Umfrage Schnelles Internet im Landkreis Neuwied 2014
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- Gundi Jaeger
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1 Umfrage Schnelles Internet im Landkreis Neuwied 2014 Das Wichtigste zuerst: Im Landkreis Neuwied besteht beim Ausbau des Schnellen Internet Nachholbedarf, das ist das Umfrageergebnis der Regionalgeschäftsstelle Neuwied der Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz. Knapp 60 Prozent der Unternehmen, die sich an der Umfrage beteiligt haben, sind mit dem gegenwärtigen Anschluss unzufrieden. Weitere 20 Prozent sind noch zufrieden, erwarten aber zukünftig Mehrbedarf. Hieran wird deutlich: Selbst dort, wo heute ausreichende Bandbreiten zur Verfügung stehen, ist zukünftig ein weiterer Ausbau nötig. Die Umfrageergebnisse decken sich in weiten Teilen mit dem im Breitbandatlas des Bundesministeriums für Verkehr und Digitale Infrastruktur erfassten Ausbaustand. Unternehmen benötigen bereits heute mindestens 16 Mbit/s um reibungslos arbeiten zu können. Bei geringerer Bandbreite drohen Wettbewerbsnachteile und Produktivitätsverluste. Bereits heute benötigen 35 Prozent der Unternehmen, die mit dem heutigen Breitbandanschluss unzufrieden sind, Bandbreiten von mehr als 50 Mbit/s. Mittelfristig ist der flächendeckende Ausbau mit Glasfaserkabel anzustreben, da diese Technologie über nahezu unbegrenzte Kapazitäten verfügt und die Telekommunikationsinfrastruktur insgesamt aufwertet. Aufgrund lokaler Besonderheiten ist für den gesamten Landkreis Neuwied eine einheitliche Lösung auf dem Weg zum schnellen Internet unrealistisch, darum ist ein Maßnahmenbündel sinnvoll. Luftgebundene Lösungen, wie beispielsweise Internetanbindung per Satellit, können zum Tragen kommen, wenn leitungsgebundene Lösungen technisch und / oder wirtschaftlich nicht umsetzbar sind. Umfrage Schnelles Internet im Landkreis Neuwied 2014 Seite 1 von 6
2 Standortfaktor Breitband Leistungsfähige Breitbandanbindungen sind heute für Unternehmen ein wichtiger Standortfaktor und der Bedarf an Übertragungsgeschwindigkeit nimmt ständig zu. Unternehmen benötigen heute in der Regel mindestens 16 Mbit/s, um reibungslos zu arbeiten. Ohne einen leistungsfähigen Internetanschluss ist es nicht möglich, am technischen Fortschritt teilzuhaben und webbasierte Services zu nutzen oder selbst anzubieten. In der Folge sind Standortverlagerungen und Erschwernisse bei Neuansiedlungen denkbar. Umfrageergebnisse im Detail Die Regionalgeschäftsstelle Neuwied der IHK Koblenz hat im Rahmen ihrer infrastrukturund regionalpolitischen Aufgaben vom bis alle rund IHKzugehörigen Unternehmen zum Thema Schnelles Internet befragt. An der Umfrage haben sich 655 Unternehmen beteiligt, dies entspricht einer Teilnahmequote von 6,3 Prozent. Umfrage Schnelles Internet im Landkreis Neuwied 2014 Seite 2 von 6
3 Heutige Anforderungen und Bandbreiten Knapp 60 Prozent der Unternehmen sind mit dem gegenwärtigen Anschluss unzufrieden, weil die Bandbreite schon heute für einen optimalen Geschäftsablauf zu gering ist. Weitere 20 Prozent sind zwar momentan noch zufrieden, erwarten aber zukünftig einen deutlichen Mehrbedarf. Hieran wird deutlich: Selbst dort, wo heute ausreichende Bandbreiten zur Verfügung stehen, ist zukünftig ein weiterer Ausbau nötig. Nur 20 Prozent sind mit dem heutigen Anschluss zufrieden und rechnen mit keinem Mehrbedarf. Gegenwärtig ist die Streuung der Bandbreiten im Landkreis sehr groß und reicht von weniger als 1 Mbit/s bis zu über 50 Mbit/s. Auffällig ist, dass nur 4 Prozent der Unternehmen auf Bandbreiten von über 50 Mbit/s zugreifen und mittelfristig ausreichend versorgt sind. Reaktionen der unterversorgten Betriebe 29 Prozent der unterversorgten Betriebe ziehen in Betracht, den Unternehmensstandort zu verlagern. Knapp 60 Prozent der unterversorgten Betriebe warten auf den Netzausbau. 12 Prozent der unterversorgten Betriebe streben individuelle und meist teure Lösungen (z.b. Bau eigener Glasfaserleitung) an. Umfrage Schnelles Internet im Landkreis Neuwied 2014 Seite 3 von 6
