Windows 7 Optimierungs-Tipps für die Audioverarbeitung

Transkript

1 Windows 7 Optimierungs-Tipps für die Audioverarbeitung Hinweis: In diesem Artikel werden einige Programme von Drittanbietern erwähnt, die in keiner Weise mit Native Instrument in Verbindung stehen. Obwohl wir die erwähnten Programme gründlich getestet und dabei keine Probleme festgestellt haben, können diese und vergleichbare Programme Ihren Computer eventuell beschädigen oder die Herstellergarantie für Ihren Computer und damit verbundene Geräte außer Kraft setzen. Möchten Sie sichergehen, dass Sie nicht gegen die Lizenzbestimmungen oder sonstige Nutzungsvorschriften Ihres Computers verstoßen, kontaktieren Sie bitte den Hersteller Ihres Computers oder des jeweiligen Programms. Wichtig: Überspringen Sie keinen der folgenden Abschnitte! Auch von der unvollständigen Durchführung einzelner Schritte wird abgeraten. 1. Einführung Die Liste von Herstellern für Windows-Computer sowie die möglichen Kombinationen verschiedener Hardware, die in PCs verwendet wird, ist praktisch unbegrenzt. Dies kann zu Kompatibilitätsproblemen und unerwarteten Wechselwirkungen verschiedener Komponenten führen. Viele PCs und ihre Komponenten sind darauf ausgerichtet, gute Leistungen mit Offce-Anwendungen und Spielen zu erzielen. Die Anforderungen an einen Computer für die Musikproduktion unterscheiden sich in den meisten Fällen recht deutlich von den Anforderungen an Offce- oder Spiele-Computer. Deshalb ist es bei den meisten Computern ratsam, sie so zu konfgurieren, dass sie gut auf die Echtzeit-Audioverarbeitung abgestimmt sind. Dieser Artikel beschreibt die wichtigsten Optimierungsschritte. Die hier aufgeführten Tipps haben bereits zahlreichen Benutzern geholfen. Falls Sie also mit Audio-Aussetzern- oder Störungen zu kämpfen haben, nehmen Sie sich die Zeit, diesen Artikel auszudrucken, lesen Sie Ihn sorgfältig und führen Sie die beschriebenen Schritte nacheinander durch. 2. Verwenden Sie ASIO-Treiber Zunächst laden Sie die neuesten Treiber für Ihre Soundkarte herunter und installieren Sie diese auf Ihrem Computer. Wählen Sie in den Audio-Einstellungen Ihrer Audio-Software immer den ASIO-Treiber für Ihre Soundkarte aus und NICHT den DirectSound- oder WASAPI- Treiber. Sollte für Ihre Soundkarte kein ASIO-Treiber verfügbar sein, können Sie ASIO4ALL installieren. ASIO4ALL ist ein übergreifender ASIO- Treiber, der mit den meisten Soundkarten kompatibel ist. Sie können den ASIO4ALL-Treiber unter dem folgenden Link herunterladen: Bitte beachten Sie: Ein professionelles Audio Interface mit einem eigenen ASIO-Treiber liefert für gewöhnlich bessere Ergebnisse als eine gewöhnliche Soundkarte mit ASIO4ALL. Audio Interfaces, die speziell für die Audioaufzeichnung und Musikproduktion hergestellt werden, liefern bessere Leistung und höhere Audioqualität und verfügen über speziell auf das jeweilige Gerät abgestimmte ASIO-Treiber. Native Instruments bietet eine große Auswahl an professionellen Audio Interfaces mit ASIO-Treibern für verschiedene Zwecke an, zum Beispiel AUDIO KONTROL 1 oder AUDIO 8 DJ. 3. Latenz-Einstellungen Während der Audio-Verarbeitung muss der Computer zahlreiche verschiedene Aufgaben ausführen. Dazu gehören die grafsche Anzeige, der Festplattenzugriff, der Datenaustausch mit externen Geräten wie z. B. MIDI-Controllern, sowie natürlich die Audio-Verarbeitung selbst. Da der Computer die genannten Aufgaben nicht alle auf einmal