Verleihung des Umweltpreises Trophée de femmes 06/07 Preisträgerin aus München. Drei Frauen im Kampf für die Natur: von München bis nach Asien
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- Birgit Hertz
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1 Verleihung des Umweltpreises Trophée de femmes 06/07 Preisträgerin aus München Drei Frauen im Kampf für die Natur: von München bis nach Asien Stuttgart - Die Umweltstiftung Fondation Yves Rocher zeichnete im Jahre 2007 erneut drei Frauen aus Deutschland mit dem Umweltpreis Trophée de femmes aus. Heide Bergmann, Daniela Freyer und Katia Wiese wurden für ihr außergewöhnliches Engagement im Umweltund Naturschutz geehrt. Insgesamt erhielten die Preisträgerinnen Preisgelder in Höhe von Euro. Nachhaltigkeit und Weitsicht sind heutzutage in unserer Gesellschaft ins Hintertreffen geraten. Eine Tatsache, die fatal für den Umwelt- und Naturschutz ist, der auf Langfristigkeit basiert, erklärte Jacques Rocher, Präsident der Umweltstiftung Fondation Yves Rocher. Deshalb wollen wir mit dieser Auszeichnung Frauen ehren, die sich nachhaltig für die Natur engagieren und die sich beispielhaft für Umweltschutz einsetzen ob national oder weltweit, so Jacques Rocher. Aus über 40 Bewerbungen hat die Jury drei Frauen als Preisträgerinnen ermittelt. Die Jury - bestehend aus Vertretern der Umweltstiftung Fondation Yves Rocher, des Institut de France und der Zeitschrift Natur & Kosmos - legte einen besonderen Schwerpunkt auf Frauen, die Menschen für ihre Sache motiviert haben. 1. Preis: für Heide Bergmann, Freiburg - Aufbau und Leitung der Ökostation Freiburg 2. Preis: für Daniela Freyer, München - Elefantenschutz in Afrika und Asien 3. Preis: für Katja Wiese, Wiesbaden - Naturefund wir kaufen Land für Natur
2 1. Preis Trophée de femmes 06/07 an Heide Bergmann: Euro - Aufbau und Entwicklung der Ökostation Freiburg Stuttgart/ Freiburg - Wenn ein Kind die Natur mit allen Sinnen erfährt, dann wird in ihm der Bezug zur Natur eingepflanzt, erläutert Heide Bergmann ihre Überzeugung, denn sinnliche Erlebnisse sind ein Leben lang abrufbar - seien es Düfte, Geräusche oder Bilder, so die 57jährige. Das Ziel meiner Arbeit ist, Kindern die Natur näher zu bringen, beschreibt die engagierte Freiburgerin. Heide Bergmann hat als Kind selbst sehr viel Zeit in der Natur verbracht, sie liebt die Natur und das Gärtnern. Von Beruf aus Lehrerin, wollte sie Bildungsarbeit auf ganz anderer Ebene erlebbar machen. Nicht nur durch die Vermittlung von theoretischem Wissen sondern über praktische Bildungsarbeit im Umgang mit der Natur. Zuerst initiierte Heide Bergmann ein ökologisches Gartenprojekt für arbeitslose und schwer vermittelbare Jugendliche und engagierte sich ab dem Jahre 1987 für den Aufbau der Ökostation in Freiburg, einem Umweltbildungszentrum. Zuerst legt sie einen 2000 Quadratmeter großen Garten an und initiierte Kurse und Seminare rund um biologisches Gärtnern. Zu jener Zeit diente ein Bauwagen als provisorische Unterkunft. Trotz einer schwierigen Anfangsphase mit bescheidenen finanziellen Mitteln hat Heide Bergmann zusammen mit anderen die Ökostation Freiburg in ihrer heutigen Form aufgebaut und mit Leben gefüllt. Sie entwickelte ein umweltpädagogisches Programm für Schulklassen und Kindern. Hier lernen Kinder zum Beispiel am Teich, am Kompost oder auf der Wiese heimische Pflanzen- und Tierarten kennen. Sie säen und ernten Nahrungspflanzen, sie üben wie man Abfall vermeidet oder erforschen die Funktionsweise von Solarenergie. Die Kinder erleben in der Ökostation Natur mit allen Sinnen, so die Freiburger Umweltpädagogin. In rund 20 Jahren hat