Kohle & Europa EURACOAL. Fester Platz im Energiemix. Europa braucht auch in Zukunft Kohle. Kohle in Europa
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- Hannelore Fiedler
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1 & Europa 2004 European Association for Coal and Lignite AISBL EURACOAL Avenue de Tervueren 168/Bte Brussels Tel: +32/ Fax: +32/ euracoal@euracoal.org / In der europäischen Energie- und Stromversorgung ist die traditionell ein stabiles Element. Eigene Förderung und Importe decken 15 Prozent des europäischen Primärenergiebedarfs. An der Verstromung hat die einen Anteil von 25 Prozent. Große Mengen werden auch in der Stahl- und Grundstoffindustrie benötigt. Mit der Erweiterung der Union nimmt die Bedeutung der noch zu. Die vorkommen bilden dann die größte heimische Energieressource. Die Herausforderung an Politik und industrie ist es, diese Ressource zum Vorteil Europas auch in Zukunft optimal zu nutzen. EU- RACOAL will an dieser Aufgabe konstruktiv mitarbeiten. Europa braucht auch in Zukunft Europa ist ein ressourcenarmer Kontinent. Umso wichtiger ist es, die vorhandenen eigenen Potentiale in die energiepolitischen Strategien einzubeziehen. Die als sicher verfügbarer und in vielen Fällen auch kostengünstiger Energieträger wird damit zwangsläufig Bestandteil einer zukunftsorientierten europäischen Energiepolitik. Die förderung der EU-15 lag 2002 bei 340 Millionen Tonnen. Mit dem Beitritt von Bulgarien, Polen, Rumänien und Ungarn sowie Slowenien, der Slowakei und Tschechien wird sich diese Menge nahezu verdoppeln. Hinzu kommen Steinkohlenimporte von rund 170 Millionen Tonnen jährlich. Die hat damit einen festen Platz im Energiemix des erweiterten Europas. Produktion von Braunkohle Steinkohle sowie Steinkohlen-Importe in Millionen Tonnen (Mio. t) im Jahre 2002 Fester Platz im Energiemix in Europa
2 & Europa Wichtige Integrationsaufgabe Struktur der EU-Stromerzeugung im Jahre gesamt TWh Wind/Wasser/ Sonstige 20 % 25 % Öl 6 % Die Stromversorgung der EU stützt sich derzeit auf einen Mix aus,, große Wasserkraft und Gas. Ursachen für die mindert Versorgungsrisiken unterschiedlichen Situationen in den einzelnen Mitgliedsstaaten liegen in der verschiedenen Ressourcenverfügbarkeit, aber auch in energiepolitischen Entscheidungen. Gemeinschaftsweit betrachtet bündeln sich die länderspezifischen Besonderheiten zu einem ausgewogenen und leistungsfähigen europäischen Energiemix. Auch in Zukunft geht es nach Ansicht von EURACOAL nicht um ein künstliches Entweder-Oder, sondern um ein pragmatisches Sowohl-Als-Auch aller verfügbaren Energieträger. 33 % 16 % Der Zeithorizont für eine überwiegend durch fossile Energieträger bestimmte Struktur bei der Energiebereitstellung reicht noch über viele Jahrzehnte. Erst später wird abzuschätzen sein, ob die erneuerbaren Energien tatsächlich eine marktgetragene eigenständige Rolle in der Energieversorgung übernehmen können. Die bevorstehende Erweiterung bedeutet für die Europäische Union die Chance, die Energieversorgung zukunftssicherer zu gestalten. Die Angleichung der Standards innerhalb der Gemeinschaft bei Gewinnung, Transport und Nutzung von Energie kann ohne Strukturbrüche zu einem wettbewerbsfähigen und sicheren Beitrag der genutzt werden. Entlang der Kette von der Gewinnung, über den Transport, bis zur Umwandlung bestehen erhebliche Wertschöpfungspotenziale, die durch Technologieentwicklung nachhaltig gestaltet werden können. Dies sichert eine Vielzahl von Arbeitsplätzen in der EU und eröffnet insbesondere auch Exportchancen für den bau. Entwicklung des Weltenergieverbrauchs zwischen 2000 und Mrd. t Sonstige 8 % 7 % 40 % 23 % 22 % Sonstige 22 Mrd. t 8 % 5 % 39 % 28 % 20 % Mrd. t SKE
