Methodenlehre II, SoSe 2015

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1 Ruhr-Universität Bochum 2. April / 96

2 Methodenlehre II Prof. Dr. NA 3/73 Telefon: Internet: Vorlesung:Montag, Uhr, HGA 10 Thema: Das allgemeine lineare Modell und seine Anwendungen in der Psychologie 2 / 96

3 Statistik-Team Übung: Dienstag, Uhr, HZ0 70 Ria Van Hecke; Tutorium: SPSS Maxi Gödel:: Fr 10:00-12:00 in GAFO 02/368 Fr 12:00-14:00 in GAFO 02/368 Pia Brinkhaus: Di 10:00-12:00 in UFO 01/06 Ricarda Weiland: Mo 14:00-16:00 in GAFO 02/368 Di 08:00-10:00 in GAFO 02/368 Phillip Ozimek: Do 14:00-16:00 in GAFO 03/901 Malte Kobelt: Do 14:00-16:00 in GAFO 03/974 3 / 96

4 E-Learning Zur Unterstützung von Vorlesung und Übung gibt es einen Blackboardkurs: Kurs-ID: ss15 Kursbezeichnung: Statistische Methodenlehre II Passwort: mlehre2. Dort gibt es: Folien zu Vorlesung und Übung, Übungsaufgaben und Tests, mit denen Bonuspunkte für die Klausur erzielt werden können und (zum Semesterende) eine Probeklausur. 4 / 96

5 Das allgemeine lineare Modell: Ein mathematisches Modell - viele statistische Verfahren Inhaltsverzeichnis am Beispiel des t-tests 2. Das lineare Regressionsmodell, multiple Regression und Korrelation 3. Das allgemeine lineare Modell 5 / 96

6 Literatur A. Aron, E.N. Aron, E.J. Coups, Statistics for Psychology, 5th Edition, Pearson Prentice Hall J. Bortz, Statistik, 6. Auflage, Springer M. Rudolf, J. Müller, Multivariate Verfahren, Hogrefe P. Zöfel, Statistik für Psychologen, Pearson Studium 6 / 96

7 schließenden Statistik 7 / 96

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9 keitsverteilungen und all dem drum herum beschäftigt. Meistens waren dabei die Parameter der Verteilungen bekannt und man konnte unmittelbar loslegen; alles ja mehr oder weniger kein Problem. Aber ohne Euch enttäuschen zu wollen, müssen wir leider mitteilen, dass bei praktischen Anwendungen die Parameter der Wahrscheinlichkeitsverteilungen jedoch eher selten bekannt sind. In solch einer Situation kann man mit der beurteilenden Statistik - aufbauend auf der beschreibenden Statistik und der Wahrscheinlichkeits- Beurteilende Statistik " U8ER. PliS LJoUfl.J WiR. WAS /.JiSSHJ: (JI.!!) Wil<. HI/BEI.! ljin,zom f:rjf()liltioij it, 'KüoCSCHwsr G.iGEA/S(j{ltfrEN J)'( fi{,e#./sci(i/ PT!/..) J)ff( <1 X GROM l>6lj Af,rTHEi" i.x)'- 1 gemeinsam mit Herrn Dr. Romberg. (Oestreich & Romberg, 2012) 9 / 96

10 1.1 Beispiel: Intelligenzquotient Fragestellung: Haben (15-jährige) Kinder aus Bochum einen höheren Intelligenzquotienten als 100? 10 Kinder (zufällig ausgewählt) machen einen IQ-Test Daten: y 1,..., y 10 i y i i y i Hypothese (IQ der Kinder ist niedriger als 100): H 0 : µ 100 Alternative (IQ ist höher als 100): H 1 : µ > 100 Dabei ist µ der (unbekannte) Erwartungswert der Gesamtpopulation der (15-jährigen) Kinder aus Bochum 10 / 96

11 Prinzip der Auf Grund der y 1,..., y 10 sollen Aussagen über das Merkmal der Grundgesamtheit getroffen werden. Zum Beispiel Wie groß ist µ (Schätzung)? Kann man ein Intervall bestimmen, in dem µ liegt (Konfidenzintervall)? Gilt H 0 : µ 100 (IQ ist nicht höher) oder gilt H 1 : µ > 100 (IQ ist höher)? (statistischer Test) 11 / 96

12 Grundlegende Schwierigkeit: µ ist der Erwartungswert der Population der 15-jährigen Kinder Auf Basis der soll auf die Grundgesamtheit geschlossen werden Fehler, Unsicherheiten sind möglich! Beispiel: zufällig wählen wir 5 hochbegabte Kinder (IQ 130) für die aus. Vermutlich wird dadurch µ überschätzt! Ziel der : Quantifizierung der Unsicherheit, z. B. mit welcher Wahrscheinlichkeit macht ein statistischer Test einen Fehler, falls (aufgrund von Daten) für H 1 (IQ ist höher als 100) entschieden wird, obwohl in Wirklichkeit H 0 gilt? Notwendig für diese Quantifizierung: Mathematische Modellannahmen 12 / 96

13 Zusätzliche Modellannahme: Normalverteilung Allgemein gängige Annahme: Intelligenz in einer bestimmten Altersgruppe der Bevölkerung ist normalverteilt ( 1 ϕ(x) = exp 1 2πσ 2 2 (x µ ) σ )2 µ : Erwartungswert σ 2 : Varianz Deutung: Ist Y der IQ eines zufällig aus der Population ausgewählten Individuums, so gilt P(a Y b) = b a ϕ(x)dx Diese Modellannahme sollte man stets rechtfertigen (wie man das machen kann, sehen wir später) 13 / 96

14 Interpretation der Wahrscheinlichkeiten: a b Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Beobachtung zwischen den Werten a und b liegt, entspricht der Fläche unter der Kurve im Intervall [a, b]. In Formeln: P(a Y b) = b a ϕ(x)dx 14 / 96

15 Verschiedene Normalverteilungen N(µ, σ 2 ) Dichten der Normalverteilung mit verschiedenen Parametern N(0,0.707) N(0,1) N(1,1.25) N(2,2) µ: Erwartungswert σ 2 : Varianz Beachte: unter jeder Kurve ist die Fläche genau 1 15 / 96

16 Motivation der Modellannahme der Normalverteilung 16 / 96

17 Zusätzliche Modellannahme: Normalverteilung Mathematisches Modell (hier n = 10): y 1,..., y n sind Realisierungen von Zufallsvariablen Y i = µ + ε i, i = 1,..., n yi: IQ-Messung für i-tes Kind (Realisation der Zufallsvariablen Y i) µ: (unbekannter) Erwartungswert der Population (hier der 15-jährigen Kinder aus Bochum) ε1,..., ε n: unabhängige Zufallsvariable, normalverteilt mit Erwartungswert 0 und Varianz σ 2. Interpretation: Messfehler, genetische Variabilität, Tagesform... Mathematische Statistik z. B. Maximum Likelihood (in diesem Beispiel auch der gesunde Menschenverstand) liefert Schätzer für µ: ˆµ = y = 1 n y i = n Wie genau ist diese Schätzung? Wie sehr streut diese Schätzung? i=1 17 / 96

18 Zusätzliche Modellannahme: Normalverteilung Maß für die Genauigkeit: Varianz (je kleiner die Varianz, desto genauer die Schätzung) Mathematische Statistik (Methodenlehre I): die Varianz des Schätzers ˆµ ist: Beachte: Var(ˆµ) = σ2 n Je größer der numfang n, desto kleiner die Varianz von ˆµ. D.h. desto genauer ist die Schätzung. Für die Beurteilung der Genauigkeit muss man die Varianz σ 2 der Population kennen. Mathematische Statistik: Schätzung für den Parameter σ 2 ˆσ 2 = 1 n 1 n (y i y ) 2 = i=1 ˆσ 2 µ = ˆσ2 n = / 96

