Der DAX im 2. Quartal: Rekord und Rückfall
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- Catharina Pohl
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1 MLB Vermögensmanagement _ Juli Der DAX im 2. Quartal: Rekord und Rückfall Kurz vor seinem 25. Geburtstag am 01. Juli vollzieht der wichtigste deutsche Aktienindex binnen weniger Wochen zunächst einen Anstieg um mehr als Punkte auf das neue Rekordhoch von 8.557,56 am 22. Mai. Die Hoffnung auf eine sich stabilisierende Weltwirtschaft und auf ein Ende der Gefahr von Staatspleiten ließen die Kurse steigen. Eine Grundlage hierfür war die Erwartung weiterhin expansiver Geldpolitik der wichtigsten Notenbanken, allen voran der US-Notenbank FED und unserer EZB. Diese positive Erwartung wich seit einer Äußerung des FED-Chefs am 23. Mai der Sorge, in den USA könne ein Ende der lockeren Geldpolitik erreicht sein. In der Folge brachen die Kurse weltweit ein. Aktien - Indizes am seit Assets am seit MSCI World (Index: USD-Basis) 1.433,55 8,56% * EUR/USD 1,30-1,34% STOXX Europe ,51 1,04% entspricht USD-Anstieg von 1,34% DAX 7.959,22 4,56% Rohöl 103,17-4,28% * Dow Jones ,60 15,33% * (USD pro Barrel) Nikkei ,32 17,56% * Gold 1.234,30-24,44% * MSCI China Free 54,56-12,01% * (USD pro Feinunze) MSCI India 392,32-7,53% * Rohstoffe 305,34-9,17% MSCI Latin America 3.187,22-14,93% * (CCI-Index) MSCI Eastern Europe 176,48-13,21% * (* Wertentwicklung: inkl. Veränderung zum EUR) Kapitalmarktumfeld Während die Zinsen in Europa und den USA aufgrund der Aussagen des US-Notenbankchefs leicht anzogen, gab es bei den Rohstoffen und insbesondere bei den Aktienmärkten der Schwellenländer z. T. massive Kursrückgänge. Hintergrund war die Sorge vieler Investoren vor einem Rückgang der Weltwirtschaftsleistung wegen höherer Zinsen und damit teurerer Kredite. 1
2 Unsere Strategie und das Anlageergebnis im zweiten Quartal Die Wertentwicklung in den Vermögensverwaltungen mit und ohne Aktienanteil und in unseren beiden Strategieportfolios war im zweiten Quartal rückläufig. Zwar konnten wir bei unseren Aktieninvestments von den steigenden Kursen profitieren, doch der dann folgende Kursrückgang besonders in den Emerging Markets und der Einbruch des Goldpreises wirkten sich negativ aus. Den Goldanteil hatten wir im ersten Quartal etwas reduziert. Nach einem 15%-igen Kursrückgang im April haben wir mit Nachkäufen begonnen. Danach hat der Goldpreis trotz großen Unsicherheiten an den Kapitalmärkten weiter nachgegeben. Der Einfluss des aktuell zwischen 2% (MLB-Strategieportfolio I) und 6,5% (MLB-Strategieportfolio II) liegenden Gold-Anteiles auf die gesamte Wertentwicklung ist deutlich spürbar. Für das MLB-Strategieportfolio I (max. 30% Aktienquote) ergab sich vom bis eine Wertentwicklung (einschließlich Goldanteile) von 1,02% (ohne Goldanlagen ca. - 0,5%) und für das MLB-Strategieportfolios II (max. 100% Aktienquote) von 0,12% (ohne Goldanlagen ca. +1,6%) im selben Zeitraum. Entwicklung der MLB-Strategieportfolios MLB-SP-I und MLB-SP-II relativ zum MSCI World- Index ( =100%): MLB SP I MLB SP II ,26% 10,96% ,24% 11,11% ,64% -8,69% 4,22% 7,72% JUN. -1,02% -0,12% Quelle: vwd Group / BVI 2
