Das IS-LM Modell (Kapitel 5)

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1 Das IS-LM Modell (Kapitel 5) Der Gütermarkt und die IS-Gleichung Gleichgewichtsbedingungen Y = Z Das Gleichgewicht auf dem Gütermarkt ist durch die Bedingung charakterisiert, dass die Produktion Y der Güternachfrage Z entspricht. Die Bedingung heißt IS-Gleichung, weil sie auch als Bedingung interpretiert werden kann, dass die Investition der Ersparnis entspricht. Y = C(Y - T) + I(Y,i) + G Die Nachfrage wird als Summe aus Konsum, Investitionen und Staatsausgaben definiert. Dabei wird angenommen, dass der Konsum vom verfügbaren Einkommen (Einkommen minus Steuern) abhängt, und dass Investitionen, Staatsausgaben und Steuern exogen gegeben sind. Investitionen, Absatz und Zinssatz Die Investitionsausgaben hängen von zwei Faktoren ab: Absatzniveau: Ein Unternehmen, das einen Absatzzuwachs verzeichnet, muss seine Produktion ausweiten. Dafür wird es vielleicht zusätzliche Maschinen anschaffen oder eine zusätzliche Produktionsanlage bauen. Zinssatz: Je höher der Zinssatz, desto unattraktiver wird es, einen Kredit aufzunehmen, um eine Maschine zu kaufen. Ist der Zinssatz zu hoch, werden die zusätzlichen Gewinne aus dem Einsatz der neuen Maschine die Zinszahlungen nicht mehr decken, sodass es sich das nicht mehr lohnt, die Maschine zu kaufen. Investitionsfunktion: I = I(Y,i) (+, ) Die Bestimmung des Produktionsniveaus Y = C(Y - T) + I(Y,i) + G Die Produktion muss gleich der Güternachfrage (rechte Seite d. Gleichung) sein. Man kann nun analysieren, wie die Produktion auf eine Veränderung des Zinssatzes reagiert. Für einen gegebenen Wert des Zinssatzes i steigt die Nachfrage mit zunehmender Produktion. Ein Anstieg der Produktion erhöht die Güternachfrage sowohl über Auswirkungen auf den Konsum wie auf die Investitionen. Diese Beziehung zwischen Nachfrage und Produktion wird, für einen gegebenen Zinssatz, durch die steigend verlaufende ZZ-Kurve dargestellt. Das Gleichgewicht auf dem Gütermarkt liegt in dem Punkt, in dem die Güternachfrage der Produktion entspricht, in Punkt A, im Schnittpunkt von ZZ und der 45-Grad-Linie. Das gleichgewichtige Produktionsniveau ist durch Y gegeben.

2 Ableitung der IS-Kurve Was passiert wenn sich der Zinssatz ändert? Verschiebung der IS-Kurve Nehmen wir an, der Zinssatz steige, ausgehend von i, auf den höheren Wert i. Für dieses Produktionsniveau führt der höhere Zinssatz zu einem Rückgang der Investitionen und damit auch zu einem Rückgang der Nachfrage. Die Nachfragekurve ZZ verschiebt sich deshalb nach unten nach ZZ. Das neue Gleichgewicht befindet sich im Schnittpunkt A. Als Gleichgewichtseinkommen ergibt sich Y. Der Zinssatz lässt die Investitionen zurückgehen, der Rückgang der Investitionen induziert einen Einkommensrückgang, dieser löst wiederum einen Rückgang vom Konsum und Investitionen aus. Aufgrund des Multiplikatoreffektes ist der gesamte Rückgang der Produktion größer als der ursprünglich durch den Zinssatz ausgelöste Rückgang der Investitionen. In Abb. (b) korrespondiert Punkt A mit Punkt A in Abb. (a) und Punkt A mit Punkt A in Abb. (a). Das Gleichgewicht auf dem Gütermarkt impliziert, dass das Gleichgewichtseinkommen umso niedriger ist, je höher der Zinssatz. Diese Beziehung wird durch die fallende IS-Kurve beschrieben. Die Is-Kurve wurde für vorgegebene Werte von Steuern T und Staatsausgaben G gezeichnet. Veränderungen von G oder T verschieben die IS-Kurve. Was geschieht, wenn die Steuern von T auf T erhöht werden? Bei gegebenen Zinssatz i nimmt dadurch das verfügbare Einkommen ab, was zu einem Rückgang des Konsums führt. Der Rückgang des Konsums induziert wiederum einen Rückgang der Güternachfrage und damit einen Rückgang des Gleichgewichtseinkommens. Es sinkt von Y auf Y. Die IS-Kurve verschiebt sich nach links. Für jeden Zinssatz ist das entsprechende Gleichgewichtseinkommen nun niedriger als vor der Steuererhöhung. Alle Faktoren, die bei gegebenem Zinssatz zu einem Rückgang des Gleichgewichtseinkommens führen, verschieben die IS-Kurve nach links. (Rückgang der Staatsausgaben, Verlust an Konsumentenvertrauen - reduziert den Konsum bei gegebenem verfügbaren Einkommen) Alle Faktoren, die bei gegebenem Zinssatz das Gleichgewichtseinkommen steigen lassen, verschieben die IS-Kurve nach rechts. (Steuersenkung, Erhöhung der Staatsausgaben, Zuwachs an Konsumentenvertrauen)

3 Geld- und Finanzmärkte und die LM-Gleichung Gleichgewichtsbedingungen M = PYL(i) Der Zinssatz ist bestimmt durch die Gleichheit von Geldangebot und Geldnachfrage. M bezeichnet die nominale Geldmenge, die Zentralbank kann M direkt kontrollieren. Auf der rechten Seite der Gleichung steht die Geldnachfrage, eine Funktion des Nominaleinkommens PY und des nominalen Zinssatzes i. Ein Anstieg des Nominaleinkommens lässt die Geldmenge zunehmen und ein Anstieg des Zinssatzes lässt die Geldmenge abnehmen. Ein Gleichgewicht liegt dann vor, wenn das Geldangebot der Geldnachfrage entspricht. Reale Geldmenge, Realeinkommen und Zinssatz Es erweist sich sinnvoll, die Gleichung M = PYL(i) anders zu formulieren, nämlich als Beziehung zwischen der realen Geldmenge (in Gütereinheiten ausgedrückt), dem Realeinkommen (in Gütereinheiten ausgedrückt) und dem Zinssatz. Wenn man beide Seiten der Gleichung durch das Preisniveau P dividiert, erhält man: M/P = YL(i) Die Gleichgewichtsbedingung kann neu formuliert werden: Das reale Geldangebot muss der realen Geldnachfrage entsprechen. Letztere hängt vom Realeinkommen und dem Zinssatz ab. Die Ableitung der LM-Kurve Das (reale) Geldangebot ist durch die vertikale Linie durch M/P gegeben. Bei gegebenem (Real-)Einkommen Y ist die (reale) Geldnachfrage eine fallende Funktion des Zinssatzes. Sie wird durch die M d bezeichnete, abwärts geneigte Kurve dargestellt. Das Gleichgewicht ist durch Punkt A bestimmt. Beim Zins i entspricht das Geldangebot der Geldnachfrage. Wie wirkt sich der Anstieg des Einkommens Y auf Yʼ aus? Die Wirtschaftssubjekte erhöhen ihre Geldnachfrage bei gegebenem Zinssatz. Die Geldnachfrage verschiebt sich nach rechts, nach M d. Das neue Gleichgewicht befindet sich nun im Punkt A, mit dem höheren Zinssatz i. Mit steigendem Einkommen nimmt die Geldnachfrage zu, das Geldangebot aber ist fest gegeben. Daher muss der Zinssatz so weit steigen, bis sich zwei gegensätzliche Einflüsse auf die Geldnachfrage gerade kompensieren. Die LM-Gleichung beschreibt also ein simultanes Gleichgewicht auf den Geld- und Finanzmärkten. Punkt A in Abb.(b) korrespondiert mit Punkt A in Abb.(a), Punkt A in Abb.(b) mit Punkt A in Abb. (a) Gleichgewicht auf dem Geldmarkt impliziert, dass der Gleichgewichtszinssatz umso höher sein muss, je höher das Einkommen ist. Dieser Zusammenhang wird durch die steigende Kurve in Abb.(b) beschrieben, die LM-Kurve.

4 Verschiebung der LM-Kurve Veränderungen in M/P verschieben die LM-Kurve - egal, ob dies auf eine Veränderung der nominalen Geldmenge M oder auf eine Veränderung des Preisniveaus P zurückzuführen ist. Wie wirkt sich das auf die LM-Kurve aus? Bei einer Erhöhung der Geldmenge M auf M steigt bei konstantem Preisniveau das reale Geldangebot von M/P auf M /P. Für jedes Einkommensniveau ist nun der Zins, der ein Gleichgewicht auf dem Geldmarkt ermöglicht, niedriger. Beim Einkommen Y beispielsweise fällt der Zins i auf i. Die LM-Kurve verschiebt sich nach unten, von LM auf LM. Analog dazu führt eine Verringerung des Geldangebots für jedes Einkommensniveau zu einem Anstieg des Zinssatzes. Damit verschiebt sich die LM- Kurve nach oben. Das IS-LM Modell Wir setzen nun die IS- und die LM-Gleichung zusammen. Zu jedem Zeitpunkt muss das Güterangebot der Güternachfrage und gleichzeitig das Geldangebot der Geldnachfrage entsprechen. Sowohl die IS- als auch die LM-Gleichung müssen erfüllt sein. IS-Kurve: LM-Kurve Y = C(Y T) + I(Y,i) + G M/P = YL(i) In der Abbildung ist sowohl die IS-Kurve als auch die LM-Kurve eingezeichnet. Jeder Punkt auf der IS-Kurve entspricht einem Gleichgewicht auf dem Gütermarkt, jeder Punkt auf der LM-Kurve einem Gleichgewicht auf dem Geldmarkt. Nur im Punkt A sind beide Gleichgewichtsbedingungen erfüllt. Diese Abbildung gibt Antworten auf viele makroökonomische Fragen. Man kann beispielsweise analysieren, wie Einkommen und Zinssatz reagieren, wenn die Zentralbank die Geldmenge erhöht, wenn der Staat die Steuern erhöht, oder wenn die Konsumenten ihre Vertrauen in die Zukunft verlieren.