erledigen kann, müssen Daten aus den verschiedenen Prozessen "gepuffert", also zwischengespeichert werden. Die Größe dieses Puffers wird bestimmt durch die 'Audio Buffer'-Einstellung (je nach Software ist diese Einstellung unterschiedlich benannt: Buffer Size, Latency, ASIO Puffergröße, Process Buffer, Sample Buffer). Grundsätzlich lässt sich sagen, dass die Größe des Audio Buffers von der Leistungsfähigkeit des Computers abhängig ist - je schneller der Computer, desto mehr Berechnungen kann er pro Sekunde durchführen, und desto kleiner kann der Audio-Puffer sein. Ein kleiner Audio-Puffer ist von Vorteil, denn: Je größer der Audio-Puffer, desto höher ist auch die 'Latenz'. Der Begriff Latenz bezeichnet die Verzögerung zwischen der Ausführung einer Aktion (z. B. Singen in ein Mikrofon) und dem Resultat (z. B. Wiedergabe der Stimme über die Lautsprecher). Hohe Latenzen können bei Aktionen, die eine Echtzeit-Wiedergabe erfordern, sehr störend wirken. Je kleiner der Audio-Puffer eingestellt ist, desto mehr muss der Computer leisten. Wenn Ihr Computer nicht in der Lage ist, alle anfallenden Arbeitsschritte (s. o.) innerhalb des eingestellten Puffers zu erledigen, können hörbare akustische Störungen wie zum Beispiel Knackser und Aussetzer in der Wiedergabe entstehen. Dementsprechend müssen Sie die Audio-Puffer-Größe so weit erhöhen, dass der Computer die anfallenden Prozesse innerhalb der vorgegebenen Zeit bewältigen kann. 1

2 Beginnen Sie mit einer Puffergröße von 512 Samples und testen Sie, ob bei dieser Einstellung eine störungsfreie Wiedergabe möglich ist. Wenn nicht, erhöhen Sie die Puffergröße in kleinen Schritten und testen Sie erneut. Auf einigen modernen Multicore-CPUs ist es möglich, dass Sie mit niedrigen Puffer-Einstellungen bessere Ergebnisse erzielen als mit hohen Einstellungen (z. B. kann es sein, dass bei einer Puffergröße von 512 Samples Knackser entstehen, bei einer Einstellung von 256 Samples aber nicht). Testen Sie daher auf jeden Fall die Puffer-Einstellungen 256 und 512 Samples. NUR FÜR TRAKTOR: Testen Sie als erstes Vielfache von 128 als Puffergröße - diese Einstellungen liefern für TRAKTOR häufg die besten Resultate, z. B.: 128, 256, 384, Analyse-Programme von Drittanbietern Mitunter ist es schwierig, die Ursache für PC-Probleme zu ermitteln. Glücklicherweise gibt es im Internet einige kostenlose Programme, die bei der Ermittlung dieser Ursachen sehr hilfreich sein können. Der DPC Latency Checker (Beschreibung siehe unten) zeigt grafsch an, ob ein aktiver Prozess auf Ihrem Computer ein Problem bei der Audioverarbeitung verursacht und wie schwerwiegend dieses Problem ist. Wenn Sie feststellen, dass ein Problem existiert, ermöglicht die Software LatencyMon die Identifkation des Treibers oder Dienstes, der das Problem verursacht. Beide Programme und ihre Anwendung werden im Folgenden beschrieben. 4.1 DPC Latency Checker Laden Sie die Datei 'dpclat.exe' von der folgenden Internetseite herunter: Starten Sie das Programm (keine Installation notwendig). Lassen Sie es für 4 Minuten laufen, während Ihre Audio-Software ebenfalls läuft Abhängig von der Konfguration Ihres Computers erscheinen im Fenster der Software nur grüne Balken (gut) oder auch gelbe oder sogar rote Balken (schlecht): Gutes Ergebnis: Dieses Bildschirmfoto zeigt ein Computersystem, das für Echtzeit-Audioverarbeitung gut geeignet sein sollte. 2

