109. Kirchweihfest am 21. September 2014 Gott liebt uns - wir müssen auf diese Liebe antworten! Die Predigt von Bischofsvikar Franz Haidinger und
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- Heinrich Vogt
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1 Kleine Kleinraminger Chronik Nr Kirchweihfest am 21. September 2014 Gott liebt uns - wir müssen auf diese Liebe antworten! Die Predigt von Bischofsvikar Franz Haidinger und unser Familienfoto
2 Schwestern und Brüder! Fest Eurer Kirchweihe - zum 109. Mal! Ich muss da jetzt an Abraham denken: Von ihm wird in der Bibel erzählt, dass er immer dann, wenn er als Nomade mit seinen Herden an einen Platz gekommen war, wo es Wasser und Nahrung für seine Tiere gab - inmitten aller Unruhe des Ankommens zuallererst etwas Erstaunliches tat: er baute aus Steinen dem Herrn einen Altar! = In der Mitte seines Lebens macht Abraham einen Platz frei für den Herrn, seinen Freund! Der hatte ihn geführt, behütet und geschützt: Abraham will das nicht vergessen er will dafür immer dankbar bleiben solange er lebt. Der Altar erinnert ihn ständig, dass der Herr sein höchstes Gut ist, das Wichtigste von allem sein Lebensfreund der, der ihn führt auch in der Zukunft!! Schwestern und Brüder! Vor mehr als 100 Jahren muss da einige Eurer Vorfahren eine ähnliche Erfahrung dazu getrieben haben, dieses Gotteshaus zu errichten. Dieses Haus mit seinem Altar ist seither die Mitte Eurer Gemeinschaft, Eures Lebens. In der Mitte Eurer Häuser ist hier ein Platz frei für Euren großen Lebensfreund - von dem uns alles kommt, was uns leben lässt! Die Bibel ist ein geheimnisvolles Buch. Vieles ist schwer verständlich, geheimnisvoll. Aber wer da einmal lange darin gelesen hat, hat irgendwann verstanden: Da ist ein roter Faden, der sich durch das Ganze zieht, eine grundlegende Botschaft, die immer wiederkommt, jeder soll unmissverständlich wissen: Gott ist voll Sympathie und Interesse einem jeden von uns zugewandt! Gott schaut mit einer grenzenlosen, direkt unvorstellbaren Liebe auf mich und meine Lebensgeschichte, meine Eigenart, meine Jahre, meine Verletzungen und meine Gnaden, meine Gaben und meine Grenzen und fragt sich: Wie werde ich diesem meinem Liebling zu einem Helfer!? Mitten hinein in Euer Leben, wie es ist, will dieses Gotteshaus Euch diese Botschaft hinhalten wie eine ausgestreckte, helfende Hand!
3 Ich war total überrascht, als mir Reinhard mitgeteilt hat: Bei deiner 1. Predigt in Kleinraming am 2. August 1964 war das Thema deiner Predigt: Gott liebt uns und wir müssen auf diese Liebe antworten! Das hat der Reinhard irgendwie ausfindig gemacht. Ich habe also damals bei meiner 1. Predigt schon versucht, das auszusprechen, auszudrücken, was diese Kirche, seit sie steht, immer wieder sagen will.. Und wenn ich so nachdenke, bin ich noch mehr überrascht, dass dies mein wichtigstes Thema geblieben ist die ganzen 50 Jahre, die ich Priester bin! Ich frag mich: Wie ist das so massiv in mein Leben gekommen, dass es mich all die Jahre nicht mehr losgelassen hat? Warum weiß ich im Grunde nichts anderes zu verkünden als dieses Eine: Da ist einer, der Deinem Leben als großer Helfer allzeit nahe ist!?? Irgendwann schon bevor ich zu Euch kam - war da eines Tages in meinem Leben dieses Wort von Jesus, das wir im Evangelium gehört haben: Verlasst Euch darauf: Ich bin bei Euch alle Tage bis an das Ende der Welt! Mir scheint in der Rückschau, dass ich mit diesem Satz angefangen habe, zu glauben. In einer bestimmten Stunde meiner Lebensgeschichte hat mich dieser eine Satz zutiefst erreicht - und ich hab mich ein 1. Mal gefragt: Ist das wahr, was da steht? Oder ist das nur so hingesagt? Gilt das auch mir und meinem Leben?? Ich hab gespürt: Es ist nicht die Frage, ob die anderen
