Gemeindeverwaltung, Bahnhofstraße, Neufahrn b. Freising
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- Charlotte Arnold
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1 Protokoll zum Fachworkshop Einzelhandel und Gewerbe Ort: Gemeindeverwaltung, Bahnhofstraße, Neufahrn b. Freising Datum: 5. März 2018 Dauer: Uhr bis Uhr 1. Tagesordnung Beginn und Begrüßung durch den Bürgermeister (18.30 Uhr) Präsentation des Arbeitsstandes (18.40 Uhr) Feedback, Fragen und Anmerkungen aus dem Plenum (19.00 Uhr) Pause (19.15 Uhr) Fachworkshop in Arbeitsgruppen (19.45 Uhr) Ergebnispräsentation (20.45 Uhr) Ausblick und Weiterverarbeitung der Ergebnisse (21.15 Uhr) Ende der Veranstaltung (21.30 Uhr) 2. Präsentation des Arbeitsstandes Siehe Anhang 3. Feedback, Fragen und Anmerkungen aus dem Plenum EH/GT = Einzelhändler/Gewerbetreibende EH/GT: konkrete Hinweise und Tipps bzw. Vorschläge, wie sich der Einzelhandel in Neufahrn stärken und sichern lässt GMA: Einzelhandel in Neufahrn beeinflusst durch Angebotssituationen in Eching, Erding, Freising und München; lokaler Einzelhandel muss präsent und wahrnehmbar sein EH/GT: Identifizierung der Sortimente, die nicht in Neufahrn existieren bzw. außerhalb eingekauft werden GMA: Thema für die Haushaltsbefragung im April; Fragen zum Einkaufsverhalten, Einkaufsorte, Identifizierung / Verifizierung wesentlicher Wettbewerbsstandorte im Umland EH/GT: Rolle und Einfluss des Onlinehandels auf lokalen stationären Einzelhandel GMA: Onlinehandel / Einfluss des Internets auf Einzelhandel nimmt zu, Onlineaffinität bestimmter Sortimente gegeben (vor allem mittelfristige Sortimente, z. B. Bekleidung, Unterhaltungselektronik, Bücher), Beratung und Einkaufserlebnis als 1
2 wichtige Argumente für stationären Einzelhandel, dennoch Onlinepräsenz (z. B. Google Business) wichtig EH/GT: Förderung des Einzelhandels im Bereich des Marktplatzes als Ortsmitte GMA: Betrachtung des Marktplatzes aus städtebaulicher und immobilienwirtschaftlicher Sicht, Handelsangebot auch abhängig von städtebaulichen und betriebswirtschaftlichen Rahmenbedingungen (Verkaufsflächenverfügbarkeit, Höhe einer Miete), Stärkung des Einzelhandel auch durch Städtebauförderung, Allgemeine Anmerkungen EH/GT: viele Kunden aus dem Umland (Landshut, Ingolstadt, etc.), jedoch kaum aus Neufahrn GMA: fehlende Identifikation mit dem Ort als mögliche Erklärung, keine Kenntnis vom Angebot, Neufahrn ist Wohngemeinde im Speckgürtel von München, Einkauf auf dem Arbeitsweg Angebote benennen und darauf aufmerksam machen Herausarbeitung möglicher Perspektiven (Stärkung des stationären, inhabergeführten Einzelhandels) und Themenfelder ohne Perspektive (Ansiedlung großer Shoppingcenter) gemeinsame Gespräche zwischen Handel und Gemeinde nötig, um Chancen und Hindernisse zu erkennen und zu benennen 4. Fachworkshop in Arbeitsgruppen / Ergebnispräsentation Ziel des Workshops war es, gemeinsam mit den Teilnehmern aus Einzelhandel und Gewerbe die Stärken des Einzelhandelsstandortes Neufahrn herauszuarbeiten. Dabei mussten Schwächen und Herausforderungen genauso benannt werden, um ein gemeinsames Ziel zu entwickeln. In beiden Workshopgruppen wurden engagiert diskutiert und dabei auch bestehende Konflikte offengelegt. 4.1 Arbeitsgruppe Kattner Quelle: Nicole Dobner
