Handelspolitik: Theorie und Institutionen
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- Kristin Goldschmidt
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1 1. Emirie 2. Außenhandelstheorie 3. Handelsolitik Theorie + Institutionen Handelsolitik: Theorie und Institutionen Instrumente und Wirkung der Handelsolitik Begründung rotektionistischer Maßnahmen Eortsubventionen und strategische Handelsolitik Politische Ökonomie und weltwirtschaftliche Institutionen K. Morasch 2015 Außenhandel und internationaler Wettbewerb Emirie 2. Außenhandelstheorie 3. Handelsolitik Theorie + Institutionen Handelsolitik Themen Ausgangsunkt: Freihandel ist für ein (kleines) Land als Ganzes vorteilhaft. Realität: Außenhandel wird durch Zölle oder andere handelsolitische Maßnahmen beschränkt. Fragestellungen: Wie wirken sich verschiedene handelsolitische Instrumente aus? Welche Argumente werden für rotektionistische Maßnahmen angeführt? Sind diese Argumente stichhaltig? Welche Auswirkung hat die Förderung von Eortbranchen? Wieso kommt es im olitischen Prozess zum Einsatz von Handelsolitik? Welche Rolle sielen internationale Institutionen wie WTO und EU auf regionaler und weltwirtschaftlicher Ebene? K. Morasch 2015 Außenhandel und internationaler Wettbewerb 110
2 1. Emirie 2. Außenhandelstheorie 3. Handelsolitik Theorie + Institutionen Handelsolitik: Theorie und Institutionen Instrumente und Wirkung der Handelsolitik Begründung rotektionistischer Maßnahmen Eortsubventionen und strategische Handelsolitik Politische Ökonomie und weltwirtschaftliche Institutionen Literatur zu 3.1: Morasch/Bartholomae , Ka. 14 K. Morasch 2015 Außenhandel und internationaler Wettbewerb 111 Aufbau von Abschnitt 3.1 Wirkung von Zöllen und anderen handelsolitischen Instrumenten: Handelsolitische Instrumente Begriffsklärungen Zollwirkung im Partialmodell bei vollkommenem Wettbewerb (Mengen und Wohlfahrtseffekte) Analyse der Zollwirkung im Allgemeinen Gleichgewicht Vergleich Zoll Kontingent freiwillige Eortselbstbeschränkung Zoll vs. Kontingent bei inländischem Monool Protektion bei Fragmentierung und Qualitätsdifferenzierung Schutzwirkung eines Zolls bei mehrstufigen Produktionsrozessen (ERP effective rate of rotection) Anreiz zur Qualitätsanassung bei Kontingenten K. Morasch 2015 Außenhandel und internationaler Wettbewerb 112
3 Handelsolitische Instrumente Begriffsklärungen (Einfuhr )Zoll: Abgabe bei grenzüberschreitendem Warenverkehr (Wertzoll: % des Wertes vs. sezifischer Zoll: GE ro ME) Kontingent: mengen/wertmäßige Beschränkung der Imorte (Verteilung nach bisherigen Marktanteilen oder Versteigerung) Freiwillige Eortselbstbeschränkung: Kontingent der ausländischen Regierung auf die Eorte Sonstige nicht tarifäre Handelshemmnisse (Präferenzen bei Beschaffung, Produktstandards, Steuergestaltung) Eortsubventionen: Direkte Subventionen, Steuererleichterungen oder verbilligte Kredite K. Morasch 2015 Außenhandel und internationaler Wettbewerb 113 Zollwirkung im Partialmarkt bei vollkommenem Wettbewerb A Konsu Produ Staat Gesamt menten zenten Z = W +t W A B C D N A +A B B C +C D D Transfer: A (Rente) C (Zoll) A W A Z N Z N W Verlust: B (Produktionseffizienz) D (Konsumeffizienz) K. Morasch 2015 Außenhandel und internationaler Wettbewerb 114
4 Zoll im allgemeinen Gleichgewicht Reduktion des Außenhandels und Wohlfahrtsverlust y Z P F Z W Z W W EX W EX Z P Z C Z C W W W IM Z IM W K. Morasch 2015 Außenhandel und internationaler Wettbewerb 115 Äquivalenz von Kontingent und Zoll bei vollkommenem Wettbewerb A A K K = Z A B C D W Kontingent = IM Z N K. Morasch 2015 Außenhandel und internationaler Wettbewerb 116
5 Aufnahme von Handel bei inländischem Monool GK M vk W M GK( ) GE N M A W N W K. Morasch 2015 Außenhandel und internationaler Wettbewerb 117 Zoll und Kontingent bei inländischem Monool K. Morasch 2015 Außenhandel und internationaler Wettbewerb 118
