Grußwort der Ministerin für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen. Sylvia Löhrmann
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4 Grußwort der Ministerin für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen Sylvia Löhrmann Tag der Freien Schulen, zentrale Veranstaltung im Deutschen Theater Berlin 18. September 2015 Sehr geehrte Frau Lingen, liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer der zentralen Veranstaltung zum bundesweiten Tag der Freien Schulen, die freien Schulen zeichnen sich durch unterschiedliche weltanschauliche, religiöse und pädagogische Ausrichtungen aus und sind mit ihrer Vielfalt und ihren besonderen pädagogischen Konzepten Teil der deutschen Schullandschaft. Dem bundesweiten Tag der Freien Schulen kommt insofern besondere Bedeutung zu. Er soll aufklären, informieren und diese Vielfalt kenntlich machen. Dabei geht es nicht primär um Werbung, sondern vielmehr um einen breit angelegten Einblick in die Arbeit der freien Schulen, die als Partnerinnen in privater Trägerschaft im Bildungsbereich Teil des öffentlich verantworteten Schulsystems sind und die Bildungslandschaft um vielfältige Facetten bereichern. Die freien Schulen gewährleisten die für die freiheitliche Gesellschaft notwendige Vielfalt und Qualität im öffentlichen Schulwesen und lassen Raum für die Verwirklichung und Förderung individueller Erziehungs- und Bildungsziele. Diese Vielfalt der Traditionen, Profile und Werteorientierungen gilt es zu erhalten und zu fördern. Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung pädagogischer Konzeptionen, die gleichwertig aber nicht gleichartig zu denen im staatlichen Schulwesen sind, gehen Impulse für das gesamte Schulwesen aus. Ich bin mir sicher, dass die freien Schulen in der deutschen Schullandschaft zukünftig weiterhin eine unverwechselbare Rolle spielen werden und freue mich auf weitere wertvolle Denkanstöße und Beiträge in der bildungspolitischen Diskussion. In diesem Sinne wünsche ich den freien Schulen viel Erfolg bei ihrer täglichen pädagogischen Arbeit zum Wohle der Schülerinnen und Schüler. Sylvia Löhrmann
5 Sehr geehrte Mitglieder der Landesarbeitsgemeinschaften Freier Schulen, sehr geehrte Träger und Schulleitungen der Freien Schulen, sehr geehrte Gäste, der Tag der Freien Schulen ist über viele Jahre in Berlin zu einer guten Tradition geworden. Er bietet allen Interessierten die Möglichkeit, sich über die vielfältigen Angebote der Schulen in freier Trägerschaft zu informieren, Bilanz zu ziehen über die Arbeit im zurückliegenden Schuljahr und mit Freude und Optimismus auf die künftigen anspruchsvollen Anforderungen, die an Bildung und Schule gestellt werden, zu blicken. Ich freue mich sehr, dass hieraus nun ein bundesweiter Tag der Freien Schulen geworden ist. Berlin verfügt über eine vielfältige Schullandschaft. Die Schulen in freier Trägerschaft bereichern das Schulangebot, sie sind längst nicht mehr aus dem Berliner Schulwesen hinwegzudenken. Gemeinsam mit den Schulen in staatlicher Trägerschaft erfüllen sie den gesetzlich verankerten Anspruch aller Kinder und Jugendlichen auf eine zukunftsfähige schulische Bildung und Erziehung. Nicht selten sind die Schulen in freier Trägerschaft dabei Vorreiter und Impulsgeber für besondere pädagogische Ansätze und neue Bildungsangebote. Aber auch quantitativ spielen die Schulen in freier Trägerschaft eine wichtige Rolle. Beispielsweise wäre der Fachkräftebedarf für die Berufe Erzieherin oder Erzieher und Altenpflegerin oder Altenpfleger ohne die großen Ausbildungsleistungen der Freien Träger in Berlin nicht zu decken. Schulen in freier Trägerschaft nehmen täglich gesellschaftliche Verantwortung wahr. Besonders danken möchte ich der Arbeitsgemeinschaft Schulen in freier Trägerschaft Berlin, die ohne Zögern bereit war und ist, auch an den Freien Schulen sogenannte Willkommensklassen für geflüchtete Kinder und Jugendliche einzurichten. Den Initiatoren des Tages der Freien Schulen wünsche ich gutes Gelingen, zahlreiche wissensdurstige Besucherinnen und Besucher, neben den Eltern hoffentlich auch einige Schülerinnen und Schüler, und allen Beteiligten ein mutiges Nachdenken über Bildung. Wir sind so frei! Thomas Duveneck Abteilungsleiter in der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft Berlin
