Aktuelles aus den Feldversuchen der Bioenergieregion Bayreuth
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- Roland Pfaff
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1 Aktuelles aus den Feldversuchen der Bioenergieregion Bayreuth Dr. Pedro Gerstberger 3. Bayreuther Bioenergiesymposium September 2014
2 Neue, ökologisch vorteilhafte, ausdauernde Pflanzenarten für Biomethan Hektar-Erträge (Biomasse) Kostenkalkulation: Vergleich Silomais / Silphium Politik und alternative Bioenergiepflanzen (EEG, KuLaP, Nitratprämie?)
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4 Purpur-Wasserdost, Eupatorium purpureum 2. Anbaujahr. Ertrag: ca. 14 to TM/ha
5 Goldbart, Verbesina alternifolia 3. Anbaujahr
6 Goldbart, Verbesina alternifolia Ertrag im 3. Anbaujahr ca. 16,8 to TM/ha
7 Lammzunge, Arnoglossum atriplicifolium 2. Anbaujahr. Ertrag: ca. 15,6 to TM/ha
8 Lammzunge, Arnoglossum atriplicifolium 2. Anbaujahr. Ertrag: ca. 15,6 to TM/ha
9 Zwerg-Holunder, Attich - Sambucus ebulus
10 Zwerg-Holunder - Sambucus ebulus Früchte
11 Zwerg-Holunder - Sambucus ebulus Anpflanzung am Bezirkslehrgut 2014, 1. Anbaujahr
12 Becherpflanze, 2014: 4. Anbaujahr max. Höhe 3 m
13 Münchberg, Silphium-Feld
14 Münchberg, Nachbarfeld: eingesäter Maisacker zum gleichen Datum
15 Bayreuth-Thiergarten, Juni 2013
16 Biodiversität der Regenwürmer im Boden nach 8 Jahren unterschiedlicher Bodenbearbeitung auf einem rheinischen Zuckerrübenstandort. (Pflug bzw. pfluglos) Je geringer die Intensität der Bodenbearbeitung, umso förderlicher wirkt sich das auf die Regenwürmer aus, insbesondere auf die zahl der Jungtiere. Anzahl Regenwürmer, Mittelwert und Standardabweichung des Mittelwertes von jeweils n = 12 Messpunkten. Quelle: Appel, T., Berg, V. & Laufer, O. (2007). FHS Bingen u. Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz
17 Cobs aus Silphium, 1. Schnitt: Anfang Juni, 2. Schnitt: Mitte September 1/SEP/2014
18 Cobs-Analyse Kleegras und Heu: durchschnittliche Werte in Bayern 2011/2012 (nach LKV-Labor Grub) Rohasche Rohfaser Rohprotein Rohfett Energiegehalt g/kg g/kg g/kg g/kg MJ NEL/kg Silphium ,1 Kleegras ,5 Heu ,6
19 Handernte bei der Becherpflanze, Ertrag (4. Standjahr): 21,6 to TM/ha, TS: 25 %
20 Trockenmasse-Erträge in Bayreuth: Silphium perfoliatum - Becherpflanze Anbau in LKr Bayreuth Trockenmassegehalt und Erträge in Tonnen TM/ha TM % Ertrag to TM/ha TM % Ertrag to TM/ha TM % Ertrag to TM/ha TM % Ertrag to TM/ha TM % Ertrag to TM/ha Geigenreuth (gepflanzt 2009) 26,2 21,2 25,2 18,5 33,2 28,9 26,4 22,8 24,8 21,6 Silomais 2010 (Ofra) zum Vergleich 27,9 12,8 Saaser Berg (gepflanzt 2009 und 2012) (Sandboden) 8,4 22,2 9,2 30,3 12,8 27,3 7,6 Silomais 2013 (Nachbarfeld) zum Vergleich 33,8 5,8 LLA 1/2 ha (gepflanzt 2012) high N (40 m 3 Gülle) 33,8 13,9 low N (20 m 3 Gülle) 29,5 9,1 LLA Kleinfläche (gepflanzt 2009) 26,2 18,3 25,6 18, Mittelwert über alle Silphium - Beerntungen: 27,4 16,8 P. Gerstberger / Universität Bayreuth
21 Produktionskostenvergleich in /ha - Beispiele für den Landkreis Bayreuth zur Ernte 2014: (Vergleich Silomais mit Durchwachsene Silphie - Biogasproduktion) erstellt von F. Asen (AELF Bayreuth) und P. Gerstberger (Universität Bayreuth) Kultur Durch- Durch- Durchwachsene Silomais Silomais Silomais wachsene wachsene Silphie Silphie Silphie Ertrag schlechter mittlerer guter schlechter Ertrag mittlerer Ertrag guter Ertrag Ertrag Ertrag Ertrag 2 x Bewässerung 2 x Bewässerung 2 x Bewässerung Nutzungsdauer jährlich jährlich jährlich 15 Nutzjahre 15 Nutzjahre 15 Nutzjahre % 30% 32% 26% 28% 30% Ertrag dt TM/ha netto (1) Variable Produktionskosten Saatgut (2) Düngung (3) Stickstoff Phosphor Kali Pflanzenschutz (4) Variable Maschinenkosten inkl. Lohnernte (5) Silokosten (6) Versicherung (7) Summe variable Kosten Kulap (8) Ausgleichszulage (9) + EU-Z-Ansprüche (10) Variable Kosten mit Förderung Akh/ha 5,3 5,6 5,9 3,5 4,0 4,5 Variable Kosten/Akh Korrektur Methanausbeute (11) Korrektur Arbeitszeitersparnis (12) Korrektur entgangener DB Pflanzjahr (13) Endgültige Kosten/ha ) TM-Erträge bei Futterpflanzen nach Abzug Stall- und Lagerverluste 10) Produktionsunabhängige Prämie 2-7) s. Erläuterungen 11) 10 % geringerer Methanertrag/Jahr - 2,6 Cent/KWh - ca cbm weniger Biogas 8) Durchschnitt aus Kulap A30/A31 bei Ackerland 12) Ca. 3 Stunden/Jahr Arbeitszeitersparnis mit 15.-/Stunde 9) Für beide Früchte gibt es keine Ausgleichszulage 13) Verlust eines Deckungstrages im Anpflanzjahr (Vergleich Getreide 2014)