6 Effektive Schutzwirkung eines Zolls Problemstellung: mehrstufiger Produktionsrozess (z.b. Autoteile + Montage) Zollsatz Schutzeffekt Formel für effective rate of rotection (ERP): ERP t E t E t V V E V mit E: Endrodukt, V: Vorrodukt Ergebnis: gleicher Zoll für beide Stufen: Zoll auf Endrodukt höher/geringer: nur Zoll auf Vorrodukt Zollsatz = Schutzeffekt Schutzeffekt Montagestufe höher/geringer negativer Schutzeffekt für Endrodukt K. Morasch 2015 Außenhandel und internationaler Wettbewerb Emirie 2. Außenhandelstheorie 3. Handelsolitik Theorie + Institutionen Handelsolitik: Theorie und Institutionen Instrumente und Wirkung der Handelsolitik Begründung rotektionistischer Maßnahmen Eortsubventionen und strategische Handelsolitik Politische Ökonomie und weltwirtschaftliche Institutionen Literatur zu 3.2: Morasch/Bartholomae Ka. 15 K. Morasch 2015 Außenhandel und internationaler Wettbewerb 120
7 Aufbau von Abschnitt 3.2 Diskussion verschiedener Argumente für Handelsolitik Grundidee: realistischere Modelle und Ziele der Gesellschaft Beeinflussung der Produktion (Zoll vs. Produktionssubvention) Beeinflussung des Konsums (Zoll vs. Konsumsteuer) Erzielung von Staatseinnahmen (effizientes Steuersystem?) Nationale Sicherheit (Alternativen für Versorgungssicherheit?) Vermeidung von Arbeitslosigkeit (Problem Strukturanassung) Erziehungszollargument (eterne und dynamische Skalenerträge) Otimalzoll (Analyse im Partialmarkt) K. Morasch 2015 Außenhandel und internationaler Wettbewerb 121 Beeinflussung der inländischen Produktion Vergleich von Zoll und Produktionssubvention A A Sub Produktionssubvention: Produzenten +A (Rente) Z W = S A B C D Staat AB (Subvention) Konsumenten: kein Effekt! Summe B N (statt BD beim Zoll) A S = A Z N Z N S K. Morasch 2015 Außenhandel und internationaler Wettbewerb 122
8 Zoll vs. Produktionssubvention Darstellung im allgemeinen Gleichgewicht y Z Z W Z W Sub P F P Z =P Sub CW C Z C Sub W W K. Morasch 2015 Außenhandel und internationaler Wettbewerb 123 Beeinflussung des inländischen Konsums Vergleich von Zoll und Konsumsteuer A St A Konsumsteuer: Produzenten kein Effekt! Staat +ABC (Einnahme) Z = St W A B C D Konsumenten: ABCD (Rente) Summe D (statt BD beim Zoll) N S St S Z D Z = D St K. Morasch 2015 Außenhandel und internationaler Wettbewerb 124
9 Zoll als zweitbestes Instrument Produktionsbeeinflussung, wenn Subvention nicht verfügbar: Otimale Zollhöhe K. Morasch 2015 Außenhandel und internationaler Wettbewerb 125 Erziehungszoll ( infant industry rotection ) Begründung: Eterne oder dynamische Skalenerträge,DK eterne,dk dynamische DK 0 W A DK * DK 0 W N A N W DK L * L Kostenvorteil durch historischen Zufall * kummulierte Menge! K. Morasch 2015 Außenhandel und internationaler Wettbewerb 126
10 Otimalzoll: Beeinflussung der Terms of Trade Zoll als erstbeste Politik W +t WZ +t W WZ Ausland A * * Zollsatz t a Inland b c e d A N EX Z N * IM Z K. Morasch 2015 Außenhandel und internationaler Wettbewerb Emirie 2. Außenhandelstheorie 3. Handelsolitik Theorie + Institutionen Handelsolitik: Theorie und Institutionen Instrumente und Wirkung der Handelsolitik Begründung rotektionistischer Maßnahmen Eortsubventionen und strategische Handelsolitik Politische Ökonomie und weltwirtschaftliche Institutionen Literatur zu 3.3: Morasch/Bartholomae Ka. 16 K. Morasch 2015 Außenhandel und internationaler Wettbewerb 128
