Betriebswirtschaftliche Betrachtungen zur Grünlandnutzung in der Milchproduktion und Mutterkuhhaltung
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- Guido Messner
- vor 6 Jahren
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1 Betriebswirtschaftliche Betrachtungen zur Grünlandnutzung in der Milchproduktion und Mutterkuhhaltung Gliederung & Themenschwerpunkte: Situationsanalyse Ergebnisse zur Milchproduktion Ergebnisse zur Mutterkuhhaltung Kosten der Futterproduktion Fazit Dr. Stefan Weber 1
2 Fakten zur Situationsanalyse Derzeit sehr schlechte Marktsituation Deutliche Reduzierung der öffentlichen Direktzahlungen Deutliche Verschärfung der agrarpolitischen Auflagen und gesellschaftlichen Anforderungen Enorme Preisschwankungen seit 2005, teilweise um 100 % im Verkauf und Einkauf 2013 und 2014 waren mit Grundpreisen von über 37 ct/kg nbl sehr gute Jahre Vorbereitung auf Niedrigpreisphasen nicht genügend genutzt 2014/15 aufgrund der höheren MP in 2014 nicht ganz so schlecht wie befürchtet 2015/16 wird deutlich schlechter Deutliche Differenzierungen in der Leistungskraft von landw. Betrieben und Molkereien 2016 wird ein Jahr mit großen Herausforderungen, (niedrigste Preisen, steigende Kosten, reduzierte DZ zunehmende Auflagen) Fakt ist aber auch! => sehr gute Bedingungen in den nbl: (Strukturen, Leistungen, Haltungsbedingungen, Faktorausstattung) 2
3 Entwicklung der Milchkuhbestände in Deutschland 3
4 Milcherzeugung in Deutschland und S-A, Quelle ZMB 1,8 % 3,4 % 2,3 % 13,6% 24,9 % 18,7 % 9,4 % 0,5 % 19,4 % 3,2 % 10,7 % 12,0 % 6,3% 4
5 Amtliche Zahlen zu den Mutterkuhbeständen der Jahre 2006 und 2013; Quelle: Grünlandbericht
6 Dauergrünlandanteil an der landw. Fläche nach Landkreisen, (Quelle: StaLA S-A 2014) 6
7 Umfang der Milchleistungsprüfung in den Landkreisen S-A, Quelle: LKV Jahresbericht
8 Regionale Verteilung der Inanspruchnahme der Förderprogramme im Verhältnis zum gesamten Dauergrünland, Quelle: Grünlandbericht 8
9 AKTUELLE ÜBERSICHT ZUR KOSTENSTRUKTUR IN DER MILCHPRODUKTION WO MUSS OPTIMIERT WERDEN? Fakten zur Situationsanalyse 9
10 Wo stehen wir? Übersicht von Erlösen und Kosten der Milchproduktion im Zeitverlauf 50,00 45,00 ct / kg Milch bei 4,0 / 3,4 o. Mwst 40,00 35,00 30,00 25,00 20,00 15,00 Kieler Rohstoffwert Gesamterlöse P.-kosten 25 % erf. P.-kosten 25 % abf. durchs. Direktkosten Linear (Gesamterlöse) 10
11 Übersicht zu Produktionskennwerten Kennwerte Einheit % % Kuhbestand Anz. Kühe Milchleistung kg nat. Inh kg ECM Kuhverluste % 4,6 4,5 4,4 4,3 Kälberverluste gesamt % 13,3 16,4 13,2 11,7 Totgeburten % 7,3 9,4 8,4 6,7 ber. Reprorate % 32,5 35,0 32,1 27,4 Grobfutterleistung Kg ECM/Kuh Futterfläche Ha HFF/Kuh 0,8 0,79 0,74 0,62 Produktivität Akh/Kuh 45,0 46,5 44,0 42,6 kg ECM/Akh Quelle: LMS BZA 2015 Quelle: vorl. LMS BZA Ergebnisse 2015
12 Übersicht zu den Direktkosten, ct/kg ECM Kennwert % % Milchleistung kg ECM/Kuh Tierzukauf 0,91 1,14 0,60 0,57 Kraft- & Saftfutter 10,36 10,65 9,94 9,34 Grobfutter 9,49 9,65 9,05 7,69 TA, Med. & KP 1,50 1,56 1,16 0,83 Besamung 0,65 0,82 0,63 0,50 H2O, Strom 1,46 1,46 1,24 0,97 Sonst. Direktkosten 1,18 1,35 1,25 1,15 Direktkosten 25,56 26,63 23,88 21,03 D.-freie Leistung 18,58 9,39 11,37 14,01 Quelle: LMS BZA
13 Übersicht zu den Gemeinkosten, ct/kg ECM Kennwert % % Milchleistung kg ECM/Kuh Arbeitserledigungskosten 10,66 11,81 9,91 8,56 dav. Personalkosten 7,1 6,72 6,03 5,38 Kosten Lieferrechte 0,42 0,70 0,55 0,69 Gebäudekosten 1,89 2,29 1,90 1,51 Sonst. Gemeinkosten 1,61 2,10 1,69 1,52 Summe Gemeinkosten 14,57 16,90 14,05 12,28 Produktionskosten 40,13 43,52 37,94 33,31 Saldo 4,01-7,50-2,69 1,73 14 Cash-Flow 9,22-1,66 2,49 6,40 Quelle: LMS BZA 2015
14 Schwankungsbreiten von Kennwerten in der Milchproduktion bei unterschiedlicher Flächenverwertung Kennwert Einheit - 25 % + 25 % Milchleistung Kg/Kuh Flächenausstattung ha HFF/Kuh 0,79 0,62 Kg/ha HFF Rinderbestand GV/Kuh 1,6 1,3 Kg /GV Grobfutterleistung Kg ECM/Kuh Produktionskosten ct/kg ECM
15 Milchproduktion bei unterschiedlicher Flächeneffizienz, Quelle: DLG Spitzenbetriebe
