41531 Klassische Produktionsfunktionen. Produktionstheorie. a) Von welchen Annahmen geht die klassische Produktionsfunktion aus?
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- Gertrud Fischer
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1 Produktionstheorie Vgl. März 003 Aufgabe 5 a) Von welchen Annahmen geht die klassische Produktionsfunktion aus? b) Skizzieren Sie den Verlauf der klassischen Produktionsfunktion und beschreiben Sie ausführlich die spezifischen Eigenschaften der einzelnen Phasen. c) Nehmen Sie Stellung zur empirischen Geltung der klassischen Produktionsfunktion. d) Beschreiben Sie die inhaltlichen Unterschiede zwischen der klassischen Produktionsfunktion und der neoklassischen Produktionsfunktion von COBB-DOUGLAS. Rolf Baumanns/ Kai SS 006 Seite 1 von 8
2 Lösung a) KE 3 Seite Annahmen über den ertragsgesetzlichen Verlauf von Produktionsfunktionen Die für die Herstellung einer bestimmten Ausbringungsmenge erforderlichen Produktionsfaktoren (peripher oder alternativ) substituierbar sind Bei vermehrtem Einsatz eines Faktors und konstanten Einsatzmengen aller übrigen Faktoren zunächst steigende und dann fallende Grenzerträge ( Ertragszuwächse) auftreten, d.h. dass sich an einem Bereich zunehmender Grenzproduktivitäten ein Bereich abnehmender Grenzproduktivitäten anschliesst. Des weiteren ist in der ertragsgesetzlichen Produktionsfunktion vorausgesetzt, dass Die Produktionsdauer konstant bleibt, also keine zeitliche Anpassung der Faktoren möglich ist Die Faktoreinsatzmengen beliebig teilbar bzw. variierbar sind Ein qualitativ gleich bleibendes Produkt hergestellt wird,. d..h. ein Einproduktunternehmen vorliegt b) KE3 Seite 3 Rolf Baumanns/ Kai SS 006 Seite von 8
3 Phasen KE 3 Seite 4 c) KE 4 Seite 18 ff / 30 Widerspruchsfreiheit ja Allgemeingültigkeit Empirischer Gehalt ja ja Faktische Überprüfbarkeit gering Bewährungsgrad Geltungsbereich Axiomatisierung bisher keine Gültigkeit klein ja (Wittmann) d) KE3 Seite 9 Neoklassische Produktionsfunktionen zeichnen sich dadurch aus, dass bei ihnen bei partieller Faktorvariation von Anfang an das Gesetz der abnehmenden Ertragszuwächse gilt d.h. es existieren keine Bereiche zunehmender Grenzerträge und dass die Grenzproduktivität jedes Faktors über den gesamten Variationsbereich seiner Einsatzmenge positiv ist. Neoklassische Produktionsfunktionen können insofern als Sonderfälle klassischer Produktionsfunktionen ausgefasst werden, da für sie nur ein Verlauf wie in den Phasen II und III der klassischen Produktionsfunktion zulässig ist.sie sind formal gekennzeichnet durch x x r,...,r = 1 m dx > 0 für 0 ri < dr i x < 0 für 0 r < i r i { } x 0 r 0 i 1,...,m i Rolf Baumanns/ Kai SS 006 Seite 3 von 8
4 Vgl. September 004 Aufgabe 1 Produktionstheorie Für ein Unternehmen, das durch den Einsatz der Faktormengen r 1 und r zweier Produktionsfaktoren 1 und die Menge x eines Endproduktes herstellt, gelte die Produktionsfunktion: x= f ( r,r 1 ) = rr 1 + rr 1 + rr a) Ist diese Produktionsfunktion homogen? Falls ja, welchen Homogenitätsgrad weist die Produktionsfunktion auf? b) Skizzieren Sie in dem ( r;x 1 ) -Diagramm auf Lösungsbogen für den 0 r 60 den Verlauf der Ertragsfunktion f ( r,r ), die sich Bereich 1 1 ergibt, wenn die Faktoreinsatzmenge des zweiten Faktors auf dem konstanten Niveau r = 0 festgehalten wird. Besitzt die Ertragsfunktion in diesem Bereich lokale Maxima oder Minima und/oder Wendepunkte? c) Zeigen Sie verbal und formal auf, um welchen Typ von Produktionsfunktion es sich hierbei handelt. Rolf Baumanns/ Kai SS 006 Seite 4 von 8
