übernommen für Schäden durch de Verwendung von Informatonen aus desem Onlne-ngebot oder durch das Fehlen von Informatonen. Des glt auch für Inhalte Drtter, de über deses ngebot zugänglch snd. En Denst der ETH-Bblothek ETH Zürch, Rämstrasse 0, 8092 Zürch, Schwez,
2 Wrtschaft. De Konjunktur m drtten Verteljahr. Stagnaton st das Merkmal der letzten Monate. De Hoffnungs schmmer, de wr m letzten Bercht feststellen konnten, snd noch etwas grösser und deutlcher geworden. Se haben aber bs jetzt nur ene Enwrkung gehabt auf jene Märkte, de de Zukunftschancen bewerten. In der Güter erzeugung st, von weng usnahmen abgesehen, noch kene schtbare Wrkung engetreten. Set der zweten Hälfte und besonders m Oktober snd auch de Hoffnungsschmmer an den Waren- und Effektenbörsen weder verblasst. Es st jedoch ken Eregns engetreten, das veranlassen könnte, de Konjunkturlage heute pessmstscher zu beurtelen als vor dre Monaten. Damals hat der Optmsmus zu starken Uebertrebungen geführt, und gegen wärtg drückt das Herannahen des Wnters de Erwartungen hnunter. Für manche Länder st es der drtte Krsenwnter! Der Kaptalmarkt der Schwez st unverändert. Der Znsfuss für Wechselkredte (Prvatdskontsatz) wrd von den Banken set dem Frühjahr auf % Prozent gehalten; er st also kartellgebunden. Ohne dese Veren barung wäre er vermutlch unter Prozent gesunken. De Beruhgung m us land hatte zur Folge, dass zetwese en bfluss von Fremdkaptal stattfand. De Grossbanken begnnen unter Führung der Kredtanstalt auch berets weder, ausländsche nlehen n der Schwez unterzubrngen. Doch waren das bsher gernge Beträge, und andersets flesst mmer noch gelegentlch Fluchtkaptal n de Schwez, so dass de Goldvorräte der Natonalbank n kener Wese angetastet wurden. De bwanderung der kurzfrstgen auslän dschen Gelder und damt der bbau der 2,6 Mllarden Goldvorräte der Natonalbank würde aber egentlch nur ene Rückkehr zu normalen Verhält nssen bedeuten. Ene sensatonshungrge Presse (auch sozalstsche Blätter waren dabe) hat be den ersten nzechen ener Kaptalabwanderung schon n grosser ufmachung von enem «Snken des Schwezerfrankens» gesprochen. Dabe st en Snken des Frankens auf de Partät auch m Interesse unserer Exportndustre nur zu wünschen. Und überdes würde er bedeuten, dass de Verhältnsse m usland sch bessern, was natürlch auch m Interesse der Schwez gelegen st. ktenkurse erlebten vom Jun bs ene kräftge Stegerung, de sogar über de Februarhausse etwas hnaus gng und das Kurs nveau vom Herbst weder errechte. De Reakton nach oben war jedoch zu heftg, um Bestand haben zu können, und gegenwärtg st de Bewegung weder rückläufg. Der Umstand, dass set ungefähr enem Jahr das Nveau der ktenkurse sch m Durchschntt glech gebleben st, darf jedoch als günstges Vorzechen beurtelt werden. De uch de Warenprese profterten von der Welle des Optmsmus, de m Jul von merka ausgng. Der schwezersche Grosshandels ndex st (von ener gerngfüggen Erhöhung um 0,2 Punkte abgesehen) zum erstenmal set Jul 929 weder gestegen. De Erhöhung beträgt % Prozent und rührt hauptsächlch von ener namhaften Presstegerung der ndustrellen Rohstoffe her (Textlen, Häute, Gumm, aber auch de mesten Metalle). Der 359
3 Heute steht der Index brachte weder enen klenen Rückschlag. 7 Punkte noch um Punkte tefer als m des Vorjahres, wo er Rückgang zegte gegenüber dem 930. Presndex ktenndex Prvatdskontsatz ^ % JS 200,-' V>.5 V ^ 25 _^_ ' 3 FM N 30 v ISO S 9 00 I 0 MJJ SONO _FMM3J30ND] Gesamtndex Index der Industreakten 930 De **»». 0 0 ' FMM3350NU IS -?". *0 50 **»*»%..». 40 Klenhandelsprese setzen hren langsamen Rückgang fort. Kosten der Lebenshaltung Grosshandels prese Gesamt- Nahrungs- mttel Brennund Leucht- 0,4 97,7 93,6 95,0 94, Januar prl Jul ugust ndex Bekledüng Mete 37 Stoffe ausschlesslch Der Rückgang des Gesamtndex um zwe Punkte st fast st der Jahresfrst Set der Verbllgung der Nahrungsmttel zuzuschreben. Lebenskostenndex um 3 Punkte oder 8,7 Prozent zurückgegangen. st zum erstenmal ene ganz beschedene relatve Ver Besserung wahrnehmbar, oder sagen wr besser, ene wenger ausgeprägte us als de schlechterung als bsher. De Enfuhr st stärker zurückgegangen fuhr, de sch fast auf der Höhe des zweten Verteljahres gehalten hat: Bem ussenhandel Enfuhr Quartal»» 547,7 56, 552,7 47,2 434,5 400,9 usfuhr Dfferenz 76,5 26,6 5,8 362,7 347, 326,3 230,9 85,6 8,9 Dfferenz 3,8 6,5 44,4 De Poltk der Kontngenterungen wrkt sch nun nach und nach aus. De Enfuhr st m drtten Quartal dem Werte nach um 30 Prozent gernger reduals vor enem Jahr. De Passvtät der Handelsblanz konnte en weng drtten m zert werden. Ueber den Export der enzelnen Industrezwege Verteljahr orentert folgende Tabelle: 360
