Nachlese zum 7. PSD in Frankfurt Mörfelden
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- David Fiedler
- vor 8 Jahren
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1 Nachlese zum 7. PSD in Frankfurt Mörfelden Die am 15./16. Mai 2012 durchgeführte Veranstaltung zum 7. Process Solutions Day (PSD) der Gesellschaft für Organisation (gfo) war mit 190 Teilnehmern wieder sehr gut besucht. Nach der Keynote von Professor Binner konnten sich die Teilnehmer in bewährter Weise entsprechend dem jeweiligen Interessensschwerpunkt mit den Präsentationen der 20 BPM Tool Anbieter in Bezug auf Systeme und Lösungen in den nachfolgend genannten Tracks auseinandersetzen. Prof. Dr. Hartmut Binner begrüßt die Teilnehmer des 7. gfo PSD Erster Tag: Anbieterforum mit folgenden Präsentationen: Track A - Prozessmodellierung Signavio der Teamplayer in der Prozessgestaltung, Torben Schreiter Modellierungswerkzeuge aus Sicht eines Business Analysten, BCS - Dr. Jürgen Pitschke Aeneis-Prozesse. Einfach. Besser, Stefan Miehle, Martin Öztürk, Intellior AG sycat einfach machen! Modellierung, Publikation und Automatisierung von Geschäftsprozessen, Frank Schroeder und Marco Idel, sycat IMS BPMN + X Modellieren mit der BIC Plattform, wie man Enterprise BPM mit BPMN 2.0 verbindet, Gregor Greinke und Torsten Schlichting, GBTEC Software + Consulting AG IYOPRO Kollaboratives Geschäftsprozessmanagement in der Cloud, Thomas Röhrig, Intellivate
2 SemTalk: Prozessportale mit Visio und SharePoint 2010, Christian Fillies, Semtation Vom intuitiven Prozessdesign zur zielgruppengenauen Prozesspublikation mit ADONIS und dem ADONIS Prozessportal, Jessica Pfefferkorn, BOC Information Technologies Consulting Prozessdokumentation und Objektdefinition zur Optimierung von Projekten, Herr Olav Hermes, igrafx Symbio So einfach kann Prozessmanagement sein, Oliver Zeller, Ploetz & Zeller Track B - BPM-Suiten/Human Workflow/SOA Xpert.ivy Fachabteilung und IT verstehen sich, Thomas Zehetner, AXON ACTIVE AG Ready, Steady, Go! How To Make You Work Flow, Robert Hutter, PROLOGICS IT BPMN 2.0 Interoprability ein Erfahrungsbericht, Dr. Martin Bartnoitz, Saperion AG BPM meets BRM, Dr. Frank Puhlmann, inubit AG Von der Prozessmodellierung und Dokumentation zur flexiblen Automatisierung von Unternehmensprozessen mit IBM BPM, Michael König, teamwork Software und Consulting Office Xcellencer oder wie steigere ich den Profit mit internen Prozessen, Stefan Moch, arvato Systems Track C - Prozessorientierte Lösungen Prozessgesteuerte Lösungen in der Cloud mit tiggs-bpm, Christian Bäcker, tiggs Geschäftsprozesse als Basis integrierter Managementsysteme, Dr. Rudi Hertterich, DHC Business Solutions & Co. KG QUAM 2.0: Massenkompatibles BPM für SharePoint, Lars Bendler, LINTRA Solutions Fast Close Transparenz und Steuerung durch die Workflow-Engine, Dr. Horst Schönecker und Kathrin Bormann, AXON ACTIVE AG SWOT-Check und Ideenmanagement mit MITO zur Vitalisierung und Sicherung des nachhaltigen Unternehmenserfolgs, arvato Systems - Der SWOT-Check für Ihr Unternehmen mit MITO, Alfons Jakob, Ideenmanagement mit MITO, Peter Michael Kurz Track D - Unternehmensarchitektur (EAM) Busines-IT-Alignment mit dem Architekturmanagementwerkzeug ADOit BOC, Kai Eckert, BOC Information Technologies Consulting EAM bei Bayer Healthcare, Herr Berns
3 Interessierte Zuhörer beim Besuch der Fachausstellung Nach Beendigung der Tracks stellte Herr Gärtner in Vertretung für Herrn Klute den Status der BPM Zertifizierung (Certified Business Process Professional, CBPP ) durch die EABPM und die nächsten Entwicklungsschritte vor: Mittlerweile wurden 141 Prozessmanager zertifiziert die gfo geht mit gutem Beispiel voran und sponsort auch die Zertifizierung bei ihren gfo Regionalgruppenleitern. Das Ende des ersten Tages wurde wieder von der Verleihung der jährlichen Process Solution Awards bestimmt. In der Kategorie Workflow erhielten die Nürnberger Versicherungsgruppe und DHC Business Solutions den 1. Preis. Der 2. Preis ging an das DSMZ und SYCAT IMS. In der Kategorie Prozessmodellierung erhielten das BMI und die GBTEC den 1. Preis. Der 2. Preis ging an Wiener Wohnen und Signavio. Mit einem gemütlichen get together gab es einen schönen Abschluss des ersten Veranstaltungstages, der intensiv für Gespräche und Erfahrungsaustausch genutzt wurde.
