Pflege kommunal gestalten. 9. November 2016
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- Manfred Sternberg
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1 Pflege kommunal gestalten 9. November 2016
2 Agenda 1. Pflegevorausberechnung Studie Kommunale Gestaltungsmöglichkeiten bedürfnisorientierter Altenpflegestrukturen Hintergrund und Ausgangslage (a) Primäre Steuerungsansätze I. Den Aufbau effektiver Vernetzungsgremien vorantreiben II. III. Gestaltungsansätze der Kommunalverwaltung aktiv nutzen Die kommunale Investoren-und Trägerberatung strategisch ausrichten IV. Auszeiten für pflegende Angehörige (b) Sekundäre Steuerungsansätze Pflege kommunal gestalten
3 Pflegevorausberechnung 2016 o Bevölkerung schrumpft von 2013 bis 2030 lediglich von 80,8 Millionen auf 80,0 Millionen (Bevölkerungsrückgang < 1%). o Der Anteil der 80jährigen und Älteren steigt von 2013 bis 2030 von 5,4 Prozent auf 7,9 Prozent. o Anzahl der Pflegebedürftigen erhöht sich von 2,63 Millionen auf 3,48 Millionen. o Erwerbspersonenpotential geht um 9,8 Prozent zurück. o Regionale Unterschiede werden weiter verstärkt. o Neudefinition PSG II lassen zusätzliche ~0,65 Millionen Pflegebedürftige bis 2030 erwarten. o Kombination sinkender und alternder Erwerbsbevölkerung sorgt für Versorgungslücke. Pflege kommunal gestalten
4 Pflegevorausberechnung 2016 Fazit: o Eine beträchtliche Versorgungslücke ist sowohl im ambulanten als auch im stationären Bereich zu erwarten. o Der Umfang der von 2013 bis 2030 entstehenden Versorgungslücke beläuft sich auf rund 300 Tsd. VZA. Davon ¼ im ambulanten und ¾ im stationären Bereich. o Diese Versorgungslücke speist sich zu knapp einem Fünftel aus einem Rückgang der Erwerbsbevölkerung und zu vier Fünftel aus einer Zunahme der Pflegebedürftigenzahl. Pflege kommunal gestalten
5 Pflegevorausberechnung 2016 Fazit: o Der Umfang der von 2013 bis 2030 entstehenden Versorgungslücke beläuft sich auf rund 300 Tsd. VZA. Davon ¼ im ambulanten und ¾ im stationären Bereich. o Diese Versorgungslücke speist sich zu knapp einem Fünftel aus einem Rückgang der Erwerbsbevölkerung und zu vier Fünftel aus einer Zunahme der Pflegebedürftigenzahl. o politische Interventionen: Entwicklung des Personalangebots Die Förderung ambulanter vor stationärer Versorgung. Pflege kommunal gestalten
6 Bei den Versorgungsanteilen gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Kommunen Name der Typ Anteil Anteil Anteil Gebietskörperschaft Ambulant Stationär Pflegegeld Deutschland Bund 23,0% 29,7% 47,3% Beispielhafte Kommunen Kreis Elbe-Elster LK 39,6% 18,3% 42,1% Frankfurt am Main KFS 27,8% 21,8% 50,4%... Stadt Neumünster KFS 16,5% 40,4% 43,1% Kreis Amberg-Sulzbach LK 15,3% 40,1% 44,6% Pflege kommunal gestalten
7 Große Unterschiede zeigen sich ebenso in der Entwicklung der Versorgungsanteile. Dynamischer Vergleich im Zeitverlauf (Basisjahre ) Name der Typ Anteil Anteil Anteil Gebietskörperschaft Ambulant Stationär Pflegegeld Deutschland Bund 2,4% 1,3% -3,7% Beispielhafte Kommunen Weimar KFS 16,2% -11,1% -5,1% Kreis Gütersloh LK 10,0% -6,9% -3,1%... Kreis Helmstedt LK -4,9% 5,9% -1,1% Stadt Fürth KFS -10,9% 14,0% -3,1% Pflege kommunal gestalten
8 Studienthese Durch verschiedene angebots- und nachfrageorientierte Instrumente und Maßnahmen ist es auf kommunaler Ebene möglich, eine bedürfnisorientierte ambulante Versorgung von Pflegebedürftigen zu stärken. Pflege kommunal gestalten