3 Schlechtes Ergebnis: Dieses Bildschirmfoto deutet darauf hin, dass der Computer wahrscheinlich Audio-Aussetzer oder Knackser produzieren wird. Wenn DPC Latency Checker gelbe oder gar rote Balken anzeigt, weist dies darauf hin, dass andere (normalerweise keine Audio-Prozesse) den Prozessor Ihres Computers zu lange in Anspruch nehmen, wodurch der Audio-Puffer überladen wird und es zu den oben erwähnten Audio-Störungen kommen kann. Der DPC Latency Checker vermittelt einen visuellen Eindruck davon, ob Ihr Computer effzient arbeitet oder die Audio-Leistung beeinträchtigt ist. Er zeigt jedoch nicht an, wo genau der Grund für das Problem liegt. Wenn DPC Latency Checker anzeigt, dass auf Ihrem Computer ein Problem vorliegt, können Sie mit LatencyMon ermitteln, welches spezielle Gerät, welcher Treiber oder welcher Dienst dieses Problem verursacht. 4.2 LatencyMon Wenn DPC Latency Checker (siehe vorheriger Abschnitt) bei der Analyse gelbe oder rote Balken anzeigt, verwenden Sie LatencyMon, um die Ursache für das vorliegende Problem festzustellen. Laden Sie LatencyMon von der untenstehenden Internetseite herunter: Starten Sie LatencyMon und klicken Sie auf den grünen 'Play'-Button in der oberen linken Ecke, um eine Analyse der auf Ihrem Computer aktiven Prozesse zu erstellen. Lassen Sie die Analyse für mindestens 4 Minuten laufen, während Ihre Audio-Software ebenfalls läuft: 3

4 Klicken Sie auf den Reiter 'Drivers', um die Ergebnisse der Treiber-Analyse anzuzeigen. Klicken Sie anschließend zweimal in die Kopfzeile der Spalte 'Highest Execution (ms)', um die Spalte so zu sortieren, dass die höchsten ermittelten Werte zuoberst angezeigt werden (eventuell müssen Sie das Fenster maximieren, um diese Spalte zu sehen). Auf diesem Bildschirmfoto sind keine problematischen Treiber zu sehen: Alle Werte sind deutlich niedriger als 1 ms. Alle Werte unter 1 ms sind normalerweise unproblematisch. Werte oberhalb von 1 ms können bei Echtzeit-Audioanwendungen zu Knacksern oder Aussetzern führen. Hinweis: Die individuellen Latenzwerte einzelner Treiber können zusammengerechnet zu einer Gesamtlatenz führen, die höher ist als 1 ms (zum Beispiel können zwei Treiber mit Latenzen von 0,9 bzw. 0,5 ms zusammen eine Latenz von 1,4 ms ergeben, welche ebenso zu Problemen führen kann wie ein einzelner Treiber mit einer Latenz von 1,4 ms). Sollte die Analyse höhere Werte als 1 ms anzeigen, dann ermitteln Sie, zu welchen Geräten die entsprechenden Treiber gehören und deaktivieren Sie diese, wenn möglich, im Windows Geräte-Manager. Wenn Sie unsicher sind, ob ein Gerät deaktiviert werden kann, suchen Sie im Internet nach dem Namen des Treibers bzw. des Geräts (wie in der zweiten Spalte von LatencyMon angezeigt), um herauszufnden, ob das Gerät bedenkenlos deaktiviert werden kann. Wir haben eine Liste von Treibern zusammengestellt, die nach Erfahrung des Native Instrument Support häufg 'Highest Execution'-Werte in LatencyMon verursachen. Diese Liste sowie einige Informationen über die zu den jeweiligen Treibern gehörenden Komponenten befnden sich als PDF-Datei unterhalb dieses Artikels auf unserer Knowledge Base-Seite im Internet. 5. Geräte im Windows Geräte-Manager deaktivieren Die häufgste Ursache für Audio-Aussetzer sind Treiber oder Hintergrunddienste, die nicht direkt mit der Audioverarbeitung zu tun haben. Sie beanspruchen den Prozessor in regelmäßigen Abständen und verbrauchen dadurch Ressourcen, die eigentlich für eine störungsfreie Audioverarbeitung benötigt werden. Durch LatencyMon haben Sie bereits einen Eindruck davon bekommen, welche Treiber oder Komponenten auf Ihrem Computer möglicherweise zu Audio-Problemen führen - wenn nötig, sollten Sie im Internet nach Informationen über die Treiber oder Geräte auf 4