19 Zusätzliche Modellannahme: Normalverteilung Oft wird der Schätzer zusammen mit dem Standardfehler angegeben ˆµ = ˆµ + ˆσ µ = ˆµ ˆσ µ = ˆσ µ = ˆσ ˆσ n = 2 n = ist der Standardfehler des Schätzers ˆµ (Schätzung für Streuung des arithmetischen Mittels) ˆσ = ist die aus den Daten geschätzte Standardabweichung (Schätzung für die Streuung einer einzelnen Beobachtung) Deutung: Vor der Datenerhebung ist ˆµ zufällig. Falls die Normalverteilungsannahme korrekt ist, ist auch ˆµ normalverteilt mit: - Erwartungswert µ - Varianz σ2 n 19 / 96

20 Dichte Verschiedene Normalverteilungen Y1 ~ N(104.1, 28.32) (Y1 + Y2) 2 ~ N(104.1, 28.32/2) 10 ( Yi) 10 ~ N(104.1, 2.832) i= x 20 / 96

21 1.2 Schätzverfahren (Erwartungswert einer Population unter Normalverteilungsannahme) Daten y 1,..., y n () mit Erwartungswert µ Rechtfertigung der Unabhängigkeits- und Normalverteilungsannahme ˆµ = 1 n n i=1 y i Schätzung für den Erwartungswert µ der Population ˆσ 2 = 1 n 1 n i=1 (y i y ) 2 Schätzung für die Varianz der Population (ˆσ Schätzung für die Standardabweichung) ˆσ 2 µ = ˆσ2 n Schätzung für die Varianz von ˆµ Schätzung für den Standardfehler von ˆµ : ˆσ µ = ˆσ 2 n = ˆσ n 21 / 96

22 SPSS-Output: die Schätzer für die Daten aus Beispiel 1.1 (Intelligenzquotient) Deskriptive Statistik Intelligenzquotient Gültige Werte (Listenweise) N Statistik Mittelwert Standardabweichung Varianz Statistik Standardfehler Statistik Statistik 104,10 1,683 5,322 28,322 ˆµ = 104.1(Mittelwert) ˆσ µ = 1.683(Standardfehler) ˆσ 2 = (empirische Varianz) ˆσ = 5.322(Standardabweichung) 22 / 96

23 Beachte: ˆµ = 1 n n i=1 y i ; ˆσ 2 = 1 n 1 n ˆσ (y i y ) 2 2 ; ˆσ µ = n i=1 hängen von den Daten y 1,..., y n ab (sind also vor Datenerhebung zufällig) (ˆµ a ˆσ µ, ˆµ + a ˆσ µ ) ist (vor der Datenerhebung) ein zufälliges Intervall, das mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit den Erwartungswert µ enthält a 0 = Wahrscheinlichkeit 0 a = Wahrscheinlichkeit 1 Gesucht: zufälliges Intervall, das den unbekannten Erwartungswert mit einer vorgegebenen Wahrscheinlichkeit enthält: Konfidenzintervall 23 / 96

24 Das Konfidenzintervall Gebe eine Wahrscheinlichkeit 1 α vor (z. B. 1 α = 95%) Bestimme a so, dass das zufällige Intervall (ˆµ a ˆσ µ, ˆµ + a ˆσ µ ) den Parameter µ mit Wahrscheinlichkeit 1 α enthält. Mathematische Statistik liefert a = t n 1,1 α 2 (1 α 2 )-Quantil der t-verteilung mit n 1 Freiheitsgraden Diese Werte sind tabelliert oder durch Software verfügbar. Das Intervall I = ( ˆµ t n 1,1 α 2 ˆσ µ, ˆµ + t n 1,1 α 2 ˆσ µ ) heißt (1 α) Konfidenzintervall für µ. 24 / 96

25 Verschiedene t-verteilungen Dichten der t Verteilung mit verschiedenen Freiheitsgraden t 100 t 4 t f n (t) = 1 πn Γ((n + 1)/2) Γ(n/2) ) (n+1)/2 (1 + t2 n 25 / 96

26 Das Quantil der t-verteilung mit n Freiheitsgraden Dichte der t4 -Verteilung t 4, 0.95 = P(T 4 t 4,0.95 ) = t4,0.95 f 4 (t)dt = / 96

27 Beispiel 1.3 (Fortsetzung von Beispiel 1.1) Berechnung eines 90% Konfidenzintervalls für µ n = 10, ˆµ = 104.1, ˆσ 2 = α = 10% (aus Tabelle bzw. Software) t9,0.95 = % Konfidenzintervall für µ = (101.02, ) Beachte: Ein (1 α)-konfidenzintervall ist ein zufälliges Intervall, das den (unbekannten) Erwartungswert mit Wahrscheinlichkeit 1 α enthält. Die Aussage das Intervall (101.02, ) enthält den unbekannten Erwartungswert der Population mit Wahrscheinlichkeit 90% hat keinen Sinn! 27 / 96

28 Erklärung des Begriffs zufälliges Intervall durch ein fiktives Experiment Annahme: das Experiment (Untersuchung des IQ von 10 Kindern) kann N mal (unabhängig) wiederholt werden (z. B mal) jeweils 10 Daten liefern ein (1 α)-konfidenzintervall (z. B. 95 % Konfidenzintervall) Datensatz 1 Konfidenzintervall I 1 Datensatz 2 Konfidenzintervall I 2. Datensatz N Konfidenzintervall I N ca. (1 α) N (z. B. 95% 1000 = 950) Intervalle enthalten den (unbekannten) Erwartungswert µ der Population 28 / 96

29 1.4 Konfidenzbereich für den Erwartungswert einer Population unter Normalverteilungsannahme Daten y 1,..., y n () mit Erwartungswert µ Rechtfertigung der Unabhängigkeits- und Normalverteilungsannahme Bestimme das t n 1,1 α 2 Quantil der t-verteilung mit n 1 Freiheitsgraden (aus Tabelle oder Software) Das Intervall (ˆµ t n 1,1 α 2 ˆσ µ, ˆµ + t n 1,1 α 2 ˆσ µ) ist ein (1 α) Konfidenzintervall für µ In vielen Softwarepaketen erhält man direkt das Konfidenzintervall als Ausgabe (z. B. in SPSS) 29 / 96

30 SPSS-Output: Konfidenzintervall für die Daten aus Beispiel 1.1 (Intelligenzquotient) Test bei einer Sichprobe Testwert = % Konfidenzintervall der Differenz T df Sig. (2-seitig) Mittlere Differenz Untere Obere Intelligenzquotient 2,436 9,038 4,100 1,02 7,18 Beachte: SPSS liefert nur ein Konfidenzintervall für die Differenz µ 100 = 90% Konfidenzintervall für den Erwartungswert µ (101.02, ) 30 / 96

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32 Beispiel 1.5 (Fortsetzung von Beispiel 1.1) Frage: Ist der IQ der Kinder aus Bochum höher als 100? H 0 : µ 100 H 1 : µ > 100 H 0 nennt man Nullhypothese und H 1 heißt Alternative. Intuitiv würde man für H 1 entscheiden, falls der Mittelwert der ˆµ = 1 10 y i 10 groß ist Beachte: ˆµ ändert sich, falls man die Daten anders skaliert! i=1 Besser: entscheide für H 1, falls ˆµ groß im Verhältnis zu dem Standardfehler ˆσ µ ist (Invarianz bzgl. unterschiedlicher Skalierungen) 32 / 96

