Fachtagung Quo Vadis Altenpflege 7. November Maria Hilf RLP ggmbh, Dernbach. Kuratorium Deutsche Altershilfe. Wilhelmine Lübke Stiftung e.v.
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- Nelly Heintze
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1 Kuratorium Deutsche Altershilfe Wilhelmine Lübke Stiftung e.v. Fachtagung Quo Vadis Altenpflege 7. November 2012 Maria Hilf RLP ggmbh, Dernbach
2 Kuratorium Deutsche Altershilfe Wilhelmine Lübke Stiftung e.v. Von der Quartiersentwicklung zum KDA-Quartiershaus Christine Sowinski Leitung Bereich Beratung von Einrichtungen und Diensten, Krankenschwester, Diplom-Psychologin Kuratorium Deutsche Altershilfe An der Pauluskirche Köln Tel: 0221/ christine.sowinski@kda.de Internet:
3 GLIEDERUNG 1. Vorstellung des KDA 2. Wo kann man Gelder beantragen? 3. Umgang mit unserer Verletzlichkeit 4. Ziele Quartiersentwicklung (Michell-Auli 2011) 5. Ziel: bedarfsgerechte Wohnangebote 6. KDA-Quartiershaus: Prinzip Leben in Privatheit 7. KDA-Quartiershaus: Prinzip Leben in der Gemeinschaft 8. KDA-Quartiershaus: Prinzip Leben in der Öffentlichkeit 9. Was sollte man tun? 10. Fazit
4 1. Vorstellung des KDA
5 1. Vorstellung des KDA Das KDA will, dass Selbstbestimmung für ältere Menschen zu einem gelebten Grundrecht in dieser Gesellschaft wird und dass hierfür die nötigen Rahmenbedingungen geschaffen werden. Dies bildet die Basis für eine hohe Lebensqualität im Alter. Um diese Vision zu verwirklichen, arbeitet das KDA gemeinsam mit seinen Partnern daran, ältere Menschen zu stärken und ihre Lebensräume durch folgende Ziele lebenswert zu gestalten: >> Wertschätzendes gesellschaftliches Umfeld fördern >> Tragfähige Sozialbeziehungen erhalten >> Altersgerechte Wohnangebote ausbauen >> Generationengerechte räumliche Infrastruktur sicherstellen >> Bedarfsgerechten Hilfemix aufbauen >> Wohnortnahe Beratung und Begleitung ermöglichen Das KDA entwickelt hierzu seit über 50 Jahren Lösungskonzepte und Modelle für die Arbeit mit älteren Menschen und hilft, diese in der Praxis umzusetzen. Es trägt durch seine Projekte, Beratung, Fortbildungen, Tagungen und Veröffentlichungen wesentlich dazu bei, die Lebensqualität älterer Menschen zu verbessern. Dabei versteht sich das KDA als Wegbereiter für eine moderne Altenhilfe und Altenarbeit. Weitere Infos unter
6 1. Vorstellung des KDA Das KDA arbeitet u. a. im Auftrag für: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) Bundesministerium für Gesundheit (BMG) Landesministerien, wie z. B. Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes NRW (MGEPA) Stiftungen, wie z. B. Bertelsmann Stiftung, Robert Bosch Stiftung Kommunen Private und Träger der Wohlfahrtspflege im Bereich der Altenhilfe Initiativen, Vereine, Privatpersonen
7 1. Vorstellung des KDA KDA ist Mitglied im Netzwerk SONG ( Soziales Neu Gestalten ): Viele nützliche, aber auch kostenlose Informationen zum Thema Quartiersentwicklung Internet:
8 2. Wo kann man Gelder beantragen? KDA-Förderrichtlinien: Ein Platz an der Sonne Stiftung Deutsches Hilfswerk: Robert Bosch Hospitationsprogramm / Qualifizierung in den Gesundheitsberufen / Internationales Hospitationsprogramm Pflege und Gesundheit
9 3. Umgang mit unserer Verletzlichkeit Noch nie konnten wir so alt werden, aber Kehrseite des langen Lebens: Langes Leben mit chronischen Erkrankungen und Einschränkungen, wie z. B. Diabetes fast durchgängige Sorge und Pflege von Angehörigen: Kinder, Eltern und Schwiegereltern, Partner, Freunde Fazit: großes Tabu ist unsere Verletzlichkeit, Abwehr von Leiden und Tod, Alter ist nicht sexy (Aussage eines Herstellers für Seniorenprodukte) Es fehlt gesellschaftliches Umdenken, dass Auswirkungen von Krankheit und Hilfebedürftigkeit die Regel und nicht die Ausnahme sind für fast alle Menschen.