11 Strategische Handelsolitik Grundidee und Aufbau Idee: Wirkung von Handelsolitik in internationalen Oligoolmärkten Politik verändert Anreizstruktur der Oligoolisten und kann dadurch Monoolrenten zugunsten der Inlandsunternehmen umleiten Aufbau: Beeinflussung der Markteintrittsentscheidung im Duool Kritik: Informationsrobleme und Vergeltungsmaßnahmen Erweiterung auf ein Duoolmodell mit stetigen Strategien Verallgemeinerung und Freihandel als Daumenregel K. Morasch 2015 Außenhandel und internationaler Wettbewerb 129 Beisiel Boeing vs. Airbus: Subvention beeinflusst Markteintritt Annahmen im Grundmodell (Boeing vs. Airbus) ein inländisches und ein ausländisches Unternehmen (Duool) stehen in einem Drittland miteinander im Wettbewerb nur rofitabel, wenn anderes Unternehmen verzichtet zeitlicher Vorsrung des ausländischen Wettbewerbers (Boeing) Vorgehen: Gleichgewicht ohne Politikintervention Wirkung einer inländischen Eortsubvention auf die Anreize ist Gleichgewicht mit Subvention für Inland (EU) vorteilhaft? kritische Analyse: Informationsrobleme und Vergeltung durch USA K. Morasch 2015 Außenhandel und internationaler Wettbewerb 130
12 Boeing vs. Airbus: Ausgangssituation Auszahlungsmatri ohne olitische Intervention Markteintritt Boeing kein Markteintritt Markteintritt ( 5, 5) (100,0) Airbus kein Markteintritt (0,100) (0,0) K. Morasch 2015 Außenhandel und internationaler Wettbewerb 131 Boeing vs. Airbus: Wirkung der Politik Auszahlungsmatri mit Eortsubvention Markteintritt Boeing kein Markteintritt Markteintritt (5, 5) (110,0) Airbus kein Markteintritt (0,100) (0,0) K. Morasch 2015 Außenhandel und internationaler Wettbewerb 132
13 Duoolwettbewerb ohne Handelsolitik * Gleichgewicht ohne Subvention: Cournot vs. Stackelberg r( * ) C Isogewinnkurven des inländische Unternehmens S r * () K. Morasch 2015 Außenhandel und internationaler Wettbewerb 133 Duoolwettbewerb mit Eortsubvention * Beeinflussung des Duoolwettbewerbs durch Subvention r( * ) r S ( * ) *C C *S S r * () K. Morasch 2015 Außenhandel und internationaler Wettbewerb 134
14 Verallgemeinerung und Politikemfehlung Strategische Handelsolitik in Realität sinnvoll? otimale Politik abhängig von Detailsezifikation (Informationsroblem!) Bertrand Wettbewerb Eortsteuer otimal mehrere inländische Unternehmen geringere Subvention oder Steuer (analog Otimalzoll!) mit inländischen Konsum höhere Subvention zusätzliche Effekte im Allgemeinen Gleichgewicht (Nachteile in anderen Sektoren, da Produktionsfaktoren abgezogen werden in welchem Sektor größter Vorteil durch strategische Handelsolitik?) Gefahr von Vergeltungsmaßnahmen des Auslands (Vorteile auf Kosten der ausländischen Konkurrenten) Fazit: Freihandel als Daumenregel (da otimale Politik nicht realisierbar) K. Morasch 2015 Außenhandel und internationaler Wettbewerb Emirie 2. Außenhandelstheorie 3. Handelsolitik Theorie + Institutionen Handelsolitik: Theorie und Institutionen Instrumente und Wirkung der Handelsolitik Begründung rotektionistischer Maßnahmen Eortsubventionen und strategische Handelsolitik Politische Ökonomie und weltwirtschaftliche Institutionen Literatur zu 3.4: Morasch/Bartholomae Ka. 17 ( ) K. Morasch 2015 Außenhandel und internationaler Wettbewerb 136
15 Politische Ökonomie und weltwirtschaftliche Institutionen Themen: Positive Theorie: Erklärung der beobachtbaren Handelsolitik Entwicklung von GATT/WTO und zentralen institutionellen Regelungen Anti Duming Zölle: Konzetion und Problematik der Verfahrensregeln Analyse der Otimalzollolitik mit Hilfe von Tauschkurven Funktion der GATT Prinziien Rezirozität und Meistbegünstigung zur Überwindung des Gefangenendilemmas bei der Otimalzollolitik Verzerrte Integration durch Freihandelszonen und Zollunionen: Konzet und Wirkung auf Mitgliedsländer und außenstehende Nationen K. Morasch 2015 Außenhandel und internationaler Wettbewerb 137 GATT und WTO Geschichte vom GATT zur WTO GATT (1947) als internationaler Vertrag mit dem Ziel des Abbaus von Handelsbeschränkungen (insbesondere im Rahmen