33 Die Nullhypothese H 0 : µ 100 wird abgelehnt falls Fragen: T = ˆµ 100 ˆσ µ > c Wie legt man den kritischen Wert c fest? Bei dem Verfahren können 2 Fehler auftreten Fehler erster Art: Die Nullhypothese H0 wird abgelehnt, obwohl H 0 in Wirklichkeit stimmt (d. h. der IQ ist nicht höher als 100) Fehler zweiter Art: Die Nullhypothese H0 wird nicht abgelehnt, obwohl in Wirklichkeit die Alternative H 1 zutrifft (d. h. der IQ ist höher als 100) Ziel: kleine Wahrscheinlichkeiten für Fehler erster und zweiter Art 33 / 96

34 Grundlegendes Prinzip der Testtheorie Der kritische Wert c wird festgelegt, indem man eine maximal tolerierbare Wahrscheinlichkeit α für einen Fehler erster Art vorgibt (α-fehler)! Diese Wahrscheinlichkeit heißt Niveau des Tests. Damit hat man keine Kontrolle über die Wahrscheinlichkeit eines Fehlers zweiter Art (β-fehler) Z. B. soll die Wahrscheinlichkeit für Fehler erster Art maximal α = 5% = 0.05 sein. = (mathematische Statistik, Tabelle, Software) n = 10, c = t n 1,1 α = t 9,0.95 = T = ˆµ = = > ˆσ µ D. h. die Nullhypothese H 0 : µ 100 wird zum Niveau α = 5% zu Gunsten der Alternative H 1 : µ > 100 verworfen (signifikantes Ergebnis zum Niveau 5 %) 34 / 96

35 Erklärung des Begriffs Niveau durch ein fiktives Experiment Annahme: Das Experiment (Untersuchung des IQ von 10 Kindern) kann N mal (unabhängig) wiederholt werden (z. B mal) jeweils 10 Daten liefern ein Ergebnis für den Test zum Niveau α (z.b. Niveau 5 %) Datensatz 1 Testergebnis 1 Datensatz 2 Testergebnis 2. Datensatz N Testergebnis N Falls die Nullhypothese H 0 : µ 100 wahr ist, so wird maximal in ca. αn (z. B. 5% 1000 = 50) Fällen für die Alternative H 1 : µ > 100 entschieden. 35 / 96

36 Fehler erster und zweiter Art in der Population gilt H 0 H 1 Entscheidung auf- richtige β-fehler grund der Stich- H 0 Entscheidung probe zugunsten richtige von: H 1 α-fehler Entscheidung Beachte: Die Wahrscheinlichkeiten für α-fehler und β-fehler verändern sich gegenläufig. Bei festem Niveau (Wahrscheinlichkeit für α-fehler) kann die Wahrscheinlichkeit für einen β-fehler durch Vergrößerung des numfangs verkleinert werden. Bei festem numfang wird nur der Fehler erster Art kontrolliert. 36 / 96

37 Die Verteilung von T falls µ = 100 ist Dichte der t9 -Verteilung α = 5 % p Wert t 9, 0.95 = T n = Kritischer Wert: t n 1,0.95 = (H 0 wird verworfen, falls T größer als der kritische Wert ist) Blaue Fläche: Niveau (α) Rote Fläche: p-wert: Wahrscheinlichkeit einen Wert größer als zu beobachten: P(T > 2.436) = Beachte: Ist der p-wert < α (wie in diesem Beispiel) dann wird H 0 abgelehnt (signifikantes Ergebnis) 37 / 96

38 Testverfahren für den Erwartungswert einer unter Normalverteilungsannahme 1.6 Einstichproben t-test für rechtsseitige Hypothesen Hypothesen: H 0 : µ µ 0 ; Hypothese) H 1 : µ > µ 0 (rechtsseitige Daten y 1,..., y n () mit Erwartungswert µ Rechtfertigung der Unabhängigkeits- und Normalverteilungsannahme H 0 wird zum Niveau α verworfen, falls T = ˆµ µ 0 ˆσ µ > t n 1,1 α gilt, bzw. falls der p-wert < α ist. ˆµ: Schätzer für µ; ˆσ µ : Schätzer für den Standardfehler von ˆµ 38 / 96

39 Vertauschen der Hypothesen 1.7 Einstichproben t-test für linksseitige Hypothesen Hypothesen: H 0 : µ µ 0 ; Hypothese) H 1 : µ < µ 0 (linksseitige Daten y 1,..., y n () mit Erwartungswert µ Rechtfertigung der Unabhängigkeits- und Normalverteilungsannahme H 0 wird zum Niveau α verworfen, falls T = ˆµ µ 0 ˆσ µ < t n 1,1 α = t n 1,α gilt, bzw. falls der p-wert < α ist. ˆµ: Schätzer für µ; ˆσ µ : Schätzer für den Standardfehler von ˆµ 39 / 96

40 Tests für zweiseitige Hypothesen 1.8 Einstichproben t-test für zweiseitige Hypothesen Hypothesen: H 0 : µ = µ 0 ; Hypothese) H 1 : µ µ 0 (zweiseitige Daten y 1,..., y n () mit Erwartungswert µ Rechtfertigung der Unabhängigkeits- und Normalverteilungsannahme H 0 wird zum Niveau α verworfen, falls T = ˆµ µ 0 > t n 1,1 α/2 ˆσ µ gilt, bzw. falls der p-wert kleiner als α ist. ˆµ: Schätzer für µ; ˆσ µ : Schätzer für den Standardfehler von ˆµ 40 / 96

41 Die Verteilung von T, falls µ = 100 ist. Dichte der t9 -Verteilung p Wert α = 2,5 % α = 2,5 % p Wert -T n = t 9, = t 9, = T n = Blaue Fläche: Niveau α; Rote Fläche: p-wert (Wahrscheinlichkeit einen Wert zu beobachten, dessen Betrag größer als ist P( T > 2.436) = Beachte: Ist der p-wert < α (wie in diesem Beispiel), dann wird H 0 abgelehnt! 41 / 96

42 SPSS-Output bei Anwendung des t-tests auf die Daten aus Beispiel 1.1 (Intelligenzquotient) Test bei einer Sichprobe Testwert = % Konfidenzintervall der Differenz T df Sig. (2-seitig) Mittlere Differenz Untere Obere Intelligenzquotient 2,436 9,038 4,100 1,02 7,18 Beachte: SPSS liefert nur den p-wert für den zweiseitigen t-test aus Beispiel 1.8! Den p-wert für den einseitigen Test erhält man als 0.038/2 = / 96

43 Beispiel: t-test für den Vergleich von zwei verbundenen n Eine der wichtigsten Anwendungen der in 1.6, 1.7 und 1.8 vorgestellten Verfahren besteht in dem Vergleich von verbundenen n (vorher - nachher Untersuchungen) Beispiel: Untersuchung der Einstellungen von 9 Jungen gegenüber neutralen Personen vor und nach einem Frustrationserlebnis (Sündenbockfunktion). VPn Einstell- vorher ung nachher / 96

