Erfahrungsbericht. Anfertigung meiner Abschlussarbeit in Australien. Master Wirtschaftspsychologie. FB 11 Universität Bremen
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- Frieder Koch
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1 Erfahrungsbericht Anfertigung meiner Abschlussarbeit in Australien Master Wirtschaftspsychologie FB 11 Universität Bremen Gastinstitution: Graduate School of Education, University of Melbourne Zeitraum: Februar 2013 Mai 2013
2 Mein Aufenthalt in Australien 2013, University of Melbourne Die Universität Melbourne Die Universität liegt sehr zentral nahe der Stadtmitte und ist sehr gut per Tram zu erreichen An der Universität kann man alle möglichen Studienrichtungen studieren, sodass dort über Studenten immatrikuliert sind und die Studenten sehr verschieden sind. Die Uni hat einen sehr hohen Stellenwert gerade in Melbourne und im ganzen Land aber auch weltweit (weltweit: Top 28, Australien. Top 1). Nur die besten Schüler haben die Möglichkeit dort zu studieren. Die Uni mitsamt ihrem Campus und Lehrstühlen ist dabei in sehr gutem Zustand und technisch sehr gut ausgerüstet, was u.a. an den hohen Studiengebühren (je nach Master oder Bachelorstudiengang) liegt. Man kann in verschiedenen Bibliotheken der Uni Laptops und Computer benutzen und man hat innerhalb des Campus Wireless Internet. Die Kurse an der UniMelb sind ähnlich strukturiert wie die an der Uni Bremen. Es gibt Vorlesungen und Tutorials, die den Stoff in der Vorlesung vertiefen - meist in Form von cases. Die Anzahl der Studenten variiert je nach Fach (von 30 bis 120 in den Vorlesungen und in den Tutorials 10 bis 20). Ich habe selbst allerdings keine Kurse belegen müssen, da ich in meinem Aufenthalt lediglich meine Abschlussarbeit (Master Wirtschaftspsychologie) geschrieben habe. Von daher habe ich keine Erfahrungen wie Tests oder Prüfungen ablaufen. Mein Arbeiten an der Universität Melbourne Offiziell als Honary Visiting Academic angereist, musste ich keine Studiengebühren zahlen, da man als Visiting Academic auf Einladung der Gasteinrichtung kostenlos forschen bzw. arbeiten kann. Als Visum diente mir das Working Holiday Maker, ein einjähriges Arbeitsvisum, das maximal 4 Monate Ausbildung/Studium im Land erlaubt. Zwar erhält man dann keinen eigenen Computer am Institut allerdings reicht es aus seinen eigenen Laptop mitzubringen. Der erste Tag an Graduate School of Education verlief sehr schön. Die Wissenschaftlerin Helen Stokes, mit der ich bereits in Bremen bei einer internationalen Konferenz des Wirtschaftspsychologie Masters Kontakt hatte, lud mich zur Begrüßung in das Youth Research Center ein, wo ich die nächsten Monate meine Abschlussarbeit schreiben sollte. Es klingt immer so klischeehaft aber es ist wahr, alle waren sehr nett und sofort aufgeschlossen und interessiert, wer ich bin und an welchem Thema ich arbeite. Helen Stokes führte mich für eine Stunde durch das Gebäude und organisierte für mich die Zugangskarte (eine Chip-Karte, die für den Eingang zu den Büros per Slide Bewegung die gläsernen Schiebetüren öffnet). Auf meiner Uni Melbourne Identity Karte stand von daher auch nicht Student, sondern Academic Visitor. Ich bekam am ersten Tag einen Schreibtisch im Büro zugeteilt, an dem bereits mein Name stand, was wirklich eine schöne Geste ist, wo man doch eigentlich erst mal ein Fremder ist. Das Büro selbst hatte rund herum bodentiefe Fenster, es ließ sich dort sehr gut aushalten, vor allem auch, da die Klimaanlage ein Traum war (man kommt teilweise von 38 Grad draußen, da lernt man Klimaanlagen zu schätzen). Mit der besagten Chip Karte konnte man das Gebäude/Büro zu jeder Tageszeit betreten, es ist also theoretisch auch möglich um 3:30Uhr Samstag Nacht ins Büro zu gehen, dieser Extremfall ist bei mir allerdings nicht eingetreten, dafür mussten allerdings einige Sonntage hinhalten.