5 Ihrem Computer gesucht haben, die von LatencyMon als problematisch eingestuft wurden. Wenn Sie die Liste der potentiell problematischen Geräte oder Treiber zur Hand haben, starten Sie nun den Windows Geräte-Manager. Hinweis: Im Folgenden fnden Sie eine Liste mit Geräten, die Sie NIEMALS deaktivieren sollten, da sie für den Betrieb von Windows unentbehrlich sind: Systemzeitgeber, Tastatur, System CMOS/Echtzeituhr, Microsoft ACPI-konformes System, Numerischer Coprozessor, Primärer IDE-Kanal, Sekundärer IDE-Kanal, Grafk-Controller, Ultra ATA Storage Controllers. Grundsätzlich sollten Sie nichts deaktivieren, was unter 'Systemgeräte' aufgelistet ist. Machen Sie einen Rechtsklick auf das 'Computer'-Symbol auf Ihrem Desktop. Dann wählen Sie Eigenschaften > Geräte- Manager Suchen Sie im Geräte-Manager ein Gerät, das von LatencyMon als problematisch eingestuft wurde. Wenn es sich dabei um ein Gerät handelt, das nicht unentbehrlich für die Grundfunktionen des Computers ist (siehe oben), machen Sie einen Rechtsklick auf das jeweilige Gerät und wählen Sie 'Deaktivieren' (NICHT 'Deinstallieren'!). Nachdem Sie die von LatencyMon als problematisch eingestuften Geräte deaktiviert haben, testen Sie, ob dies die Audio-Aussetzer behebt. Folgende Geräte können ebenfalls deaktiviert werden, um zusätzliche Systemressourcen freizugeben (bzw. um zu testen, ob das Einsparen zusätzlicher Ressourcen dabei hilft, das bestehende Problem zu lösen), auch wenn LatencyMon diese Geräte nicht als problematisch eingestuft hat: Netzwerkadapter WLAN-Karte Bluetooth-Port Infrarot-Port ACPI-konforme Kontrollmethodenbatterie Trackpad (nur deaktivieren, wenn zusätzlich eine externe Maus angeschlossen ist!) Videokamera DVD-Laufwerk Alle Drittanbieter-Komponenten, die kein essentieller Bestandteil des Systems sind Hinweis: Deaktivieren Sie nur Komponenten, von denen Sie wissen, dass sie nicht für den Betrieb von Windows benötigt werden! 6. USB- und Firewire-Geräte vom Computer trennen Um festzustellen, welches Gerät oder welcher Treiber eventuell Audio-Probleme verursacht, trennen Sie alle USB- und FireWire-Geräte bis auf das Audio Interface von Ihrem Computer. Anschließend testen Sie, ob das Problem weiterhin besteht. Sollte das Problem nicht mehr bestehen, verbinden Sie die Geräte einzeln wieder mit dem Computer und testen Sie erneut. Sollte das Problem beim Anschluss eines bestimmten Geräts wieder auftreten, suchen Sie nach einem Treiber- oder Firmware-Update für dieses Gerät oder kontaktieren Sie den jeweiligen Hersteller. Eine mögliche Ursache für Audio-Unterbrechungen im Zusammenhang mit USB-Audio-Geräten besteht in einer ungenügenden Stromversorgung durch den USB-Anschluss. Ein häufger Grund dafür ist, dass andere Geräte, die mit dem gleichen internen USB Root Hub verbunden sind, einen zu großen Teil der durch alle Geräte geteilten Stromversorgung für sich beanspruchen. Sollten Sie feststellen, dass sich ein bestehendes Problem mit Ihrem USB-Gerät durch das Trennen aller anderen USB-Geräte vom Computer beseitigen lässt, verbinden Sie die USB-Geräte nacheinander mit den verschiedenen USB-Anschlüssen Ihres Computers und testen Sie, ob die Wahl eines anderen USB-Anschlusses besser funktioniert als die ursprüngliche Konfguration. 