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16 Grußwort zum Tag der freien Schulen In der Schule verbringen unsere Kinder und Jugendliche einen großen Teil ihrer Zeit. Sie ist nicht nur Lern-, sondern auch Lebensraum. Eine moderne Schule legt nicht nur Wert darauf, dass ihre Schülerinnen und Schüler ein hohes Bildungsniveau erhalten, sondern sie schafft auch ein Umfeld, das kulturelle Qualifikationen, soziale Kompetenz und Kreativität fördert. Viele freie Schulen verfolgen eine Pädagogik, die auf die ganze Persönlichkeit des Kindes und des Jugendlichen gerichtet ist. Daher nehmen sie oft eine Vorbildfunktion für die staatlichen Schulen ein. So sind gerade Schulen in freier Trägerschaft überdurchschnittlich häufig nicht nur reformpädagogisch ausgerichtet, sondern stellen sich erfolgreich der Herausforderung, Schülerinnen und Schüler in heterogenen Lerngruppen bestmöglich und individuell zu fördern. Berlin hat mit diesen Gemeinschaftsschulen sehr gute Erfahrungen sammeln können. Unter ihnen sind auch Schulen in freier Trägerschaft wie beispielsweise die Evangelische Schule Berlin Mitte zu finden. An diesen Gemeinschaftsschulen ob in staatlicher oder in freier Trägerschaft lernen die Kinder und Jugendlichen von der ersten Klasse bis zum Abitur gemeinsam. Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitstudie zu den Gemeinschaftsschulen belegen, dass nicht nur die leistungsschwächeren Kinder, sondern auch die leistungsstarken Kinder besser gefördert werden. Mit der individuellen Lernförderung zeigen die Gemeinschaftsschulen, dass längeres gemeinsames Lernen Potentiale für alle Schülerinnen und Schüler bietet und sie die Schulen der Zukunft sind. Eine gute Schule benötigt auch immer eine gute Ausstattung sowie hoch motivierte Lehrerinnen und Lehrer. Lehrerinnen und Lehrer und andere pädagogische Fachkräfte wie Erzieherinnen und Erzieher, Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter tragen hohe Verantwortung für die Entwicklung sowie für die Zukunftschancen unserer Kinder und Jugendlichen. Oft wird diese hohe Verantwortung aber nicht ausreichend gewürdigt. Die pädagogische Arbeit muss eine deutlich höhere gesellschaftliche Anerkennung erfahren. Dazu gehören nicht nur bessere Arbeitsbedingungen, sondern auch eine gute Bezahlung. Das derzeitige Gehalt wird den gestiegenen Anforderungen an die pädagogischen Berufe oftmals nicht gerecht. Hier müssen bessere Bedingungen geschaffen werden. Bildung ist eine grundlegende Voraussetzung für eine erfolgreiche gesellschaftliche Teilhabe, für individuelles Wohlergehen und soziale Gerechtigkeit in der Gesellschaft. Nach wie vor steht das deutsche Bildungssystem in der Kritik, soziale Ungleichheit zu reproduzieren und nicht jedem Kind die gleichen Chancen für gute Bildung zu bieten. Deshalb muss der Zugang zu umfassender und hoher Bildung endlich für alle Kinder ohne Einschränkungen und unabhängig von ihrer Herkunft gewährleistet werden. Das Schulsystem darf nicht länger ausgrenzen. Gleicher Zugang zu Bildung erfordert allerdings auch materielle Voraussetzungen, wie eine kostenfreie Ausstattung mit Schulbüchern sowie Unterrichtsmaterialien für Schülerinnen und Schüler, die Finanzierung der Schülerbeförderung und gute sanierte Schulgebäude. Hier müssen Bund und Länder deutlich höhere Anstrengungen unternehmen. Ohne Aufhebung des sogenannten Kooperationsverbotes in der Bildung bleiben diese Ansprüche an ein gutes Bildungssystem weiterhin nur Zukunftsmusik. Wir brauchen dringend eine dauerhafte Beteiligung des Bundes an der Finanzierung von Schulbildung. Ausreichende und dauerhafte Finanzierung von Bildung ist möglich mit einer Politik der Umverteilung - beispielsweise einer Steuerpolitik, die auf Solidarität setzt. Die Politik ist jetzt besonders aufgerufen den Schulen die notwendigen Ressourcen bereitzustellen, damit sie auch den Flüchtlingskindern u.a. eine umfassende Schulbildung ermöglichen können. Bildungsgerechtigkeit, kostenfreier Zugang zu Bildung sowie eine neue Kultur der Anerkennung von pädagogischer Arbeit sind Herausforderungen, die wir gemeinsam zum Wohle der jungen Generation bewältigen müssen. Dr. Gesine Lötzsch Mitglied des Deutschen Bundestages Vorsitzende des Haushaltsausschusses
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Es gilt das gesprochene Wort.
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