Heide Bergmann mit ihrem Team über Kindern und Jugendlichen gezeigt, wie ein Leben in Einklang mit der Natur aussehen kann. Rund 250 Schulklassen und Kindergruppen pro Jahr kommen zu Heide Bergmann in die Ökostation. Das einzigartige Umweltbildungszentrum mit über 350 Veranstaltungen und Besuchern jährlich hat inzwischen Modellfunktion und internationale Bekanntheit. So entstanden nach dem Vorbild der Ökostation Freiburg zwei vergleichbare Einrichtungen in Japan in den Städten Matsuyama und Ishikawa. Ich arbeite gerne mit Kindern, sie sind sehr neugierig und offen, erläutert Heide Bergmann. Ich kann sie sehr schnell für die Natur begeistern und sie lernen, dass Natur- und Umweltschutz Freude macht, fügt sie hinzu. Heide Bergmann gewinnt den mit Euro dotierten 1. Preis des zum vierten Mal in
3 2. Preis Trophée de femmes an Daniela Freyer: Euro - Elefantenschutz in Afrika und Asien Stuttgart/ München - Elefanten sind heute bedrohter denn je die Jagd nach Elfenbein und die Zerstörung ihres Lebensraumes haben die Bestände von Elefanten gravierend schrumpfen lassen, erläutert Daniela Freyer, die ihr Leben dem Schutz der Dickhäuter verschrieben hat. In Afrika ist die Situation besonders drastisch. Die Bestände Afrikanischer Elefanten sind von mehreren Millionen zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf heute rund bis geschrumpft. Die Asiatischen Elefanten wurden in den letzten 50 Jahren von geschätzten auf derzeit bis Tiere dezimiert. Da bei den Asiatischen Elefanten nur die männlichen Tiere Stoßzähne tragen, hat die Jagd nach Elfenbein bereits das Geschlechterverhältnis verschoben, beschreibt Daniela Freyer die Konsequenzen der Wilderei. Eine Entwicklung, die Daniela Freyer so nicht akzeptieren wollte und konnte. Sie engagiert sich seit 1997 für den Schutz der grauen Dickhäuter gründete sie den Verein Pro Wildlife und setzt sich seitdem auf verschiedenen Ebenen für den Schutz von Elefanten in Asien und Afrika ein. Als Diplom-Biologin nimmt Daniela Freyer seither an allen entscheidenden internationalen Artenschutzkonferenzen aktiv teil und setzt sich mit Regierungsvertretern und Behörden für einen konsequenten Schutz der Elefanten ein. Ein Schwerpunkt liegt hierbei darauf, die drohende Wiederaufnahme des Elfenbeinhandels zu verhindern. Letztlich können nur strenge Gesetze und deren bedingungslose Einhaltung den Schutz der Elefanten auf Dauer garantieren, erklärt Daniela Freyer die Situation. Das Engagement der 37jährigen Münchnerin geht jedoch noch weiter. Daniela Freyer setzt sich auch für die in Sri Lanka stark bedrohten Elefanten ein. Sie engagiert sich für eine einzigartige Institution, der Auffangstation Elephant Transit Home für die Rettung von Elefantenbabies, die ihre Mütter verloren haben. Hier werden durchschnittlich Jungtiere versorgt. Freyer initiierte ein Patenschaftsprojekt, das die Versorgung der Tiere mit Futter und Medikamenten garantiert. Sobald die Elefanten selbständig leben können - das ist durchschnittlich im Alter von 4 Jahren - werden sie gruppenweise ausgewildert. Zuletzt konnten im Sommer 2006 neun Jungtiere erfolgreich in den angrenzenden Udawalawe-Nationalpark ausgewildert werden. Doch die Erfolge von Daniela Freyers Engagement erreichen noch eine ganz andere Dimension. So hat Daniela Freyer mit ihrer Organisation Pro Wildlife wesentlich dazu beigetragen, dass das Washingtoner Artenschutzübereinkommen nicht die völlige Freigabe des weltweiten Elfenbeinhandels beschlossen hat. Wie viele Elefanten dadurch gerettet werden konnten, lässt sich nicht genau beziffern, aber es geht um viele tausend Elefanten vor allem in Afrika und Asien.