7. BIOS Update Die Abkürzung BIOS steht für 'Basic Input Output System'. Es handelt sich dabei um ein Mini-Betriebssytem, das auf einem Chip auf dem Mainboard Ihres Computers läuft. Das BIOS kontrolliert, wie die einzelnen Komponenten des Mainboards zusammenarbeiten (auf der Ebene des Hardware-Managements, unterhalb von Windows). BIOS-Updates können die Leistung der Mainboard-Komponenten deutlich verbessern. BIOS-Updates werden häufg erst nach der Markteinführung des dazugehörigen Computers veröffentlicht. Sie beseitigen unter anderem Bugs und erhöhen dadurch die Performance des Computers mitunter enorm. Wenn Sie einen Standard-Markencomputer haben (z. B. Dell, HP, Compaq etc.), laden Sie das neueste BIOS-Update für ihr Computermodell von der Herstellerseite Ihres Computers herunter und installieren Sie es. Die Installationsanleitung fnden Sie meist auf der entsprechenden Internetseite, oder sie ist dem Download beigefügt. Wenn Sie einen selbstgebauten Computer haben, fnden Sie das 5

6 neueste BIOS-Update auf der Internetseite des Mainboard-Herstellers. Um die Leistung Ihres Computers optimal auszuschöpfen, ist die Installation der aktuellsten BIOS-Version sehr wichtig! 8. Chipset / Komponenten-Treiber-Update Der Begriff 'Chipset' beschreibt eine Gruppe wichtiger Prozessor-Chips (neben dem Hauptprozessor) auf dem Mainboard Ihres Computers. Diese sind für die Verwaltung wichtiger Funktionen z. B. des Festplattenbetriebs und der USB-Ports zuständig. Namhafte Chipset-Hersteller sind unter anderem Intel, AMD, Nvidia, SiS und VIA. In Windows ist üblicherweise eine Gruppe von generischen Chipset-Treibern integriert, die darauf ausgelegt sind, mit so vielen Modellen wie möglich kompatibel zu sein. Die "maßgeschneiderten" Treiber der Chipset-Hersteller erzielen häufg eine weitaus bessere Leistung als die Windows-Standard-Treiber. Wenn Sie einen Standard-Markencomputer haben (z. B. Dell, HP, Compaq etc.), laden Sie die neuesten Chipset-Treiber für ihr Computermodell von der Herstellerseite Ihres Computers herunter und installieren Sie sie. Die Installationsanleitung fnden Sie meist auf der entsprechenden Internetseite oder sie ist dem Download beigefügt. Wenn Sie einen selbstgebauten Computer haben, fnden Sie die neuesten Chipset-Treiber auf der Internetseite des Mainboard-Herstellers. Das Gleiche gilt auch für alle anderen auf Ihrem Computer installierten Hardware-Komponenten: Installieren Sie alle verfügbaren Treiber- Updates für Komponenten wie Netzwerkadapter, eingebaute Soundkarten, FireWire-Controller, Grafktreiber und alle anderen Bauteile oder externen Hardware-Geräte, die auf Ihrem Rechner installiert oder daran angeschlossen sind. Für Markencomputer fnden Sie diese Treiber normalerweise ebenfalls auf der Internetseite des Computer-Herstellers. Besitzen Sie einen selbst gebauten Computer, besuchen Sie die Hersteller-Internetseiten der jeweiligen Hardware-Komponenten und laden Sie die neuesten verfügbaren Treiber dort herunter. 