5 Fiskalpolitik, Einkommen und Zinssatz Wenn der Staat sich entscheidet das Budgetdefizit abzubauen, erhöht er entweder die Steuern oder senkt die Staatsausgaben. Eine Fiskalpolitik, die den Abbau des Budgetdefizits zum Ziel hat, wird als kontraktive Fiskalpolitik oder Haushaltskonsolidierung bezeichnet. Umgekehrt nennt man eine Fiskalpolitik, die das Defizit ausweitet, expansive Fiskalpolitik. Welche Auswirkungen hat eine Steuererhöhung auf die Produktion und ihre Zusammensetzung sowie auf den Zinssatz? Da die Konsumenten bei einer Steuererhöhung nur noch über ein geringeres verfügbares Einkommen verfügen, dämpft die Steuererhöhung den Konsum; im Zuge des Multiplikatorprozesses geht auch das Einkommen zurück. Die IS-Kurve verschiebt sich nach links. Steuern beeinflussen die IS-Kurve, jedoch nicht die LM- Kurve. Da die Steuern in der LM-Gleichung nicht enthalten sind, können sie die Gleichgewichtsbedingung auch nicht beeinflussen. Durch die Steuererhöhung verschiebt sich die IS-Kurve nach links, von IS nach IS. Das neue Gleichgewicht befindet sich im Schnittpunkt der neuen IS-Kurve und der unveränderten LM-Kurve, in Punkt A. Die Produktion geht von Y auf Y zurück. Der Zinssatz sinkt von i auf i. Als Konsequenz bewegt sich die Volkswirtschaft entlang der LM-Kurve von A nach A. Die Steuererhöhung reduziert das verfügbare Einkommen. Dadurch schränken die Wirtschaftssubjekte ihren Konsum ein. Aufgrund des Multiplikatorprozesses sinkt das Einkommen. Der Rückgang des Einkommens verringert die Geldnachfrage, was wiederum zu einem Sinken des Zinssatzes führt. Der niedrigere Zinssatz schwächt die Auswirkungen der Steuererhöhung auf die Güternachfrage ab, kann sie jedoch nicht völlig ausgleichen. Geldpolitik, Einkommen und Zinssatz Eine Verringerung des Geldangebotes wird kontraktive Geldpolitik genannt. Eine Erhöhung des Geldangebotes bezeichnet man als expansive Geldpolitik. Die Zentralbank erhöht die nominale Geldmenge M. (expansive Geldpolitik) Diese Erhöhung wird zu einem Anstieg der realen Geldmenge M/P im Verhältnis 1:1 führen. Die Geldpolitik hat keinen Effekt auf die IS-Kurve, sie wirkt sich lediglich auf die LM-Kurve aus. Durch eine Erhöhung des Geldangebotes verschiebt sich die LM- Kurve nach unten, von LM auf LM. Es kommt zu einem Rückgang des Zinssatzes. Die Volkswirtschaft bewegt sich entlang der IS-Kurve, und das Gleichgewicht verschiebt sich von Punkt A nach Punkt A. Die Produktion erhöht sich von Y auf Y, und der Zinssatz sinkt von i auf i. Die Geldmengenerhöhung führt zu einem niedrigerem Zinssatz. Der niedrigere Zinssatz stimuliert die Investitionen. Durch den Multiplikatorprozess steigen Nachfrage und Einkommen. Expansive Geldpolitik ist förderlicher für die Investitionstätigkeit als expansive Fiskalpolitik. (Y! " T unverändert " Y! " C! " I!)

6 Der kombinierte Einsatz von Geld- und Fiskalpolitik Bisher wurden die Fiskal- und die Geldpolitik getrennt voneinander analysiert. In der Realität jedoch werden beide oft gemeinsam eingesetzt. Die Kombination von geld- und fiskalpolitischen Politikmaßnahmen wird Politik-Mix genannt. Verschiebung der IS-Kurve Verschiebung der LM-Kurve Einkommen Zinssatz Steuererhöhung Steuersenkung nach links nach rechts sinkt steigt sinkt steigt Anstieg der Staatsausgaben Rückgang der Staatsausgaben nach rechts nach links steigt sinkt steigt sinkt Anstieg der Geldmenge Rückgang der Geldmenge nach unten nach oben steigt sinkt sinkt steigt Wie gut bildet das IS-LM-Modell Fakten ab? Bisher wurden dynamische Aspekte nicht berücksichtigt. Als beispielsweise die Auswirkung einer Steuererhöhung oder die Auswirkung einer expansiven Geldpolitik analysiert wurde, haben wir so getan, als ob sich die Volkswirtschaft sofort von A nach A und die Produktion sofort von Y nach Y bewegen würde. Natürlich ist dies nicht realistisch: Die Anpassung des Einkommens nimmt mit Sicherheit einige Zeit in Anspruch. Um die zeitliche Dimension im Modell zu erfassen, muss die Dynamik eingeführt werden. Es verstreicht einige Zeit, bis sich die Produktion als Reaktion auf eine fiskal- oder geldpolitische Maßnahme angepasst hat. Wie lange dauert dieser Anpassungsprozess? Diese Frage kann nur durch die Auswertung des vorhandenen statistischen Materials mit Hilfe empirischer Daten beantwortet werden. In der folgenden Abbildung sind die Ergebnisse einer solchen ökonomischen Studie dargestellt, in der Daten aus den USA für die Jahre 1960 bis 1990 verwendet wurden. Die Studie konzentriert sich auf die Auswirkungen und Veränderungen der Federal Funds Rate, dem Geldmarktzins, der unmittelbar auf Änderungen der Geldpolitik reagiert. Untersucht werden die typischen Effekte einer solchen Veränderung auf einige makroökonomische Variablen. Jede Grafik stellt die Auswirkungen der Zinssatzänderung auf eine bestimmte Variable dar. In jeder Grafik sind 3 Linien enthalten, die mittlere stellt die beste Schätzung dar, die beiden anderen den Konfidenzintervall. Die Beobachtungen der Realität sind mit den Aussagen des IS-LM-Modells konsistent. Das IS-LM-Modell bildet offensichtlich eine solide Basis, auf der wir aufbauen können, wenn wir die Schwankungen der wirtschaftlichen Aktivität in der kurzen Frist analysieren wollen.

7 Der Arbeitsmarkt (Kapitel 6) Ein Überblick über den Arbeitsmarkt Um Prozesse am Arbeitsmarkt analysieren zu können, müssen wir zunächst verstehen, wie sich die Zahl der Personen bestimmt, die dem Arbeitsmarkt als potenzielle Arbeitskräfte zur Verfügung stehen. Ausgangspunkt ist die Gesamtbevölkerung einer Volkswirtschaft. Diese betrug in Österreich im Jahr ,15 Millionen. Von diesen ausgehend zählten 4,12 Mil. zur Gruppe der Erwerbspersonen. (Erwerbstätige + Arbeitssuchende). Die Arbeitslosenquote auf Basis dieser Werte entspricht dem Quotienten aus der Zahl der Arbeitslosen und der Zahl der Erwerbspersonen. Im Jahr 2006 betrug die Arbeitslosenquote 0,2/4,12 = 4,9%. Allein aus diesen wenigen Zahlen ergeben sich eine Reihe von Fragen. Zunächst müssen wir erklären, wie die große Differenz zwischen Bevölkerung und Erwerbspersonen zustande kommt. Ein Teil dieser Differenz erklärt sich durch die Personen, die aufgrund ihres Alters dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehen (>65, <15). Doch auch zwischen Arbeitskräftepotential und Erwerbspersonen klafft eine Lücke. Offensichtlich gibt es viele Personen, die zwar grundsätzlich in der Lage wären, zu arbeiten, die aber weder einer Beschäftigung nachgehen, noch eine Beschäftigung suchen (stille Reserve, Personen in Warteschleifen, Frühpensionäre, viele Mütter). Die großen Arbeitnehmerströme Dieselbe Arbeitslosenquote kann zwei völlig verschiedene Realitäten abbilden. Es kann sich um einen überaus aktiven Arbeitsmarkt handeln, auf dem viele Beschäftigungsverhältnisse gelöst werden, gleichzeitig aber auch viele Arbeitssuchende eine neue Beschäftigung finden, sodass viele Arbeitnehmer in die Arbeitslosigkeit eintreten, viele sie aber auch verlassen. Andererseits kann es sich aber auch um einen sklerotischen Arbeitsmarkt handeln, der durch eine geringe Zahl an Kündigungen und Neueinstellungen und einen hohen Pool an Langzeitarbeitslosen gekennzeichnet ist. Um herauszufinden, was sich hinter der Arbeitslosenquote verbirgt, benötigt man Statistiken über die Bewegungen der Arbeitskräfte, also über die Fluktuation am Arbeitsmarkt. In den USA werden die Daten zur Bewegung der Beschäftigten aus einer monatlichen Telefonerhebung heraus erstellt, die als CPS bezeichnet wird. Die Abb. stellt die durchschnittliche monatliche Fluktuation, berechnet aus dem CPS für die Jahre 1994 bis 1999, dar. In den Vereinigten Staaten sind große Fluktuationen zwischen der Gruppe der Erwerbstätigen, der Gruppe der Arbeitslosen und der übrigen Bevölkerung zu beobachten. Die Verweildauer der Arbeitslosigkeit ist relativ kurz. Aus den Daten des CPS kann folgendes schlussgefolgert werde: 1. In den USA sind Zugänge in und Abgänge aus Beschäftigung groß: Monatlich werden durch Kündigungen von Seiten der Arbeitnehmer oder Entlassungen, zu denen es in erster Linie durch eine unterschiedliche Beschäftigungsentwicklung in den einzelnen Unternehmen kommt, etwa 5.3% der Beschäftigungsverhältnisse beendet. 2. In den USA sind Zugänge in und Abgänge aus Arbeitslosigkeit groß: Die durchschnittliche Dauer der Arbeitslosigkeit beträgt weniger als drei Monate.

8 Die Arbeitnehmerströme in Österreich (1999/2000): Die Entwicklung der Arbeitslosenquote Die durchschnittliche Dauer der Arbeitslosigkeit in Österreich beträgt 3 Monate und es werden etwa 3,9% der Beschäftigungsverhältnisse beendet. Der österreichische Arbeitsmarkt ist also wesentlich weniger dynamisch als der amerikanische. Die Entwicklung der Arbeitslosenquote beeinflusst das Wohlergehen der einzelnen Arbeitnehmer und die Löhne. Stellen wir und zunächst die Frage, wie ein Unternehmen sein Beschäftigungsniveau als Reduktion auf eine geringere Nachfrage nach seinen Gütern reduzieren kann. Das Unternehmen kann weniger neue Arbeitnehmer einstellen, aber auch einige der derzeit beschäftigten Arbeitnehmer entlassen. Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für Erwerbstätige und für Arbeitslose? Erfolgt die Anpassung an das neue Beschäftigungsniveau durch eine Reduktion der Neueinstellungen, dann verringert sich dadurch die Chance, dass ein Arbeitsloser eine neue Beschäftigung findet. Weniger Einstellungen bedeuten weniger offene Stelen; höhere Arbeitslosigkeit bedeutet vermehrte Bewerbungen auf eine offene Stelle. Die Kombination von weniger offenen Stellen und mehr Bewerbern auf eine offene Stelle macht es für die Arbeitslosen schwieriger, eine neue Stelle zu finden. Erfolgt dagegen die Anpassung an das neue Beschäftigungsniveau durch vermehrte Kündigungen, dann erhöht sich das Risiko für die Arbeitnehmer, die eine Beschäftigung haben, diese zu verlieren. Da Unternehmen beide Möglichkeiten nutzen, ist eine höhere Arbeitslosigkeit mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit verknüpft, einen Job zu finden, wenn man arbeitslos ist. Zugleich erhöht sich das Risiko, den Job zu verlieren, wenn man in einem Beschäftigungsverhältnis steht. In den folgenden Abbildungen sind beide Effekte dargestellt: Diese Abb. stelle zwei Variablen im Zeitverlauf dar, die Arbeitslosenquote und den Anteil der Arbeitslosen, die jeden Monat eine neue Beschäftigung finden (USA). Der Zusammenhang zwischen den Variablen ist deutlich. Perioden mit einem hohen Anteil an Arbeitslosigkeit sind mit einem niedrigem Anteil an Arbeitslosen, die eine neue Beschäftigung finden, verknüpft. Auf dem Höhepunkt der Rezession der Jahre war der Anteil der Arbeitslosen mit neuer Beschäftigung beispielsweise auf 17% gesunken, während der durchschnittliche Wert über die gesamte Periode 25% betrug.