44 Prinzip: Differenzenbildung Prinzip: Falls kein Unterschied zwischen den Einstellungen vor und nach dem Frustrationserlebnis besteht sollten die Differenzen (nachher - vorher) klein sein. Durch Differenzenbildung (nachher - vorher) erhält man die Daten 1,..., 9 Rechtfertigung der Voraussetzungen für den t-test aus 1.8 für diese Daten. Wende den t-test für eine auf die Daten 1,..., 9 an und teste die Hypothesen H 0 : µ = 0, H 1 : µ 0 Wegen T = = 3.27 > 2.31 = t 8,0.975 besteht zum Niveau α = 0.05 ein signifikanter Unterschied. 44 / 96

45 SPSS Output: t-test für gepaarte n Statistik bei gepaarten n Mittelwert N Standardabweichung Standardfehler des Mittelwertes Paaren 1 vorher nachher 33,44 30, ,358 3,346 1,119 1,115 Korrelationen bei gepaarten n N Korrelation Signifikanz Paaren 1 vorher & nachher 9,733,025 Test bei gepaarten n Gepaarte Differenzen Mittelwert Standardabweichung Standardfehler des Mittelwertes 95% Konfidenzintervall der Differenz Untere Obere Paaren 1 vorher - nachher 2,667 2,449,816,784 4,550 Test bei gepaarten n Sig. T df (2-seitig) Paaren 1 vorher - nachher 3,266 8, / 96

46 1.9 Bemerkungen (zu den statistischen Verfahren 1.2, 1.4, 1.6, 1.7, 1.8) Mathematische Statistik unter der Normalverteilungsannahme sind alle hier vorgestellten Verfahren optimal Die Normalverteilungsannahme kann (und sollte) man rechtfertigen. Mögliche Verfahren sind: statistische Tests für die Hypothese H 0 : Y 1,..., Y n normalverteilt In SPSS üblich sind - Kolmogorov-Smirnov-Test - Shapiro-Wilk Test Explorative Verfahren. In SPSS üblich: QQ-Plot Besteht die Normalverteilungsannahme diese Überprüfung nicht, so sind z. B. nichtparametrische Verfahren anzuwenden. 46 / 96

47 SPSS Output: QQ-Plot für die Daten aus Beispiel Q-Q-Diagramm von Normal von Intelligenzquotient Erwarteter Wert von Normal Beobachteter Wert 47 / 96

48 Der QQ-Plot Unter der Modellannahme gilt: die Größen Y i sind normalverteilt mit Erwartungswert µ und Varianz σ 2 Der QQ-Plot vergleicht grafisch die empirischen Quantile der Daten y 1,..., y n mit den Quantilen der Normalverteilung mit Erwartungswert ˆµ und Varianz ˆσ 2. (1) 1/n-Quantil der y 1,... y n = kleinste der Beobachtungen y (1) (in Beispiel 1.1 ist y (1) = 97) (1 1/2)/n-Quantil der Normalverteilung mit Erwartungswert ˆµ und Varianz ˆσ 2 = (im Beispiel 1.1 ist z (1) = = 95.37) 1 (2) 2/n-Quantil der y 1,..., y n = zweitkleinste der Beobachtungen y (2) (in Beispiel 1.1 ist y (2) = 98) (2 1/2)/n-Quantil der Normalverteilung mit Erwartungswert ˆµ und Varianz ˆσ 2 = (in Beispiel 1.1 ist z (2) = = 98.57) (3) usw. Der QQ-Plot ist das Streudiagramm der Daten (y (1), z (1) ),..., (y (n), z (n) ) In in vielen Fällen enthält dieses Diagramm noch die Winkelhalbierende des entsprechenden Quadranten / 96

49 49 / 96

50 1.10 Beispiel: Erkennen von Zahlenreihen Studierende der Fachrichtungen Mathematik (M) und Psychologie (P) machen einen Zahlengedächtnistest Wie viele Ziffern können sich maximal gemerkt werden Wiedergabe in Original und umgekehrter Reihenfolge Daten (P. Zöfel: Statistik für Psychologen) M P M P Frage: Haben Studierende der Mathematik ein besseres Zahlengedächtnis als Studierende der Psychologie? 50 / 96

51 Mathematisches Modell (n 1 = 14, n 2 = 8) Y ij := µ i + ε ij ; j = 1,..., n i ; i = 1, 2 Y ij : Ergebnis der j-ten Versuchsperson in Gruppe i (Mathematik: i = 1, Psychologie i = 2) µ i : unbekannter Erwartungswert in der Population i (Mathematik: i = 1, Psychologie: i = 2) ε ij : Messfehler, Tagesform... n i : numfang in Gruppe i Normalverteilungs- und Unabhängigkeitsannahme in jeder Gruppe (i = 1, 2) liegt eine Normalverteilung mit Erwartungswert µ i und Varianz σi 2 vor in jeder Gruppe sind die Beobachtungen unabhängig unabhängige n 51 / 96

52 Schätzer Schätzer werden wie in 1.2 für jede Gruppe durchgeführt Mathematiker (i = 1): ˆµ 1 = y 1 = 1 n1 n 1 j=1 y 1j = ˆσ 2 1 = 1 n 1 1 n 1 j=1 (y 1j y 1 ) 2 = 3.94 ˆσ µ1 = Psychologen (i = 2): ˆµ 2 = y 2 = 1 n 2 n 2 y 2j = ˆσ 2 2 = 1 n 2 1 n 2 j=1 j=1 (y 2j y 2 ) 2 = 4.79 ˆσ µ2 = ˆσ 2 1 n 1 = 0.53 ˆσ 2 2 n 2 = 0.77 Auch Konfidenzbereiche werden gruppenweise bestimmt z. B. ist unter Normalverteilungsannahme (ˆµ1 t n1 1,1 α 2 ˆσ µ 1, ˆµ 1 + t n1 1,1 α 2 ˆσ µ 1 ) ein 90% Konfidenzintervall für µ 1. Für das spezielle Datenbeispiel ergibt sich [n 1 = 14, α = 10%, t 13,0.95 = 1.77 (aus Tabelle)] (13.70, 15.58) als 90% Konfidenzintervall für µ 1 52 / 96

53 SPSS-Output für die Daten aus Beispiel 1.10 Schätzer für die Parameter in den einzelnen Gruppen Gemerkte Zahlen Studienfach Mittelwert Varianz Mathematik 14,64 3,940 Psychologie 13,75 4,786 Insgesamt 14,32 4,227 Beachte: SPSS liefert hier die Schätzer für Erwartungswert und Varianz der einzelnen Gruppen SPSS liefert außerdem Schätzer für Erwartungswert und Varianz der gesamten 53 / 96

54 Tests zum Vergleich der Erwartungswerte Nullhypothese: Zahlengedächtnis der Psychologiestudenten ist nicht schlechter als das der Mathematikstudenten H 0 : µ 1 µ 2 Alternative: Zahlengedächtnis der Mathematikstudenten ist besser als das der Psychologiestudenten H 1 : µ 1 > µ 2 Rezept: Verwerfe die Nullhypothese H 0 zu Gunsten der Alternative H 1, falls die Differenz y 1 y 2 der Schätzer für die Erwartungswerte groß ist. 54 / 96