9. Energieoptionen Moderne Computersysteme, insbesondere mobile Geräte, sind darauf ausgelegt, so wenig Energie zu verbrauchen wie möglich. Dies geht jedoch häufg auf Kosten der Leistung des Computers, wodurch die Wahrscheinlichkeit von Audio-Aussetzern steigt. Die folgenden Schritte sollten durchgeführt werden, um durch Energiesparmaßnahmen verursachte Probleme zu beseitigen. Gehen Sie auf Start > Systemsteuerung > Energieoptionen (Sollte die Ansicht Ihrer Systemsteuerung auf 'Kategorie' gestellt sein, ist der Pfad Start > Systemsteuerung > System und Sicherheit > Energieoptionen) Stellen Sie den Energiesparplan auf 'Höchstleistung' (sollte diese Option nicht verfügbar sein, klicken Sie auf 'Weitere Energiesparpläne einblenden'). Klicken Sie auf 'Energiesparplaneinstellungen ändern'. Auf der nächsten Seite stellen Sie sowohl die Zeit für 'Bildschirm ausschalten' als auch für 'Energiesparmodus nach' auf 'Niemals'. Anschließend klicken Sie auf 'Erweiterte Energieeinstellungen ändern'. Setzen Sie in dem sich öffnenden Fenster folgende Einstellungen: 6

7 * Festplatte > Festplatte ausschalten nach > Einstellung (Minuten) = Niemals * Energie sparen > Ruhezustand nach > Einstellung (Minuten) = Niemals * USB-Einstellungen > Einstellung für selektives USB-Energiesparen > Einstellung = deaktiviert * Prozessorenergieverwaltung > Minimaler Leistungszustand des Prozessors > Einstellung = 100% * Prozessorenergieverwaltung > Maximaler Leistungszustand des Prozessors > Einstellung = 100% * Bildschirm > Bildschirm ausschalten nach > Einstellung (Minuten) = Niemals 10. Grafikkarten-Tools Einige Grafkkarten-Tools, wie zum Beispiel Ati Power Play und Nvidia Powermizer, stören die Echtzeit-Audioverarbeitung, weil sie die Performance der Grafkkarte über andere Systemprozesse stellen. Versuchen Sie, diese Tools zu deaktivieren oder zu deinstallieren. Bei einigen Nvidia Laptop-Grafkchips kann die Deaktivierung der Grafktreiber im Windows-Geräte-Manager dabei helfen, das Auftreten von Audio-Aussetzern zu beheben. Wenn Sie den Grafktreiber im Geräte-Manager deaktivieren, wird nach dem nächsten Start des Computers ein Windows-Standardtreiber verwendet. Dies ist nützlich, um den Grafktreiber als eine mögliche Problemquelle zu identifzieren. 11. Energiespar-Tools des Herstellers Auf vielen Laptops ist standardmäßig eine proprietäre Software des Herstellers installiert, welche die Energie-Einstellungen des Prozessors und anderer Bestandteile des Computers verwaltet. Dies hat zur Folge, dass die in den Windows-Energieoptionen vorgenommenen Einstellungen (siehe oben) wirkungslos bleiben. Sollte auf Ihrem Laptop eine solche Software installiert sein, deaktivieren Sie diese und testen Sie anschließend, ob die im letzten Abschnitt (Energieoptionen) beschriebenen Maßnahmen die Leistungsprobleme Ihres Computers bei der Audioverarbeitung beheben. 12. Energiesparoptionen der USB-Anschlüsse deaktivieren Öffnen Sie den Geräte-Manager unter Start > Systemsteuerung > Geräte-Manager (sollte die Ansicht Ihrer Systemsteuerung auf 'Kategorie' gestellt sein, ist der Pfad 'Start > Systemsteuerung > System und Sicherheit > Energieoptionen') Öffnen Sie den Bereich 'USB-Controller', machen Sie einen Rechtsklick auf einen beliebigen 'USB-Root-Hub', wählen Sie den Menüpunkt 'Eigenschaften' und klicken Sie in diesem Menü auf den Reiter 'Energieverwaltung'. Dort entfernen Sie das 7