3 Ausblick auf die nächsten Monate Wirtschaft: In Europa wird weiterhin mit einer positiven Wirtschaftsentwicklung in Deutschland gerechnet (Bruttoinlandsprodukt BIP: e 1,0% und 2014e 2,1%). Zum Jahresende sollte auch ein Ende des Wirtschaftsrückgangs in den Problemländern (außer Griechenland) erreicht sein. Für die USA ist eine Beschleunigung des Wirtschaftswachstums zu erkennen (BIP e: 1,8% und 2014e: 2,4%). Das Verschuldungsproblem ist auch weiterhin ein Belastungsfaktor. In den Schwellenländern hat die Wachstumsgeschwindigkeit zwar abgenommen, jedoch setzt sich der wirtschaftliche Fortschritt weiter fort (z. B. BIP China: e: 7,8% und 2014e: 7,5%). Politik: Die Zentralbanken bestimmen mit ihrer Zinspolitik derzeit wesentlich das Börsengeschehen. In Europa wird die EZB die Zinsen auf dem niedrigen Niveau halten, damit die Kredite für überschuldete Staaten nicht noch teurer werden. In den USA ist eine leichte Zinserhöhung zu erwarten. In Folge der somit etwas attraktiveren Anlagezinsen in den USA könnte der US-Dollar steigen. Europäischen Exporten wiederum würde dies helfen. Die Bundestagswahl im September lässt derzeit keinen nennenswerten Einfluss auf die Märkte erwarten. Börse: Wir erwarten für das zweite Halbjahr eine positive Entwicklung der Aktienmärkte, insbesondere für das letzte Quartal. Wir werden Kursrückgänge an den Aktienmärkten zum weiteren Positionsaufbau nutzen. Im Anleihenbereich bleiben wir grundsätzlich kurzfristig investiert. Entwicklung des DAX -Index und unser aktuelles Prognoseband: Jan Mrz Mai Jul Sep Nov Jan Mrz Mai Jul Sep Nov Jan 2014 Mrz 2014 Quelle: MLB-Vermögensmanagement 3
4 Das Thema: Der Kurseinbruch beim Goldpreis Nach jahrelangem Kursanstieg bis zu US-Dollar im September 2011 und einer Seitwärtsbewegung mit leichtem Rückgang bis Anfang brach der Goldpreis seit April bis auf USD pro Feinunze ein. Auslöser war die Befürchtung, dass zunächst Zypern und später vielleicht auch andere verschuldete Staaten in der Not ihre Goldbestände verkaufen würden. Allein diese Sorge führte zu massiven Verkäufen von Goldfonds (Gold-ETFs). Wir erwarten mittelfristig nach einer Stabilisierung einen erneuten Anstieg des Goldpreises. Die industrielle Nachfrage nach Gold steigt bei positiver Wirtschaftsentwicklung. Dies betrifft heute Märkte, die mit den Schwellenländern in Asien, Lateinamerika und Osteuropa sowie mit China und Indien um ein Vielfaches größer sind als vor 15 Jahren. Hinzu kommt, dass diese Länder Teile ihrer Handelsbilanzüberschüsse und Währungsreserven fortlaufend in Gold anlegen. Nach aktuellen Untersuchungen liegt die Gewinnschwelle für Goldförderunternehmen bei ca US-Dollar pro Feinunze. Ein darunter liegender Preis führt mittelfristig zur Schließung von Stollen und damit zur Verknappung des Angebotes. Entwicklung des Goldpreises in USD pro Feinunze und in EUR pro Feinunze im Zeitraum vom 1995 bis heute: 25% Rückgang Unsere Anlagestrategie Quelle: vwd Nachdem im März ein Teil unserer Goldpositionen zur Gewinnsicherung verkauft wurden, haben wir nach 4 Wochen und 15% Kursrückgang unsere Goldanlage aufgestockt. Auch wenn die Kurse noch weiter gefallen sind, wollen wir an unserer strategischen Goldinvestition festhalten. Nach Ausklingen der spekulativen Einflüsse wird der Goldpreis wieder dem tatsächlichen Einfluss von Angebot und Nachfrage unterliegen. Die Goldanlage bleibt im Rahmen der Anlagestreuung neben anderen Sachanlagen wie Aktien und Immobilien langfristig ein wichtiger Bestandteil der Kapitalerhaltungsstrategie. 4
5 Das Thema: Die Macht der Zentralbanken Als am 23. Mai der FED-Chef Ben Bernanke in einem Interview ein Ende der lockeren Geldpolitik (Niedrigzinspolitik) Amerikas nicht ausschloss, führte diese Aussage weltweit zu Kurseinbrüchen an den Aktienmärkten. Diese verstärkten sich einen Monat später noch einmal deutlich, als Bernake ein Ende der Politik des billigen Geldes für 2014 konkret avisierte. Dabei ist nachzuvollziehen, dass die Zentralbanken irgendwann einmal ihre unbegrenzte Liquiditätsversorgung einschränken müssen, um eine spätere Inflationsgefahr nicht noch weiter zu erhöhen. In Europa bestätigte hingegen Herr Draghi für die EZB das Beibehalten dieser