Expose Exploration und Abbau polymetallischer Lagerstätten Kanton Concepción & San Javier Departamento Santa Cruz, Ost-Bolivien
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- Nora Brinkerhoff
- vor 8 Jahren
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1 1 Expose Exploration und Abbau polymetallischer Lagerstätten Kanton Concepción & San Javier Departamento Santa Cruz, Ost-Bolivien Einführung Bunt-, Edel- und stahlveredelnde Metalle gibt es in verschiedenen Lagerstättentypen und metallogenetischen Provinzen. Besonders häufig sind sie auf den alten präkambrischen Schilden, die wie in Südafrika, Canada und Australien enorme Mineralreserven enthalten. Die steigenden Metallpreise machen diese Gebiete zu interessanten Explorationsobjekten. Der präkambrische Schild Ostboliven s ist mit km 2 so gross wie zwei Drittel der Gesamtfläche der Bundesrepublik Deutschland. Der geologische Dienst Boliviens führte dort mit internationaler Hilfe zwischen 1975 und 1985 ein regionales geologisches Kartierungsprogramm und geophysikalische Untersuchungen aus der Luft (airborne) durch. Wenn diese Ergebnisse auch schon lange der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen, investierte die private Hand in den vergangenen Jahrzehnten dort nur wenig in die Exploration mineralischer Rohstoffe. Dennoch gibt es schon ein grösseres Goldbergwerk, Don Mario, das im letzten Jahr in Betrieb genommen wurde und jâhrlich etwa 1,5 Tonnen Gold produzieren wird ( und die amerikanische Firma Golden Eagle International Inc. bereitet die Gold-Kupferlagerstätte Miguela/Buen Futuro für den Abbau vor ( Diese Aktivitäten verdeutlichen, dass der ostbolivianische Schild eine in der Erschliessung befindliche neue polymetallische Lagerstättenprovinz ist (Abb.1). Zusätzlich gibt es Pegmatitvorkommen mit Lithium, Berryllium, Tantal, Niob, Zinn und Wolfram, die in der Vergangenheit vereinzelt im Kleinbergbau abgebaut wurden. Vorgeschichte Seit 1986 führte der Autor des Exposes im Auftrag verschiedener Firmen und in eigener Regie extensive Explorationsarbeiten auf Edel-, Buntmetalle und Tantalit durch. Die besten Hinweise (Anomalien) auf mögliche Mineralvorkommen fand er am Südwestrand des Schildes. Darauf basierend erfolgte die Entdeckung der Goldlagerstätten La Pampa und Paula Cecilia, die seit 1993 im Kleinbergbau mehre 100 kg Gold produzierten, und der Gold-Kupfer-Lagerstätte Miguela-Buen Futuro (Abb.1).
2 2 Abb. 1: Metallogenetische Zonen Boliviens & Lage der wichtigsten Bergbauprojekte
3 3 Ähnliche Anomalien entdeckte er auch im Gebiet der Gemeinden San Javier und Concepcion etwa 200 km nördlich von Santa Cruz. Das Gebiet ist jetzt durch die neue asphaltierte Strasse sehr gut zugänglich. Das Klima ist subtropisch mit einer ausgeprägten Trockenzeit von Mai bis November, und einer Regenzeit in den restlichen Monaten. Die Vegetation ist immergrüner tropischer Urwald, der stellenweise gerodet und für Viehzucht und Kleinackerbau genutzt wird. Die Exploration konzentrierte sich auf die Konzession Tatu, mit dem Ziel eine detallierte geologische Karte zu erstellen. Ausserdem erfolgte eine geochemische Bemusterung und geophysikalische Untersuchung zur Lokalisierung potentieller Erzkörper für die spätere Untersuchung mittels Explorationstiefbohrungen. Die bisher durchgeführten Arbeiten kosteten etwa US$ 300, Die Ergebnisse sind in einigen Gutachten dokumentiert, und die Daten digital gespeichert. Tabelle 1: Arbeitsfortschritt