8 Häkchen aus dem Kasten 'Computer kann das Gerät ausschalten, um Energie zu sparen'. Führen Sie diese Schritte für jeden einzelnen 'USB-Root-Hub' durch. 13. Microsoft Hotfix für hohe Prozessor-Auslastung durch USB-Audio-Interfaces Es ist bekannt, dass es beim Betrieb von externen Hochgeschwindigkeits-USB-Audio Interfaces unter Windows 7 und Windows Vista mitunter zu Problemen kommt. Weitere Informationen zu diesem Thema sowie einen Hotfx von Microsoft fnden Sie unter dem folgenden Link: Falls es auf Ihrem System zu Problemen wie Knacksern oder Aussetzern kommt, die in Abständen von 15 Sekunden auftreten, während Sie ein USB-Audio-Interface verwenden, dann sollte die Anwendung des Hotfx Abhilfe schaffen. Hinweis: Der Hotfx wird die Leistungsspitzen, die Sie in Ihrem Windows Task Manager sehen, nicht beheben. Diese werden durch die Art erzeugt, wie die Prozessorlast gemessen wird, und reflektieren nicht die tatsächliche Prozessorlast beim Auftreten der Leistungsspitzen. Weitere Informationen über inkonsistente Leistungsanzeigen des Task Managers erhalten Sie unter dem folgenden Link: Aero Aero ist die grafsche Benutzeroberfläche, die Windows 7 standardmäßig verwendet. Aero wird normalerweise durch die Grafk-Hardware beschleunigt, wenn Sie eine Grafkkarte verwenden, die mit DirectX 9 oder höher kompatibel ist. Bei der Verwendung von älteren Grafkkarten kann die Verwendung von Aero zu Audio-Aussetzern führen, insbesondere während die Maus bewegt wird oder wenn eine 8

9 Aktualisierung der grafschen Darstellung notwendig ist. Sollte es auf Ihrem System bei der Verwendung von Aero zu Audio-Aussetzern kommen, können Sie Aero deaktivieren wie folgt: Machen Sie einen Rechtsklick auf den Desktop und wählen Sie 'Anpassen'. Scrollen Sie herunter und wählen Sie ein Farbschema aus 'Basisdesigns und Designs mit hohem Kontrast', beispielsweise 'Windows - klassisch'. Hinweis: Bei der Verwendung von Grafkkarten, die älter sind als die ATI 3800 und die Nvidia 8600-Serie, kann es zu Leistungsprobleme mit einigen visuellen Features von Windows 7 kommen. 15. Prozessorzeitplanung Mit der 'Prozessorzeitplanung' können Sie einstellen, ob wahlweise 'Programme' oder 'Hintergrunddienste' mit höherer Priorität ausgeführt werden sollen. In diesem Kontext bezieht sich 'Programme' auf Anwendungen, deren Ausführung Sie auf dem Bildschirm sehen können. 'Hintergrunddienste' bezieht sich auf Anwendungen, die versteckt im Hintergrund laufen und "unsichtbare" Aufgaben verrichten. Das wichtigste Beispiel für einen Hintergrunddienst im Kontext dieser Anleitung ist der Treiber für Ihr Audio Interface. In den meisten Fällen liegt die Ursache für Audio-Aussetzer und Störgeräusche darin, dass der Audio Interface-Treiber (oder der Puffer des Treibers) nicht alle Daten schnell genung verarbeiten kann. Die Erhöhung der Bearbeitungs-Priorität für Hintergrunddienste (und damit der Priorität des Audiotreibers) führt häufg zu einer höheren Gesamtleistung bei der Audioverarbeitung. Um der Verarbeitung von Hintergrundprozessen eine höhere Priorität einzuräumen, gehen Sie vor wie folgt: Machen Sie einen Rechtsklick auf das 'Computer'-Symbol auf dem Desktop. Wählen Sie 'Eigenschaften' > 'Erweiterte Systemeinstellungen'. Klicken Sie auf den Reiter 'Erweitert' und dann im Feld 'Leistung' auf den Button 'Einstellungen...'. Klicken Sie erneut auf den Reiter 'Erweitert' und wählen Sie dann im Feld 'Prozessorzeitplanung' die Option 'Hintergrunddienste'. Hinweis: Einige Anwendungen können höhere Leistungen erbringen, wenn die Prozessorzeitplanung auf 'Programme' gesetzt ist. Sollte sich die Leistung Ihrer Audioverarbeitung nach der Durchführung der oben beschriebenen Schritte verschlechtern, setzen Sie die Einstellung zurück auf 'Programme'. Lesen Sie auch die Anleitung Ihrer Audiosoftware, um mehr über die optimale Einstellung zu erfahren. 9

10 10