9 Auch diese Abb. stellt zwei Variablen im Zeitverlauf dar, die Arbeitslosenquote und die Separationsrate (monatl. Abgangsrate aus Beschäftigungsverhältnissen). Der Zusammenhang zwischen den Variablen ist nicht so eng aber dennoch sichtbar. Bei hoher Arbeitslosigkeit steigt der Anteil der Beschäftigten, die pro Monat ihren Arbeitsplatz verlieren. Wie Löhne bestimmt werden Löhne werden auf vielfältige Weise festgesetzt. Oft werden sie zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern in Tarifverhandlungen ausgehandelt. In Österreich, in vielen europäischen Ländern und in Japan spielen Tarifverhandlungen traditionell eine wichtige Rolle. In den USA spielen sie seit längerem nur eine untergeordnete Rolle, dort werden Löhne einfach durch den Arbeitgeber vorgegeben oder in individuellen Verhandlungen festgesetzt. Für alle Länder gilt aber: Je komplexer das Anforderungsprofil eines Jobs, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass direkte Verhandlungen zwischen dem Arbeitgeber und dem Beschäftigtem stattfinden. Die Art und Weise, wie Löhne bestimmt werden, ändert sich zum Teil beträchtlich, wenn man unterschiedliche historische Episoden, unterschiedliche Qualifikationsniveaus oder unterschiedliche Länder betrachtet. Obwohl institutionelle Unterschiede die Festsetzung der Löhne beeinflussen, gibt es doch Kräfte, die in allen Ländern gleichermaßen wirksam sind. Insbesondere sind zwei Punkte entscheidend: Im Normalfall erhalten Beschäftigte einen Lohn, der über ihrem Reservationslohn liegt. Der Reservationslohn ist der Lohnsatz, bei dem der Beschäftigte indifferent ist zwischen den Alternativen Beschäftigung und Arbeitslosigkeit (Beschäftigung wird Arbeitslosigkeit vorgezogen). Die Höhe der Löhne hängt normalerweise von der Lage am Arbeitsmarkt ab. Je niedriger die Arbeitslosenquote, desto höher die Löhne. Ökonomen haben unterschiedliche Erklärungsansätze herausgearbeitet, um diese Beobachtungen erklären zu können, zum einen die Lohnverhandlungen, und zum anderen das Eigeninteresse der Unternehmen höhere Löhne zu bezahlen. Lohnverhandlungen Lohnverhandlungen können als kollektive oder als individuelle Verhandlungen geführt werden. Die Verhandlungsmacht eines Beschäftigten bei den Lohnverhandlungen hängt von der Höhe der Kosten, die dem Unternehmen entstehen, wenn es den Arbeitnehmer ersetzen will, und der Wahrscheinlichkeit, dass der Beschäftigte eine alternative Beschäftigung findet ab. Schwer ersetzbare Arbeitnehmer haben also eine bessere Verhandlungsposition während eine hohe Arbeitslosenquote zu einer Verschlechterung der Verhandlungsposition führt. Dies gilt auch für gewerkschaftliche Lohnverhandlungen. Effizienzlöhne Auch das Unternehmen selbst kann einen Anreiz haben, einen Lohn über dem Reservationslohn zu bezahlen. Ein höherer Lohn kann dem Unternehmen helfen, die Produktivität der Arbeitnehmer zu steigern und kann hohe Fluktuationsraten verhindern. Auch diese Theorie geht davon aus, dass die Höhe der Löhne sowohl von der Art der Beschäftigung (Arbeitsabläufe durch Routine geprägt) als auch von der Lage am Arbeitsmarkt (niedrige Arbeitslosenquote! viele Kündigungen) abhängt.

10 Löhne, Preise und Arbeitslosigkeit W = P e F(u,z) (+, ) W stellt den aggregierten Nominallohn dar. Der aggregierte Nominallohn ist der durchschnittliche Lohn in Geldeinheiten, also der Betrag, den ein durchschnittlicher Arbeitnehmer am Ende des Monats auf sein Konto überwiesen bekommt. W hängt von drei Faktoren ab: W ist umso größer, je höher das erwartete Preisniveau P e ist. W ist umso niedriger, je höher die Arbeitslosenquote u ist. W ist umso größer, je höher der Wert der Sammelvariable z ist. z erfasst alle anderen Variablen, die das Ergebnis der Lohnfestsetzung beeinflussen könnten. Das erwartete Preisniveau Warum beeinflusst das Preisniveau P die Höhe der Löhne? Sowohl für Arbeitnehmer wie auch für Unternehmen ist der Reallohn W/P die entscheidende Größe, nicht der Nominallohn. Würde ein Arbeitnehmer/Unternehmer erwarten, dass sich das Preisniveau verdoppelt, dann würde er eine Verdoppelung seines Nominallohns fordern/würde er einer Verdoppelung zustimmen. Sie würden übereinkommen und die Reallöhne würden dadurch konstant bleiben. Die Löhne werden für einen bestimmten Zeitraum in der Zukunft in nominellen Einheiten festgelegt. Zum Zeitpunkt der Lohnfestsetzung ist aber das relevante tatsächliche Preisniveau noch nicht bekannt. Darum hängen die Nominallöhne vom erwarteten Preisniveau Pe und nicht vom tatsächlichen Preisniveau P ab. Arbeitslosenquote Wenn wir davon ausgehen, dass die Löhne im Rahmen von Verhandlungen festgesetzt werden, dann wird die Verhandlungsposition der Arbeitnehmer durch eine höhere Arbeitslosenquote geschwächt und sie sind gezwungen, niedrigere Löhne zu akzeptieren. Wenn wir von den Effizienzlohntheorien ausgehen, dann ermöglicht es eine höhere Arbeitslosenquote den Unternehmen, niedrigere Löhne zu bezahlen, ohne einen Motivationsverlust ihrer Beschäftigten befürchten zu müssen. Die anderen Faktoren Die dritte Variable z ist eine Sammelvariable. Sie repräsentiert alle anderen Größen, die bei gegebenem erwarteten Preisniveau und gegebener Arbeitslosenquote die Löhne beeinflussen. (Arbeitslosenversicherung, gesetzlicher Mindestlohn, Sozialhilfe) Wie Preise festgesetzt werden Preise sind von den Kosten abhängig, welche wiederum von den Preisen der eingesetzten Inputs und von den Inputs, die zur Produktion eingesetzt werden abhängen. Dies hängt von der Produktionsweise der Unternehmen ab, die durch eine Produktionsfunktion beschrieben werden kann. Zunächst nehmen wir an, dass die Unternehmen nur mit einem Produktionsfaktor, dem Faktor Arbeit, produzieren. Ihre Produktionsfunktion weist dann folgende Form auf: Y = AN Y bezeichnet die Produktion, N die Beschäftigung und A die Arbeitsproduktivität. Diese Formulierung impliziert eine konstante Arbeitsproduktivität - die Produktion je Beschäftigtem nimmt den Wert A an. Wir nehmen an, dass A den Wert 1 annimmt und können die Produktionsfunktion weiter vereinfachen: Y = N Hier entsprechen die Kosten einer zusätzlichen Produktionseinheit gerade den Kosten der Beschäftigung eines zusätzlichen Beschäftigten, also dem Lohnsatz W. Wir nehmen an, dass Unternehmen ihre Preise gemäß der folgenden Funktion festlegen: P = (1 + µ) W µ stellt einen Aufschlag auf die Kosten dar, der der die Marktmacht der Unternehmen repräsentiert. Würde vollkommener Wettbewerb herrschen, wäre µ = 0. Die natürliche Arbeitslosenquote Nun werden wir analysieren, welche Konsequenzen sich aus Lohn- und Preissetzung für die Arbeitslosenquote ergeben. Zunächst treffen wir hierfür noch weitere Annahmen. Wir gehen davon aus, dass das tatsächliche Preisniveau P dem erwartetem Preisniveau P e

11 entspricht. Unter dieser zusätzlichen Annahme determinieren die Lohn- und die Preissetzung die gleichgewichtige Arbeitslosenquote. Die Lohnsetzungsgleichung Entspricht das tatsächliche Preisniveau dem erwartetem Preisniveau ergibt sich folgende Lohnsetzungsgleichung: W = PF(u,z) dividieren wir durch das tatsächliche Preisniveau P, so erhalten wir: W/P = F(u,z) (,+) Die Lohnsetzung impliziert einen negativen Zusammenhang zwischen Arbeitslosenquote u und Reallohn W/P: Je höher die Arbeitslosenquote, desto niedriger der Reallohn, der von den an der Lohnsetzung Beteiligten festgesetzt wird. Die Preissetzungsgleichung Die Preise werden von den Unternehmen festgesetzt. Dividieren wir beide Seiten der Preissetzungsgleichung durch den Nominallohn W erhalten wir: P/W = 1 + µ Bilden wir auf beiden Seiten den Kehrwert, ergibt sich der Reallohn: W/P = 1/(1 + µ) Diese Gleichung besagt, dass sich die Entscheidung der Unternehmen, wie sie ihre Preise festsetzen, auf den Reallohn auswirkt. Ein höherer Gewinnaufschlag führt dazu, dass die Unternehmen ihre Preise bei gegebenen Nominallöhnen erhöhen, was zu einem Rückgang des Reallohns führt. Der Gleichgewichtige Reallohn und die gleichgewichtige Arbeitslosenquote Das Gleichgewicht am Arbeitsmarkt stellt sich dann ein, wenn der Reallohn, der im Rahmen der Lohnsetzung festgelegt wird, dem Reallohn entspricht, der durch die Preissetzung impliziert wird. Der Zusammenhang zwischen Reallohn und Arbeitslosenquote wird Lohnsetzungsgleichung genannt und ist die fallende Kurve WS. Je höher die Arbeitslosenquote, desto niedriger ist der Reallohn. Die horizontale Gerade PS ist die Preissetzungsgleichung. Der Reallohn, der durch das Preissetzungsverhalten der Unternehmen impliziert wird ist unabhängig von der Arbeitslosenquote. Das Gleichgewicht befindet sich in Punkt A. Die gleichgewichtige Arbeitslosenquote wird mit un bezeichnet. Die gleichgewichtige Arbeitslosenquote wird natürliche Arbeitslosenquote genannt und hat folgende Gleichung: F(un,z) = 1/(1 + µ)

12 Erhöhung des Arbeitslosengeldes und die natürliche Arbeislosenquote Eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes kann durch einen Anstieg von z dargestellt werden. Da durch die Erhöhung die Aussicht, arbeitslos zu werden, nicht mehr so schlimm erscheint, steigt der Lohnsatz, der durch die Lohnsetzung festgelegt wurde. Damit verschiebt sich die Lohnsetzungsgleichung WS nach WS". Die Wirtschaft bewegt sich entlang der Geraden PS, von A nach A". Die natürliche Arbeitslosenquote steigt von un auf u"n. Bei gegebener Arbeitslosenquote führt eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes zu einem höheren Reallohn. Eine höhere Arbeitslosenquote wird benötigt, um den Reallohn auf das Niveau zurückzuführen, das die Unternehmen bereit sind zu zahlen. Der Gewinnaufschlag und die natürlichearbeitslosenquote Wenn Unternehmen Preisabsprachen leichter treffen können (durch weniger strenge Gesetzgebung gegen Wettbewerbsbeschränkungen) und ihre Marktmacht dadurch ausbauen, erhöht sich der Gewinnaufschlag; µ steigt. Der Anstieg von µ impliziert ein Sinken des von den Unternehmen gezahlten Reallohns. Die Preissetzungsgleichung verschiebt sich nach unten, von PS auf PS". Die Wirtschaft bewegt sich entlang WE und das Gleichgewicht verschiebt sich von A nach A". Die Arbeitslosenquote verschiebt sich von un auf u"n. Eine weniger strenge Gesetzgebung gegen Wettbewerbsbeschränkungen ermöglicht es den Unternehmen, ihre Preise bei gegebenen Nominallöhnen zu erhöhen. Eine höhere Arbeitslosenquote wird benötigt, damit die Beschäftigten den gesunkenen Reallohn akzeptieren. Dies führt zu einem Anstieg der natürlichen Arbeitslosenquote. Da die gleichgewichtige Arbeitslosenquote die Struktur einer Volkswirtschaft reflektiert, wäre es passender, die natürliche Arbeitslosenquote als strukturelle Arbeitslosenquote zu bezeichnen. Von der Arbeitslosigkeit zur Beschäftigung Mit der natürlichen Arbeitslosigkeit ist ein natürliches Beschäftigungsniveau verknüpft. Dabei handelt es sich um das Beschäftigungsniveau, das sich in einer Volkswirtschaft einstellt, wenn die Arbeitslosenquote der natürlichen Arbeitslosenquote entspricht. Greifen wir den Zusammenhang zwischen der Zahl der Arbeitslosen U, der Zahl der Beschäftigten N und der Größe der Erwerbsbevölkerung L auf: Wir stellen den Ausdruck nun um, mit dem Ziel, die Beschäftigten in Abhängigkeit von der Erwerbsbevölkerung und der Arbeitslosenquote darzustellen: N = L(1 un) Die Zahl der Beschäftigten N ist gleich der Erwerbsbevölkerung L multipliziert mit 1 minus der Arbeitslosenquote u. Wenn die natürliche Arbeitslosenquote durch un gegeben ist und die Erwerbsbevölkerung durch L, wird das natürliche Beschäftigungsniveau demnach folgend beschrieben: Nn = L(1 un)

