Das neue Begutachtungsassessment. AOK Pflegewoche
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- Mareke Gerhardt
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1 Das neue Begutachtungsassessment AOK Pflegewoche
2 Neuer Maßstab für Pflegebedürftigkeit ist der Grad der Selbstständigkeit bei der Durchführung von Aktivitäten oder der Gestaltung von Lebensbereichen, die Abhängigkeit von personeller Hilfe und zwar nicht nur bei einigen Verrichtungen der Grundpflege wie z.b. Waschen, Essen sondern in allen relevanten Bereichen der elementaren Lebensführung. Neuer Maßstab ist der Grad der Selbstständigkeit und nicht mehr der Zeitaufwand des Hilfebedarfs. Der ressourcenorientierte Ansatz ermöglicht zudem eine systematische Erfassung von Präventions- und Rehabilitationsbedarf. Seite 2
3 Die Module des NBA im Überblick Sechs Lebensbereiche ( Module ) werden betrachtet und gewichtet. Seite 3
4 Was fließt in die MDK-Bewertung ein? 1. Mobilita t Kann der Mensch sich selbstständig im Bett umdrehen, sitzen und aufstehen, von einem Zimmer ins andere gehen oder alleine mit einem Rollstuhl fahren, kann er Treppensteigen? 2. Kognitive und kommunikative Fa higkeiten Kann der Mensch sich o rtlich und zeitlich zurechtfinden, Informationen verstehen und Entscheidungen treffen, Bedu rfnisse mitteilen und Gespra che fu hren? 3. Verhaltensweisen und psychische Problemlagen Wie ha ufig beno tigt jemand Hilfe aufgrund von psychischen Problemen, beispielsweise bei Angstzuständen, nächtlicher Unruhe oder aggressivem Verhalten? Seite 4
5 Was fließt in die MDK-Bewertung ein? 4. Selbstversorgung Wie selbststa ndig kann sich der Mensch im Alltag versorgen - beim Waschen, Kämmen, An- und Ausziehen, beim Essen und Trinken oder beim Toilettengang? 5. Bewa ltigung von und selbststa ndiger Umgang mit krankheits- oder therapiebedingten Anforderungen und Belastungen Welche Unterstu tzung braucht der Mensch bei der Medikamenteneinnahme, bei Verbandswechsel und bei Arztbesuchen? 6. Gestaltung des Alltagslebens und sozialer Kontakte Wie selbststa ndig kann der Mensch den Tagesablauf gestalten, sich beschäftigen oder Kontakte pflegen? Seite 5
6 Bewertung der Selbstständigkeit 0 = selbstständig Die Person kann die Aktivität in der Regel selbstständig durchführen. 1 = überwiegend selbstständig Die Person kann den größten Teil der Aktivität selbstständig durchführen. 2 = überwiegend unselbstständig Die Person kann die Aktivität nur zu einem geringen Anteil selbstständig durchführen. 3 = unselbstständig Die Person kann die Aktivität in der Regel nicht durchführen bzw. steuern, auch nicht teilweise. Seite 6
7 5 Grade der Pflegebedürftigkeit (Pflegegrade) Seite 7
8 Das neue Begutachtungsassessment Fallbeispiel 1
9 Fallbeispiel 1: Otto Krämer, 75 Jahre Herr Krämer hat seit vielen Jahren Bluthochdruck. Vor einigen Monaten erlitt er einen Schlaganfall. Er ist vor 2 Wochen aus der Anschlussrehabilitation entlassen worden. Verblieben ist eine beinbetonte Halbseitenlähmung rechts. Er lebt in einer Etagenwohnung im ersten Stock zusammen mit seiner rüstigen Ehefrau, die die notwendigen Hilfestellungen leistet und die hauswirtschaftliche Versorgung übernimmt. Herr Krämer erzählt bei der Begutachtung seine Krankheitsgeschichte. Er kennt seinen Medikamentenplan, kann die Tabletten aber nicht aus den Packungen drücken. Seine Ehefrau richtet sie ihm daher täglich. Das Gangbild ist deutlich behindert. Er hat wenig Kraft im rechten Bein. Schwäche und Bewegungsstörung auch in der rechten Hand. Keine Einschränkungen des Denkens oder des Gedächtnisses, nur noch selten Wortfindungsstörungen. Seite 9
10 Modul 1 Herr Krämer braucht Hilfe beim Aufstehen von einen Stuhl und muss beim Treppensteigen gestützt werden. Mobilität selbstständig überwiegend selbstständig überwiegend unselbstständig unselbstständig Positionswechsel im Bett Halten einer stabilen Sitzposition Umsetzen x Fortbewegen innerhalb des Wohnbereichs Treppensteigen x 2 Punkte Gesamt 3 Gewichtet 2,5 Module und Gewichtung Schweregrad der Beeinträchtigungen der Selbstständigkeit oder der Fähigkeiten keine geringe erhebliche schwere schwerste Modul 1 (10 Prozent) Einzelpunkte 0 2,5 5 7,5 10 gewichtete Pkt. Seite 10