9 Vier primäre Steuerungsansätze 1. Den Aufbau effektiver Vernetzungsgremien vorantreiben 2. Gestaltungsansätze der Kommunalverwaltung aktiv nutzen 3. Die kommunale Investoren-und Trägerberatung strategisch ausrichten 4. Auszeiten für pflegende Angehörige Pflege kommunal gestalten
10 Primäre Steuerungsansätze 1. Den Aufbau effektiver Vernetzungsgremien vorantreiben Erfolgsfaktoren: Offene, inklusive Netzwerkstruktur Bildung Arbeitsgremien mit klaren Arbeitsaufträgen Netzwerkmanagement durch Sozialverwaltung Hohe Kooperationsbereitschaft der Wohlfahrtsverbände vor Ort Pflege kommunal gestalten
11 Primäre Steuerungsansätze 2. Gestaltungsansätze der Kommunalverwaltung aktiv nutzen Erfolgsfaktoren: Gestaltungsinteresse und Aktivitätsgrad der Sozialverwaltung. Entwicklung der kommunalen Personalressourcen mit ausgewiesenen koordinierenden und planerischen Aufgaben. Pflege kommunal gestalten
12 Primäre Steuerungsansätze 3. Die kommunale Investoren- und Trägerberatung strategisch ausrichten Erfolgsfaktoren (1) in Bezug auf die Förderung ambulanter + teilstationärer Versorgungsstrukturen Fundierte Beratung zu wirtschaftlichen Herausforderungen + rechtlichen Anforderungen Unterstützung bei der Suche nach geeigneten Immobilien/ Grundstücken und Fördermöglichkeiten Austausch mit anderen Kommunalverwaltungen, in denen alternative ambulante Angebote bereits existieren Angebotsermöglichende Interpretation der rechtlichen Anforderungen bei Fragen des Baurechts, etc. Pflege kommunal gestalten
13 Primäre Steuerungsansätze 3. Die kommunale Investoren- und Trägerberatung strategisch ausrichten Erfolgsfaktoren (2) in Bezug auf die Begrenzung von stationären Versorgungsangeboten Klare Außenkommunikation ( ambulant vor stationär ) mit guten Argumentationsgrundlagen (z.b. stationäre Auslastungsquoten) Koordination innerhalb der Kreisverwaltung und mit den kreisangehörigen Gemeinden Wenig attraktive Gestaltung der Investitionsbedingungen für (klassisch) stationäre Einrichtungen Pflege kommunal gestalten
14 Primäre Steuerungsansätze 4. Auszeiten für pflegende Angehörige durch Tagespflege ermöglichen Erfolgsfaktoren Anbindung an einen ambulanten Pflegedienst Orientierung des Angebots an Entlastungsbedürfnissen der pflegenden Angehörigen Einbindung tagespflegerischer Angebote in ambulante Versorgungsketten Aufbau solch kompletter ambulanter Versorgungsketten gerade für Wohlfahrtsverbände als große Wettbewerbschance Pflege kommunal gestalten
15 Zusätzlich spielten sechs sekundäre Steuerungsansätze in einzelnen der ambulant geprägten Kommunen eine wichtige Rolle. (1) Ambulante Betreuungsstrukturen für Demenzerkrankte und Angehörige aufbauen (2) Wirksame Beratungs- und Case-Management-Strukturen installieren (3) Innovationsklima schaffen (4) Überleitungsmanagement zwischen Kliniken und häuslicher Pflege intensivieren (5) Geriatrische und gerontopsychiatrische Akteure in die kommunalen Pflegemärkte einbinden (6) Pflegekassen für lokale Prozesse aktivieren Pflege kommunal gestalten
16 Kontakt / Bertelsmann Stiftung Hans Jörg Rothen Programm LebensWerte Kommune Bertelsmann Stiftung Carl-Bertelsmann-Str Gütersloh Telefon +49 (0) hans-joerg.rothen@bertelsmann-stiftung.de Pflege kommunal gestalten
17 Kontakt / Potsdam Centrum für Politik und Management (PCPM) Michael Plazek Moritz Schnitger Potsdam Centrum für Politik und Management (PCPM) Universität Potsdam August-Bebel-Straße Potsdam plazek@uni-potsdam.de moritz.schnitger@uni-potsdam.de Pflege kommunal gestalten
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