3 & Europa deckt heute in der erweiterten EU rund 32 Prozent des Primärenergiebedarfs der Elektrizitätswirtschaft. Der Strombedarf der EU wird weiter steigen. Veraltete Stromerzeugungskapazitäten sind dabei zu ersetzen. Ab etwa 2010 beträgt der jährliche Ersatzbedarf zwischen und Megawatt (MW). technologien sind bereits heute hochentwickelt und wettbewerbsfähig. Sie bergen zudem ein erhebliches zusätzliches Innovationspotenzial. Von zentraler Bedeutung für die kontinuierliche Kraftwerksmodernisierung in Europa ist allerdings, dass der einsatz auch in Zukunft energiepolitisch gewollt und durch angemessene Rahmensetzung wirtschaftlich möglich ist. Importabhängigkeit begrenzen Schlüsselfaktor Versorgungssicherheit Entwicklung des Energiemixes zur Stromerzeugung in der EU in Prozent % 6 % 15 % 41 % 29 % 2000 Erneuerbare 13 % 2 % 36 % 27 % 22 % 2020 Mio. t SKE Nachdem wichtige Schritte hin zum europäischen Energiebinnenmarkt verwirklicht wurden, gewinnt das Thema Versorgungssicherheit in der EU neue Relevanz. Die EU-Kommission hat im Jahre 2001 mit einem Grünbuch das Thema stärker in den Mittelpunkt gerückt. EURACOAL unterstützt alle Bemühungen um eine Erhöhung der europäischen Ener-gieversorgungssicherheit. Dabei wird es aber darauf ankommen, die richtige Gewichtung vorzunehmen: Die Angebotsseite muss beim Thema Versorgungssicherheit mit im Zentrum stehen und damit als dominierender europäischer Energieträger, auch die. Zukunftsperspektive: Effizienzsteigerung Neben der Diversifizierung des Energieträgermixes und dem Erhalt einer nennenswerten innergemeinschaftlichen gewinnung kann eine Strategie zur Effizienzsteigerung den Ressourcenverzehr und die Importabhängigkeit deutlich mindern. Moderne kraftwerke haben in den zurückliegenden drei Jahrzehnten ihre spezifische Stromausbeute um rund ein Drittel gesteigert. Weitere Potenziale sind zu erschließen. Heute sind am Markt Kraftwerkstechnologien verfügbar, die einen Wirkungsgrad von 40 bis 45 Prozent bei hoher Verfügbarkeit sicherstellen. Die ressourcen- und klimapolitische Relevanz einer Modernisierungsstrategie ist beachtlich. Würden weltweit alle kraftwerke, die älter als 30 Jahre sind, in den nächsten zwei Jahrzehnten auf den modernsten Stand gebracht, wäre die Reduktion des CO 2 Ausstoßes in einer Größenordnung von mehr als einer Milliarde Tonnen im Jahr möglich. Diese Energieeinsparung oder auch Emissionsminderung würde ausreichen, das Kyoto-Ziel aller Industriestaaten zu erreichen. Eine Modernisierungsstrategie ist aber nicht nur im Hinblick auf die Klimavorsorge sinnvoll, sondern auch ökonomisch von Vorteil. Modernisierte oder neuerrichtete Kraftwerke weisen im Vergleich zu anderen Technologien die niedrigsten Vermeidungskosten für umwelt- oder klimaschädigende Spurengase auf und sind ein Garant für preiswerten Strom. 3
4 & Europa Anteile der Primärenergieträger an der Stromerzeugung in Europa im Jahre 2001 Anteile in Prozent TWh Land 53,7 581,6 37,7 25,0 385,8 238,0 46,5 93,7 74,5 79,7 279,0 64,1 549,2 161,7 1, ,4 Griechenland Deutschland Dänemark Irland Großbritannien Spanien Portugal Niederlande Finnland Belgien Italien Österreich Frankreich Schweden Luxemburg EU ,7 74,6 32,7 43,8 53,9 13,6 123,2 35,7 32,0 Polen Tschechien Serbien (2000) Bulgarien Rumänien Slowenien (2000) Türkei Ungarn Slowakei % Sonstige 4