3 Das Arbeiten an der Abschlussarbeit selbst lief produktiver als ich es erhofft hatte. Es war immer entspannt und ruhig im Büro, die PhD Studenten oder festen Wissenschaftler kamen und gingen flexibel, jeder arbeitet sehr selbstverantwortlich, keiner schaut dem anderen auf die Finger und dennoch hat man nicht das Gefühl alleine zu stehen und kann alles und jeden, der gerade herumläuft um Hilfe fragen. Es sind wirklich gute Arbeitsbedingungen in einem freundlichen und entspannten Team plus Klimaanlage! Ca. alle zwei Wochen findet der Study Circle statt, in dem die PhD Researcher aber auch Externe aus anderen Universitäten in einer kleinen Runde den Fortschritt oder das Ergebnis ihrer Forschung präsentieren. Hier bin ich immer erschienen, da dies die beste Möglichkeit war mit der Gruppe in Kontakt zu treten. Dazu gibt es stets Rot- und Weißwein und ein paar Knabbereien zur Auswahl. Die Australier wissen halt, wie s geht! An meinem letzten Tag am Research Center hat die Leiterin des Departments mich zu einem Frühstück mit den Kollegen eingeladen. Ich war zeitgleich mit meiner Abschlussarbeit fertig geworden und konnte diese ausgedruckt bei dem Frühstück vorzeigen. In fünf Minuten habe ich mein Thema, die Fragestellung und die Ergebnisse am Tisch vorgestellt, was zu einer anregenden Diskussion in der Gruppe geführt hat (Thema: Interkulturelles Management: Handhabung kultureller Konfliktursachen im internationalen Kontext). Schönstes Erlebnis an der Universität Melbourne: Am letzten Tag beim Abschiedsfrühstück an der Uni mit den Wissenschaftlern und den PhD Studenten hat mich Johanna Wyn (Centerleiterin) vor allen gefragt ob ich einen PhD bei ihr im Team machen möchte. Das ist eine sehr große Ehre für mich und derzeit bin ich dabei mich für ein Stipendium des australischen Staates zu bewerben um eine Vollförderung von 2014 bis 2017 zu bekommen. Finanzielles: Australien, und speziell Melbourne, das eine sehr hohe Lebensqualität hat, ist recht teuer, ungefähr mit der Schweiz zu vergleichen. Man muss ca. 600 Miete bezahlen, wenn man im Stadtzentrum leben möchte. Viertel die für Studenten interessant sind: - Carlton (sehr an an der Uni, Miete wie in CBD, weniger Hochhäuser) - CBD, City Center (preise variieren, eher teuer, viele Asiaten, Nightlife) - Braunswick (eher günstig, international, viele Studenten, viele Bars) - St. Kilda (sehr nah am Strand, schön, kleines bisschen ab vom Schuss) - Southbank (teuer, exklusiv, nah am berühmten Crown Casino, nah am Fluss) Ich habe im CBD gewohnt, 33 La Trobe Street, 700 AUD per month, roomshare mit einem Italiener, Gebäude mit eigenen Pool, Gym und Tennisplatz. Es ist relativ leicht einen casual job in Restaurants oder Bars zu bekommen. Wobei es auch hier viele Leute gibt die lange gesucht haben und nicht fündig wurden. Die wiederum liegt allerdings meiner persönlichen Ansicht manchmal eher daran, mit welcher Intensität die Person auf Jobsuche geht, ob die Bewerbungsunterlagen vollständig sind, die Sprachkenntnisse ausreichen und vor allem, ob man nett und gut auftritt. Die Anlaufstelle
4 für Jobs und für Wohnungsangebote ist wobei hier auch viele eher dubiose, teilweise unterbezahlte Jobs für Backpacker angeboten werden. Sonstiges: Man muss sich im Klaren darüber sein, dass Melbourne, im Vergleich zum restlichen Australien, ein recht europäisches Klima hat. Von Juli bis September wird es recht kalt. Der Stadtkern ist recht überschaubar und alles ist einfach per Tram oder Rad zu erreichen. Ich konnte kostenlos mit Emirates mein Fahrrad mit nach Australien nehmen. Aber man sollte bedenken, dass die letzte Tram um ca. 1 Uhr nachts geht, und genauso schnell ist wie das Rad. Über Gumtree bekommt man auch ein Rad mit allem was dazu noch nötig ist wie Licht und Helm. Helme gibt s auch für 5 AUD an jedem 7/11 Laden zu kaufen. Fazit: Tolle Stadt, merkwürdig wechselndes Klima aber schön, sehr modern und aufgeräumt, most livable city in the world, sehr sehr gute Universität, unkomplizierter Verwaltungsapparat, teures Wohnen, bestes Nachtleben Australiens, tolle Umgebung (Great Ocean Road). Tipp: Unbedingt dem Surf Club beitreten und zu Surf Camps über das Wochenende eingeladen werden, sowie zu internationalen Studentenpartys. Für Detailfragen stehe ich gerne zur Verfügung: tim.akguel@gmail.com Impressionen: Schreibtisch im Center Besuch in Sydney zum Abschluss
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