multilateraler Verhandlungsrunden mit Vereinbarung dauerhafter Zollsenkungen) und der Schlichtung von Handelsstreitigkeiten (ab 1995 WTO) Drei fundamentale Standards: Rezirozität (gegenseitige Zugeständnisse bei Liberalisierung) Meistbegünstigungsklausel (nicht bei Freihandelszone und Zollräferenz für Entwicklungsländer) Verbot von Mengenbeschränkungen und Eortsubventionen (außer Kontingente bei temorären Zahlungsbilanzroblemen) World Trade Organization formalisierter, unabhängiger Streitschlichtungsmechanismus K. Morasch 2015 Außenhandel und internationaler Wettbewerb 138
16 Gründe für Duming Unvollkommener Wettbewerb und segmentierte Märkte Inl Annahmen: GK segmentierte Märkte vollk. Wbw. im Ausland Monool im Heimatmarkt E *N= * GE relevante GK für den Inlandsabsatz! GE Inl N Inl Inl Ges K. Morasch 2015 Außenhandel und internationaler Wettbewerb 139 Internationales Duool mit Handelskosten: Recirocal Duming h 7 R* f ( ) h 5 M h =4 D h =3 1 Rh( * f ) * D f =2 5 7 * f K. Morasch 2015 Außenhandel und internationaler Wettbewerb 140
17 Höhe der Handelskosten und Wohlfahrtseffekt bei Recirocal Duming 10 8 M D 2 + GE 2 M h T 8 10 (a) Handelskosten im Beisiel GK + c T GK N M D h M + GE T GK + c T GK N (b) fast rohibitive Handelskosten K. Morasch 2015 Außenhandel und internationaler Wettbewerb 141 Anti Duming Zoll Zölle gegen Duming und ausländische Eortsubventionen A W = Z Dum A B C D N P Dum P Z K Z K Dum K. Morasch 2015 Außenhandel und internationaler Wettbewerb 142
18 Ableitung von Tauschkurven Darstellung auf Basis einer Ricardo Situation y Weltmarktreislinien IM y Tauschkurve Wohlfahrtsindifferenzkurven Weltmarktreislinien Produktionsmöglichkeitenkurve P F EX K. Morasch 2015 Außenhandel und internationaler Wettbewerb 143 Bestimmung der Terms of Trade Ansatz: Tauschkurven beider Länder in einem Diagramm IM EX * y Tauschkurve Inland Weltmarktreis im Gleichgewicht E Beisiel für Ungleichgewicht y: EX * > IM Tauschkurve Ausland : IM* > EX EX IM * K. Morasch 2015 Außenhandel und internationaler Wettbewerb 144
19 Bestimmung des Otimalzolls im Tauschkurvendiagramm Ansatz: Handelsindifferenzkurven im Tauschkurvendiagramm K. Morasch 2015 Außenhandel und internationaler Wettbewerb 145 Otimalzoll und Vergeltung Darstellung mit Tauschkurven: Rückgang des Handelsniveaus IM EX * y (1) 1 W = 2 (1) Otimalzoll durch inländische Regierung (1) mehr IM E 1 E 0 (2) Vergeltungszoll durch ausländische Regierung E 2 (2) (1) weniger EX EX IM * K. Morasch 2015 Außenhandel und internationaler Wettbewerb 146
20 Handelskrieg als Gefangenendilemma Warum GATT und WTO? Handelsolitik bei großen Ländern Freihandel USA Protektion Freihandel (10,10) ( 10,20) EU Protektion (20, 10) ( 5, 5) K. Morasch 2015 Außenhandel und internationaler Wettbewerb 147 Ökonomie des GATT: Rezirozität und Meistbegünstigung Reziroke Zollsenkung zur Überwindung des Gefangenendilemmas K. Morasch 2015 Außenhandel und internationaler Wettbewerb 148
21 Regionale Integration am Beisiel EU Themen: Formen verzerrter Integration verzerrte Zollsenkung, diskriminierende Zollräferenz, Freihandelszone, Zollunion, gemeinsamer Markt, Wirtschaftsunion Auswirkungen verzerrter Integration: Handelsschaffung zusätzlicher Handel zwischen Partnerländern Handelsumlenkung Umlenkung bestehenden Handels auf Partnerländer Euroäische Union und euroäischer Binnenmarkt Entwicklung von der Zollunion zur Wirtschaftsunion Handelsschaffung und ositive dynamische Effekte dominieren K. Morasch 2015 Außenhandel und internationaler Wettbewerb 149 Wirtschaftliche Integration Auswirkung einer Zollunion: Partialanalyse für das Imortland A Z U W A B C E D N P U P Z K Z K U K. Morasch 2015 Außenhandel und internationaler Wettbewerb 150
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