13 Von der Beschäftigung zur Produktion Dem natürlichen Beschäftigungsniveau entspricht ein natürliches Produktionsniveau. Es gibt das Niveau an, das in der Volkswirtschaft produziert wird, wenn die Beschäftigung dem natürlichen Beschäftigungsniveau entspricht. Bei der Produktionsfunktion Y = N ergibt sich das natürliche Produktionsniveau Yn gemäß der Gleichung Yn = Nn = L(1 un). Wenn wir die Gleichung der natürlichen Arbeitslosenquote und den Zusammenhang zwischen Arbeitslosenquote, Beschäftigung und Produktion verknüpfen, dann erhalten wir folgende Gleichung, durch die das natürliche Produktionsniveau definiert wird: Es ist das Produktionsniveau, für das gilt, dass der Reallohn, der im Rahmen der Lohnsetzung festgelegt wird, dem Reallohn, der durch die Preissetzung impliziert wird entspricht.

14 Das AS-AD Modell (Kapitel 7) Das aggregierte Angebot Die aggregierte Angebotsfunktion stellt dar, wie sich Änderungen der Produktion auf das Preisniveau auswirken. Entscheidende Grundlage ist hierbei die Anpassung von Löhnen und Preisen im Zeitverlauf (Lohnsetzung und Preissetzung). Wir lassen nun die Annahme fallen, dass das tatsächliche Preisniveau dem erwartetem Preisniveau entspricht. Zwar gleichen sich auf mittlere Frist die Preiserwartungen an das tatsächliche Preisniveau an, in der kurzen Frist aber weicht P in der Regel von P e ab. Wenn wir dies berücksichtigen, lässt sich aus der Preis- und Lohnsetzungsgleichung eine Funktion ableiten, die den Zusammenhang zwischen dem Preisniveau und der Produktion sowie dem erwarteten Preisniveau beschreibt. Wir müssen hierzu in zwei Schritten vorgehen: Im ersten Schritt eliminieren wir aus beiden Gleichungen den Nominallohn W. Wir ersetzen einfach die Variable W in der Preissetzungsgleichung durch den entsprechenden Ausdruck aus der Lohnsetzungsgleichung: P = Pe (1 + µ) F(u,z) Die Gleichung besagt, dass das Preisniveau abhängt von den Preiserwartungen, der Arbeitslosenquote, vom Gewinnaufschlag und der Sammelvariable z. Zunächst nehmen wir an, dass µ und z konstant sind. In diesem Fall kann sich P nur verändern, wenn sich P e oder u verändert. Im zweiten Schritt ersetzen wir die Arbeitslosenquote u. Wir verwenden dabei den Zusammenhang zwischen Arbeitslosenquote, Beschäftigung und Produktion und erhalten demnach: u = Bei gegebener Erwerbsbevölkerung ist die Arbeitslosenquote umso niedriger, je höher die Produktion ist. Wenn dies nun in die obige Gleichung einsetzen, erhalten wir die aggregierte Angebotsfunktion, kurz die AS-Funktion: Die Gleichung besagt, dass das Preisniveau P positiv von der Preiserwartung P e und positiv vom Produktionsniveau Y abhängt. Zwei Eigenschaften der AS-Funktion Eine Zunahme der Produktion führt zu einem Anstieg des Preisniveaus, Zu diesem Ergebnis gelangen wir in vier Schritten: Y! N! N! u" u" W! W! P! Die Abbildung stellt den Zusammenhang zwischen Preisniveau P und Produktion Y bei gegebener Preiserwartung P e als AS- Kurve dar. Wird ein höheres Preisniveau erwartet, dann passt sich auch das tatsächliche Preisniveau im Verhältnis 1:1 an.

15 Eigenschaften der AS-Kurve Die AS-Kurve hat drei Eigenschaften, die für die folgende Analyse äußerst wichtig sind: Die AS-Kurve hat eine positive Steigung. Eine Zunahme der Produktion Y führt zu einem Anstieg des Preisniveaus P. Die aggregierte Angebotskurve verläuft durch Punkt A, in dem gilt: Y = Yn und P = P e. Diese Eigenschaft hat zwei Implikationen: 1. Liegt die Produktion über dem natürlichem Niveau, dann fällt das Preisniveau höher aus als erwartet. 2.Liegt die Produktion unter ihrem natürlichem Niveau, dann wird sich ein niedrigeres Preisniveau einstellen als erwartet. Höhere Preiserwartungen P e verschieben die AS- Kurve nach oben. Eine Reduktion von P e verschiebt die AS-Kurve nach unten. Diese Abbildung stellt die dritte Eigenschaft dar. Nehmen wir an, die Preiserwartungen steigen von P e auf P e #. Bei gegebener Produktion führen höhere Preiserwartungen zu steigenden Löhnen, dies wiederum lässt die Preise steigen. Weil das für jedes Produktionsniveau gilt, verschiebt sich die AS- Kurve nach oben. Sie verläuft jetzt nicht mehr durch Punkt A, sonder durch den Punkt A#. Die aggregierte Nachfrage Die aggregierte Nachfragefunktion erfasst, wie sich Änderungen des Preisniveaus auf die Produktion auswirken. Sie leitet sich aus den Gleichgewichtsbedingungen für Güter-, Geld-, und Finanzmärkte ab (IS-LM-Modell). Wir können den Zusammenhang zwischen Preisniveau und Produktion ableiten, indem wir im IS-LM-Modell Veränderungen des Preisniveaus berücksichtigen. Die obere Abbildung stellt das IS-LM-Modell dar. Im Punkt A sind alle Märkte im Gleichgewicht. Wie wirkt sich ein Anstieg des Preisniveaus P auf P# aus? Bei gegebener nominaler Geldmenge M geht mit steigendem Preisniveau die reale Geldmenge M/P zurück. Deshalb verschiebt sich die LM-Kurve nach oben. Das Gleichgewicht verschiebt sich von A nach A#, der Zinssatz steigt von i auf i#, die Produktion fällt von Y auf Y#. Der negative Zusammenhang zwischen Produktion und Preisniveau wird durch die aggregierte Nachfragefunktion beschrieben. In der unteren Abbildung ist er durch die fallende AD-Kurve dargestellt.

16 Verschiebung der AD-Kurve Wie verändert sich die Kurve, wenn sich nicht das Preisniveau, sondern andere Variablen verändern? Anstieg der Staatsausgaben: IS-Kurve verschiebt sich nach rechts, bei jedem Preisniveau steigt die Produktion im Gleichgewicht. Die AD-Kurve verschiebt sich nach rechts. Reduktion der Geldmenge: Verschiebung der LM-Kurve nach oben. Bei gegebenem Preisniveau ergibt sich neues Gleichgewicht. Die AD-Kurve verschiebt sich nach links. Wir können diesen Zusammenhang durch folgende aggregierte Nachhfragefunktion zusammenfassen: Die Gleichung besagt, dass die Produktion Y positiv von der realen Geldmenge M/P und den Staatsausgaben G und negativ von den Steuern T abhängt. Bei gegebener Geld- und Fiskalpolitik bedeutet ein höheres Preisniveau P einen Rückgang der realen Geldmenge M/P. Dies wiederum führt zu einem Rückgang der Produktion. Gleichgewicht in der kurzen und mittleren Frist Wir führen nun die AD-Funktion und die AS-Funktion in einem Modul zusammen: Bei gegebenen Preiserwartungen P e und gegebenen Werten der Geld- und Fiskalpolitik M, G und T bestimmen diese beiden Funktionen Produktion Y und Preisniveau P im gesamtwirtschaftlichen Gleichgewicht. Es ist wichtig, sich klar zu machen, wie das Gleichgewicht vom erwarteten Preisniveau P e abhängt. Der Wert P e bestimmt die Lage der AS-Kurve. Dies wiederum beeinflusst das Gleichgewicht. Bei Betrachtung der kurzen Frist gehen wir davon aus, dass die Preiserwartungen P e der an der Lohnsetzung beteiligten Parteien fest vorgegeben sind. Im Zeitverlauf jedoch wird sich P e mit großer Wahrscheinlichkeit verändern. Dann aber verschiebt sich die AS-Kurve und damit auch das Gleichgewicht. Zunächst charakterisieren wir das Gleichgewicht in der kurzen Frist. Im Anschluss daran analysieren wir, wie sich P e im Zeitverlauf verändert und wie diese Veränderungen das Gleichgewicht beeinflussen.

17 Gleichgewicht in der kurzen Frist Die folgende Abbildung zeigt das kurzfristige Gleichgewicht: Die AS-Kurve hat bei gegebenen Preiserwartungen P e einen steigenden Verlauf: Je höher die Produktion, desto höher das Preisniveau. Die Lage der AS-Kurve hängt von P e ab. Wenn die Produktion ihrem natürlichem Niveau entspricht, sind das tatsächliche und das erwartete Preisniveau gleich (In Punkt B) Die AD-Kurve für gegebene Werte von M, G und T verläuft fallend: Je höher das Preisniveau, desto niedriger die Produktion. Das Kurzfristige Gleichgewicht liegt im Schnittpunkt von AS- und AD-Kurve im Punkt A. Dort befinden sich alle Märkte im Gleichgewicht (Arbeitsmarkt - AS-Kurve (kurzfristig), Güter-, Geld- und Finanzmarkt - AD-Kurve). Die Produktion Y muss im Gleichgewicht nicht unbedingt dem natürlichem Niveau Yn entsprechen. Im Gleichgewicht hängt Y sowohl von der AS- als auch von der AD-Kurve ab. In dieser Abbildung liegt die Produktion Y im kurzfristigen Gleichgewicht über dem natürlichen Niveau Yn. In der kurzen Frist, also bei gegebenen Preiserwartungen, weicht die Produktion in der Regel von ihrem natürlichen Niveau ab. Die Produktion hängt von den Preiserwartungen ab und von all den Variablen, die die Lage der AD-Kurve beeinflussen. Der Übergang von der kurzen Frist zur mittleren Frist In der folgenden Abbildung können wir den Anpassungsprozess, der sich im Laufe der Zeit abspielt, betrachten. Im Ausgangspunkt A liegt das tatsächliche Preisniveau über dem Preiserwartungen. Aller Wahrscheinlichkeit nach werden die an der Lohnsetzung Beteiligten ihre Preiserwartungen nun nach oben revidieren, nach P e #. Aufgrund der höheren Preiserwartungen verschiebt sich die AS-Kurve in der nächsten Periode nach oben, von AS nach AS#: Für jedes Produktionsniveau erwarten die an der Lohnsetzung Beteiligten ein höheres Preisniveau. Deshalb legen sie einen höheren Nominallohn fest. Das wiederum veranlasst die Unternehmen dazu, auch ihre Preise zu erhöhen, Das gesamte Preisniveau steigt. Die Aufwärtsverschiebung der AS-Kurve bedeutet, dass sich die Volkswirtschaft entlang der AD-Kurve nach oben bewegt. Das Gleichgewicht verschiebt sich von A nach A#. Die Produktion geht von Y auf Y# zurück. Liegt die Produktion am Anfang über ihrem natürlichen Niveau, dann steigen die Preiserwartungen. Dies führt zu höheren Nominallöhnen und einem Anstieg des gesamten Preisniveaus. Das höhere Preisniveau impliziert eine Reduktion der realen Geldmenge. Der Zinssatz steigt; die Produktion geht zurück.