55 Rezept im Fall von Varianzhomogenität, d. h. (σ 2 1 = σ 2 2) Verwerfe H 0 zu Gunsten von H 1, falls y 1 y 2 groß ist. Normiere diese Größe mit einem Schätzer für die Standardfehler der Mittelwertdifferenz: ˆσµ1 µ 2 = ( 1 n n 2 )ˆσ 2 ˆσ 2 1 = n 1 +n 2 2 {(n1 1)ˆσ2 1 + (n 2 1)ˆσ 2}: 2 Schätzer für Varianz (die in beiden Gruppen dieselbe ist) Entscheide für die Alternative H 1 : µ 1 > µ 2, falls T n1,n 2 = y 1 y 2 ˆσ µ1 µ 2 > t n1+n 2 2,1 α gilt. Dabei ist t n1+n 2 2,1 α das (1 α)-quantil der t-verteilung mit n 1 + n 2 2 Freiheitsgraden Im Beispiel ergibt sich für einen Test zum Niveau α = 5% ˆσ 2 = 4.24, t 20,0.95 = = T 14,8 = d. h. die Hypothese H 0 kann nicht verworfen werden. 55 / 96

56 Testverfahren für die Erwartungswerte von zwei n unter Normalverteilungsannahme 1.11(a) Einseitiger t-test für zwei unabhängige n (rechtsseitige Hypothese) Daten y 11,..., y 1n1 (Gruppe 1; Erwartungswert µ 1 ; Varianz σ1 2) y 21,..., y 2n2 (Gruppe 2; Erwartungswert µ 2 ; Varianz σ2 2) Rechtfertigung der Voraussetzungen Unabhängigkeit in und zwischen den Gruppen Normalverteilungsannahme (in beiden Gruppen) Varianzhomogenität, d. h. σ 2 1 = σ 2 2 Die Hypothese H 0 : µ 1 µ 2 wird zu Gunsten der Alternative H 1 : µ 1 > µ 2 verworfen, falls T n1,n 2 = y 1 y 2 > t n1+n ˆσ 2 2,1 α µ1 µ 2 gilt, bzw. der p-wert < α ist. ˆσ µ1 µ 2 = ( 1 n n 2 )ˆσ 2 ist der Schätzer für den Standardfehler der Mittelwertdifferenz. 56 / 96

57 1.11(b) Einseitiger t-test für zwei unabhängige n (linksseitige Hypothese) Daten y 11,..., y 1n1 (Gruppe 1; Erwartungswert µ 1 ; Varianz σ1 2) y 21,..., y 2n2 (Gruppe 2; Erwartungswert µ 2 ; Varianz σ2 2) Rechtfertigung der Voraussetzungen Unabhängigkeit in und zwischen den Gruppen Normalverteilungsannahme (in beiden Gruppen) Varianzhomogenität, d. h. σ 2 1 = σ 2 2 Die Hypothese H 0 : µ 1 µ 2 wird zu Gunsten der Alternative H 1 : µ 1 < µ 2 verworfen, falls T n1,n 2 = y 1 y 2 < t n1+n ˆσ 2 2,1 α = t n1+n 2 2,α µ1 µ 2 gilt, bzw. der p-wert < α ist. ˆσ µ1 µ 2 = ( 1 n n 2 )ˆσ 2 ist der Schätzer für den Standardfehler der Mittelwertdifferenz. 57 / 96

58 1.11(c) t-test für zwei unabhängige n (zweiseitige Hypothesen) Daten y 11,..., y 1n1 (Gruppe 1; Erwartungswert µ 1 ; Varianz σ1 2) y 21,..., y 2n2 (Gruppe 2; Erwartungswert µ 2 ; Varianz σ2 2) Rechtfertigung der Voraussetzungen Unabhängigkeit in und zwischen den Gruppen Normalverteilungsannahme (in beiden Gruppen) Varianzhomogenität, d. h. σ 2 1 = σ 2 2 Die Nullhypothese H 0 : µ 1 = µ 2 (kein Unterschied der Erwartungswerte in beiden Gruppen) wird zu Gunsten der Alternative H 1 : µ 1 µ 2 verworfen, falls T n1,n 2 = y 1 y 2 ˆσ µ1 µ 2 > t n1+n 2 2,1 α 2 gilt, bzw. der p-wert < α ist. ˆσ µ1 µ 2 = ( 1 n n 2 )ˆσ 2 ist der Schätzer für den Standardfehler der Mittelwertdifferenz. 58 / 96

59 Bemerkung zur Varianzhomogenität Ist die Annahme der Varianzhomogenität nicht erfüllt, so σ 2 1 = σ 2 2 wird die vorgegebene Wahrscheinlichkeit für einen α-fehler nicht eingehalten (der Test hält sein Niveau nicht) ist die Wahrscheinlichkeit für einen β-fehler größer von Interesse ist daher auch ein Test für die Hypothesen H 0 : σ 2 1 = σ 2 2 H 1 : σ 2 1 σ 2 2 und ein Verfahren, das ohne die Annahme der Varianzhomogenität auskommt. 59 / 96

60 Rezept (für Test auf Varianzhomogenität) Die Nullhypothese H 0 : σ1 2 = σ2 2 gilt genau dann, wenn F = σ2 1 σ 2 2 = 1 Schätze den Quotienten der beiden Varianzen, durch F n1 1,n 2 1 = ˆσ2 1 ˆσ 2 2 = 1 n1 n n 2 1 j=1 (y 1j y 1 ) 2 n2 j=1 (y 2j y 2 ) 2 Die Nullhypothese H 0 wird zu Gunsten der Alternative H 1 : σ1 2 σ2 2 verworfen, falls gilt F n1 1,n 2 1 > c 2 oder F n1 1,n 2 1 < c 1 Die kritischen Werte c 1 und c 2 werden so festgelegt, dass die Wahrscheinlichkeit für einen Fehler erster Art maximal α ist! 60 / 96

61 1.12 F -Max-Test für den Vergleich von zwei nvarianzen Teststatistik Die Nullhypothese F n1 1,n 2 1 = ˆσ2 1 ˆσ 2 H 0 : σ 2 1 = σ 2 2 (die Varianzen sind gleich) wird zu Gunsten der Alternative H 1 : σ 2 1 σ 2 2 verworfen, falls mindestens eine der Ungleichungen F n1 1,n 2 1 < F n1 1,n 2 1, α 2 erfüllt ist F n1 1,n 2 1 > F n1 1,n 2 1,1 α 2 F n1 1,n 2 1,β bezeichnet das β-quantil der F -Verteilung mit (n 1 1, n 2 1) Freiheitsgraden 61 / 96

62 Verschiedene F -Verteilungen Dichten der F Verteilung mit verschiedenen Freiheitsgraden F 2, 10 F 4, 4 F 10, 1 F 20, f m,n (x) = m+n Γ( 2 ) ( m ) m 2 x m 2 1 Γ( m 2 )Γ( n 2 ) 2 (1 + m m+n n x) 2 (x 0) 62 / 96

63 Das Quantil der F -Verteilung mit (n 1, n 2 ) Freiheitsgraden Dichte der F4, 4 -Verteilung F 4, 4; 0.9 = P(F 4,4, F 4,4,0.9 ) = F4,4,0.9 f m,n (x) dx = / 96

64 Der F -Test auf Varianzhomogenität für die Daten aus Beispiel 1.10 (n 1 = 14, n 2 = 8) ˆσ 2 1 = 3.94 ˆσ2 2 = 4.79 F 13,7 = Für das Niveau α = 10% erhält man F 13,7,0.05 = F 13,7,0.95 = und damit kann die Nullhypothese zum Niveau 10% nicht verworfen werden Beachte: Oft wird der Test 1.12 verwendet, um die Voraussetzungen für den t-test zu überprüfen In diesem Fall wählt man oft ein größeres Niveau ( kleinere Wahrscheinlichkeit für β-fehler) Der Gesamttest (erst F -Test, falls H0 nicht verworfen wird, dann t-test) hat nicht das Niveau α. Was macht man, falls F -Test H 0 verwirft? 64 / 96