4 Daniela Freyer gewinnt den mit Euro dotierten 2. Preis des zum vierten Mal in 3. Preis Trophée de femmes an Katja Wiese: Euro - Naturefund wir kaufen Land für Natur Stuttgart/ Wiesbaden Im Alter von 14 Jahre beschloss ich wenn ich einmal groß bin kaufe ich Land, um der Natur zu helfen, beschreibt Katja Wiese ihren Kindheitstraum. Katja Wiese hat ihren Traum von einst realisiert. Im Jahre 2003 gründete sie das Naturschutzprojekt Naturefund. Ihre Idee ist es, Land zu kaufen, um einen Lebensraum für eine Vielzahl von Arten zu schaffen. Den Flächenkauf sieht Katja Wiese als eine sichere Maßnahme, um einen Teil der Naturschätze langfristig zu bewahren. Grundsätzlich soll das gekaufte Land in Ruhe gelassen werden, damit es sich selbst entwickeln und regenerieren kann. So werden Ruheräume für eine Artenvielfalt geschaffen erläutert Katja Wiese. Jedoch ist das nicht immer möglich, erklärt Wiese, so müssen zum Beispiel Feuchtwiesen gepflegt und in Sumpfwäldern Fichten gefällt werden, um wiederum für Baumarten Platz zu schaffen, die typisch sind führt die 40jährige Naturschützerin weiter aus. Was theoretisch klingt, hat Katja Wiese bereits erfolgreich praktisch umgesetzt. Zu Beginn des Jahres 2004 begannen die Verhandlungen für einen Quadratmeter großen Sumpfwald mit Feuchtwiese und Teich bei Wildeck-Obersuhl in Nordhessen, der heute im Besitz der Organisation Naturefund ist. Dieser Sumpfwald ist ein wichtiger Rückzugsraum für Vögel. Eine der größten Graureiher-Kolonien von Hessen hat sich dort angesiedelt. Im Jahre 2006 kaufte die 37jährige Wiesbadenerin einen Quadratmeter großen Buchenwald mit Quellbereich und angrenzendem alten Obstgarten. Dort leben in den Baumhöhlen der Buchen Fledermäuse, an der nahe gelegenen Quelle tummeln sich Schmetterlinge und die Streuobstwiese gewährt Nistplätze für rund 35 Vogelarten. Derzeit steht Katja Wiese mit Naturefund in Verhandlungen zum Kauf einer Feuchtwiese im Sahrbachtal nahe der Eifel, wo der seltene Springfrosch lebt. Fallen wichtige Pflegemaßnahmen der Landflächen an, dann arbeitet die Wiesbadenerin auch mit lokalen Naturschutzorganisationen zusammen. So außergewöhnlich die Idee von Katja Wieses Umweltengagement ist, so außergewöhnlich ist auch die Finanzierung. Ein jeder kann mit Naturefund etwas für die Natur tun, die Spende ist dabei konkret und persönlich. Die Spender können mit einer Patenschaft eine ganz bestimmte Parzelle Land und damit Natur schützen. Naturefund zählt über 1000 Paten und Patinnen, die auf diesem Wege bereits Land für Natur gekauft haben. Katja Wiese hat in nur wenigen Jahren bereits viel erreicht. Doch die 37jährige ist noch lange nicht an ihrem Ziel. So ist es die Vision von Katja Wiese, dass im Jahre 2020 in jedem Land der Erde 10 Prozent der Landfläche unter Naturschutz stehen.
5 Katja Wiese gewinnt den mit Euro dotierten 3. Preis des zum vierten Mal in
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