5 Lösung Eine eventuell vorhandene Homogenitätseigenschaft der Produktionsfunktion lässt sich durch Einsetzen von λ r1 und λ r für r 1 bzw. r in die Gleichung der Produktionsfunktion überprüfen: f ( λr, 1 λr) = ( λr1) ( λr) + ( λr1) ( λr) + ( λr1)( λr) = λ + λ + λ λ t rr 1 rr 1 rr 1 f r,r 1 Demnach ist die Produktionsfunktion f inhomogen. Für die weiteren Untersuchungsschritte ist es zweckmäßig, zunächst die Ertragsfunktion f ( rr 1, ) für das vorgegebene Einsatzniveau r = 0 des zweiten Faktors anzugeben: x= f ( r,r 1 = 0) = r1 0 + r1 0 + r10 = r1 + r1 + r Berechnung der lokalen Extremstelle: Mittels Differentiation dieser Ertragsfunktion nach der Einsatzmenge r 1 des ersten Faktors erhält man die Funktion der (partiellen) Grenzproduktivität des ersten Faktors: f ( r,r 1 ) = r1 + r1+ = Die Funktionsvorschrift, ein Polynom zweiten Grades mit einem negativen Koeffizienten vor dem quadratischen Glied, lässt erkennen, dass der zugehörige Graph eine nach unten offene Parabel ist. Da die Grenzproduktivität bei minimalem Faktoreinsatz r 1 = 0 wegen f ( r,r 1 = 0) = = > positiv ist, leuchtet zudem unmittelbar ein, dass die (nach unten offene) Parabel die Abszisse eines ( r1; f r1) -Diagramms im ökonomisch sinnvollen Bereich ( r 1 0 ) höchstens einmal schneiden und entsprechend die Grenzproduktivität im ökonomisch relevanten Bereich auch nur einmal das Vorzeichen wechseln kann, denn der zweite Abszissenschnittpunkt der Parabel muss zwangsläufig im ökonomisch irrelevanten Bereich ( r 1 < 0 ) liegen. Die Nullstelle der Funktion der Grenzproduktivität des Faktors 1, bei deren Überschreiten das Vorzeichen der Grenz- Rolf Baumanns/ Kai SS 006 Seite 5 von 8
6 produktivität im ökonomisch relevanten Bereich von positiv auf negativ wechselt, ergibt sich aus f ( r,r 1 = 0) = r1 + r1+ = r 40r 500= r 40r + 400= ( r ) 1 0 = 900 r 1 =± 30+ 0= 50 ( 10) f 50,r = 100 Zur Ermittlung der Faktoreinsatzmenge r ) 1, bei der die Grenzproduktivität des Faktors 1 maximal wird, differenziert man die Funktion der Grenzproduktivität nach r 1 und setzt die Ableitung gleich null: 3 6 f ( r,r 1 ) = r1+ = f 50,r = 018, < 0, somit lokales Maximum. Zur Berechnung des Wendepunktes: 3 6 f ( r,r 1 ) = r1+ = r 1 = 0 f 0,r = 46 Dass es sich hierbei tatsächlich um eine Maximalstelle handelt, folgt unmittelbar aus dem generell negativen Vorzeichen der zweiten Ableitung der Grenzproduktivität nach der Faktoreinsatzmenge r 1 und dem hiermit verbundenen streng konkaven Kurvenverlauf des zugehörigen Graphen. Im Ergebnis steigt also die Grenzproduktivität des Faktors 1 wegen mit zunehmendem Faktoreinsatz r 1 an, ) erreicht bei r 1 = 0 ihren Maximalwert Dividiert man die Ertragsfunktion f ( rr 1, = 0) durch die Faktoreinsatzmenge r 1, so erhält man die Funktion der Produktivität des ersten Faktors, die an der unteren Grenze ihres Definitionsbereichs offensichtlich positiv ist f ( r,r 1 = 0) ) = r1 + r1 + > 0 r 1 = 30 r Rolf Baumanns/ Kai SS 006 Seite 6 von 8
7 Der Funktionsgraph ist wiederum eine nach unten offene Parabel, deren Maximum sich aus der 1.Ableitung der Produktivität errechnet. Wegen Wert der 1.Ableitung größer 0 steigt die Produktivität des ersten Faktors im Bereich 0 r1 < 30 mit zunehmendem Faktoreinsatz r 1 an und fällt nach dem ) Überschreiten des Maximums bei r 1 = 30 wieder streng monoton ab. Dabei verläuft der zugehörige Funktionsgraph aufgrund von über den gesamten Definitionsbereich streng konkav. Rein rechnerisch können die Funktionswerte bei Überschreiten der Nullstelle sogar negativ werden, jedoch sind negative Produktivitäten ökonomisch nicht sinnvoll interpretierbar und werden folglich aus der Betrachtung ausgeschlossen. x Max ( 50100, ) Wendepunkt ( 0, 46) r 1 Bei der vorliegenden Produktionsfunktion handelt es sich um eine ertragsgesetzliche Produktionsfunktion. Diese Art von Produktionsfunktion ist gekennzeichnet durch zunächst steigende und dann abnehmende Grenzerträge. Rolf Baumanns/ Kai SS 006 Seite 7 von 8
8 f 0,r = 46 ist die lokale Extremstelle der Funktion der Grenzproduktivität x f ( r,r 1 ) = = r1 + r1+ bei f ( 0,r ) = 7,. Wegen r f ( r,r 1 ) = handelt es sich um ein lokales Maximum. Somit für 500 Werte von r1 = 0 steigen somit die Werte der Funktion der Grenzproduktivität an bis zum Maximum, für Werte von r 1? 0 fallen die Werte der Funktion der Grenzproduktivität wieder. Wendepunkt der Ertragsfunktion bei f 0,r = 15, f 10,r = 4, f 0,r = 7, f 30,r = 4, f 40,r = 15, Somit steigende Grenzerträge bis r 1 = 0, danach fallenden Grenzerträge. Rolf Baumanns/ Kai SS 006 Seite 8 von 8
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