4 Awardgewinner Bundesministerium des Inneren und GBTEC Zweiter Tag: Anwenderforum mit 12 BPM Erfahrungsberichten Erstmalig gab das BPM Anwenderforum des zweiten Veranstaltungstages die Gelegenheit, sich intensiv mit konkreten Fallbeispielen und Praxiserfahrungen zum Geschäftsprozessmanagement auseinander zu setzen. Eröffnet wurde der Tag durch Prof. Dr. Ing. Hartmut F. Binner, der zehn Thesen zur anforderungsgerechten BPM Implementierung vorstellte und einen Diskussionsrahmen für die Fallbeispiele schaffte. Die Unternehmensbeispiele aus Industrie, Dienstleistungsunternehmen und öffentlichen Institutionen unterschiedlicher Größenklassen deckten alle Ebenen und Dimensionen des Prozessmanagements ab: Die unmittelbare Verbesserung der operativen Prozesse, die Optimierung übergreifender Prozesse sowie die Weiterentwicklung der Prozessmanagement Strategie inkl. Prozesslandkarte und Vorgehensweisen. Auf jeder Ebene wurden naturgemäß auch die jeweiligen Aspekte der Steuerung und Verbesserung (PDCA Zyklus) adressiert, die ein wirksames Prozessmanagement ausmachen. Anschließend moderierte Dr. Kai Krings in bewährter Professionalität die Anwendervorträge. Als erstes gab Karlfred Meyer (DECOMA Germany ) einen Erfahrungsbericht über die Implementierung eines Prozessmanagementsystems in einem Automobilzulieferer Werk, das komplexe Front End Module just in sequence für VW Nutzfahrzeuge liefert. Sehr deutlich wurde der Stellenwert der Anwenderbeteiligung von der Projektinitiierung bis zum Übergang in den Betrieb, in dem es vor allem auf konsequentes Handeln auf Mitarbeiter und Führungsebene ankommt. Dies wird sehr pragmatisch durch periodische Checklisten für Mitarbeiter und Führungskräfte unterstützt.
5 Stefan Fachinger (Blechwarenfabrik Limburg (BL)) stellte die Ergebnisse aus einer prozessorientierten Energieeffizienz Optimierung vor. Dies auf der Grundlage folgender prozessorientierter Managementsysteme der BL: Seit 1997: Qualitätsmanagement nach ISO 9001:2000 Seit 2010: Umweltmanagement nach ISO 14001:2004 Seit April 2012: Energiemanagement nach ISO Seit April 2012: Arbeitsschutzmanagement nach OHSAS Uwe Caspary (Schaltanlagenbau Frankfurt, Siemens AG) berichtet über seine Erfahrungen und Erfolge unter der Leitfrage Effektiv und effizient aufgestellt? Prozess versus Matrixorganisation im operativen Tagesgeschäft. Nachdem nahezu eine Reinform der Prozessorganisation im Werk implementiert war, stellten sich Nachteile heraus: Viele Schnittstellen durch unterschiedliche Vertriebswege im weltweiten Vertriebsprozess, die bei produktgruppenübergreifenden Bestellungen bis zum Kunden durchschlugen und eine geringe Transparenz über Standardisierungs und Optimierungsthemen in der Produktion. Es wurde deutlich, dass der richtige Weg entsprechend den jeweiligen Rahmenbedingungen gefunden und dann beschritten werden muss es gibt keinen one best way. Wir wünschen Herrn Caspary weiterhin viel Erfolg auch auf neuem Terrain und freuen uns auf einen Erfahrungsbericht über Geschäftsprozessmanagement in China! Bernd Hientzsch (InfraServ & Co. Höchst KG) stellte aus der Branche der Industrie Dienstleistungen unter dem Titel Der lange Weg zur prozessorientierter Arbeitsweise und Compliance im Unternehmen seine Erfahrungen vor. Nach einer Pause, in der wieder die BPM Toolausstellung besucht werden konnte, wurde es international: Michael Maiss (Alstom Switzerland AG) folgte in der Gliederung seiner Gesamtperspektive auf das Prozessmanagement in einem französischen Konzern dem Vortragstitel Libertè, Egalitè, Fraternitè, Business Procedé. Nach einer Phase der BPM Freiheit ( Malen Sie noch oder managen Sie schon? ) und fehlenden Erfolgen bestand Offenheit für eine nutzenorientierte Standardisierung. Die Integration ( égalité ) erfolgte über das UnternehmensReifegradmodell eden, angefangen von einem einheitlichen Verständnis, über die Erhebung des aktuellen Zustands