18 Anpassung in der mittleren Frist Der Anpassungsprozess ist in Punkt A# aber noch lange nicht abgeschlossen. In A# liegt die Produktion Y# immer noch über ihrem natürlichen Niveau Yn. Das tatsächliche Preisniveau liegt damit immer noch über den Preiserwartungen. Die an der Lohnsetzung beteiligten Parteien werden daher ihre Preiserwartungen weiter nach oben setzen. Die AS-Kurve verschiebt sich somit weiter nach oben; die Volkswirtschaft bewegt sich entlang der AD-Kurve. Die Produktion geht im Lauf der Zeit weiter zurück. Der Anpassungsprozess setzt sich solange fort, bis die AS-Kurve sich nach AS## verschoben hat und ein Gleichgewicht im Punkt A## erreicht wird. Erst dann entspricht die gleichgewichtige Produktion ihrem natürlichen Niveau Yn und das tatsächliche Preisniveau dem erwarteten Preisniveau. Es gibt keinen Anlass mehr, die Erwartungen zu revidieren; die AS-Kurve verschiebt sich nicht mehr, die Volkswirtschaft verharrt in Punkt A##. Solange die Produktion über ihrem natürlichen Niveau liegt, übersteigt das tatsächliche Preisniveau das erwartete. Die an der Lohnsetzung Beteiligten korrigieren deshalb ihre Preiserwartungen nach oben. Das Preisniveau steigt im Lauf der Zeit an. Dies bedeutet einen Rückgang der realen Geldmenge, damit einen Anstieg des Zinssatzes und einen Rückgang der Produktion. Der Anpassungsprozess ist erst abgeschlossen, wenn die Produktion ihr natürliches Niveau erreicht hat. Dann entspricht das tatsächliche Preisniveau dem erwarteten, die Erwartungen müssen nicht mehr revidiert werden. In der mittleren Frist, also nach Anpassung aller Preise und Preiserwartungen, kehrt die Produktion somit immer zu ihrem natürlichen Niveau zurück. Wenn die Produktion unter ihrem natürlichem Niveau liegt, liegt das Preisniveau niedriger als erwartet. Nun werden die an der Lohnsetzung Beteiligten ihre Preiserwartungen nach unten revidieren und damit einen entsprechenden Anpassungsprozess in Gang setzen. Die niedrigeren Preiserwartungen verschieben die AS-Kurve nach unten. Die Volkswirtschaft bewegt sich wieder entlang der AD-Kurve, bis die Produktion auf ihr natürliches Niveau gestiegen ist.

19 Expansive Geldpolitik im AS-AD-Modell Wie wirkt sich eine dauerhafte expansive geldpolitische Maßnahme in der kurzen und in der mittleren Frist aus? Analysieren wir die Ausweitung der nominalen Geldmenge von M auf M#. Der Anpassungsprozess Nehmen wir an, dass die Produktion vor der Veränderung bei ihrem natürlichem Niveau lag. Die AS- und die AD-Kurve scheiden sich im Punkt A, die Produktion ist gleich Yn, und das Preisniveau ist gleich P. Welche Folge hat nun eine dauerhafte Ausdehnung der nominalen Geldmenge? Bei gegebenem Preisniveau P lässt die Erhöhung der nominalen Geldmenge M die reale Geldmenge M/P ansteigen. Dies stimuliert die Produktion. Die AD-Kurve verschiebt sich nach rechts, von AD auf AD#. In der kurzen Frist bewegt sich die Volkswirtschaft von A nach A#. Die Produktion steigt von Yn auf Y#; das Preisniveau von P auf P#. Im Punkt A# liegt die Produktion über ihrem natürlichem Niveau. Damit ist das tatsächliche Preisniveau höher als das erwartete. Die Preiserwartungen werden nach oben revidiert. Die AS-Kurve verschiebt sich so im Laufe der Zeit nach oben. Die Volkswirtschaft bewegt sich entlang der AD #-Kurve. Der Anpassungsprozess endet, wenn die Produktion wieder ihr natürliches Niveau erreicht hat und das tatsächliche Preisniveau gleich dem erwarteten Preisniveau ist. Auf mittlere Frist ist die AS-Kurve durch AS## gegeben. Die Volkswirtschaft befindet sich im Punkt A##: Die Produktion ist wieder gleich Yn, allein das Preisniveau ist höher, es ist nun gleich P##. Eine expansive Geldpolitik führt kurzfristig zu einer Produktionssteigerungen. In der mittleren Frist steigen aber lediglich die Preise. Die Preise müssen letztlich genauso stark steigen wie die nominale Geldmenge.

20 Hinter den Kulissen Um ein besseres Verständnis für den Anpassungsprozess nach der Ausweitung der Geldmenge zu entwickeln, überlegen wir, was sich im Hintergrund des AS-AD-Modells abspielt. Wir beschränken uns nicht nur darauf, Produktion und Preisniveau zu verfolgen, sondern stellen auch die Frage, was mit dem Zinssatz geschieht. Dazu greifen wir auf das IS-LM-Modell zurück. Abbildung (a) zeigt die Anpassung von Produktion und Preisniveau nach einem Anstieg der nominalen Geldmenge. Abbildung (b) zeigt die Anpassungen von Produktion und Zinssatz indem derselbe Anpassungsprozess im Rahmen des IS-LM-Modells abgebildet wird. Abbildung (b): Vor der Veränderung der nominalen Geldmenge ist das Gleichgewicht durch den Schnittpunkt von IS- und LM-Kurve in Punkt A gegeben. Die Produktion liegt auf ihrem natürlichem Niveau Yn, der Zinssatz ist gleich i. Kurzfristig verschiebt eine Geldmengenerhöhung die LM-Kurve nach unten von LM nach LM#. Das neue Gleichgewicht liegt im Punkt A#. Der Zinssatz ist gesunken, die Produktion hat zugenommen. Hinter der Verschiebung der LM-Kurve verbergen sich zwei Effekte, zum eine die Erhöhung der Geldmenge, und zum anderen der dadurch induzierte Anstieg des Preisniveaus, der den 1. teilweise wieder aufhebt. (Bei konstantem Preisniveau verschiebt sich LM nach LM##, Gleichgewicht wäre im Punkt B; ABER zusätzliche Produktion lässt Arbeitslosenquote sinken und damit Löhne und Preise steigen. Dies führt zum sinken der realen Geldmenge und verschiebt die LM-Kurve nach LM#. Solange die Produktion über ihrem natürlichem Niveau liegt, steigt das Preisniveau mit der Zeit weiter an. Dadurch geht die reale Geldmenge M/P jedoch immer weiter zurück. Die LM-Kurve verschiebt sich entlang der IS-Kurve weiter ach oben, bis sie ihre ursprüngliche Lage wieder erreicht hat. Der Zinssatz steigt stetig wieder an. Investitionsnachfrage und Produktion gehen entsprechend zurück. Die Volkswirtschaft endet im Punkt A, der dem Punkt A## entspricht. Die Erhöhung der nominalen Geldmenge wird exakt durch einen proportionalen Anstieg des Preisniveaus ausgeglichen. Die reale Geldmenge bleibt daher unverändert; die Produktion geht auf ihr ursprüngliches Niveau Yn zurück. Auch der Zinssatz nimmt wieder seinen ursprünglichen Wert an.

21 Die Neutralität des Geldes Geldpolitische Maßnahmen haben folgende Auswirkungen: In der kurzen Frist lässt eine expansive Geldpolitik den Zinssatz sinken und Produktion und Preisniveau steigen. Wie stark aber wirkt sich eine geldpolitische Maßnahme kurzfristig auf die Produktion und wie stark auf das Preisniveau aus? Diese Frage ist von elementarer Bedeutung: Reagiert zunächst vor allem die Produktion, ist Geldpolitik ein sehr wirkungsvolles Instrument zur kurzfristigen Beeinflussung der Wirtschaftsaktivität. Wie stark sich ein geldpolitischer Impuls auf die Produktion einerseits und das Preisniveau andererseits auswirkt, hängt von der Steigung der AS-Kurve ab. Im Laufe der Zeit steigt das Preisniveau; die Auswirkungen der expansiven Geldpolitik auf Produktion und Zinssatz klingen ab. In der mittleren Frist schläft sich die Erhöhung der nominalen Geldmenge vollständig in einem proportionalen Anstieg des Preisniveaus nieder. Volkswirte sprechen von der Neutralität des Geldes auf mittlere Frist. Damit meinen sie, dass Änderungen der nominalen Geldmenge auf mittlere Frist weder Produktion noch Zinssatz, sondern nur das Preisniveau beeinflussen. Die Neutralität des Geldes in der mittleren Frist sollte uns nicht zu dem Schluss verleiten, dass Geldpolitik ungeeignet sei, das Produktionsniveau zu beeinflussen. Expansive Geldpolitik kann beispielsweise der Wirtschaft helfen, eine Rezession zu überwinden und schneller zum natürlichen Produktionsniveau zurückzukehren. Die Neutralität des Geldes ist jedoch eine Warnung, dass es nicht möglich ist, durch den Einsatz von Geldpolitik eine dauerhaft höhere Produktion zu erreichen. Restriktive Fiskalpolitik im AS-AD-Modell Nun gehen gehen wir zu einer Analyse der Fiskalpolitik im AS-AD-Modell über. Wir nehmen an, dass die Regierung beschließt, das Budgetdefizit zu reduzieren. Sie senkt deshalb die Staatsausgaben von G auf G# (Linksverschiebung der IS-Kurve). Die Steuern T bleiben unverändert. Wie wirkt sich das auf die Volkswirtschaft aus? Wir gehen wieder davon aus, dass sich die Produktion ursprünglich auf ihrem natürlichen Niveau befindet. Die Volkswirtschaft befindet sich in Punkt A. Durch die Reduktion der Staatsausgaben von G auf G# verschiebt sich nun die aggregierte Nachfragekurve nach links, von AD auf AD#. Bei gegebenem Preisniveau bedeutet dies eine niedrigere Produktion. In der kurzen Frist verschiebt sich das Gleichgewicht von A auf A#, die Produktion geht von Yn auf Y# zurück, das Preisniveau sinkt von P auf P#.