5 & Europa Längerfristig sind weitere technische Innovationen im kraftwerksbau absehbar. Auch die Sequestrierung von CO 2 kann über sehr weite Zeithorizonte eine Perspektive sein die Forschung dafür hat bereits begonnen. EURACOAL unterstützt diesen Weg. Emissionshandel nur wettbewerbsneutral Mit dem Stichwort Emissionshandel ist die Frage verbunden, wie die wirtschafts-, energie- und umweltpolitischen Ziele zusammengeführt werden. Das Instrument kann mit dem Ziel ausgestaltet werden, für mehr Effizienz in einem ausgewogenen Energieportfolio zu sorgen. Für diesen Weg plädiert EURA-COAL. Dagegen steht ein Szenario, das den Brennstoffwechsel von der preiswerten zu teureren Energieträgern begünstigt. Damit verbundene Preissteigerungen würden insbesondere die stromintensive Industrie am Standort Europa im internationalen Wettbewerb benachteiligen und die Verbraucher belasten. Wenn allerdings die in der EU-Richtlinie angelegte kostenlose Zuteilung von Emissionszertifikaten bedarfsorientiert, und an die aktuellen Emissionen gekoppelt erfolgt, können solche negativen Preiseffekte vermieden oder jedenfalls vermindert werden. Einfluss des Emissionshandels auf die Strompreise in der EU 5 Euro 20 Euro Zertifikatspreis je t/co2 5 ct 4 ct 3 ct 2 ct 1 ct Steigerung der Wirkungsgrade moderner kraftwerke Wirkungsgrad in % % > 1000 (MW) nach 2015 Minderung der weltweiten CO2-Emissionen durch Erneuerung der kraftwerke alte η=29% + 30 % jüngere η=35% % neue η=45% jüngere η=35% % heute machbar neue η=45% > 50 % zukünftig möglich Ausführliche Informationen zur Bedeutung der in den einzelnen europäischen Staaten so- Weitere Informationen wie zur Arbeit von EURACOAL enthält die Broschüre Coal Industry across Europe. Die Informationsschrift ist erhältlich beim EURACOAL-Sekretariat oder als Download unter Mio. t CO
6 & Europa Das Wichtigste im Überblick Die eigene wie importierte ist auch in Zukunft für die Sicherheit und Wirtschaftlichkeit der Energie- und besonders der Stromversorgung Europas unentbehrlich. Mit der Erweiterung der EU um Länder, in denen die eigene bei der Energieversorgung eine herausragende Rolle spielt, wächst die ökonomische Bedeutung des Energieträgers zusätzlich. Gleichzeitig wird die Rolle der im Hinblick auf die europäischen Verpflichtungen im Kyoto-Prozess Stichwort: CO2 kritisch betrachtet: Regelungen wie der Emissionshandel haben deshalb u.a. auch ein Zurückdrängen der zum Ziel. In diesem Zielkonflikt zwischen notwendiger Versorgungssicherheit auf der einen und angestrebter Verringerung von CO2-Emissionen auf der anderen Seite kommt es darauf an, den politischen Rahmen so zu gestalten, dass beides vereinbar wird. Die Politik muss auf Regelungen verzichten, die zu simplen und auch ökologisch nicht zielführenden Substitutionsprozessen führen insbesondere bei der Ausgestaltung der nationalen Allokationspläne für den Emissionshandel ist darauf zu achten. Gefördert werden sollten demgegenüber Techniken und Forschungsarbeiten zu einer Verringerung von CO2-Emissionen durch Effizienzsteigerung bis hin zum Fernziel des Low-Emissions-Kraftwerks. Die europäische wirtschaft ist zu einer konstruktiven Mitarbeit an der Formulierung und Umsetzung der hier skizzierten mittel- und langfristigen Forschungs- und Entwicklungsstrategien bereit. EURACOAL als Spitzenorganisation der europäischen wirtschaft versteht sich als Plattform und Partner der Politik für die in diesem Zusammenhang erforderlichen Diskussions- und Abstimmungsprozesse. 6
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