16 Kosten verschiedener Futtermittel in / Einheit 35,00 30,00 Kosten je Einheit 25,00 20,00 15,00 10,00 5, ,00 Silomais Luzerne GPS Ackergras DG Min. DG NM /dt OS 4,70 4,28 7,20 6,78 6,17 6,29 /dt TM 13,42 12,24 16,01 19,37 17,64 17,96 ct/10 MJNEL 20,64 21,48 26,68 28,91 27,14 28,97
17 Jungviehaufzucht und Herdenproduktivität Grünlandtag Sachsen-Anhalt, Bernburg, der WO MUSS OPTIMIERT WERDEN? Die drei großen und kleinen Stellschrauben! Strategie zur Bestandsergänzung fehlt!! Tierverluste, insb. Jungkuhverlusten gegenwirken Herdenproduktivität, Laktationstand, Fruchtbarkeit, Jungviehaufzucht Futterproduktion und Fütterung bestm. Flächenverwertung, opt. AEK bei angepaßter Futterflächennutzung Überdurchschnittliche Futterqualitäten verlustminimierte Lagerung Leistungsangepaßte Rationsbilanzierungen bei max. TM - Aufnahmen Arbeitsorganisation Gliederung der Arbeitsabläufe Vorleben und Kontrolle der Arbeitsroutinen Einfache Strukturen, Verantwortlichkeiten festlegen! 19
18 Dilemma in der Mutterkuhhaltung? Trotz gekoppelter Direktzahlungen reichen die Leistungen zur Kostendeckung nicht aus Der Produktionszweig der Mutterkuhhaltung weist die höchste Prämienabhängigkeit auf Bei Berücksichtigung der entkoppelten bisherig gewährten Betriebsprämien erreichen die meisten Betriebe ein positives Cash-Flow Ergebnis In den letzten Jahren konnte auch für diesen extensiven Produktionszweig eine deutliche Kostensteigerung beobachtet werden Die Auflagen werden zunehmend höher, wobei die entkoppelten Direktzahlungen sich reduziert haben und sich weiter reduzieren werden. Eine verstärkte Förderung der ökologischen Landwirtschaft ist bei Reduzierung anderer Programme in MV eingeführt! 20
19 21 Grünlandtag Sachsen-Anhalt, Bernburg, der Erfolg der Mutterkuhhaltung ( /MuKu) im Zeitverlauf! Marktleistung Gesamtleistung Produktionskosten Saldo Cash-Flow
20 Ergebnisse zur BZA-Mutterkuh in Stichworten Kennwert / 15 Streuung Mutterkühe Großvieheinheiten Hauptfutterfläche Schlachtgewicht in t
21 Überblick zu den Erlösen und Leistungen Kennwert 2014 /MuKu 2014/15 /MuKu /GV /ha HFF Marktleistung Bestandsveränderungen öffentl. DZ (gek.!) sonst. Erträge Summe Leistungen
22 Direktkosten und Direktkostenfreie Leistung Kennwert 2014 /MuKu 2014/15 /MuKu Tierzukauf Futtermittel Zukauf Grundfutter Futter gesamt Tierarzt, Medikamente Versicherung, TSK 10 8 Sonst. Direktkosten Summe Direktkosten Direktf. Leistung
23 Zusammenfassung gesamt Kennwert 2014 /MuKu 2014/15 /MuKu /GV /ha HFF Marktleistungen Öffentl. Direktzahlungen Gesamtleistungen Direktkosten dav. Futterkosten Direktkostenfreie Leistung Arbeitserledigungskosten dav. Personalkosten Gebäudekosten sonst. Kosten Produktionskosten Saldo Ant. BP Cash-Flow
24 Fazit Jede Strategieänderung ist einzelbetrieblich intensiv zu prüfen! Überlegungen, die für jeden Mutterkuhbetrieb gelten: Die betriebsindividuelle Herdengröße sollte eine bestmögliche Flächennutzung, aber auch die Anforderungen der ökologischen Bewirtschaftung gewährleisten. Jede Kostenstelle sollte hinsichtlich eventueller Änderungen überprüft werden Ackerstandorte sollten wenn möglich nicht über Mutterkuhhaltung genutzt werden Dauergrünlandflächen überprüfen hinsichtlich Eignung und Bewirtschaftung durch Mutterkühe bzw. Nutzung anderer Förderprogramme und mechanischer Pflege. Kosten der Arbeitserledigung prüfen und ggfs. anpassen Zur Winterperiode sollte die gesamte Rinderherde auf ein notwendiges Mindestmaß reduziert werden, um die teure und notwendige Grobfutterbereitung zu minimieren. 26
25 Grundbedingung Aussenwirtschaft Dauergrünlandnutzung was tun? landw. Unternehmen müssen in der Lage sein wirtschaftlich zu produzieren, Markt und Agrarpolitik muss funktionieren Bestmögliche Verwertung der betriebsindividuellen Faktorausstattung Bestmögliche Flächenverwertung Flächenanbauplanung, Flächenverwertung Intensitäten und Erträge, Nährstoffkreisläufe, Arbeitserledigungskosten Futterlagerung verlustminimiert organisieren Innenwirtschaft Futtermittelauswahl, regelm. Futtermittelanalysen und -abstimmung Leistungs- und kostenorientierte Bilanzierung Tierverluste, Herdenproduktivität
26 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 28
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