22 Was geschieht im Zeitverlauf? Wir wissen, dass sich die AS-Kurve immer dann nach unten verschiebt, wenn die Produktion unter ihrem natürlichen Niveau liegt. In diesem Fall liegt das tatsächliche unter dem erwarteten Preisniveau. Dies führt zu einer Revision der Erwartungen und damit zu einer Verschiebung der AS-Kurve. Die Volkswirtschaft bewegt sich dann entlang der AD#-Kurve, bis sich i aggregierte Angebotskurve (AS##) im Punkt A## mit AD# schneidet. In diesem Punkt ist die anfangs ausgelöste Rezession vorüber; die Produktion ist wieder zu ihrem natürlichen Niveau zurückgekehrt. Wie bei der Geldmengenerhöhung hat also auch die Reduktion des Budgetdefizits nur kurzfristige Auswirkungen. Mittelfristig kehrt die Produktion immer zu ihrem natürlichen Niveau zurück. Allerdings gibt es einen wichtigen Unterschied zwischen Geld- und Fiskalpolitik: Im Punkt A## nehmen nämlich nicht alle Variablen ihren ursprünglichen Wert an. Mit Hilfe des IS-LM- Modells zeigen wir, dass der Zinssatz im Vergleich zur Anfangssituation gesungen ist. Abbau des Budgetdefizits, Produktion und Zinssatz Die Abbildung (a) zeigt, wie sich Produktion und Preisniveau in Reaktion auf eine Reduktion des Budgetdefizits anpassen. Abbildung (b) beschreibt die gleiche Anpassung im Rahmen des IS-LM-Modells. In Abbildung (b) ist Punkt A Ausgangspunkt unserer Analyse. Die Produktion entspricht ihrem natürlichen Niveau und der Zinssatz ist gleich i. Der Abbau des staatlichen Budgetdefizits verschiebt die IS-Kurve nach links, nach IS#. Wenn das Preisniveau unverändert bliebe, würde sich die Volkswirtschaft von Punkt A nach Punkt B bewegen. Da aber die durch den Produktionsrückgang ausgelöste Nominallohnsenkung das Preisniveau sinken lassen, müssen wir hier einen zusätzlichen Effekt beachten: Die reale Geldmenge M/P nimmt zu, die LM-Kurve verschiebt sich deshalb von LM nach LM# und die Verschiebung der IS-Kurve wird zum Teil wieder ausgeglichen. Die Volkswirtschaft bewegt sich aufgrund der Reduktion des Budgetdefizits demnach zunächst von A nach A#. Sowohl die Produktion als auch der Zinssatz sind niedriger als vor der kontraktiven fiskalpolitischen Maßnahme. Solange die Produktion unter ihrem natürlichen Niveau liegt, geht das Preisniveau zurück. Damit steigt die reale Geldmenge weiter an. Die LM-Kurve verschiebt sich weiter nach unten. Die Volkswirtschaft bewegt sich ausgehend von Punkt A# entlang der IS#-Kurve, bis Punkt A## erreicht wird. Im Punkt A## hat die Produktion wieder ihr natürliches Niveau erreicht. Allerdings ist der Zinssatz von i auf i# gefallen. Die Zusammensetzung der Nachfrage muss sich verändert haben. Auch das Preisniveau ist geringer als vor dem Abbau des Budgetdefizits.

23 Budgetdefizit, Produktion und Investitionen Fiskalpolitische Maßnahmen haben folgende Auswirkungen: In der kurzen Frist führt eine Reduktion des Budgetdefizits zu einem Rückgang der Produktion. Es kann zu einer Abnahme der Investitionen kommen. Auf mittlere Frist kehrt die Produktion zu ihrem natürlichen Niveau zurück. Der Zinssatz sinkt im Vergleich zur Ausgangssituation. Deshalb stimuliert der Abbau des Budgetdefizits auf mittlere Frist die privaten Investitionen. Alle Ergebnisse, die wir in diesem Abschnitt über die Auswirkungen eines Abbaus des Budgetdefizits erarbeitet haben, lassen sich gleichermaßen auf die Analyse der Förderung der privaten Ersparnis (im Gegensatz zur staatlichen Ersparnis) anwenden. Eine höhere Sparquote lässt auf mittlere und lange Frist die privaten Investitionen steigen. In der kurzen Frist jedoch können solche Maßnahmen eine Rezession auslösen, die sogar einen Rückgang der Investitionen mit sich bringt. Ölpreisschocks Nun betrachten wir Variablen, die sich auf die Angebotsseite auswirken. Der Ölpreis ist dafür ein ideales Beispiel. Veränderungen des Ölpreises sorgen immer wieder für Schlagzeilen, und das mit gutem Grund. Während der Ölpreis im Dezember 2001 bei $18 pro Barrel lag, kletterte er bis Juli 2008 auf fast $150 und fiel dann wieder rasant auf unter 60$ im Oktober Wie sich solche Veränderungen auswirken, ist offensichtlich eine Kernfrage der Wirtschaftspolitik. Dies war nicht die erste Periode, in der es weltweit zu einem Anstieg des Ölpreises kam. Bereits in den 70er Jahren gab es einen ähnlichen Anstieg. Die OPEC verhielt sich wie ein Monopolist, schränkte das Erdölangebot ein und trieb dadurch den Ölpreis in die Höhe. Die hohen Preise hatten allerdings nicht lange Bestand. Das OPEC Kartell wurde immer schwächer, einige Länder begannen mehr als die ihnen zugewiesene Menge Rohöl zu produzieren. Die starken Preissteigerungen im Lauf der 70er Jahre führten zu scharfen Rezessionen und hoher Inflation - eine Kombination, die Makroökonomen als Stagflaktion bezeichnen. Schwankungen des Ölpreises können schwerwiegende makroökonomische Folgen haben. Wir sollen uns deshalb fragen, welche Auswirkungen ein Anstieg des Ölpreises auf unser Modell hat. (Anstieg des Ölpreises durch einen Anstieg des Gewinnaufschlags µ berücksichtigen) Auswirkungen auf die natürliche Arbeitslosenquote Was geschieht mit der natürlichen Arbeitslosenquote in Reaktion auf den Anstieg des Ölpreises? Durch die Erhöhung des Gewinnaufschlages verschiebt sich die Preissetzunggerade nach unten, von PS nach PS#. Das Gleichgewicht verschiebt sich von A nach A#. Der Reallohn ist gesunken. Die natürliche Arbeitslosenquote ist gestiegen. Dieser Anstieg führt zu einem Rückgang des natürlichen Beschäftigungsniveaus was zu einem Rückgang des natürlichen Produktionsniveaus führt.

24 Der Anpassungsprozess Nehmen wir an, dass die aggregierte Nachfragekurve und die aggregierte Angebotskurve vor dem Anstieg des Ölpreises durch AS und AD gegeben sind. Die Volkswirtschaft befindet sich in Punkt A, in dem das natürliche Produktionsniveau Yn realisiert wird. Das tatsächliche Preisniveau P ist gleich dem erwarteten Preisniveau P e. Der Anstieg des Ölpreises führt zu einem Rückgang der natürlichen Produktion von Yn nach Y#n. In der kurzen Frist steigt der Ölpreis und damit der Gewinnaufschlag. Dies hat zur Folge, dass die Unternehmen ihre Preise anheben. Dadurch steigt das Preisniveau P für jedes Produktionsniveau Y. Die AS- Kurve verschiebt sich nach oben. Nach dem Anstieg des Preisniveaus verläuft die neue AS-Kurve durch den Punkt B. Die Produktion entspricht dem neuen, niedrigerem natürlichen Niveau Y! n und das Preisniveau ist gleich dem erwarteten Preisniveau P e. Die AS-Kurve verschiebt sich von AS nach AS!. Was geschieht im Zeitverlauf? Die Produktion ist zwar zurückgegangen, die natürliche Produktion aber ist noch stärker zurückgegangen: Im Punkt A# liegt die Produktion Y# noch immer über dem neuen natürlichen Niveau Y#n, sodass sich die AS-Kurve weiter nach oben verschiebt. Die Volkswirtschaft bewegt sich daher im Zeitverlauf entlang der AD-Kurve von A# nach A##. Erst in diesem Punkt ist die Produktion Y# auf ihr natürliches Niveau Y#n gefallen. Das Preisniveau ist gestiegen. Schlussfolgerungen Veränderungen von Politik und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wirken sich in der Regel ganz unterschiedlich auf die kurze und die mittlere Frist aus. Schocks und Übertragungsmechanismen Die Volkswirtschaft wird in unregelmäßigen Abständen von Angebotsschocks und Nachfrageschocks getroffen. Jeder Schock hat dynamische Auswirkungen auf die Produktion und auf die einzelnen Komponenten der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage. Diese dynamischen Auswirkungen werden als Übertragungsmechanismen eines Schocks bezeichnet. Produktionsschwankungen werden häufig als Konjunkturzyklen bezeichnet.

25 Mindestlöhne im AS-AD-Modell Übersicht Mindestlöhne in Europa Im Juli 2008 haben 20 der 27 Mitgliedstaaten der EU einen gesetzlich festgelegten Mindestlohn, der von monatlich 112 $ (Bulgarien) bis $ (Luxemburg) reicht (Mindestlohn in der USA war 652 $) In allen Ländern liegt der Mindestlohn zwischen 29% und 50% der durchschnittlichen Bruttomonatsverdienste in der Industrie und im Dienstleistungssektor In Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie in den skandinavischen Ländern gab es bis 2008 keinen von der jeweiligen Regierung festgelegten Mindestlohn, da ein größerer Wert auf die Tarifautonomie gelegt wird (Kollektivverträge als Hauptmechanismus der Mindestlohnregulierung) Die Mindestlohndebatte in Deutschland und Österreich Österreich In Österreich gibt es ab dem1. Jänner 2009 innerhalb der Kollektivverträge zwischen Wirtschaftskammer und den zuständigen Branchenverbänden bzw. Gewerkschaften einen Mindestlohn in Höhe von 1000 $ Brutto/Monat 14 Mal (=ungefähr 8,17 $/Stunde) (ausgenommen Lehrlinge und Praktikanten) Diese Regelung berücksichtigt jedoch nicht atypische Dienstverhältnisse (freie Dienstnehmer und Werkvertragsnehmer), die nicht durch eine Tarifregelung erfasst werden Ein gesetzlich geregelter Mindestlohn ist somit unwahrscheinlicher geworden. Deutschland In Deutschland gibt es keinen allgemeinen, für alle Arbeitsverhältnisse gültigen, gesetzlichen Mindestlohn, sondern nur verbindliche Mindestlöhne für einzelne Branchen und Berufe. Branchen mit einer Tarifbindung von mindestens 50 Prozent können so tarifliche Mindestlöhne innerhalb des Arbeitnehmer-Entsendegesetzes beantragen. Dieser Branchen-Mindestlohn kommt nach derzeitiger Rechtslage nur im Baugewerbe, in der Gebäudereinigung und für Briefdienstleister in Betracht (zwischen 6,58 $ und 12,50$/Stunde). In Zukunft wird das Mindestarbeitsbedingungengesetz eine Festlegung von Mindestentgelten für Wirtschaftszweige, in denen eine Tarifbindung von weniger als 50% herrscht, ebenfalls ermöglichen.

26 Übersicht über die makroökonomischen Auswirkungen Man kann zwei Effekte unterscheiden: 1. Stärkung der Verhandlungsposition! Erhöhung der natürlichen Arbeitslosenrate, Senkung des natürlichen Outputs (Arbeitsmarktmodell) 2. Umverteilung zu Niedrigverdienern! höhere durchschnittliche Konsumneigung! höhere aggregierte Nachfrage (AS-AD-Modell) Diese Auswirkungen werden wir nun näher untersuchen. Auswirkungen im Arbeitsmarktmodell mit Lohn- und Preissetzungskurven Auswirkungen im AS-AD Modell (ohne Nachfrageeffekt) Eine Erhöhung des Mindestlohns verbessert die Verhandlungsmacht. Dadurch verschiebt sich die Lohnsetzungsgleichung nach oben. Erst bei einer höheren natürlichen Arbeitslosenrate gleichen sich die Verteilungsansprüche zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern wieder aus. Durch die Erhöhung des Anspruchslohns (Stärkung der Verhandlungsposition) steigt die natürlichen Arbeitslosenrate, der natürliche Output wird reduziert. Es kommt zu einem Anpassungsprozess: nach der Reform beginnt der Output kontinuierlich auf das natürliche Niveau zu fallen, die Arbeitslosigkeit steigt kontinuierlich an. Wie schon erwähnt führt eine Erhöhung des Mindestlohns zu einem geringeren natürlichem Output: Yn! Yn. Durch die Erhöhung der Sammelvariablen z erhöht sich auch das aktuelle Preisniveau: AS! AS. Die Erwartungen werden an das höhere Preisniveau angepasst und die AS Kurve verschiebt sich weiter nach oben bis sich die Erwartungen wieder an das aktuelle Preisniveau angepasst haben (AS ). Ab dem Zeitpunkt der Einführung von Mindestlöhnen fällt der Output im Zeitverlauf, bis das neue natürliche Outputniveau Yn (bei höherer Arbeitslosigkeit) erreicht ist. Ab dem Zeitpunkt der Einführung von Mindestlöhnen steigt die Arbeitslosenrate an, bis un erreicht ist.