Niedrigzinspolitik. Höhere Zinsen würden die Staatshaushalte der überschuldeten Euroländer nicht verkraften. Banken können sich somit bei der EZB für derzeit 0,5% p.a. mit Krediten versorgen und das Geld dann in spanischen, portugiesischen und italienischen Staatsanleihen ab 2,5% p.a. anlegen. Der daraus entstehende Gewinn ist dringend notwendig, um die von der Politik vorgegebenen Eigenkapitalanforderungen zu erfüllen. Somit sorgt die Politik in der Staatsschuldenkrise einerseits für eine Beruhigung und Stabilisierung durch niedrige Zinsen, andererseits geschieht dies auf Kosten der Ersparnisse, da selbst bei einer niedrigen Inflationsrate von 1,5% p.a. der Realzins negativ ist. Entwicklung des US-Leitzinses und des EZB-Leitzinses seit , 0 % 6, 5 6, 0 5, 5 5, 0 4, 5 4, 0 3, 5 3, 0 2, 5 2, 0 1, 5 1, 0 0, 5 0, L e it z in s F E D L e it z in s E Z B Unsere Anlagestrategie Quelle: Eigene Angaben Trotz ihrer niedrigen Rendite bilden Anleihen einen wichtigen Teil einer konservativen Anlagestrategie. Durch Erweiterung des Anleihespektrums, z. B. um Anleihefonds des Mittelstandes und der Schwellenländer, gibt es die Möglichkeit die erwartete durchschnittliche Rendite der Anleiheninvestments zu erhöhen. Grundsätzlich gewinnen bei diesem Zinsumfeld auch ausgesuchte Aktien mit kontinuierlich hoher Dividendenrendite an Attraktivität. Als Ergänzung festverzinslicher Anlagen ist ein Dividendenportfolio für langfristig orientierte Anleger trotz möglicher Kursschwankungen von Aktien interessant. 5
6 Das Thema: EU-Regeln für künftige Bankenrettungen Die EU-Finanzminister haben sich nach langen Verhandlungen auf ein einheitliches Konzept zur künftigen Rettung, Sanierung oder ggf. Schließung angeschlagener Großbanken verständigt. Hier wird geregelt, welche Haftungsregeln im Falle einer Insolvenz angewandt werden und in welcher Reihenfolge gehaftet werden soll. Deutschland hat die Ausdehnung des vorhandenen deutschen Einlagensicherungsfonds auf ganz Europa ebenso wie gemeinschaftliche Eurobonds abgelehnt. Die Kunden deutscher Banken sollen wie der deutsche Steuerzahler nicht direkt in die Haftung genommen werden. Vielmehr sollen die Eigentümer und Gläubiger in einer bestimmten Reihenfolge haften. Geplante Reihenfolge der Haftung: Bankenpleite 1. Eigentümer 2.Gläubiger 3.Sparer 4. Staat (Aktien) (Anleihen) (Einlagen) (Steuern) Quelle: eigene Darstellung Der Staat und somit die Steuerzahler sollen künftig erst zuletzt haften. Zuvor sollen die Anteilseigner (Aktionäre), Bankanleihebesitzer und Bankkunden mit einem Spar- oder Kontoguthaben von über Euro einspringen. Sparer mit Guthaben unter Euro werden von der Haftung ausgenommen. Zu den Guthaben zählen Gelder auf Girokonten, Tagesund Festgelder sowie Sparbücher und -anlagen. Davon ausgenommen sind ausdrücklich Gelder in (vermögensverwaltenden) Fonds, wie unsere Strategieportfolios I und II. Sie gelten als Sondervermögen und sind von der Haftung ausgenommen. Gleiches gilt auch für die Wertpapieranlagen unserer Vermögensverwaltungen. Unsere Anlagestrategie In unseren aktuellen Strategieportfolios halten wir keine Bankaktien. Im Bereich der Anleihen achten wir neben der Bonität des Schuldners auf die Vermeidung von Klumpenrisiken. Mit der aktuell sehr kurzen durchschnittlichen Restlaufzeit der Anleihen sind wir gut gerüstet. Wir freuen uns auf eine weiterhin angenehme und erfolgreiche Zusammenarbeit. Für ein persönliches Gespräch sowie für Ihre Fragen zur Vermögensanlage stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung und bedanken uns für Ihr Vertrauen. Mit freundlichen Grüßen Ihre Münsterländische Bank Thie & Co. 6
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