Personalberichterstattung der Dax 30-Unternehmen. Dr. Judith Beile Wilke, Maack und Partner Berlin
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- Charlotte Krause
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1 Personalberichterstattung der Dax 30-Unternehmen Dr. Judith Beile Wilke, Maack und Partner Berlin
2 Mitarbeiter im Fokus Unsere Vision Wir werden der weltweit führende Gase- und Engineering-Konzern sein, dessen Mitarbeiter höchste Wertschätzung genießen und der innovative Lösungen bietet, die die Welt verändern. 2
3 Gliederung I. Vorgehensweise II. Zentrale Befunde 1. Standardinstrumente der Personalberichterstattung 2. Zunahme des Berichtsumfangs 3. Ausgewählte Themen der Berichterstattung Personalplanung und Nachwuchsförderung Personalentwicklung Diversity und Frauenförderung Demografischer Wandel Kennzahlen Auswirkung und Bewältigung der Wirtschaftskrise GRI-Kriterien als maßgeblicher Berichtstandard III. Fazit und Ausblick 3
4 I. Vorgehensweise Auswertung aller öffentlich zugänglichen Quellen: Geschäftsberichte, Nachhaltigkeitsberichte, Personalberichte, Umwelt- und Sozialberichte und die Homepage der Unternehmen Erstellen von Unternehmensportraits Standardisierte Auswertung, die an GRI-Kriterien angelehnt Quantitative Auswertung: Welche Berichte werden in welchen Abständen von Unternehmen veröffentlicht? Welchen Umfang hat die Berichterstattung? Inhaltliche Auswertung: Welche Kennzahlen und Themen werden präsentiert? Welche Schwerpunkte sind in der Berichterstattung zu erkennen? Zeitvergleich: Gibt es eine qualitative und quantitative Veränderung in der Berichterstattung im Zeitvergleich 2000 bis 2009? 4
5 I. Vorgehensweise Aktuelle Geschäftsberichte und Nachhaltigkeitsberichte Adidas Allianz BASF Bayer Beiersdorf AG (neu) BMW Commerzbank Continental (raus) Daimler Deutsche Bank Deutsche Börse Deutsche Post Dt Postbank (raus) EON Fresenius SE (neu) Fresenius Medical care Heidelberg Cement (neu) Henkel Hypo Real Estate Group Infineon K + S AG (neu) Linde Lufthansa MAN Merck Metro M Rückgruppe RWE SAP Siemens Telekom Thyssen Krupp Steel TUI (raus) VW Kennzahlen Beschäftigung Angaben nach Unternehmensteilen Männer- und Frauenanteile Führungskräfte Altersstruktur Mitarbeiterfluktuation Durchschnittliche Betriebszugehörigkeit Azubis Befristungen Schwerbehinderte Teilzeit Beziehungen zwischen Arbeitnehmern und Management Gremien der Mitarbeitervertretung Interner Verhaltenskodex Organisationsgrad Mitarbeiterbefragung Gesundheit und Sicherheit Anzahl der Mitarbeiter in OHS-Komitees Anzahl Arbeitsunfälle Fehlzeiten Arbeitsbedingte Erkrankungen Gesundheits-/Präventionsprogramme formale Abkommen mit AN-Vertretung eigene Krankenkasse Training und Ausbildung Schulungsstunden (pro Jahr, pro Mitarbeiter) Personalentwicklungsprogramme Nachwuchsförderung Frauenförderung Ideenmanagement Feedback-Programme/Zielvereinbarungen Investitionen in Weiterbildung Vielfalt und Chancen Diversity-Philosophie Zusammensetzung von Beschäftigten nach Diversity-Faktoren Work-Life-Balance-Maßnahmen Entlohnungsdifferenz Frauen/Männer Vergütungssysteme Variable Vergütungssysteme Tarifvertrag Vergütung Betriebliche Altersvorsorge Strategien Berücksichtigung Demografischer Wandel Lebenslanges Lernen 5
6 II. Zentrale Befunde 1. Standardinstrumente der Personalberichterstattung: Geschäftsbericht, Nachhaltigkeitsbericht und Webseite 2. Die Berichterstattung wird ausführlicher 3. Aktuelle Themen in der Berichterstattung Personalplanung und Nachwuchsförderung Personalentwicklung Diversity und Frauenförderung Demografischer Wandel Kennzahlen Auswirkung und Bewältigung der Wirtschaftskrise 6