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5 das glauben, sondern ob ICH das glaube ich - für mich und mein Leben (Ich hab nur dieses eine!) Das müsste doch größte Bedeutung haben für alle Szenen meines Lebens bis hinein in mein Sterben wenn das wahr ist! Ich habe mich damals dafür entschieden, das für mich zu glauben. Was da begonnen hat, das war der Glaubensweg, auf dem ich seither unterwegs bin. Mittlerweile ist mir längst klar geworden: Diese Zusage der Nähe und Liebe Gottes gilt, o b w o h l oder gerade deswegen - weil die Welt voll ist von Leid und Krieg, von Krankheit und Tod! Ich kann jetzt niemandem versprechen, ob ich unerschütterlich verbunden bleibe mit Gott, wenn ganz Schweres über mich kommen sollte. Aber das weiß ich jetzt schon: dass alles darauf ankommt, dass ich nicht lasse von diesem Glauben was auch geschieht! So wie Christus nicht aufgehört hat, an die Liebe seines Vaters unerschütterlich zu glauben, auch wenn der ihn hängen ließ am Kreuz ohne scheinbar einen Finger zu rühren. Sein letztes Wort war: Vater in deine Hände lege ich mein Leben! Keiner kann das vom Tisch wischen: Unzählige Menschen fanden im Glauben über Jahrhunderte hinweg die Kraft, um Freud und Leid, Gutes und Böses, Leben und Sterben zu bewältigen. Und noch heute gibt der Glaube Millionen von Menschen Sinn und Halt, Grund und Ziel für ihr Leben. Ohne Zweifel ist es für uns moderne Menschen aus verschiedenen Gründen schwieriger geworden, zu glauben. Aber: Das Neue an Jesu Leben und Predigt ist auch nach 2000 Jahren noch unverbraucht, noch nicht ausgeschöpft, noch nicht von uns eingelöst! Der unermessliche Reichtum des Glaubens ist immer noch da!! Es ist etwas ganz Kostbares, was der Brandstetter Reinhard und Euer Pfarrer Deo Gratias mit all ihren Helferinnen und Helfern da versuchen: Sie bauen wie viele vor ihnen und nach ihnen von diesem Gotteshaus aus an einer geistigen Kirche aus lebendigen
6 Steinen als gingen von hier aus Fäden hin zu jedem konkreten Menschen ob er je da hergeht oder nicht. Sie versuchen, die Zwei zusammenzubringen: Gott und den Menschen. Und wo ein Mensch sich darauf einlässt, da wird er zu einem lebendigen Baustein an der geistigen Kirche. Wenn er anfängt, der Liebe Gottes wirklich zu glauben und wann immer er versucht, diese liebevolle Güte, die er empfangen hat, weiterzugeben, da wächst das, was Gott im Plan hat, seit er den Menschen erschaffen hat. Da wird der Welt Gutes hinzugefügt. Da hört der Mensch auf, nur für sich und sein Ego zu leben. An unzähligen Stellen der Welt wird an diesem weltweiten Werk gearbeitet. Ich freue mich mit Euch über alles, was da gelingt bei Euch, was da lebt, was da durch Euch Glaubende Gutes in das Leben anderer kommt! Ich muss oft und oft an eine Frage denken, die mir die Schüler der HTL in Steyr damals hingelegt haben, als ich von Euch weg dort unterrichtet habe. Sie haben mich gefragt: Was würden Sie tun, wenn Sie im Sterben einmal unwiderruflich erfahren würden, dass das alles nicht wahr ist, was Sie verkündet haben, dass das alles Märchen sind, hinter denen nichts ist!? Sooft ich auch darüber nachgedacht habe: Ich komme zu keinem anderen Ergebnis: Selbst wenn ich erfahren müsste, dass das alles nicht wahr ist, würde ich es nicht bereuen, so gelebt zu haben ja mein ganzes Leben dafür hergegeben zu haben, dass andere diese Botschaft erfahren weil ich oft und oft im eigen Leben und im Leben anderer gesehen habe, wieviel Gutes die Botschaft des Glaubens auslöst, wenn ein Mensch sie annimmt, aufnimmt!
7 Und soviel ich auch nachdenke, ich wüsste nichts Besseres, nichts Wertvolleres. Welche Botschaft sollte wirklich mehr Positives in mein Leben bringen!? Die ureigensten guten Erfahrungen ließen mich entschieden einen Weg des Glaubens gehen. Wie hat Heinrich Böll gesagt: Ich frage mich vieles, vor allem das eine: Wie kann es möglich sein, dass über 1 Milliarde Christen diese Welt so wenig zu verändern vermögen!? Doch die andere Vorstellung ist noch weit gespenstischer: Wie diese Welt aussähe, hätte sich die nackte Walze einer Geschichte ohne Christus über sie hinweggeschoben, in der Gottlosigkeit konsequent praktiziert würde, wo Menschen in einer gottlosen, heidnischen Welt erbarmungslos in die Hände des Menschen fallen. Selbst die allerschlechteste christliche Welt würde ich der besten heidnischen, gottlosen Welt vorziehen, weil es in einer christlichen Welt Raum gibt für die, denen keine heidnische Welt je Raum gab: für Krüppel und Kranke, Alte und Schwache, und Liebe für die, die der gottlosen Welt nutzlos erscheinen und erschienen.. Schwestern und Brüder! Ich freue mich sehr, dass Ihr allen Ernstes versucht, den Glauben zu leben. Feiern wir miteinander diesen Glauben! Er ist ein großes Lebensgeschenk! Kleine Kleinraminger Chronik Nr. 17 Herausgeber: Pfarramt der katholischen Pfarrgemeinde von Kleinraming Reinhard Brandstetter, Pfarrassistent Fotos: Karl Grossauer, Helmut Mitterhauser pfarre.kleinraming@dioezese-linz.at Wert 3 Gott sei Dank
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