im Gebiet der Konzession Tatu Aktivität Einheit Fortschritt Zugangsschneisen Km 335 Bodenproben Nº Float Beprobung Nº. 803 Topgraphische Aufnahme Km 335 Geologische Kartierung Km 231 Geophysikalische Untersuchungen: Elektromagnetik (HLEM) Km 19 Induzierte Polarization (IP) Km 20 Magnetik Km 67 Analysen Bodenproben (Au, Zn, Cu, Pb) Nº Analysen Float (33 Elemente) Nº. 803 Die Tabelle 1 zeigt den erzielten Arbeitsfortschritt. Die geochemischen Analysen wurden in dem international anerkannten Labor Inchkape Testing Services Bondar Clegg in Canada mit ICP/Teilaufschluss gemacht. Die geophysikalischen Untersuchungen mit induzierter Polarization (I.P.), Magnetic und Elektromagnetik (H.E.L.M.) führte die kanadischen Firma Val d Or SAGAX aus. Die Qualität der Ergebnisse wurde mit internen und externen Standartproben kontrolliert. Konzessionen Im Jahre 2002 beschlossen der Autor des Exposes und Herr Johannes Grothoff gemeinsam die vorhandenen Explorationsergebnisse für die Weiteruntersuchung eventuell vorhandener Bunt- und Tantalitlagerstättenkörper zu verwenden. Sie
4 4 investierten in neue Computersoftware um die Daten zeitgemäss zu analysieren und darzustellen. Die Abbildungen 2 bis 4 zeigen die Oberflächengeologie, Lage der geophysikalischen Anomalien und Verteilung der wichtigsten Indikatorelemente. Mit Hilfe dieser Informationen wurden die Bergbaukonzessionsrechte Johannes, Colonia und Hamburg vor 12 Monaten erworben (Tabelle 2). Diese nehmen eine Gesamtfläche von ha ein. Tabelle 2: Neue Konzessionen von Herrn Grothoff Name der Konzession Kanton Grösse (ha) Johannes San Javier-Concepción 700 Colonia Concepción 625 Hamburg Concepción 675 Total Ergebnisse Die drei Konzessionen befinden sich in einer tektonisch zerscherten Abfolge aus metamorph überprägten bimodalen vulkanischen Gesteinen mit Einlagerung von mittelproterozoischen gebänderten Eisenformationhorizonten (BIF). Die Abfolge ist mehrfach tektonisch beansprucht, bis zur Amphibolitfazies metamorphosiert und von späteren Granitkörpern intrudiert. Morphologisch entspricht das Untersuchungsgebiet einer von vielen Bächen zerschnittenen tertiären Verwitterungshochfläche mit einer durchschnittlichen Höhenlage von 400 Meter. Die präkambrischen Gesteine sind, wie die geophysikalischen Untersuchungen zeigen, bis zu einer Tiefe von 58 Meter oxidiert und verwittert. Deshalb sind die Wertmetalle im oberen Teil eventuell vorhandenen Sulphiderzkörper ausgelaugt, und nur durch stark erhöhte (anomale) Werte im Vergleich zu den Normalgehalten der Erdkruste angedeutet. Die Beprobung der im Boden vorhandenen Gesteinsfragmenten ( Float ) ergab signifikante geochemische Anomalien für die meisten Wertmetall- und Indikatorelemente (Tabelle 3). Die Ergebnisse lassen sich in Bezug auf die Lagerstättenhöffigkeit der drei Konzessionen wie folgt interpretieren: Stahlveredelnde Metalle in mafischen Gesteinskörpern Diese sind bis zum Faktor 10 angereichert und könnten an (ultra-)mafische Intrusivkörper innerhalb der Scherzonen gebunden sein, wie die geophysikalischen Anomalien andeuten. Edelmetalle in Scherzonen und gebänderter Eisenformation (BIF) Diese sind bis zum Faktor 469 angereichert. Buntmetalle Diese sind bis zum Faktor 21 angereichert und könnten an massive vulkanogene oder metasomatische Skarnvererzungen gebunden sein. Stahlveredler in lithophylen Gesteinen Diese sind bis zum Faktor 70 angereichert und an die zu beobachtenden Pegmatite gebunden.