65 1.13(a) t-test für zwei unabhängige n mit nicht notwendig gleichen Varianzen (Welch-Test) Daten y 11,..., y 1n1 (Gruppe 1; Erwartungswert µ 1 ; Varianz σ1 2) y 21,..., y 2n2 (Gruppe 2; Erwartungswert µ 2 ; Varianz σ2 2) Rechtfertigung der Voraussetzungen Unabhängigkeit in und zwischen den Gruppen Normalverteilungsannahme (in beiden Gruppen) Varianzen in den Gruppen sind nicht notwendig gleich Teststatistik Dabei ist T W n 1,n 2 = y 1 y 2 ˆτ ˆτ = ˆτ 2 = ˆσ 2 1 n 1 + ˆσ2 2 n 2 die Schätzung für den Standardfehler von y 1 y 2 65 / 96

66 1.13(b) t-test für zwei unabhängige n mit nicht notwendig gleichen Varianzen (Welch-Test) Die Nullhypothese H 0 : µ 1 µ 2 (Erwartungswert der ersten Population nicht größer als der der Zweiten) wird zu Gunsten der Alternative H 1 : µ 1 > µ 2 falls Tn W 1,n 2 > tˆf,1 α gilt, bzw. der p-wert < α ist. Dabei bezeichnet ˆf = (ˆσ2 µ 1 + ˆσ 2 µ 2 ) 2 ˆσ 4 µ 1 n ˆσ4 µ 2 n 2 1 die geschätzten Freiheitsgrade der t-verteilung. 66 / 96

67 1.13(c) t-test für zwei unabhängige n mit nicht notwendig gleichen Varianzen (Welch-Test) Die Nullhypothese H 0 : µ 1 µ 2 (Erwartungswert der ersten Population nicht kleiner als der der Zweiten) wird zu Gunsten der Alternative H 1 : µ 1 < µ 2 verworfen, falls T W n 1,n 2 < tˆf,α = tˆf,1 α gilt, bzw. der p-wert < α ist. Dabei bezeichnet ˆf = (ˆσ2 µ 1 + ˆσ 2 µ 2 ) 2 ˆσ 4 µ 1 n ˆσ4 µ 2 n 2 1 die geschätzten Freiheitsgrade der t-verteilung. 67 / 96

68 1.13(d) t-test für zwei unabhängige n mit nicht notwendig gleichen Varianzen (Welch-Test) Die Nullhypothese H 0 : µ 1 = µ 2 (kein Unterschied der Erwartungswerte in beiden Gruppen) wird zu Gunsten der Alternative H 1 : µ 1 µ 2 (es besteht ein Unterschied) verworfen, falls T W n 1,n 2 > tˆf,1 α 2 gilt, bzw. der p-wert < α ist. Dabei bezeichnet ˆf = (ˆσ2 µ 1 + ˆσ 2 µ 2 ) 2 ˆσ 4 µ 1 n ˆσ4 µ 2 n 2 1 die geschätzten Freiheitsgrade der t-verteilung. 68 / 96

69 Bemerkung: t-test oder Welch-Test? Sind die Voraussetzungen für den t-test erfüllt (Normalverteilung, Unabhängigkeit, Varianzhomogenität), so ist dieses Verfahren optimal, d. h. dieser Test minimiert unter allen Tests zum Niveau α die Wahrscheinlichkeit für einen β-fehler. Ist die Voraussetzungen der Varianzhomogenität beim t-test nicht erfüllt, so wird die vorgegebene Wahrscheinlichkeit für einen α-fehler nicht eingehalten. Der Welch-Test ist eine Näherungslösung, d. h. die Wahrscheinlichkeit für einen α-fehler ist nur näherungsweise α. Der Welch-Test hat im Fall der Varianzhomogenität eine größere Wahrscheinlichkeit für einen β-fehler als der t-test. 69 / 96

70 SPSS-Output für die Daten aus Beispiel 1.10 Test bei unabhängigen n Levene-Test der Varianzgleichheit T-Test für die Mittelwertgleichheit Gemerkte Zahlen Gemerkte Zahlen Varianzen sind gleich Varianzen sind nicht gleich Varianzen sind gleich Varianzen sind nicht gleich F,103 Mittlere Differenz Signifikanz,752 T,979,952 Test bei unabhängigen n,893,893 Standardfehler der Differenz df 20 13,523 Sig. (2-seitig),339,358 T-Test für die Mittelwertgleichheit 95% Konfidenzintervall der Differenz,912,938 Untere -1,010-1,125 Obere 2,796 2,911 Beachte: SPSS liefert nicht den in 1.12 dargestellten F -Max Test auf Varianzhomogenität sondern ein robustes Verfahren (Levene-Test) SPSS liefert nur einen p-wert für den zweiseitigen t-test aus Beispiel 1.11(c) bzw. zweiseitigen Welch-Test aus Beispiel 1.13(d) SPSS liefert ein Konfidenzintervall für die Differenz µ 1 µ 2 = 95% Konfidenzintervall für die Differenz der Erwartungswerte (unter der Annahme gleicher Varianzen) ( 1.01, 2.796) 70 / 96

71 71 / 96

72 1.14 Beispiel: Fortsetzung von Beispiel 1.10 An dem Zahlengedächtnistest (vgl. Beispiel 1.10) nehmen auch noch 7 Studierende der Geisteswissenschaften (G) teil. M P G M P G Frage: Existieren Unterschiede hinsichtlich des Zahlengedächtnisses zwischen dem Studierenden der Psychologie, Mathematik und Geisteswissenschaften? 72 / 96

73 Mathematisches Modell (n 1 = 14, n 2 = 8, n 3 = 7) Y ij := µ i + ε ij ; j = 1,..., n i ; i = 1, 2, 3 Y ij : Ergebnis der j-ten Versuchsperson in Gruppe i (Mathematik: i = 1, Psychologie: i = 2, Geisteswissenschaften: i = 3) µ i : unbekannter Erwartungswert in der Population i (Mathematik: i = 1, Psychologie: i = 2, Geisteswissenschaften: i = 3) ε ij : Störgrößen (Erwartungswert 0 und Varianz σ 2 ) Normalverteilungs und Unabhängigkeitsannahme in jeder Gruppe (i = 1, 2, 3) liegt eine Normalverteilung mit Erwartungswert µ i vor in jeder Gruppe sind die Beobachtungen unabhängig unabhängige n Nullhypothese H 0 : µ 1 = µ 2 = µ 3 73 / 96

74 Schätzer und Konfidenzbereiche Schätzer für Erwartungswert und Varianz werden in den einzelnen Gruppen durchgeführt Beispiel: y i ˆσ i 2 ˆσ µi n i Mathematik (i = 1) Psychologie (i = 2) Geisteswissenschaften (i = 3) ˆµ 1 = ist Schätzer für den Erwartungswert der Mathematiker Beachte: t 6,0.95 = 1.943, ˆµ 3 + ˆσ µ3 t 6,0.95 = ˆµ 3 ˆσ µ3 t 6,0.95 = 11.25, also ist das Intervall [11.25, 13.03] ein 90% Konfidenzintervall für den Erwartungswert der Geisteswissenschaftler 74 / 96

75 SPSS Output Gemerkte Zahlen Studienfach Mittelwert Varianz Standardfehler des Mittelwertes N Mathematik 14,64 3,940, Psychologie 13,75 4,786,773 8 Geisteswissenschaften 12,14 1,476,459 7 Insgesamt 13,79 4,384, / 96