4 Baumwollgarne Baumwollgewebe Stckereen Schappe Sedenstoffe Sedenbänder 6,0 0, 4,6 26,7 8,4 5,0 9,3 2,2 2,4 6,0 4,9,7 8,0,5 4,7,6 5,4,3 Schuhwaren lumnum und -waren Maschnen Uhren Instrumente und pparate Parfüm, Drogerewaren Teerfarben Schokolade 9,5 5,5 36,6 3,0,8,4 8,6 5,3 6,6 2,2 3,3 2,6 23, 6,4 6,9 7,2,8 Wollwaren 0,4 Wrk- und Strckwaren Kondensmlch Kunstsede 3, Käse Strohwaren Jeder Leser kann sch aus dem Verglech der usfuhrzahlen für de letzten dre Monate mt denjengen des Vorjahres selbst das trostlose Bld unseres ussenhandels vor ugen führen. Be enzelnen Postonen muss man von enem vollständgen Zusammenbruch des Exportes sprechen. n Scho kolade wurden ncht enmal 0 Prozent des vorjährgen usfuhrwertes expor tert. Für Sedenstoffe st der Export auf 30 Prozent gesunken. Relatv am günstgsten behauptet sch mmer noch de chemsche Industre. En Ver glech mt dem Exportwert des zweten Quartals ergbt unbedeutende Dffe renzen. Enzelne Industren konnten hren Export etwas stegern gegenüber dem Zetraum prl/jun, so de Schuh-, de Maschnen-, de chemsche, de Wollndustre. V) Güterverkehr und Bautätgket usfuhr _3o mt >./ ^ssm^ y SO %_. 250 n k v. IIOO tut /so 500 ^ y L j SO »R 3t- eo t JfMMJJSOND 930 _ F ^^ M _ N 0 J FMM3JS0ND Güterverkehr Bautätgket Inlandmarkt spegelt, we schon m Vorsommer, deutlch den Uebergang von der guten zur Krsenkonjunktur wder. De Zahl der bau Wohnungen n den ersten 9 Monaten blebt mt 753 um 453 oder rund 40 Prozent unter den Vorjahrszahlen. Der Güterver kehr bekommt den Konjunkturrückgang m Inland wenger rasch zu spüren. De Monate Jun bs ugust ergaben enen um 5 Prozent vermnderten Ver kehr gegenüber den entsprechenden Monaten. Während m vorangegan genen Verteljahr de Enbusse 2 Prozent betragen hatte. Deser Verkehrs rückgang, der auch bem Personenverkehr enen ähnlchen Umfang ange nommen hat, bewrkt naturgemäss auch enen entsprechenden Rückgang der Transportennahmen der S.B.B. Immerhn zegt en Verglech mt dem us land, dass de Lage der Bundesbahnen noch unglech besser st als dejenge Der bewllgten 36
5 der mesten ausländschen Bahnen, was der bsher noch günstgen Inland konjunktur zu verdanken st. Der als n rbetsmarkt hatte ene etwas stärkere Belastung zu verzechnen den Monaten des Vorsommers. Januar prl Jun Jul ugust 930 4,846 8,79 9,002 0,6 0,35,63 27,36 6,036 4,433 7,975 8,506 9,789 57,857 44,958 4,44 45,448 47,064 49,532 Jul begann de rbetslosenzffer weder zu stegen. hältns zur Zahl der rbetslosen m Vorjahr st ungefähr glech Schon m Das Ver gross ge bleben, woraus man schlessen darf, dass m Sommer noch kene nennens werte Verschärfung der Krse engetreten t. De grosse Belastung wrd erst n den kommenden Wntermonaten erfolgen. uch de Telarbetslosgket bleb sch ungefähr glech. dass De rbetslosenzahlen der enzelnen Berufsgruppen ergeben, ene Verschebung engetreten st, vor allem zuungunsten des Baugewerbes. Ende Uhren und Bjoutere Baugewerbe Metall-, Maschnen- und elektrsche Industre Textlndustre Handlanger Handel und Verwaltung Holz- und Glasbearbetung Lebens- und Genussmttel Ende 6,598,689,992 2,265,672, ,648 8,80 7,08 5,859 4,252 3,35, Veränderung gegenüber + 5,050 +6,49 +5,026 +3,594 +2,580 +,956 +, Während de Zahl der rbetslosen n der Uhrenndustre gegenüber Ende Jun um 50 zurückgegangen st, nahm se m Baugewerbe n der glechen Zet um 300 zu. uch gegenüber hat das Baugewerbe de grösste Stegerung aufzuwesen. Ene Verschlechterung gegenüber der Lage m Jun st ferner festzustellen für de Maschnen- und Textlndustre. De gegenwärtge Phase der Krse für de Schwez st dadurch gekenn zechnet, dass de Krse n das Baugewerbe und de mt hm verwandten Indu strezwege n voller Schärfe endrngt. De Vermnderung der Bautätgket auf fast de Hälfte se wrd noch weter gehen, wenn de Wrtschaftspoltk der Unternehmer sch durchsetzen kann wrd den Krsenkres erwetern n enem Umfange, den man sch heute noch gar ncht ausdenken kann. De starke Bautätgket war bsher de Stütze der Inlandkonjunktur. Nun st dese Stütze untermnert worden durch de Pres- und Lohnsenkungskampagne und zur Hälfte berets engestürzt. Vom usgang der kommenden Kämpfe für de Krsensteuer und gegen den Lohnabbau (vor allem auch bem öffentlchen Personal) wrd es abhängen, ob der Zusammenbruch noch aufgehalten werden kann oder ob de Schwez de Krse bs zur Nege auskosten muss we Deutsch land und England. 362
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