4 Zukünftige Anforderungen und Bandbreiten Zukünftig ist mit einem deutlich höheren Bedarf an Bandbreite zu rechnen, da zunehmend Dienste und Geschäftsabläufe bei gleichzeitig steigender Datenmenge online abgewickelt werden. So galten im Jahr 2010 noch 6 Mbit/s als Untergrenze für die gewerbliche Nutzung von Internetdiensten, heute liegt diese Grenze bereits bei 16 Mbit/s und mehr. Eine Trendumkehr in Richtung konstanter oder gar sinkender Breitbandbedarfe ist angesichts der technologischen Entwicklung nicht zu erwarten. Unternehmen, die heute eigene Glasfaserleitungen realisieren, planen mit bis zu 150 MBit/s. Umfrage Schnelles Internet im Landkreis Neuwied 2014 Seite 4 von 6
5 Zur Technik Die gegenwärtig vielerorts genutzten Kupferkabel stoßen an physikalische Grenzen, da z.b. beim Vectoring die Leistung mit zunehmender Entfernung vom Verteilpunkt abnimmt ( Dämpfungseffekt ). Zudem erfordert Vectoring die Kontrolle des Verteilpunktes durch einen Anbieter und kann zu kleinräumigen Monopolen führen. Mobile Lösungen (bspw. LTE) sind für große Datenmengen aufgrund der sinkenden Brandbreite mit steigender Nutzerzahl und der Volumenbegrenzung für die Fläche eher ungeeignet. Die Internetanbindung per Satellit erfordert bei einem Winkel von 30 Grad freie Sicht auf den Himmel, die in Tallagen nicht immer möglich ist. Häuser oder Bäume können den Empfang beeinträchtigen. Zudem sind meist nur 6 Mbit/s im Upload bei bis zu 18 Mbit/s im Download möglich. Lösungen per Richtfunk unterliegen beim optischen Richtfunk atmosphärischen und umweltbedingten Einflüssen und zwischen den beiden Antennen ist eine freie Sichtbeziehung notwendig. Gegenüber den vorgenannten Lösungen ermöglicht Glasfaser eine nahezu unbegrenzte Bandbreite, die meist symmetrisch, also Up- und Download in gleicher Geschwindigkeit, zur Verfügung steht. Umfrage Schnelles Internet im Landkreis Neuwied 2014 Seite 5 von 6
6 Maßnahmenbündel Für den Glasfaserausbau und -anschluss ist entsprechend der unterschiedlichen lokalen Begebenheiten ein Maßnahmenbündel sinnvoll. Geeignete Maßnahmen können unter anderem sein: A) Nutzung vorhandener Infrastruktur (z.b. Wasser-/Abwasserkanale, Steuerungskabel von Stromüberlandleitungen oder Bundeseinrichtungen wie z.b. Bundesbahn) B) Kostenreduktion durch o obligatorische Verlegung von Leerrohren bei allen Bauarbeiten an Leitungsinfrastruktur o Einsatz moderner Verlegungstechnik wie Micro-Trenching oder Einpflügen C) Investition über Leasingmodelle, bei denen die öffentliche Hand Bauherr und Leasinggeber und der Netzbetreiber Leasingnehmer ist. D) Ausbau durch Infrastrukturgesellschaften / Konsortien beispielsweise nach dem Vorbild Cochem-Zell E) Ausbauzuschüsse als Ausbauanreiz für Netzbetreiber Die IHK Koblenz hat Informationen rund um das Schnelle Internet zusammengestellt unter Einen Überblick zur Verbreitung vom Schnellen Internet im Landkreis Neuwied gibt der Breitbandatlas der Bundesregierung online einsehbar unter Verantwortlich: Fabian Göttlich Regionalgeschäftsführer Geschäftsstelle Neuwied der IHK Koblenz Tel.: goettlich@koblenz.ihk.de Andernacher Str. 70, Neuwied Mitarbeit: Markus Elz, IHK Koblenz Sophie Ewald, IHK Koblenz Dr. Alexander Kessler, IHK Koblenz Dr. Robert Lippmann, IHK Koblenz Laura Prang, IHK Koblenz Umfrage Schnelles Internet im Landkreis Neuwied 2014 Seite 6 von 6
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