10 3. Umgang mit unserer Verletzlichkeit Nationaler Aktionsplan der Bundesregierung zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention
11 3. Umgang mit unserer Verletzlichkeit Insofern ist der Inklusionsgedanke, dass wir alle mit unseren Verletzbarkeiten und Handicaps in Zeiten eines längeren Lebens dazugehören, sehr angebracht. Abbildung aus Wikipedia Stichwort Inklusion Soziologie (Zugriff am )
12 3. Umgang mit unserer Verletzlichkeit In einer Gesellschaft des längeren Lebens müssen unsere Lebenswelten / unsere (Wohn)Quartiere so umgestaltet werden, dass sie ein langes, selbstbestimmtes Leben, z. B. in der eigenen Häuslichkeit ermöglichen.
13 4. Ziele Quartiersentwicklung (Michell-Auli 2011) Wichtig: keine isolierte Betrachtung, sondern versuchen, das Ganze zu erfassen, um dann Konzepte für regionale Quartiersentwicklung zu erarbeiten
14 4. Ziele Quartiersentwicklung (Michell-Auli 2011) Animation zur Quartiersentwicklung unter 50-jahre-kda.html
15 4. Ziele Quartiersentwicklung (Michell-Auli 2011) Wertschätzendes gesellschaftliches Umfeld fördern Viele Probleme, z. B. bei Demenz (s. auch Film): Umgebung versteht Phänomen Demenz nicht reagiert verständnislos
16 4. Ziele Quartiersentwicklung (Michell-Auli 2011) Wertschätzendes gesellschaftliches Umfeld fördern Viele Probleme, z. B. bei Demenz (s. auch Film): Umgebung versteht Phänomen Demenz nicht reagiert verständnislos Beispiel: abendliches Laubkehren Abendliches Laubkehren einer an Demenz erkrankten Mutter Nachbarn machen Tochter Stress: Das geht doch nicht, dass Deine Mutter abends noch auf der Straße ist.
17 4. Ziele Quartiersentwicklung (Michell-Auli 2011) Tragfähige Sozialbeziehungen erhalten Beispiel: Unterstützung von Nachbarschaftsarbeit durch Ehrenamt, z. B. Gartenpflege bei Krankenhausaufenthalt des Nachbarn
18 4. Ziele Quartiersentwicklung (Michell-Auli 2011) Generationengerechte räumliche Infrastruktur sicherstellen Beispiel: barrierefreie öffentliche Räume und Gebäude und Angebote, z. B. Zugang zu Verkehrsmitteln
19 4. Ziele Quartiersentwicklung (Michell-Auli 2011) Bedarfsgerechten Hilfemix aufbauen (Dienstleistungen und Angebote) Beispiel: Verödung der Ortskerne, keine Einkaufsmöglichkeiten
20 4. Ziele Quartiersentwicklung (Michell-Auli 2011) Bedarfsgerechten Hilfemix aufbauen (Dienstleistungen und Angebote) Beispiel: Anbieter und Kunden finden nicht zueinander
21 4. Ziele Quartiersentwicklung (Michell-Auli 2011) Wohnortnahe Beratung und Begleitung ermöglichen Beispiel: Beratungsdschungel Betroffene blicken nicht durch, an wen sie sich wenden sollen, in jeder Region ist jemand anderer zuständig
22 5. Ziel: bedarfsgerechte Wohnangebote Zu Haus bleiben mit Service oder Umzug in neue Wohnform
23 5. Ziel: bedarfsgerechte Wohnangebote Es bildet sich neuer Wohntypus heraus, um Pflegestufen 1 und 2 abzufangen : Barrierearme bzw. barrierefreie Wohnungen Pförtner bzw. Concierge 24 Stunden am Tag, Teil der Miete im Erdgeschoss im Haus ambulanter Dienst, kann man in Anspruch nehmen, muss aber nicht das gleiche gilt für Tagespflege im EG Teil der Miete Gemeinschaftsräume, die für Begegnungen im Quartier da sind