7 1. Standardinstrumente der Personalberichterstattung Geschäftsberichte (100%) Betriebswirtschaftliche Berichterstattung in den Geschäftsberichten Fokus auf Nachwuchsförderung und Karrieremöglichkeiten Nachhaltigkeitsberichte (88%) Themen- und strategieorientierte Berichterstattung Bisher kein deutlicher Trend zur integrierten Berichterstattung Geschäftsberichte/Nachhaltigkeitsberichte erkennbar oft auch als interaktive Onlineversion auf der Website; Publikation teilweise nur noch online Problem: Keine Vergleichsmöglichkeit mit Vorjahren, wenn nur der aktuelle Bericht online ist Website (91%) Kaum noch Personalberichte oder sonstige zusätzliche Dokumente Insgesamt: Personalberichterstattung am ausführlichsten in Nachhaltigkeitsberichten und auf den Websites 7
8 2. Die Berichterstattung wird ausführlicher Der quantitative Umfang nimmt insgesamt zu: Zunehmender Umfang bei 24 Unternehmen Gleicher Umfang bei drei Unternehmen Abnehmender Umfang bei sieben Unternehmen Kriterien, die von den meisten Unternehmen abgedeckt werden Nachwuchsförderung Diversity-Philosophie Personalentwicklungsprogramme Feedbackprogramme Unternehmen in %, die schon berichtet haben Unternehmen in %, die neu berichten Unternehmen in %, die nicht berichten Betrieblche Altersvorsorge Work-Life-Balance-Maßnahmen 0% 20% 40% 60% 80%100% 8
9 3. Aktuelle Themen in der Berichterstattung Personalplanung und Nachwuchsförderung Personalentwicklung Diversity und Frauenförderung Demografischer Wandel Kennzahlen Auswirkung und Bewältigung der Wirtschaftskrise 9
10 Personalplanung und Nachwuchsförderung Nachwuchsförderung als Teil der Personalstrategie gegen die Auswirkungen des demografischen Wandels Strategie : Attraktiver Arbeitgeber 33 von 34 Unternehmen berichten über Nachwuchsförderung Beispiel RWE: Der Wettbewerb um Mitarbeiter ist bereits heute merklich intensiver als noch vor einigen Jahren. Schon heute nutzen wir zahlreiche Möglichkeiten, um junge Talente für RWE zu gewinnen, und schaffen ein Arbeitsumfeld, das ihren Erwartungen entspricht. Geschäftsbericht RWE 2009 RWE besetzt 90 Prozent der Führungspositionen im Unternehmen mit internen Kandidaten Stipendienprogramme RWE Fellows und Power Engineers Homepage RWE Homepage RWE 10
11 Personalentwicklungsprogramme Personalstrategie: Mitarbeiter langfristig an das Unternehmen binden 32 von 34 Unternehmen berichten über Personalentwicklungsprogramme Beispiel Adidas: Geschäftsbericht Adidas
12 Personalentwicklung und Nachwuchsförderung Beispiele aus dem MDAX Publikation Homepage Rhön-Klinikum Homepage Gagfah 12 Nachhaltigkeitsbericht Fraport Publikation Homepage Wacker
13 Personalentwicklung und Nachwuchsförderung Beispiele aus Familienunternehmen Homepage Haniel Homepage Bosch CR-Bericht Boehringer Ingelheim 13 Homepage dm
14 Diversity und Frauenförderung Erwähnung einer Diversity-Strategie ist Standard (91% der Unternehmen) Vielfältige Interpretation des Vielfaltsbegriff : Frauenförderung (oft zentral im Diversity-Ansatz) Schwerbehinderte ältere Mitarbeiter Mitarbeiter ausländischer Herkunft (s. nächste Folie) Weniger als die Hälfte der Unternehmen nennt die Schwerbehindertenquote 14
15 Diversity und Frauenförderung Integration als Thema in der Personalberichterstattung Vorbild Lufthansa Insgesamt allerdings untergeordnete Rolle in den Publikationen der betrachteten Unternehmen Häufig: Nennung der Herkunft der Vorstände 15 Lufthansa Balance (Nachhaltigkeitsbericht) 2009, S. 46