bis hin zur Ableitung von kurz und mittelfristigen Handlungsfeldern. Unterstützt wurde die interne Beratung durch vereinfachte prozessbezogene Reifekriterien, die für eine unmittelbare Sensibilisierung und Maßnahmenableitung verwendet werden. Aus dem Bereich Öffentliche Verwaltung berichtete Frau Anja Schipplick (HannIT AöR) über die Entwicklung eines Prozessregisters für Kommunen in der Region Hannover. Auf der Grundlage von Best practice Verwaltungsprozessen können sich die beteiligten Kommunen über die Erfahrungen informieren und daran bei ihren eigenen Prozessanalysen partizipieren. Frau Dr. Maria Ines Cartes (Medizinische Hochschule Hannover) beleuchtete, welche besonderen Anforderungen die Prozessoptimierung im Gesundheitswesen unterliegt. Anschaulich schilderte Frau Dr. Cartes anhand von Praxisbeispielen aus ihrem Arbeitsbereich in der MHH, wie auf der Grundlage vorhandener Prozessdokumentationen prozessbezogene Risikoanalysen durchgeführt werden. Zum Abschluss des Vormittags gab Frank Hohmann (Frankfurter Sparkasse) mit seinem Vortrag Prozessorientiertes Dokumentationswesen (ProDok) Der Weg über die Prozesstabelle einen Einblick in die Finanzdienstleistungsbranche, in der die schriftlich fixierte Ordnung schon aus
6 regulatorischen Gründen eine große Rolle spielt. Es wurde deutlich, dass bei aller Diskussion um Konventionen und Werkzeuge des Prozessmanagements das Ziel nicht vergessen werden darf: Eine hohe Transparenz für die operativen Prozessbearbeiter, schnelles Finden und einfaches Verstehen, einfache und schnelle Änderbarkeit ohne Spezialausbildung. Unter diesen Prämissen fiel die Entscheidung für ein Portal/CMS, in dem die Lesergruppen auf personalisierte Informationen geführt werden, mit tabellarischer Prozessdarstellung und entsprechend stark segmentierte Prozessen. Teilnehmer am gfo Stand Nach der Mittagspause stellte Reinhard Mathieu (Volkswagen Financial Services AG) die Implementierung eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses in einer internationalen Finanzdienstleistungsorganisation vor. Dabei werden top down (laufende Optimierung im Fachbereich) und bottom up Ansätze (Ideenmanagement) in drei Aktionsfeldern verknüpft: effiziente Selbstorganisation, Verbesserungen im Team sowie die Optimierung übergreifender Prozesse. Rüdiger Düchting (arvato Systems) stellte anschließend seine Beweggründe und Praxiserfahrungen als Certified Business Process Professional vor. Für Inhouse Consulting wie auch externe Prozessmanagementberatung besteht immer wieder die Herausforderung, einen einheitlichen und qualitätsgesicherten Wissensstand sowie ein entsprechendes Können aufzubauen und vorzuhalten. So verfolgte er bereits länger die Vorarbeiten der gfo für eine international einheitliche Wissensbasis auf der Basis nachgewiesener Praxiserfahrungen mit einer entsprechenden Zertifizierung und war einer der ersten deutschen Zertifikatsinhaber.
7 Prof. Dr. Bernd Page (Universität Hamburg) stellte zum Abschluss der Fallbeispiele die Entwicklung eines standardisierten Prozessmodells für den Betrieb und die Instandhaltung von Offshore Windkraftanlagen vor. Ein Musterbeispiel für die Simulation komplexer Prozesse mit vielen Beteiligten, Einflussgrößen und Risiken bzw. Kosten, die eine experimentelle und schrittweise Umsetzung und Optimierung der Prozesse ausschließen und wo sich die hohen Aufwände einer professionellen Simulation rechnen. Der Tag wurde mit einer Zusammenfassung des Moderators, einem herzlichen Dank an die Teilnehmer, Referenten und Aussteller und der Verabschiedung durch den Vorstandsvorsitzenden der gfo, Prof. Dr. Ing. Hartmut F. Binner beendet. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen auf dem gfo Jahreskongress für Organisation und Management 26. und 27. November, erstmals in Düsseldorf. Prof. Dr. Hartmut F. Binner und Dr. Kai Krings
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