24 5. Ziel: bedarfsgerechte Wohnangebote (stationäre Pflege) Michell-Auli/Sowinski 2012
25 6. KDA-Quartiershaus: Prinzip Leben in Privatheit Peter Michell-Auli, Christine Sowinski Die fünfte Generation: KDA-Quartiershäuser Ansätze zur Neuausrichtung von Alten- und Pflegeheimen Köln: Kuratorium Deutsche Altershilfe, 2012 Jubiläumsbuchreihe: Zukunft gestalten Ansätze für die Praxis (2. Auflage erscheint Nov./Dez. 2012) ISBN Preis: 29,90 Euro Das Buch kann beim Kuratorium Deutsche Altershilfe unter und bestellt werden. Neben dem Buch bieten die Autoren zum Konzept der KDA-Quartiershäuser einen Workshop im Rahmen der KDA-Fortbildungen an. Weitere Informationen finden Sie unter: (auch in 2013 werden Workshops angeboten)
26 6. KDA-Quartiershaus: Prinzip Leben in Privatheit Appartementkonzept Vergabe von Schlüsseln an die KlientInnen im Rahmen eines differenziertem Schließ- und Schlüsselsystem konsequente Kennzeichnung des Primärterritoriums, mit Hilfe von persönlichem Türschild und persönlicher Klingel an der Appartementtür persönlichem Briefkasten entweder vor dem Appartement oder beispielsweise im Erdgeschoss, Foyer des Quartiershauses persönlicher Fußmatte vor der Appartementtür (außer bei Sturzgefahr) eine systematische Unterstützung bei der Mitnahme von Eigentum und der persönlichen Gestaltung des Raums eine abschließbare Pantry-Küche
27 6. KDA-Quartiershaus: Prinzip Leben in Privatheit Kontrolle über die Zugänglichkeit des Raums durch Vergabe von Schlüsseln und konsequente Kennzeichnung des Primärterritoriums Kontrollverlust über Zugänglichkeit nicht akzeptieren: Schlüssel Automatisch ich-stabilisierende Intervention Beugt Gefühl der Heimatlosigkeit vor (Schlüssel = Zuhause) Klienten haben in stationären Wohnformen oft Angst, dass jemand an ihre Sachen geht. Kennzeichnung des Primärterritoriums es ist eben kein Pflegezimmer kein Territorium der Mitarbeitenden
28 7. KDA-Quartiershaus: Prinzip Leben in Gemeinschaft (Architekten BHP Bender-Hetzel Planungsgesellschaft mbh, Koblenz)
29 7. KDA-Quartiershaus: Prinzip Leben in Gemeinschaft (Michell-Auli/Sowinski, ProAlter 5/2012, S. 27)
30 8. KDA-Quartiershaus: Prinzip Leben in der Öffentlichkeit s. auch Sozialraumorientierter Versorgungsansatz (SrVa) Michell-Auli in ProAlter 5/2012 Begleitetes Fahrradfahren mit dem Dreiradtandem z. B. auch als niedrigschwelliges Betreuungsangebot durch Anna und Wolfgang Appelbaum (s. ProAlter 5/2012, S )
31 9. Was sollte man nun tun? Übergang Krankenhaus und zurück besser gestalten (Nationaler DNQP-Expertenstandard Entlassungsmanagement in der Pflege, Juli 2009) Quartiere entwickeln auch unter Inklusionsgedanken (s. Michell-Auli 2011) Stationäre Pflege: langfristig Umzug von Wohnung/Haus zu Mini-Appartement in einer stationären Wohnform (KDA-Quartiershäuser 2012)
32 10. Fazit Es bedarf einer großen Kraftanstrengung, die Quartiere so zu entwickeln, dass sie in einer Gesellschaft des langen Lebens hilfreich für alle, aber auch für alte Menschen sind und sie dort leben können, wo sie möchten.
33 Kuratorium Deutsche Altershilfe Wilhelmine Lübke Stiftung e.v. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Christine Sowinski
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