27 Auswirkungen im AS-AD Modell mit Berücksichtigung des Nachfrageeffektes Durch die Erhöhung der Mindestlöhne profitieren vor allem niedrige Einkommen. Aus empirischen Studien weiß man, dass niedrige Einkommen eine höhere Konsumquote besitzen. Daher kommt es zu einem Anstieg der durchschnittlichen Konsumquote. Die ISund die AD-Kurve verschieben sich nach rechts. Kurzfristig wird also der Output erhöht und die Arbeitslosigkeit geht zurück. Mittelfristig fällt der Output aber wieder auf sein neues niedrigeres natürliches Niveau zurück. Wie lang dies dauert hängt nicht zuletzt von der Zinsreagibilität der Investitionsnachfrage ab (Investitionsfalle!). Kurzfristig: Durch den Anstieg der aggregierten Nachfrage verschieben sich die IS- und die AD-Kurve nach rechts. Die Volkswirtschaft bewegt sich vom ursprünglichen natürlichem Output Yn 0 nach Y1. Mittelfristig: Mittelfristig kehrt die Volkswirtschaft zu ihrem neuen niedrigeren natürlichem Output Yn 1 zurück. Wirkungen im Zeitverlauf: Zuerst steigt der Output an (die Arbeitslosigkeit geht zurück), mittelfristig kehrt er auf sein niedrigeres natürliches Niveau zurück. (Die Dauer dieses Prozesses hängt von der Steigung der IS- Kurve ab!) Aufgrund des Nachfrageeffekts geht die Arbeitslosenrate zunächst zurück. Mittelfristig kehrt sie auf ihr neues natürliches Niveau zurück.

28 Die Offene Volkswirtschaft (Kapitel 18) Bisher sind wir von einer geschlossenen Volkswirtschaft ausgegangen - von einer Volkswirtschaft, die keinerlei Beziehungen mit dem Rest der Welt hat. Wir sind nun in der Lage, diese Annahme aufzuheben und beschäftigen uns in den nächsten Kapiteln mit den Implikationen der offenen Volkswirtschaft. Die Offenheit einer Volkswirtschaft hat drei Dimensionen: 1. Offene Gütermärkte - sie ermöglichen es Konsumenten und Unternehmen, zwischen in- und ausländischen Gütern zu wählen. In keinem Land der Welt ist diese Wahlmöglichkeit ohne Einschränkungen gegeben. Selbst in Ländern, die sich ganz dem Freihandel verpflichtet haben, gibt es Zölle, Steuern auf importierte Güter - und zumindest auf einige Güter auch Quoten (Beschränkungen der Gütermengen, die importiert werden dürfen). In den meisten Industrieländern sind die Zölle im Durchschnitt aber niedrig und sie werden immer niedriger. 2. Offene Finanzmärkte - sie ermöglichen es den Anlegern, zwischen in- und ausländischen Finanzanlagen zu wählen. Bis vor kurzem gab es in einigen der reichsten Länder der Welt Kapitalkontrollen. Darunter versteht man Beschränkungen der ausländischen Anlagen, die Ausländer halten dürfen, und Beschränkungen der inländischen Anlagen, die Ausländer halten dürfen. Solche Kapitalkontrollen werden immer stärker abgebaut - die Weltfinanzmärkte wachsen enger zusammen. 3. Offene Faktormärkte - sie ermöglichen es, den Unternehmen zu entscheiden, wo sie produzieren wollen, und den Arbeitnehmern zu entscheiden, wo sie arbeiten wollen. Auch hier zeichnen sich deutliche Trends ab. Die Produktionsstandorte multinationaler Unternehmen sind über die ganze Welt verstreut. Die Unternehmen produzieren dort, wo sie von niedrigen Kosten profitieren können. Bei der Diskussion über die Osterweiterung der EU spielte die Befürchtung vor der Konkurrenz billiger Arbeitskräfte aus Osteuropa eine große Rolle. Die Einwanderung aus Niedriglohnländern ist in vielen Ländern ein heißes Eisen. Noch größere Befürchtungen sind im Zuge der Globalisierung mit der Verlagerung von Produktionsstätten in Staaten mit niedrigen Lohnkosten verbunden. Das rasante Exportwachstum der Volksrepublik China lässt sowohl in Europa als auch in den USA immer wieder den Ruf nach Handelsbeschränkungen laut werden. In der kurzen und mittleren Frist spielt die Offenheit der Faktormärkte eine weit geringere Rolle als die Offenheit der Güter- und Finanzmärkte. Daher werden wir auf die Faktormärkte nicht weiter eingehen und uns auf die beiden anderen Dimensionen konzentrieren.

29 Offene Güter- und Finanzmärkte (Kapitel 18) Offene Gütermärkte Wir betrachten zunächst. wie viel Österreich an den Rest der Welt verkauft und wie viel es umgekehrt aus dem Ausland kauf. Dieses Faktenwissen macht es leichter, die Entscheidung über den Kauf von in- und ausländischen Gütern zu analysieren. Dabei lernen wir die Bedeutung des relativen Preises von inländischen Gütern ausgedrückt in Einheiten ausländischer Güter - des realen Wechselkurses - kennen. Exporte und Importe Beim Export (wie beim Import) müssen wir zwischen Waren und Dienstleistungen unterscheiden. Wenn ausländische Unternehmen oder Konsumenten bestimmte Produkte aus Österreich beziehen, wird dies in der Handelsbilanz erfasst. Wenn wir im Ausland Urlaub machen, importieren wir Dienstleistungen (nämlich Tourismus). Das Gleiche gilt, wenn ein österreichisches Unternehmen seine Software von einem indischen Programmierer bezieht. Solche Transaktionen fließen in die Dienstleistungsbilanz ein. Wenn wir auf eigene Faust eine Urlaubsreise nach Italien machen, lässt sich dieser Konsum statistisch aber nicht exakt erfassen. Die Dienstleistungsbilanz ist deshalb auf Schätzungen und Umfragen angewiesen. Exporte und Importe von Waren durch Unternehmen lassen sich zuverlässig ermitteln. Betrachten wir zunächst den Warenhandel. Die Abbildung stellt die Entwicklung der Exporte und Importe von Waren als Anteil des BIP seit 1977 dar. Sowohl der Anteil der Exporte wie der Importe hat im Zeitverlauf deutlich zugenommen. Außenbeitrag Die Summe der Nettoexporte von Waren und Dienstleistungen zusammen bezeichnet man als Außenbeitrag.

30 Außenhandelsquote Eine gute Kennzahl für das Ausmaß der Handelsverflechtungen mit dem Rest der Welt ist die Außenhandelsquote. Darunter versteht man den Durchschnitt aus der Summe von Warenimporten und Warenexporten, gemessen als Anteil am BIP. Die Abbildung zeigt die Außenhandelsquoten für ausgewählte OECD-Länder. Die Außenhandelsquoten der USA und Japan nehmen mit 11% bzw. 13,2% im Ländervergleich die letzten Plätze ein. Die großen europäischen Länder, wie Deutschland und Großbritannien, haben zwei- bis dreifach höhere Prozentsätze. Für die kleineren europäischen Länder sind die Quoten sogar noch höher (Belgien 70,9%). Die wichtigsten Bestimmungsfaktoren für die Unterschiede der Außenhandelsquote sind die geographische Lage und die Größe des Landes. Die geringe Quote JApans lässt sich teilweise aus der großen geographischen Entfernung zu anderen Märkten erklären. Je kleiner ein Land, desto mehr muss es sich auf die Produktion und den Export weniger Produkte spezialisieren und dafür andere Güter importieren. Aus diesem Grund ist die Außenhandelsquote des Euroraums mit 14% auch viel kleiner als die der einzelnen Länder. Länder können eine Außenhandelsquote von größer als 100% haben, weil Exporte und Importe auch den Export und Import von Zwischenprodukten beinhalten. Das Handelsvolumen ist allerdings kein gutes Maß für den Grad der Offenheit einer Volkswirtschaft. Viele Sektoren einer Volkswirtschaft sind dem internationalen Wettbewerb ausgesetzt, ohne dass sich dieser Wettbewerb in hohen Importen niederschlagen muss: Wenn diese Sektoren wettbewerbsfähig sind, können sie ihren Marktanteil im Inland verteidigen und Importe abwehren. Ein besseres Maß für die Offenheit einer Volkswirtschaft ist der Anteil von handelbaren Gütern an der Gesamtproduktion. Darunter versteht man Güter, die mit ausländischen Gütern entweder auf dem Inlandsmarkt oder auf dem Auslandsmarkt im Wettbewerb stehen. Die Wahl zwischen in- und ausländischen Gütern Wie wirkt sich die Offenheit der Märkte auf unsere Analyse des Gütermarktgleichgewichtes aus? Bisher haben wir uns beim Entscheidungsproblem der Konsumenten auf die Wahl zwischen Konsum und Sparen konzentriert. Bei offenen Gütermärkten stehen die inländischen Konsumenten jedoch vor einer zweiten Entscheidung: Sollen sie in- oder ausländische Produkte kaufen? Auch alle anderen Nachfrager stehen vor einer ähnlichen Entscheidung. Sie wirkt sich unmittelbar auf die inländische Produktion aus: Entscheiden sich Nachfrager, mehr inländische Produkte zu kaufen, nimmt die Nachfrage nach Gütern im Inland und damit auch die inländische Produktion zu. Kaufen sie stattdessen mehr ausländische Güter, dann steigt die Produktion im Ausland. Ausschlaggebend für die Kaufentscheidung ist, wie teuer inländische Güter im Vergleich zu ausländischen Gütern sind. Wir bezeichnen diesen Preis als realen Wechselkurs. Er lässt sich nicht direkt beobachten. In der Zeitung stehen nur die nominalen Wechselkurse, das Austauschverhältnis zwischen Währungen.

31 Nominale Wechselkurse Nominale Wechselkurse zwischen zwei Währungen lassen sich auf zwei unterschiedliche Arten definieren. Betrachten wir als Beispiel den Wechselkurs zwischen Euro (inländische Währung) und Dollar (ausländische Währung): Die Mengennotierung: Sie gibt an, wie viele Einheiten an ausländischer Währung man für eine Einheit inländischer Währung bezahlen muss (Preis für eine Einheit inländische Währung, berechnet in ausländischer Währung). Beim Euro-Dollar Kurs gibt der nominale Wechselkurs in Mengennotierung an, wie viele Dollar man für einen Euro zahlen muss ($/!). Die EZB gibt den Wechselkurs gemäß dieser Definition an. Die Preisnotierung: Sie gibt den Preis für eine Einheit der ausländischen Währung in Einheiten inländischer Währung an. Der nominale Wechselkurs in Preisnotierung gibt an, wie teuer es ist, einen Dollar zu kaufen (!/$). Beide Definitionen sind korrekt, wichtig ist nur, dass man konsistent bleibt. In der Folge wird der nominale Wechselkurs immer in der Mengennotierung definiert sein. Wir bezeichnen diesen Wechselkurs mit E. Die Wechselkurse zwischen dem Euro und den meisten ausländischen Währungen verändern sich täglich. Diese Veränderungen bezeichnet man als nominale Ab- bzw. Aufwertung: Die Aufwertung der inländischen Währung bedeutet, dass der Preis der inländischen Währung in Einheiten ausländischer Währung steigt. Der Wechselkurs steigt. Eine Abwertung der inländischen Währung bedeutet, dass der Preis der inländischen Währung in Einheiten ausländischer Währung und damit auch der Wechselkurs sinkt. Die Abbildung zeigt die Entwicklung des nominalen Wechselkurses zwischen Euro und Dollar seit Zwei Punkte fallen bei der Analyse auf: Der Dollar hat sich in der ersten Hälfte der 80er Jahre stark aufgewertet, gefolgt von einer ebenso großen Abwertung in den folgenden drei Jahren. Eine ähnliche Entwicklung beobachten wir mit der Einführung des Euros Bei der Entscheidung, ob wir lieber in- oder ausländische Güter kaufen sollen, bildet der nominale Wechselkurs aber nur einen Teilaspekt. Die obere Abbildung zeigt ja nur, wie sich der relative Preis der beiden Währung bewegt hat. Für einen österreichischen Touristen jedoch, der die USA besuchen will, stellt sich mehr die Frage wie viele Güter er sich in den USA leisten kann. Wie teuer sind sie im Vergleich zu den Preisen in Österreich? Damit kommen wir zur Konstruktion des realen Wechselkurses.