16 Diversity im Dax-Vorstand 16
17 Diversity und Frauenförderung Der durch die demografische Entwicklung verstärkte Wettbewerb um Talente wird in Zukunft vermehrt auch ein Wettbewerb um qualifizierte Frauen sein. Frauenförderung weiterhin Schlüsselthema (71% der betrachteten Unternehmen berichten darüber) Förderung und Weiterentwicklung von Frauen ist ein zentraler Grundsatz der Personalarbeit (VW Nachhaltigkeitsbericht 2009/2010, S. 9) Maßnahmen zur Förderung umfassen vielfach Mentoring und Netzwerke Häufig auch als Frauenförderung deklariert: Work-Life-Balance- Maßnahmen Teilzeit Telearbeit/Homeoffice Job Sharing Kinderbetreuung Elterngeld 17
18 Diversity und Frauenförderung Häufig werden auch bestimmte angezielte Quoten (-korridore) benannt Vorbild: Deutsche Telekom Manche Branchen erleben eine scheinbar natürlicherweise geringe Frauenquote: "Vergleichsweise wenige Frauen entscheiden sich für ein Informatikstudium [ ] So steht auch SAP weiter vor der Herausforderung, eine ausreichend große Anzahl an Frauen für die Nachwuchsförderung zu gewinnen." (SAP, Geschäftsbericht 2009, S. 66) 18
19 Demografischer Wandel Demografischer Wandel induziert verschärften Wettbewerb um Fachkräfte Teilweise eigene Strategien zum demografischen Wandel (z.b. bei BASF, BMW, Henkel oder Linde) Deutsche Post: Demographic Risk Monitor RWE sieht sich besonders betroffen: RWE Status (Nachhaltigkeitsbericht) 2008, S
20 Mehr Kennzahlen zur Beschäftigung Tendenz zu mehr Kennzahlen zu Beschäftigten in der Berichterstattung Beispiel Siemens: Unternehmen veröffentlicht seit diesem Untersuchungszeitraum (2007 bis 2009) Kennzahlen zu Führungskräften Altersstruktur Mitarbeiterfluktuation Befristungen Schwerbehinderten Teilzeit Siemens Geschäftsbericht
21 Auswirkung und Bewältigung der Wirtschaftskrise Vielfach Verweis auf Wirtschaftskrise Maßnahmen im Personalbereich oftmals Kurzarbeit Umstrukturierungen Einstellungsstop Temporärer Personaltransfer zwischen verschiedenen Standorten Häufig finden sich Formulierungen wie: In enger Abstimmung mit den Arbeitnehmervertretungen haben wir während der Wirtschaftskrise auf Kurzarbeit zurückgegriffen 21 BMW Sustainable Value Report 2008, S. 57
22 III. Ausblick und Fazit Die meisten DAX30-Unternehmen orientieren sich am GRI-Index als Leitfaden (bei MDAX- und Familienunternehmen weniger als die Hälfte) Unternehmen sehen Mitarbeiter zunehmend als wichtige Ressource: Kompetente Mitarbeiter sind ein maßgeblicher Faktor für den Unternehmenserfolg [ ]. Unser wertvollstes Gut sind unsere Mitarbeiter, ihre große Vielfalt und der daraus resultierende kulturelle Reichtum. Aus diesem Grund gehören hohe Qualitätsmaßstäbe in der Personalwirtschaft seit jeher zu unseren strategischen Schwerpunkten. SAP Geschäftsbericht 2009 In den Berichten wird hervorgehoben: Durch den demografischen Wandel verschärft sich Konkurrenz um Fach- und Führungskräfte Personalstrategie I: Image als attraktiver Arbeitgeber Personalstrategie II: Langfristige Bindung der Mitarbeiter Zunehmende Internationalisierung: Diversity fester Bestandteil der Unternehmenswerte Machen sich die Unternehmen in Zukunft auch die sozialen Netzwerke in der Berichterstattung zu Nutze? 22
23 III. Ausblick und Fazit Die Hälfte aller Unternehmen ist bereits mit einer Karriereseite bei Facebook vertreten: 23
24 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 24
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