3 In der Arbeitsgruppe Kattner wurde unter Betrachtung der aktuellen Einzelhandelssituation eine Verbesserung des Angebotswissens der Bevölkerung von Neufahrn als erste Möglichkeit herausgearbeitet. Aus Sicht der Händler lässt sich in Neufahrn nur eine geringe Identifikation der Bevölkerung mit dem Neufahrner Einzelhandel feststellen. Zu den Herausforderungen zählt, den Bürgern den Einzelhandel in Neufahrn bewusst zu machen und damit das Bewusstsein für das bestehende Angebot zu schärfen. Dies lässt sich beispielsweise durch die Erstellung eines Angebotsatlas, durch die Steigerung der Onlinepräsenz des Einzelhandels oder durch Onlineschulungen (z. B. organisiert durch die Standortförderung) verwirklichen. In diesem Zusammenhang wird auf das bestehende Onlineportal Gemeindeausstellung verwiesen: Weiterhin wurde die Steigerung der Frequenz in der Ortsmitte als Entwicklungschance definiert. Die Ansiedlung von Gastronomie und die Erstellung eines Gastronomiekonzeptes sind Maßnahmen, um dem Ortszentrum mehr Frequenz zu bringen und fallen in den Zuständigkeitsbereich der Gemeindeverwaltung. Zur Verbesserung der Nahversorgungssituation in der Ortsmitte wurde weiterführend die Erreichbarkeit des Einzelhandels als Handlungsfeld betrachtet. Die größte Herausforderung in Hinblick auf die Erreichbarkeit stellt in Neufahrn die problematische Parkraumsituation im Gemeindegebiet dar. Zur Verbesserung der Situation wurden in der Gesprächsrunde folgende Maßnahmen ermittelt: Eine Anpassung des Stellplatzschlüssels zur Verbesserung der Parkraumsituation, Steigerung der Aufenthaltsqualität, die Einrichtung eines innerörtlichen Pendelbusses ( Einkaufsshuttle ) zur Steuerung und Verstärkung des Einkaufverkehrs sowie die Einführung eines Lieferdienstes, an dem die lokalen Händler teilnehmen können. Zur Umsetzung dieser Änderungsvorschläge ist eine enge Zusammenarbeit der Gemeindeverwaltung und der Standortförderung mit den ansässigen Gewerbetreibenden eine grundlegende Voraussetzung. Chancen / Möglichkeiten Herausforderungen Maßnahmen Ansprechpartner Angebotswissen Einzelhandelsangebot kann nur bedingt online gefunden werden, fehlende Identifikation der Bürger von Neufahrn mit dem Ort (vor allem Zugezogene) Angebotsatlas, Steigerung der Onlinepräsenz, Onlineschulungen Projektfonds, Standortförderung Neufahrn Steigerung der Frequenz in der Ortsmitte Gastronomie (z. B. Biergarten), Gastronomiekonzept Gemeindeverwaltung Erreichbarkeit des Einzelhandels Parkraumsituation Anpassung des Stellplatzschlüssels, innerörtlicher Pendelbus Einkaufsshuttle Lieferdienst Gemeindeverwaltung, Standortförderung Neufahrn Quelle: Beiträge der Workshopteilnehmer 3
4 Abbildung 1: Ideen, Wünsche und Kritiken aus der Arbeitsgruppe Kattner Quelle: GMA-Aufnahme
5 4.2 Arbeitsgruppe Meier Quelle: Nicole Dobner 2018 Zu Beginn wurde in der Arbeitsgruppe Meier schnell eine Nulllinie zwischen Gemeinde und Gewerbe benannt, die vor der Umsetzung von ersten konkreten Handlungsmaßnahmen erreicht werden solle. Diese Nulllinie basiert auf einer Verbesserung der Gesprächs- und Kooperationsbereitschaft zwischen Verwaltung und Handel, da die Zusammenarbeit nach Aussage einzelner Händler eher von Konflikten und wohl auch Missverständnissen geprägt war. Hier müsse man sich unbedingt zunächst auf einen Neuanfang einigen. Von Seiten der Gewerbetreibenden wurde außerdem die Behebung von kleineren Missständen (z. B. überquellende Mülleimer) zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität gefordert. Weiterhin wurden folgende Problemfelder offengelegt: mangelhafte Parkraumsituation in der Ortsmitte und vor den Einzelhandelsbetrieben, bevorstehende Leerstände und deren negative Auswirkung auf die Attraktivität des Stadtbildes sowie geringe Aufenthaltsqualität bedingt durch mangelnde Hygiene und teilweise Kleinkriminalität (vor allem in Bahnhofsnähe). Ein wichtiges Thema hinsichtlich der Stärkung des Einzelhandelsstandortes Neufahrn war die Steigerung der Frequenz in der Ortsmitte. Mögliche Handlungsmaßnahmen wurden unter Betrachtung der Saisonalität herausgearbeitet, darunter der Ausbau saisonaler Angebote wie einem mehrtägigen Christkindlmarkt in Neufahrn. Aber auch die intensivere Nutzung des Marktplatzes als