32 Vom nominalen zum realen Wechselkurs Wie können wir den realen Wechselkurs berechnen? Nehmen wir an, in den USA wird nur ein einziges Gut produziert, ein Cadillac, und in Deutschland ein VW-Golf. Die Konstruktion des realen Wechselkurses, des Preises deutscher Güter ausgedrückt in Einheiten amerikanischer Güter, ist in diesem Fall einfach. Im ersten Schritt würde man den Europreis des VW Golfs in Dollar umrechnen. Der Preis des VW Golfs in Deutschland sei !. Ein Euro sei 1,25 Dollar wert. Der Preis des VW Golfs in Dollar ist demnach x 1,25 = $. Im zweiten Schritt würde man den Europreis des VW Golfs uns des Cadillacs in Dollar berechnen. Der Preis des Cadillacs in den USA sei $. Der Preis des VW Golfs ausgedrückt in Einheiten eines Cadillacs, also der reale Wechselkurs zwischen Deutschland und den USA wäre demnach /30000 = 0,625. Können wir das Beispiel verallgemeinern? Es werden schließlich noch viele andere Produkte in beiden Ländern produziert. Wir wollen einen Wechselkurs konstruieren, der den relativen Preis aller in Deutschland produzierten Güter in Einheiten aller in den USA produzierten Güter zuverlässig abbildet. Unsere Berechnung zeigt, wie wir vorgehen müssen. Wir müssen für alle in den USA produzierten Güter einen Dollar-Preisindex und für alle in Deutschland produzierten Güter einen Euro-Preisindex verwenden. Der BIP-Deflator ist für diese Aufgabenstellung perfekt geeignet. Der BIP-Deflator ist ja definitionsgemäß ein Preisindex für die in einer Volkswirtschaft erstellten Endprodukte und Dienstleistungen. Bezeichnen wir also den BIP-Deflator für Deutschland mit P, den BIP-Deflator für die USA mit P* (ausländische Variablen immer mit *). Der nominale Wechselkurs Dollar je Euro ist E. In der folgenden Abbildung sind die Schritte noch einmal zusammengefasst: Der Preis der deutschen Güter in Euro ist P. Wir multiplizieren mit dem Wechselkurs E, und erhalten so den Preis der deutschen Güter in ausländischer Währung, EP. Der Preis der amerikanischen Güter in Dollar ist P*. Der reale Wechselkurs ergibt sich dann aus: Den realen Wechselkurs erhalten wir, indem wir das inländische Preisniveau mit dem nominalen Wechselkurs multiplizieren und dann durch das ausländische Preisniveau teilen. Auch der reale Wechselkurs verändert sich im Zeitverlauf. Ein Anstieg des realen Wechselkurses entspricht einer realen Aufwertung. Umgekehrt bedeutet ein Rückgang eine reale Abwertung: Inländische Güter werden relativ zu ausländischen Gütern billiger. Die Abbildung stellt die Entwicklung des realen Wechselkurses zwischen Deutschland und den USA seit 1975 dar.

33 Vom bilateralen zu multilateralen Wechselkursen Bisher haben wir uns auf den Wechselkurs zwischen zwei Länder konzentriert. Wie kommen wir aber von bilateralen zu multilateralen Wechselkursen? Das ist nicht kompliziert. Wenn wir den durchschnittlichen Preis deutscher Güter in Relation zum durchschnittlichen Preis der Güter der deutschen Handelspartner setzen wollen, dann ist es sinnvoll, den deutschen Anteil am Handel mit jedem Land als Gewicht für dieses Land zu verwenden. Wenn wir die Exportanteile verwenden, dann können wir einen realen Exportwechselkurs berechnen. Einen realen Importwechselkurs können wir berechnen, indem wir die Importanteile verwenden. Wir verwenden meist den multilateralen Wechselkurs als Durchschnitt aus Exportanteilen und Importanteilen. Diesen Wechselkurs bezeichnen wir auch als realen Außenwert einer Währung. Die Abbildung zeigt die Entwicklung des multilateralen Wechselkurses, dem durchschnittlichen Preis deutscher Güter relativ zum durchschnittlichen Preis ausländischer Güter seit Offene Finanzmärkte Offene Finanzmärkte ermöglichen es den Anlegern, ihr Portfolio zu diversifizieren, um sowohl in- als auch ausländische Anlagen zu halten, Zins-Arbitrage zwischen In- und Ausland zu betreiben und auf Veränderungen des Wechselkurses zu spekulieren. Tatsächlich finden in großem Umfang Diversifikations- und Arbitragegeschäfte statt. Der Kauf oder Verkauf von Ausländischen Finanzanlagen ist mit dem Kauf oder dem Verkauf ausländischer Währungen verbunden - man bezeichnet dies auch als Devisenmarkttransaktion. Die meisten Transaktionen am Devisenmarkt hängen nicht mit Export oder Import zusammen, sondern mit dem Kauf und dem Verkauf von Finanzanlagen. Das Transaktionsvolumen am Devisenmarkt ist nicht nur groß, es nimmt laufend weiter zu. Die Entwicklungen spiegeln eine Zunahme der Finanztransaktionen wider, weniger eine Zunahme des Güterhandels. Für ein Land als Ganzes gesehen, hat die Offenheit der Finanzmärkte noch eine wichtige Implikation. Sie ermöglicht es erst, Handelsüberschüsse oder Handelsdefizite zu erzielen. Ein Land, das ein Handelsdefizit aufweist, kauft mehr vom Rest der Welt als es an den Rest der Welt verkauft. Um diese Differenz bezahlen zu können, verschuldet es sich beim Rest der Welt, indem es inländische Finanzanlagen für ausländische Anleger so attraktiv macht, dass diese vermehrt in inländische Finanzanlagen investieren. Die Zahlungsbilanz Die Zahlungsbilanz umfasst alle Transaktionen eines Landes mit dem Rest der Welt. Sie setzt sich folgend zusammen: Die Summe der Kapital- und Devisenbilanz sollte das Spiegelbild der Leistungsbilanz sein, aber in der Praxis ist de Saldo der Zahlungsbilanz selten null (statistische Diskrepanz).

34 Die Leistungsbilanz Leistungsbilanztransaktionen umfassen den internationalen Tausch von Waren, Dienstleistungen sowie Fakoreinkommen, auch auch unilaterale Transfers, wie sie im Rahmen der Entwicklungshilfe geleistet werden. Zufluss von Devisen Abfluss von Devisen Güterexport Dienstleistungsexport Einkommen aus Ausland Empfangene Transfers Güterimport Dienstleistungsimport Einkommen an Ausland Geleistete Transfers Die Leistungsbilanz ist die Summe der oben angeführten Salden. Sie erfasst alle im Laufe eines Jahres neu entstandenen Zahlungsforderungen und Zahlungsverpflichtungen gegenüber dem Rest der Welt. Der Saldo erfasst die Veränderung des Nettoauslandsvermögens bzw. der Nettoauslandsschuld des Inlandes gegenüber dem Ausland. Man spricht von einem Leistungsbilanzüberschuss, wenn die im Laufe eines Jahres neu entstandenen Zahlungsforderungen die neu entstandenen Zahlungsverpflichtungen gegenüber dem Ausland übersteigen. Die Kapital und Devisenbilanz Die Devisenbilanz erfasst die Änderung der Währungsreserven. Dazu zählen die Bestände an ausländischen Devisen, die Sonderziehungsrechte beim Internationalen Währungsfonds und die Goldbestände. Zufluss von Devisen Empfangene Abfluss von Devisen Geleistete Die Kapitalbilanz erfasst die Veränderung des Umfangs an Kapitalimport und -export. Wenn mehr Kapital exportiert als importiert wurde, spricht man von einem Kapitalbilanzdefizit. Zufluss von Devisen Kapitalimport Abnahme Währungsreserven Abfluss von Devisen Kapitalexport Zunahme Währungsreserven Statistische Fehler In der Praxis ist die Summe der Leistungs- und der Kapitalbilanz jedoch nur selten Null, da die Zahlen für die Leistungsbilanz- und die Kapitalbilanztransaktionen unter Verwendung unterschiedlicher Quellen konstruiert werden. Diese Differenz wird als statistische Diskrepanz bezeichnet.

35 Die Wahl zwischen in- und ausländischem Kapital Kapitalanleger können in einer Welt offener Finanzmärkte entscheiden, wie viel inländische und ausländische Kapitalanlagen sie in ihr Portfolio aufnehmen wollen. Bei der Analyse beschränken wir uns zunächst auf Wertpapiere mit einjähriger Laufzeit. Betrachten wir das Kalkül eines deutschen Kapitalanlegers, der entscheidet, ob er in ein deutsches Wertpapier mit einjähriger Laufzeit oder ein amerikanisches mit gleicher Laufzeit investieren soll. Wir müssen prüfen, welche Anlage eine höhere Rendite verspricht. Betrachten wir zunächst die Rendite für deutsche Anleihen. Für jeden Euro, den man in deutsche Wertpapiere investiert, erzielt man im folgenden Jahr (1 + it) Euro. Vergleichen wir damit die Rendite einer amerikanischen Anleihe. Bevor der Investor die Anleihe kaufen kann, muss er Dollar kaufen. Wenn Et der nominale Wechselkurs zwischen Euro und Dollar ist, so erhält man für jeden Euro Et Dollar. i* bezeichnet den Nominalzinssatz auf amerikanische einjährige Anleihen. Am Ende des Jahres erhält der Anleger Et (1 + i*t) Dollar. Nach Ablauf des Jahres muss der Anleger seine Dollar wieder in Euro umtauschen. Rechnet er damit, dass der nominale Wechselkurs am Ende des Jahres gleich E e t+1 ist, dann erwartet er, dass er am Ende des Jahres für jeden Euro, den er investiert hat Et(1 + i*t)(e e t+1) Euro zurück bekommt. Vergleicht man also die Renditen deutscher und amerikanischer Wertpapiere miteinander, dann kommt es nicht nur auf die Zinsunterschiede an, man muss auch überlegen, wie sich der Wechselkurs zwischen Euro und dem Dollar im Lauf des Jahres entwickeln wird. Wir nehmen an, dass die Anleger nur an der erwarteten Rendite interessiert sind (auch wenn unrealistisch). Sie werden nur das Wertpapier in ihrem Portfolio halten, das die höchste erwartete Rendite verspricht. Das bedeutet aber: deutsche und amerikanische Wertpapiere müssen genau die gleiche erwartete Rendite erzielen; niemand wäre bereit, ein Papier mit niedrigerer Rendite zu halten. Es muss also folgende Arbitrage-Bedingung erfüllt sein: Umstellen der Gleichung liefert die ungedeckte Zinsparität: Die ungedeckte Zinsparität ist von der gedeckten Zinsparität zu unterscheiden. Die gedeckte Zinsparität bedeutet, dass schon heute vereinbart wird, dass nach Ablauf des Jahres Dollar zu einem festgelegtem Kurs - dem Terminkurs - gegen Euro getauscht werden.

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