76 Prinzip der Ziel: Test für die Hypothese es bestehen keine Unterschiede zwischen den Gruppen H 0 : µ 1 = µ 2 = µ 3 Idee: Bestimme die Streuung der Daten: Mittelwert aus allen Daten: y = 1 n n 3 i wobei n = n 1 + n 2 + n 3 = 29 die Gesamtzahl der Beobachtungen bezeichnet. Varianz (n = n1 + n 2 + n 3) i=1 j=1 y ij 1 n 1 n 3 i (y ij y ) 2 i=1 und versuche Unterschiede in der Merkfähigkeit aufgrund der Gruppenzugehörigkeit durch eine Zerlegung der Streuung bzgl. der Gruppen zu erklären! j=1 76 / 96

77 Prinzip der Zerlegung der Summe der Quadrate Häufig verwendete Abkürzungen: SS Sum of squares; SAQ Summe der Abweichungsquadrate Summe der Quadrate innerhalb der Gruppen (within groups) SS R = n 3 i (y ij y i ) 2 i=1 j=1 und y i = 1 n i n i den Mittelwert aus den Beobachtungen der Gruppe i bezeichnet. Summe der Quadrate zwischen den Gruppen (between groups) j=1 y ij SS M = 3 n i(y i y ) 2 i=1 77 / 96

78 Prinzip der Zerlege die Summe der Quadrate in eine durch das Modell erklärte Summe (Varianz zwischen den Gruppen) und eine Summe von Quadraten der nicht erklärten Varianz (Varianz innerhalb der Gruppen) SS T = = 3 n i (y ij y ) 2 i=1 j=1 }{{} Gesamtvarianz (Total) 3 n i i=1 j=1 (y ij y i ) 2 }{{} Gesamtvarianz innerhalb der Gruppen + 3 n i (y i y ) 2 i=1 }{{} Varianz zwischen den Gruppen 78 / 96

79 F -Test für die Hypothese H 0 : µ 1 = µ 2 = µ 3 (gleiche Erwartungswerte in den drei Gruppen) Vergleiche die Varianz zwischen den Gruppen mit der Varianz innerhalb der Gruppen F = i=1 3 i=1 n i(y i y ) 2 ni j=1 (y ij y i ) 2 Falls F groß ist, wird die Nullhypothese H 0 abgelehnt. Mathematische Statistik Test zum Niveau α verwirft die Nullhypothese H 0, falls F > F 2,26,1 α gilt (Vergleich mit dem (1 α)-quantil der F -Verteilung mit (2, 26) Freiheitsgraden), bzw. falls der zugehörige p-wert des Tests kleiner als α ist. 79 / 96

80 Beispiel 1.15 (Fortsetzung von Beispiel 1.14) Frage: besteht ein Unterschied zwischen den Studierenden der Fächer Psychologie, Mathematik und Geisteswissenschaften bzgl. des Zahlengedächtnisses Genauer: Besteht ein Unterschied zwischen den Erwartungswerten der drei Gruppen: H 0 : µ 1 = µ 2 = µ 3 n 1 = 14, n 2 = 8, n 3 = 7; α = 5% F 2,26,0.95 = 3.37 ˆF = SS M/2 SS R /26 = 14.6 = 4.06 > D. h. die Hypothese: H 0 : µ 1 = µ 2 = µ 3 wird zum Niveau 5% abgelehnt. In anderen Worten: zwischen den Studierenden der verschiedenen Fächer besteht ein Unterschied Beachte: In vielen Fällen ist man an der Frage interessiert, zwischen welchen Gruppen ein Unterschied besteht. Diese Frage beantwortet der F -Test nicht! 80 / 96

81 F -Verteilung Dichte Dichte der F 2,26 Verteilung F 2,26,0.95 = 3.37 F^ = x 81 / 96

82 F -Verteilung Dichte der F 2,26 Verteilung (Zoom) Dichte α = 5% p Wert F 2,26,0.95 = 3.37 F^ = x Blaue Fläche: Niveau des Tests Rote Fläche: p-wert (Wahrscheinlichkeit, dass ein Wert größer als ˆF = 4.06 beobachtet wird) 82 / 96

83 tabelle (k bezeichnet die Anzahl der Gruppen) Variabilität Sum of Squares df SS/df F zwischen SS M k 1 SS M /(k 1) innerhalb SS R n k SS R /(n k) gesamt SS T n 1 SS T /(n 1) SS M k 1 / SS R n k Beispiel (Zahlengedächtnis) Variabilität Sum of Squares df SS/df F zwischen innerhalb gesamt / 96

84 SPSS Output Gemerkte Zahlen Quadratsumme df Zwischen den Gruppen Innerhalb der Gruppen Gesamt 29,187 93, , Mittel der Quadrate 14,594 3,599 F 4,055 Signifikanz, / 96

85 Beispiel 1.16 (Fortsetzung von Beispiel 1.15) Bei signifikantem Ergebnis der (d. h. die Hypothese gleicher Erwartungswerte wird abgelehnt) stellt sich die Frage: Welche Gruppe ist maßgeblich für die Signifikanz verantwortlich? Lösungsvorschlag: paarweise Vergleiche! Gruppe 1 - Gruppe 2; H 12 : µ 1 = µ 2 Gruppe 1 - Gruppe 3; H 13 : µ 1 = µ 3 Gruppe 2 - Gruppe 3; H 23 : µ 2 = µ 3 Jeder Vergleich wird mit dem Zwei-n-t-Test (vgl. 1.11(b)) durchgeführt. Dabei ist zu beachten, dass das Gesamtverfahren: Verwerfe die Hypothese H 0 : µ 1 = µ 2 = µ 3, falls mindestens ein Paarvergleich signifikant ist das Niveau α einhält. Die t-tests für die paarweisen Vergleiche sind mit Niveau α/3 durchzuführen. Man dividiert durch 3, da 3 paarweise Vergleiche durchgeführt werden (Bonferroni-Methode) 85 / 96

86 Paarweise Vergleiche (α = 5%): Zwei-n t-test-statistik für den Vergleich von Gruppe i mit Gruppe j: T i,j = Y i Y j ˆσ ij ( 1 ˆσ ij 2 = + 1 )( 1 ) n i n j n i + n j 2 {(n i 1)ˆσ i 2 + (n j 1)ˆσ j 2 } i j T i,j n i n j t ni +n j 2,1 α /2 p-wert signifikant nein ja nein Beachte: Die paarweisen Vergleiche werden zum Niveau α = α/3 = 5%/3 = durchgeführt ( 3 Vergleiche). Mit dieser Methode kann man zum Niveau 5% einen signifikanten Unterschied zwischen den Gruppen feststellen. Bonferroni-Methode ist konservativ (d. h. das wirkliche Niveau des Verfahrens wird unterschätzt). Ist die Anzahl der Paarvergleiche groß, so ist dieses Verfahren nicht zu empfehlen. 86 / 96

87 Post-Hoc-Test Bonferroni in SPSS Verwendet andere Schätzung für den Standardfehler der Differenz der Mittelwerte aus Gruppe i und j: ( 1 σ ij 2 = + 1 ) ( ) 1 3 (n k 1)ˆσ k 2 n i n j n 3 An Stelle der Quantile der t-verteilung mit n i + n j 2 Freiheitsgraden müssen dann die Quantile der t-verteilung mit n 3 Freiheitsgraden verwendet werden (n = n 1 + n 2 + n 3 ) k=1 Das Niveau für die Paarvergleiche muss dann wieder durch die Anzahl der Vergleiche dividiert werden (im Beispiel α/3) Adjustierung der p-werte erfolgt durch Multiplikation der p-werte aus den Paarvergleichen mit der Anzahl der Vergleiche. Z. B = 3 P( T 12 > 0.893/0.841) Dabei berechnet sich die Wahrscheinlichkeit mit einer t-verteilung mit 26 = 29 3 Freiheitsgraden. 87 / 96