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23 Erneuerbare Energien-Gesetz EEG EEG 2012 Neu: Einsatzstoffvergütungsklassen: Für Silphium (u.a. Substrate) 2 Cents mehr pro eingespeiste kwh EEG 2014 (gültig ab 2015) Streichung aller Einsatzstoffvergütungsklassen. (Hintergrund: weiterer Anstieg des Maisanbaus soll verhindert werden) Damit wurde das Förderinstrument für eine differenzierte Steuerung komplett beseitigt! Versagen der Politik! Fazit: Für Biogas werden die meisten Landwirte jetzt nur noch Mais anbauen, weil er den höchsten Ertrag erbringt! Ökologische Alternativ-Energiepflanzen werden fallen gelassen.
24 KuLaP-Förderung sinnvoll! Das Bayerische Kulturlandschaftsprogramm (KuLaP) wurde geschaffen für: Bodenschutz (Erosionsschutz) Gewässerschutz (auch Grundwasser) Klimaschutz (CO 2 -neutrale Energieträger) Biodiversität KuLaP-Förderung 2014 Beispiele: Blühflächen im/am Acker (200,- /ha und Jahr) Anlage von Grünstreifen an Gewässern ( 1 x 920,- / ha) Silphium-Dauerkulturen erfüllen die KuLaP-Richtlinien in allen Anforderungen geradezu ideal! denkbare Förderung: einmaliger Zuschuß zur Bestandesbegründung! Einstimmiger Beschluß des Bayer. Landwirtschaftsausschusses des Landtags. Antrag im Bayerischen Landtag: Möglichkeiten ausloten, wie Silphium gefördert werden kann.
25 neu: KuLaP-Förderung ab 2015 vielfältige Fruchtfolge Anbaudiversifizierung der Kulturen eines Betriebes. Eine mehrjährige Pflanze wie die Durchwachsene Silphie wird bei dieser Maßnahme in Zukunft als Hauptfrucht anerkannt und so ein Gleichklang zum Mais hergestellt. derzeit: 85,- /ha Emissionsarme Wirtschaftsdünger-Ausbringung Ab KULAP 2015 wird die Durchwachsene Silphie auch als förderfähige Fläche bei dieser KuLaP-Maßnahme gelten. derzeit: 1,5 /m 3 Gülle, max. 54,- /ha Quelle: Bayer. Landwirtschaftsministerium Die Berge kreißen, ein Mäuslein wird geboren
26 Nitratprämie in Trinkwasserschutzgebieten könnte der Silphium-Anbau über eine Nitratprämie der Wasserwirtschaftsunternehmen gefördert werden. extensive, Grundwasser-schonende Landbewirtschaftung! Bedingung: - keine organische Düngung - Nitrat-N-Gehalt des Bodens (0-90 cm) im Herbst weniger als 30 kg/ha Nitratprämie (freiwillig) in Bayern derzeit bis zu 150,- pro ha über die N min -Gehalte in Silphium-Kulturen liegen nur wenige Praxiserfahrungen vor. Erste Ergebnisse: extrem niedrig: N min zwischen 6-10 kg / ha!
27 Fazit: Die Becherpflanze (Silphium perfoliatum) eignet sich hervorragend als umweltverträgliche Energiepflanzen-Dauerkultur. trotz hoher Anfangsinvestition ist ihre Wirtschaftlichkeit nachgewiesen; sie erreicht die Ertragsstärke bzw. den Deckungsbeitrag von Silomais. nach dem ersten Jahr ist eine Bestandespflege über 15 und mehr Jahre nicht mehr erforderlich. sie weist zahlreiche ökologische Vorteile auf (kein Bodenabtrag, extrem geringe Nitrat-Restwerte, Erhöhung der Biodiversität, Humusmehrung, keine Probleme mit Wildschweinen, Honigproduktion), die derzeit (noch) keinen monetären Wert darstellen.
28 Internetseite:
29 Unterstützung durch: Oberfrankenstiftung Bioenergieregion Bayreuth (Herrn Rothammel & MitarbeiterInnen) Bezirkslehrgut Bayreuth (Herren Prischenk, Höpfel und Hartmann) Universität Bayreuth Herrn Josef Ott (Imker), Herrn Friedrich Asen (AELF Bayreuth) und viele studentische Helfer
30 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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