11 Modul 2 Herr Krämer hat keine Beeinträchtigung bei der Orientierung, beim Erinnern, Denken, Verstehen oder Sprechen Kognitive und kommunikative Fähigkeiten Erkennen von Personen aus dem näheren Umfeld vorhanden/ unbeeinträchtigt größtenteils vorhanden Die Fähigkeit ist in geringem Maße vorhanden nicht vorhanden Punkte Örtliche Orientierung Zeitliche Orientierung Erinnern an wesentliche Ereignisse oder Beobachtungen Steuern von mehrschrittigen Alltagshandlungen Treffen von Entscheidungen im Alltagsleben Verstehen von Sachverhalten und Informationen Erkennen von Risiken und Gefahren Mitteilen von elementaren Bedürfnissen Verstehen von Aufforderungen Beteiligen an einem Gespräch Gesamt 0 Gewichtet 0 Seite 11
12 Modul 3 Herr Krämer zeigt keine Auffälligkeiten im Verhalten. Verhaltensweisen und psychische Problemlagen Motorisch geprägte Verhaltensauffälligkeiten Nächtliche Unruhe Selbstschädigendes und autoaggressives Verhalten Beschädigen von Gegenständen Physisch aggressives Verhalten gegenüber anderen Personen Verbale Aggression nie oder sehr selten selten* häufig** täglich Punkte *selten: ein- bis dreimal innerhalb von zwei Wochen **häufig: zweimal bis mehrmals wöchentlich, aber nicht täglich Seite 12
13 Modul 4 Herr Krämer braucht Hilfe beim Vorbereiten der Zahnbürste und bei der Nachrasur, umfangreiche Hilfe beim Waschen des Intimbereichs und beim Duschen, sowie Unterstützung bei Knöpfen und Verschlüssen und beim Umgang mit Messer und Gabel. Selbstversorgung selbstständig überwiegend selbstständig überwiegend unselbstständig unselbstständig Waschen des vorderen Oberkörpers Körperpflege im Bereich des Kopfes x Waschen des Intimbereichs x Duschen und Baden einschließlich Waschen der Haare x An- und Auskleiden des Oberkörpers x An- und Auskleiden des Unterkörpers x Mundgerechtes Zubereiten der Nahrung und Eingießen von Getränken x Essen (3-fache Gewichtung) Trinken (2- fache Gewichtung) Punkte * Benutzen einer Toilette oder eines Toilettenstuhls (2- fache Gewichtung) Bewältigen der Folgen einer Harninkontinenz und Umgang mit Dauerkatheter und Urostoma Bewältigen der Folgen einer Stuhlinkontinenz und Umgang mit Stoma entfällt x 2 entfällt - entfällt Gesamt 10 - Gewichtet 20 Seite 13
14 Modul 5 Frau Krämer richtet ihrem Mann einmal am Tag die Tabletten. Er nimmt sie zu den vorgesehenen Zeiten selber ein. Bewältigung von und selbständiger Umgang mit krankheits- oder therapiebedingten Anforderungen und Belastungen in Bezug auf: entfällt selbstständig Medikation 1x Injektionen x Häufigkeit der Hilfe pro Tag pro Woche pro Monat Punkte Versorgung intravenöser Zugänge (Port) x Absaugen und Sauerstoffgabe x Einreibungen sowie Kälte- und Wärmeanwendungen Messung und Deutung von Körperzuständen x x körpernahe Hilfsmittel x Hilfen gesamt: 1 x täglich 1 Punkte Teilbereich 1 Seite 14
15 Modul 6 Herr Krämer benötigt Hilfe beim Aufstehen und zu Bett gehen, er schläft nachts in der Regel durch. Gestaltung des Alltagslebens und sozialer Kontakte selbstständig überwiegend selbstständig überwiegend unselbstständig unselbstständig Gestaltung des Tagesablaufs und Anpassung an Veränderungen Ruhen und Schlafen x Sich beschäftigen Punkte Vornehmen von in die Zukunft gerichteten Planungen Interaktion mit Personen im direkten Kontakt Kontaktpflege zu Personen außerhalb des direkten Umfeldes Gesamt 1 Gewichtet 3,75 Seite 15
16 Seite 16
17 Ergebnis der Begutachtung Modulwertungen Gewichtete Punkte 1 Mobilität 2,5 2 Kognitive und kommunikative Fähigkeiten 0 3 Verhaltensweisen und psychische Problemlagen 4 Selbstversorgung 20 Bewältigung von und selbständiger Umgang mit krankheits- oder therapiebedingten 5 5 Anforderungen 6 Gestaltung des Alltagslebens und sozialer Kontakte 3,75 Summe der gewichteten Punkte 31,25 Besondere Bedarfskonstellation NEIN Pflegegrad unter 12,5 Pkt. 12,5 - u. 27 Pkt u. 47,5 Pkt. 47,5 - u. 70 Pkt u. 90 Pkt Pkt.* Kein Pflegegrad Pflegegrad 1 Pflegegrad 2 Pflegegrad 3 Pflegegrad 4 Pflegegrad 5 *oder Vorliegen der besonderen. Bedarfskonstellation Seite 17
18 Weitere Informationen im Internet Seite 18
Modul 1 Mobilität. Modul 2 Kognitive und kommunikative Fähigkeiten. überwiegend selbständig. überwiegend unselbständig unselbständig.
Modul 1 Mobilität Positionswechsel im Bett Halten einer stabilen Sitzposition Umsetzen Fortbewegen innerhalb des Wohnbereichs Treppensteigen un un Kriterium ja Besondere Bedarfskonstellation Gebrauchsunfähigkeit
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