88 SPSS Output paarweise Vergleiche mit der Bonferroni-Methode Mehrfachvergleiche Gemerkte Zahlen Bonferroni 95%-Konfidenzintervall (I) Studienfach (J) Studienfach Mittlere Differenz (I-J) Standardfehler Signifikanz Untergrenze Obergrenze Mathematik Psychologie,893,841,894-1,26 3,04 Geisteswissenschaften 2,500 *,878,026,25 4,75 Psychologie Mathematik -,893,841,894-3,04 1,26 Geisteswissenschaften 1,607,982,341 -,91 4,12 Geisteswissenschaften Mathematik -2,500 *,878,026-4,75 -,25 Psychologie -1,607,982,341-4,12,91 *. Die Differenz der Mittelwerte ist auf dem Niveau 0.05 signifikant. 88 / 96

89 Scheffé-Methode (α = 5%) Für den Vergleich der Gruppe i mit j betrachte: 3 1 d s (i, j) = 29 3 SS R F 2,26,0.95 ( ) n i n j 2 = ( ) = n i n j n i n j und vergleiche diese Größe mit Mittelwertdifferenz y i y j Ergebnis (Niveau 5%) i j y i y j d s (i, j) Ergebnis kein sign. Unterschied y 1 sign. größer als y kein sign. Unterschied 89 / 96

90 Einige Bemerkungen zur Scheffé-Methode: Die Scheffé-Methode garantiert, dass die Wahrscheinlichkeit eines α-fehlers für jeden beliebigen a-posteriori durchgeführten Einzelvergleichstests nicht größer ist als der α-fehler des F -Tests Kurz: Die Signifikanzaussagen gelten simultan für ALLE Paarvergleiche mit dem Gesamtniveau α Die Scheffé-Methode ist ein konservatives Verfahren Die Wahrscheinlichkeit eines α-fehlers ist eher kleiner als das vorgegebene Niveau Man entscheidet tendenziell eher zu oft für H0 90 / 96

91 SPSS Output paarweise Vergleiche mit der Scheffé-Methode Mehrfachvergleiche Gemerkte Zahlen Scheffé-Prozedur 95%-Konfidenzintervall (I) Studienfach (J) Studienfach Mittlere Differenz (I-J) Standardfehler Signifikanz Untergrenze Obergrenze Mathematik Psychologie,893,841,576-1,29 3,08 Geisteswissenschaften 2,500 *,878,029,22 4,78 Psychologie Mathematik -,893,841,576-3,08 1,29 Geisteswissenschaften 1,607,982,279 -,94 4,16 Geisteswissenschaften Mathematik -2,500 *,878,029-4,78 -,22 Psychologie -1,607,982,279-4,16,94 *. Die Differenz der Mittelwerte ist auf dem Niveau 0.05 signifikant. 91 / 96

92 1.17 Einfaktorielle (zum Vergleich von k unabhängigen n) Modellannahmen und Hypothese Daten (n = k i=1 n i) y 11,..., y 1n1 (Gruppe 1, Erwartungswert µ 1 ; Varianz σ 2 1 )... y k1,..., y knk (Gruppe k, Erwartungswert µ k ; Varianz σk 2) Nullhypothese: es besteht kein Unterschied zwischen den Erwartungswerten der einzelnen Gruppen: H 0 : µ 1 = µ 2 =... = µ k Rechtfertigung der Voraussetzungen Unabhängigkeit zwischen den Gruppen Unabhängigkeit innerhalb der Gruppen Normalverteilungsannahme Varianzhomogenität: σ 2 1 = σ 2 2 =... = σ 2 k 92 / 96

93 F-Test für die einfaktorielle (zum Vergleich von k unabhängigen n) Die Hypothese H 0 : µ 1 = µ 2 =... = µ k gleicher Erwartungswert in allen Gruppen wird verworfen, falls Dabei ist: F = 1 k 1 SS M 1 n k SS R SS M = > F k 1,n k,1 α k n i (y i y ) 2 i=1 (sum of squares between groups) SS R = k n i (y ij y i ) 2 i=1 j=1 (sum of squares within groups) und F k 1,n k,1 α das (1 α)-quantil der F -Verteilung mit (k 1, n k) Freiheitsgraden 93 / 96

94 1.18 Paarweise Vergleich mit der Scheffé-Methode (Notation wie in 1.15) Wird die Nullhypothese H 0 : µ 1 = µ 2 =... = µ k abgelehnt, so kann mit der Scheffé-Methode festgestellt werden welche Gruppen für die Signifikanz verantwortlich sind! dazu bestimmt man die Größen (n = k i=1 n i) k 1 d s (i, j) = n k SS R F k 1,n k,1 α ( ) n i n j Ist y i y j größer (bzw. kleiner) als d s (i, j) (bzw. als d s (i, j)) so ist y i signifikant größer (bzw. kleiner) als y j Beachte: insgesamt k(k 1) Vergleiche 2 die Scheffé-Methode hält simultan das Niveau α es ist möglich, das F -Test H0 ablehnt, aber keiner der paarweisen Vergleiche signifikant ist! Andere Verfahren (z. B. in SPSS implementiert): Tukey-Methode, Duncan Test 94 / 96

95 1.19 Levene-Test auf Varianzhomogenität von k unabhängigen n Modellannahmen und Hypothese Daten (n = k i=1 n i) y 11,..., y 1n1 (Gruppe 1, Erwartungswert µ 1 ; Varianz σ 2 1 )... y k1,..., y knk (Gruppe k, Erwartungswert µ k ; Varianz σk 2) Nullhypothese: es liegt Varianzhomogenität vor, d. h. H 0 : σ1 2 = σ2 2 =... = σk 2 Rechtfertigung der Voraussetzungen Unabhängigkeit zwischen den Gruppen Unabhängigkeit innerhalb der Gruppen Normalverteilungsannahme 95 / 96

96 Levene-Test auf Varianzhomogenität von k unabhängigen n Die Hypothese der Varianzhomogenität wird verworfen, falls F = 1 k 1 1 k n k i=1 H 0 : σ 2 1 = σ 2 2 =... = σ 2 k k i=1 n i(x i x ) 2 ni j=1 (x ij x i ) 2 > F k 1,n k,1 α Dabei ist: n = n n k der Gesamtstichprobenumfang x i = 1 ni xij, x n i j=1 = 1 k ni n i=1 j=1 xij xij = y ij y i Fk 1,n k,1 α das (1 α)-quantil der F -Verteilung mit (k 1, n k) Freiheitsgraden. Beachte: Der Test ist robust bzgl. der Normalverteilungsannahme. Der Test hält nur näherungsweise das Niveau α. Alternativer Test: Bartlett Test 96 / 96

97 SPSS Output Gemerkte Zahlen Levene- Statistik 1,214 df1 2 df2 26 Test der Homogenität der Varianzen Signifikanz,313 ONEWAY ANOVA Gemerkte Zahlen Quadratsumme df Zwischen den Gruppen Innerhalb der Gruppen Gesamt 29,187 93, , Mittel der Quadrate 14,594 3,599 F 4,055 Signifikanz, / 96

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