Der Siebte Altenbericht der Bundesregierung
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- Lukas Flater
- vor 6 Jahren
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1 Vortrag bei der Fachtagung Neue Herausforderungen für die kommunale Engagement- und Seniorenpolitik 26. Februar 2016 Der Siebte Altenbericht der Bundesregierung Frank Berner Deutsches Zentrum für Altersfragen Geschäftsstelle für die Altenberichte der Bundesregierung
2 Der Siebte Altenbericht Titel des Berichts: Sorge und Mitverantwortung in der Kommune Aufbau und Sicherung zukunftsfähiger Gemeinschaften
3 Verfahren BMFSFJ beruft eine unabhängige, interdisziplinäre Sachverständigenkommission Die Kommission erarbeitet den Bericht und übergibt ihn an das BMFSFJ Die Bundesregierung erarbeitet eine Stellungnahme Veröffentlichung des Altenberichts (Sachverständigengutachten + Stellungnahme der Regierung) beim Siebten Altenbericht: voraussichtlich 2. Quartal 2016
4 Ausgangslage weniger Kinder mehr Einpersonenhaushalte Die Zahl der älteren Menschen steigt, auch die Zahl der auf Unterstützung und Pflege Angewiesenen Familiäre Unterstützung ist weniger selbstverständlich zunehmende Mobilität zunehmende Erwerbstätigkeit von Frauen längere Lebensarbeitszeit
5 Ausgangsfrage Wie kann man auch unter den genannten Bedingungen die Teilhabe älterer Menschen sichern? die Voraussetzungen für ein gutes Leben im Alter schaffen? einen langen Verbleib in der eigenen Häuslichkeit ermöglichen? Ein Lösungsansatz: Lokale Sorgestrukturen fördern und ausbauen
6 Themen des Siebten Altenberichts Leitgedanken: Handlungsfelder: Ältere Menschen als Sorgende und als Umsorgte Geschlechtergerechtigkeit Generationenübergreifende Perspektive Grundsätzliche Überlegungen: Neue Subsidiarität Gesundheitliche Versorgung Pflegerische Versorgung Wohnen und Wohnumfeld Soziale Ungleichheit Vernetzung und Kooperation Regionale Unterschiede
7 Gesundheitliche Versorgung Ziel: eine bedarfsgerechte und wohnortnahe Versorgungsstruktur im ambulanten und im stationären Bereich Gesundheitliche Versorgung Versorgungslücken in ländlichen Räumen Möglichkeiten regionaler/lokaler Gesundheitszentren Vernetzung von Angeboten, Kooperation verschiedener Gesundheitsberufe, sektorübergreifende Strukturen Ausbau von Prävention, Rehabilitation und Palliativversorgung
8 Sorge und Pflege Pflege dient der Sicherung von Selbstbestimmung und Teilhabe Pflege wird in den Kontext von Sorge gestellt Pflegerische Versorgung Häusliche Pflege in gemischten Pflegearrangements Osteuropäische Haushaltshilfen und Pflegekräfte Ungleiche Verteilung von Sorgearbeit zwischen Männern und Frauen Rolle der Kommune in der Pflege
9 Wohnung und Wohnumfeld Versorgung mit bezahlbarem Wohnraum Barrierearme Gestaltung von Wohnungen Wohnen und Wohnumfeld Alltagsunterstützende Technik: Möglichkeiten, ethische Fragen und Hürden bei der Verbreitung und Umsetzung Mobilität und Erreichbarkeit älterer Menschen: Bedeutung für sozialen Austausch und Teilhabe Gestaltung von Quartieren, Stadtteilen, Dörfern und Siedlungen: Förderung des sozialen Austauschs und der nachbarschaftlichen Beziehungen
10 Informelle Nachbarschaftshilfe fördern Wofür sind Nachbarn typischerweise gut? kleine, spontane, kurzfristige und einfache instrumentelle Hilfen im Alltag Austausch von Informationen und Ratschlägen, Hilfe bei Fragen und Entscheidungen Steigerung der Wohnzufriedenheit und des Wohlbefindens Die Nachbarschaft hat ihre spezifische Rolle im Mix der Unterstützungsleistungen Kommunen haben eher indirekte Interventionsmöglichkeiten Orte der Begegnung und des Austauschs schaffen Den öffentlichen Raum zugänglich und kommunikationsförderlich gestalten
11 Formelle Nachbarschaftshilfe fördern Nachbarschaftshilfen: Organisationen zur Vermittlung von freiwilligem Engagement innerhalb eines Gemeinwesens Ältere Menschen sind eine große Zielgruppe der Nachbarschaftshilfe: sie leisten Hilfe und nehmen Hilfe in Anspruch Verschiedene Möglichkeiten der Kommunen, die organisierte Nachbarschaftshilfe zu fördern: Engagement allgemein fördern, Räume bereitstellen, an der Finanzierung beteiligen, Akteure zusammenbringen, Planungs- und Entscheidungsprozesse moderieren.
12 Orte der Begegnung schaffen und erhalten Cafés Geschäfte Märkte Eisdielen Kneipen Parkanlagen Solche Orte haben mehrere Funktionen: (1) wohnortnahe Grundversorgung und Freizeitangebote (2) Anlässe, um mobil zu bleiben (3) soziale Kontakte erleben und pflegen Kommunale Aufgabe: eine dezentrale und kleinräumig verteilte Infrastruktur für Versorgung und Freizeit sicherstellen Wenn Bürger und Bürgerinnen die Initiative ergreifen (z.b. bei Dorfläden), kann die Kommune vielfältig unterstützen
13 Neue Strukturen der Gemeinwesenarbeit entwickeln Klassische Angebote für alte Menschen: Komm-Strukturen Manche Menschen werden damit nicht erreicht zurückgezogen lebende Menschen Menschen ohne soziale Netzwerke Menschen mit Mobilitätseinschränkungen Menschen, die mit institutionellen Strukturen nicht vertraut sind, Menschen mit Sprachbarrieren, armutsgefährdete Menschen. zugehende Angebote, Geh-Strukturen, Streetwork hilfreich sind Vermittler: Nachbarschaftsstifter, Stadtteil-Kümmerer, Straßenbürgermeister, Quartiersbotschafter, Viertelgestalter, Kiezhelfer
14 Beispiel Region Chemnitz: Projekt Chemnitz+ Zukunftsregion lebenswert gestalten (Verband der Sächsischen Wohnungsgenossenschaften e.v.) Ein Projektziel: Sozialer Isolation frühzeitig entgegenwirken Chemnitzer Siedlungsgemeinschaft eg: Projekt Sozialer Hausmeister ist da / schaut vorbei hilft bei Einkäufen begleitet in die Arztpraxis setzt neue Glühbirnen ein vermittelt freiwillig Engagierte vermittelt Dienstleistungen
15 Vielen Dank!
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