zentralen Veranstaltungsort mit der Zielvorstellung, die Passantenfrequenz und die Identifikation der Bürger mit dem Ort Neufahrn zu verbessern, wurde als übergreifendes Ziel definiert. In diesem Zusammenhang wird der Onlinehandel sowohl als Entwicklungschance als auch als Herausforderung im Einzelhandel betrachtet. Zur Nutzung möglicher Entwicklungsperspektiven wurden Maßnahmen wie die Erstellung eines Angebotsatlas, eine Verbesserung der Onlinepräsenz des Einzelhandels und Onlineschulungen für Gewerbetreibende besprochen. In diesem Zusammenhang wird auf das bestehende Onlineportal Gemeindeausstellung verwiesen (siehe oben). Hier decken sich die Ideen und vorstellbaren Handlungsmaßnahmen bei den Teilnehmern beider Workshopgruppen. Eine stärkere Zusammenarbeit zwischen dem Einzelhandel und den Gewerbetreibenden, Vereinen und Schulen ließe sich durch Werbedeals mit 5
6 verschiedenen Partnern (z. B. Vereinen) sowie durch die Händlerinitiative Neufahrner Schaufenster realisieren. Chancen / Möglichkeiten Herausforderungen Maßnahmen Ansprechpartner Nulllinie zwischen Gemeinde und Gewerbetreibenden Steigerung der Frequenz in der Ortsmitte Zusammenarbeit zw. Einzelhandel und Vereinen, Schulen, Gewerbetreibende gemeinsame Veranstaltungen des lokalen Handels und Gewerbes Steigerung der Attraktivität für Bürger und Kunden Wachstum des Ortes mit positiven Auswirkungen auf Bildungs- und Betreuungseinrichtungen (Kita, Schule, Einzelhandel?) Onlinehandel Quelle: Beiträge der Workshopteilnehmer Abnehmende Frequenz in der Ortsmitte geringe Aufenthaltsqualität durch mangelnde Sauberkeit im öffentlichen Raum, Kleinkriminalität (Drogendeals, vor allem Bahnhofsbereich) Parkraumsituation, fließender Verkehr zu schnell, Barrierefreiheit im Bereich der Bahnhofsunterführung bevorstehende Leerstände durch Betriebsaufgaben fehlende Identifikation der Bürger von Neufahrn mit dem Ort (vor allem Zugezogene), fehlendes Bewusstsein für Angebot Gesprächsbereitschaft, Kooperation Saisonale Angebote (z. B. mehrtägiger Christkindlmarkt), Marktplatz als zentralen Veranstaltungsort intensiver Nutzen Angebotsatlas, Steigerung der Onlinepräsenz, Onlineschulungen, gemeinsame Internetplattform für Einzelhandel Werbedeals, z. B. mit Sportvereinen verstärkte Polizeipräsenz Angebotsatlas, Steigerung der Onlinepräsenz, Gemeindeverwaltung, Gewerbetreibende Gemeindeverwaltung Projektfonds, Standortförderung Neufahrn Händlerinitiative Neufahrner Schaufenster Gemeindeverwaltung Händlerinitiative Neufahrner Schaufenster, Gewerbetreibende Gemeindeverwaltung, Verkehrsraumüberwachung Standortförderung Projektfonds, Standortförderung Neufahrn 6
7 Abbildung 2: Ideen, Wünsche und Kritiken aus der Arbeitsgruppe Meier Quelle: GMA-Aufnahme Schlusswort des Bürgermeisters Bürgermeister Franz Heilmeier fasst den Abend zusammen, indem er die verschiedenen Diskussionspunkte aufgreift und diese sowie verschiedentliche Entwicklungen in der Vergangenheit aus seiner Sicht einordnet (z. B. Verlagerung des Lebensmitteleinzelhandels an den Ortsrand). So ist die Entwicklung der Nahversorger in Neufahrn auch im Zeichen der damaligen Zeit zu bewerten, in der Betriebsverlagerungen an die Ortsränder typische Phänomene der Einzelhandelsentwicklung waren. Zwar sei die Ortsmitte dadurch retrospektiv geschwächt worden, rückgängig könne man diese Entwicklung jedoch nicht machen. Die Gemeinde könne jedoch politi- 7
8 sche Maßnahmen ergreifen, um einer weiteren Schwächung entgegen zu wirken. Das ISEK / Einzelhandelskonzept sei dafür ein geeignetes ordnungspolitisches Instrument und daher wichtig für die Gemeinde Neufahrn. Es wird der prozesshafte und integrierte Charakter des Projekts unterstrichen. 8
9 6. Anhang 9
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