5 5 Abbildung 4: Geophysikalische Anomalien in den Konzessionen
6 6 Abbildung 2: Geologische Karte der Konzessionen
7 7 Abbildung 2: Geochemisch Lagerstättenindikatoren in den Konzessionen
8 8 Tabelle 3: Geochemische Maximalwerte der Float -Proben des Untersuchungsgebietes im Vergleich zur mittleren Elementkonzentration der Erdkruste Element Einheit Durchschnitt 1) Maximalwert Anreicherung Indikation für Stahlveredler in mafischen Lagerstätten Ni Ppm Co Ppm Cr Ppm V Ppm Indikation für Edelmetalle As Ppm Hg Ppb Au Ppb Ag Ppb Te Ppb Indikation für Buntmetalle Cu Ppm Pb Ppm Zn Ppm Ga Ppm Indikation für sedimentäre Anreicherungen Mn Ppm 950 > >21 Ba Ppm 425 >2.000 >5 Indikation für Stahlveredler & Sondermetalle in lithophylen Gesteinen Mo Ppm 1, Ta Ppm W Ppm 1, Sn Ppm Li Ppm Insgesamt sehen die Explorationsergebnisse sehr vielversprechend aus und deuten an, dass im Gebiet der drei Konzessionen verschiedene Vererzungstypen vorhanden sind. Arbeitsprogramm Die Abbildungen 3 & 4 zeigen, dass die Konzessionen Johannes und Hamburg am besten und die Konzession Colonia nur bis zur Hälfte an der Oberfläche exploriert worden sind. Ziel zukünftiger Untersuchungen sollte eine flächendeckende geochemische und gephysikalische Geländeaufnahme sein, um darauffolgend mit geeigneten Tiefbohrverfahren die Zusammensetzung und geometrische Form der primären Sulphidvererzung unterhalb der Oxidationszone zu erkunden. Am Ende
9 9 müssten dann weitere Tiefbohrungen in systematischen Abständen zur genauen Vorratsbestimmung durchgeführt werden. Die Pegmatitvorkommen sollten zuerst durch Schürfgräben abgegrenzt werden, um sie dannach mit einem Traktor freizulegen, im Detail zu kartieren und zu bemustern, bevor Schächte und Untersuchungsstollen zur systematischen Beprobung angelegt werden könnten. Die Investition in das Bunt/Edelmetalluntersuchungsprogramm würde US$ , kosten, und die Exploration der Tantalpegmatite US$ Tabelle 4: Arbeitsplan für die Bestimmung von Metallvorräten in den Konzessionen Johannes, Colonia & Hamburg Aktivität - Monat Bunt- und Edelmetallverezungen "Float" Bemusterung Geophysikalische Untersuchungen Erkundungsbohrungen Systematische Tiefbohrungen Schätzung der Metallvorräte Pegmatitvererzungen (Ta, Nb, Li) Untersuchung in Schürfgräben Freilegung der Strukturen Bergmännische Aufschlüsse Bemusterung Schätzung der Metallvorräte Business-Potential Ziel des Projektes ist es Gold führende Buntmetall- (Cu, Zn, Pb, Co) bzw. pegmatitische Tantalitlagerstätten nachzuweisen. Für den zukünftigen Abbau sind der stabile Zugang, die leichte Verfügbarkeit von elektrischer Energie, Wasser und Menschen, die bereit wären im Projekt mitzuarbeiten, von besonderem Vorteil. Eine Erdgasleitung ist bis zu dem Ort San Ramon verlegt, der etwa 40 km vom Projektort entfernt liegt. Die Investition in einen Bergbaubetrieb hängt von der Geometrie, Grösse und Tiefe der gefundenen Erzkörper ab. Die Aussicht eine grössere Buntmetalllagerstätte zu identifizieren sind recht güstig. Grösser bedeutet in diesem Fall ein Objekt mit einem Metallwert von mehr als US$ Die Ausbeutung derartiger Vorkommen ist ganz besonders für multinationale Firmen interessant, und es sollte deshalb nicht schwer sein, Partner für die Entwicklung eines solchen Projektes zu finden.
10 10 Die Tantalitpegmatite haben meistens kleine Volumina. Sie enthalten bis zu Tonnen Ta 2 O 5, was einem Metallwert von etwa US$ 45 Millonen gleichkommt, wenn man einem Preis von US$ pro Tonne Konzentrat ansetzt. Das Erz würde in einem kleinen Tagebau mit Gewinnungskosten von maximal US$ 4.-- pro m 3 bewegtem Material gefördert werden. Der Durchschnittsgehalt einer rentablen Lagerstätte liegt typischerweise bei etwa 0.25 kg Ta 2 O 5 pro m 3, was einem Wert von etwa US$ 10.- pro m 3 entspricht. Die Investition in ein solches Projekt ist mit US$ relativ niedrigt und die Errichtung eines Abbaubetriebes kann innerhalb von acht Monaten erfolgen. Die produzierten Konzentrate hätten einen extrem hohen Wert pro Tonne. Deshalb stellten weite Transportwege keine Problem dar. Das Material könnte aus Bolivien ausgeflogen, in Containern mit Lastwagen oder Bahn bis zur Atlantik- oder Pazifikküste gebracht und dann wohin auch immer verschifft werden. Santa Cruz, 22 Juni, 2004 Dr. Michael Biste Consulting Geologist BDG-Germany No. Reg Colegió de Geólogos de Bolivia, No. Reg SMI Nº. Reg MB/ma
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