Umweltpolitische Instrumente für eine effizient Klimapolitik. Gerhard Clemenz Institut für Volkswirtschaftslehre
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- Eleonora Gehrig
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1 Umweltpolitische Instrumente für eine effizient Klimapolitik Gerhard Clemenz Institut für Volkswirtschaftslehre
2 Inhalt 1. Das Grundproblem externe Effekte 2. Instrumente im Überblick 3. Emissionszertifikate 4. Diskussion
3 1. Das Grundproblem externe Effekte Kosten/Nutzen, die nicht beim Verursacher anfallen. Arten von Externalitäten: a) Konsumexternalitäten (i) Freude an den Blumen des Nachbarn; (ii) Belästigung durch Rauch(er). Soziales Optimum kann von Zuteilung von Eigentumsrechten abhängen.
4 b) Produktionsexternalitäten (i) Imker profitiert vom Gärtner und umgekehrt; (ii) Fischer leidet unter Wasserverschmutzung durch Industriebetrieb. Soziales Optimum in der Regel technologisch bestimmt.
5 Problem: kein Markt für Externalitäten, da oft die Eigentumsrechte nicht klar definiert sind notwendig, andere Institutionen zu errichten (gesetzliche Rahmenbedingungen, staatliche Eingriffe, etc.), welche für eine effiziente Allokation sorgen.
6 Transferierbare Externalitäten: Oft möglich, Externalitäten (teilweise) in andere Region zu transferieren (Beispiele: Abwässer in Fluss, hohe Schornsteine, etc.). Oft durch die lokale Umweltbehörde (unbewusst?) gefördert, die nur an lokalen Umweltbelastungen interessiert ist. Wenn zwei Regionen dies versuchen: Gefangenendilemma
7 2. Instrumente im Überblick a) Technologische Beschränkungen (engl.: Command-and-Control) b) Kooperative Lösungen ( Coase )
8 c) Ökonomische Anreize (marktkonforme Lösungen) Preise (Emissionssteuern, Subventionen) Haftungsregeln Mengen (handelbare Emissionszertifikate)
9 Ad a) CAC-Methoden Nichttransferierbare Emissionszertifikate Technologische Mindeststandards: Beste praktikable Technologie Beste existierende Technologie Beste existierende Technologie bei Kostenobergrenze
10 Probleme: inflexibel, hohe Überwachungskosten, enormer Informationsbedarf Erklärungen für die Dominanz von Standards: Bevorzugt von Firmen: billiger, Eintrittsbarriere. Bevorzugt von Umweltlobbies: Misstrauen gegen Marktkräfte, psychologische Sperre gegen Recht auf Umweltbelastung.
11 Ad b) Verhandlungslösungen Erfordern Zuteilung von Verfügungsrechten Probleme des Coase-Theorems bei vielen Beteiligten: Hohe Transaktionskosten Trittbrettfahrer (Public good problem) Informationsprobleme Intertemporale Verhandlungen!
12 Ad c) Emissionssteuern Pigou-Steuern, (in: The Economics of Welfare, 1918): Steuersatz auf Emission gleich dem Schaden, den sie verursacht Internalisierung des externen Effekts: Grenzkosten der Emissionsvermeidung (Outputreduktion, Investition in schadstoffärmere Technologie) = sozialer Grenzschaden.
13 Subventionen Entschädigung für Kosten der Emissionsreduktion: Effiziente Investitionen in umweltfreundliche Technologien Kurzfristig effiziente Reduktion der Produktion Langfristig zu viele Markteintritte.
14 Warensteuern als Umweltsteuern Äquivalent zu Emissionssteuern, wenn Emission pro Outputeinheit konstant ist; Emission pro Inputeinheit und Input pro Outputeinheit konstant ist. Fragwürdig als Anreiz für Investitionen in umweltfreundlichere Technologien.
15 Haftungen: Vor allem bei bilateralen externen Effekten anwendbar. Verursacherprinzip funktioniert schlecht, wenn der Leidtragende bessere Möglichkeiten für die Schadstoffbeseitigung hat.
16 3. Emissionszertifikate 1. Festlegung (optimaler) Gesamtemission. 2. Emissionszertifikate, die dieses Volumen ausschöpfen. 3. Erstzuteilung: zwei Methoden (häufig Mischform): 3.1 Proportional zur bisherigen Emission (grandfathering) 3.2 Durch Auktionen
17 Probleme: Erstzuteilung, Transaktionskosten, Gestaltung der Auktion, Überwachung der Emissionen, Dominante Unternehmen (Verdrängungswettbewerb).
18 Erstzuteilung Grandfathering: Wahl des Basisjahres Benachteiligung existierender umweltfreundlicher Technologien Benachteiligung neuer Unternehmen Auktion: effizienter, aber politisch schwieriger durchzusetzen.
19 4. Diskussion Checklist: Kosteneffektivität Langfristige Wirkungen Dynamische Effizienz Zusätzliche Vor- und Nachteile Gerechtigkeit Verlässlichkeit
20 Flexibilität Informationserfordernisse Effektivität bei Unsicherheit Bei vollkommener Information: alle Instrumente äquivalent. Bei unvollkommener Information: Auswahl des Instruments bzw. Instrumentenmix abhängig von Rahmenbedingungen.
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