MICROSOFT
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- Eduard Eberhardt
- vor 8 Jahren
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1 MICROSOFT Dorothee Belz Associate General Counsel Developed Markets
2 AGENDA 1. DIE INTEROPERABILITÄTSENTSCHEIDUNG DER EU 2. Das Marktumfeld heute 3. Aktuelle Diskussionen und Fragestellungen 2
3 DIE ENTSCHEIDUNG DER EU ZU INTEROPERABILITÄT Entscheidung aus dem Jahr 2004 Microsoft verletze Wettbewerbsrecht, weil es seinen Wettbewerbern einige seiner innovativsten Technologien in Zusammenhang mit Server Betriebssystemen nicht zur Verfügung stellen soll. Auflagen: Erstellung technischer Dokumente, in denen diese Technologien beschrieben werden. Lizenzierung der Technologien für Wettbewerber. Diese Technologien sind geschützt: Patente, Urheberrecht, Betriebsgeheimnis. Nach 2004 erweiterte die Kommission den Umfang der Zwangslizenzierung Technologien weltweit lizenzieren Technologien gegen eine geringe Gebühr oder kostenlos lizenzieren Lizenznehmer nicht davon abhalten, damit verbundene Microsoft Betriebsgeheimnisse in ihren Quellcodes offen zu legen 3
4 ERFÜLLUNG DER AUFLAGEN DURCH EU BESTÄTIGT Microsoft hat zur Umsetzung der Entscheidung drei Lizenzarten entwickelt: Eine Lizenz zu einer Pauschalgebühr von Euro umfasst die Geschäftsgeheimnisse und Urheberrechte, und ermöglicht den Zugang zu technischen Spezifikationen der Protokolle, sowie das Recht, diese für die Entwicklung und den Vertrieb von Implementierungen zu Microsoft Protokollen zu nutzen. Eine weltweit gültige Patentlizenz wird zu einer Gebühr von 0,4% auf Einkünfte aus Produkten, die die Protokolle beinhalten, vergeben. Eine Lizenz, die die oben beschriebenen Rechte kombiniert anbietet. Zusicherung, dass nicht-kommerzielle Open Source Entwickler die Microsoft Patente kostenfrei nutzen können. Open Source Entwickler sichern sich die Rechte meist über kommerzielle Vertriebspartner, um für ihre Kunden die nötige Patentlizenz zu erhalten. Beispiele sind Kooperationen mit Novell, Xandros und Linspire. HEUTE: Mit der Einführung der Interoperabilitätsprinzipien und der Veröffentlichung der Dokumentation besteht nur noch das Erfordernis einer Patentlizenz für die kommerzielle Nutzung 4
5 ALLGEMEINE KONSEQUENZEN DES URTEILS FÜR MICROSOFT Streitpunkte bei der Umsetzung Wann ist eine Dokumentation ausreichend? Was ist der richtige Preis? Allgemeine Konsequenzen des Urteils für Microsoft Welche weitergehenden Anforderungen ergeben sich? Wie weit muss die Offenlegung und Zwangslizenzierung gehen? 5
6 UNSERE ANTWORT: GESCHÄFTSSTRATEGIE IST HEUTE AUF INTEROPERABILITÄT AUSGERICHTET 2008 Interoperabilitätsprinzipien 2006 Windows-Prinzipien 2005 Interoperability by Design 6
7 AGENDA 1. Die Interoperabilitätsentscheidung der EU 2. DAS MARKTUMFELD HEUTE 3. Aktuelle Diskussionen und Fragestellungen 7
8 DER KONTEXT: DIE WINDOWS-WELT HEUTE ca. eine Milliarde Menschen nutzen weltweit Windows Windows Vista, Windows Live, Windows Mobile Windows Vista unterstützt mittlerweile Drucker, Kameras, Lautsprecher und andere Geräte. 97 der 100 beliebtesten Softwareanwendungen arbeiten mit Windows Vista. Insgesamt können ca Softwareprogramme mit Windows Vista verwendet werden. Und es werden täglich mehr 8
9 INNOVATIONEN FRÜHER = SILO Solutions Solutions Solutions Solutions Applications Applications Applications Applications Operating System Operating System Operating System Operating System Computers Computers Computers Computers Processors Processors Processors Processors Storage Storage Storage Storage 9
10 DIE IT-WELT HEUTE Client Application Server Applications Databases Operating Systems & Middleware Systems Vendors Networking Vendors Processors Storage 10
11 WIR LEBEN IN EINER HETEROGENEN WELT 40 40% Wie sieht das Datenzentrum eines Großunternehmens aus? 30 25% % 0 Mainframe, UNIX, Linux, und Windows UNIX, Linux, und Windows Windows und Linux Mainframe, UNIX, und Windows Mainframe und Windows UNIX und Windows Nur Windows Server Quelle: Gartner 26th Annual Data Center Conference Interactive Polling Results, November Erst Interoperabilität macht die effektive Nutzung möglich 11
12 INTEROPERABILITÄT HEUTE: Die Zusammenarbeit verschiedenartiger Systeme, der Prozesse, die diese Systeme verbinden und der Menschen, die sich dieser Systeme bedienen. Diese Zusammenarbeit soll für den Nutzer unsichtbar und automatisch ablaufen. 12
13 MICROSOFT INTEROPERABILITÄTS-PRINZIPIEN Offene Schnittstellen gewährleisten Übertragbarkeit von Daten fördern Standardisierung vorantreiben Offenen Dialog pflegen including the.net Framework 13
14 1. PRINZIP: OFFENE SCHNITTSTELLEN UNTERSTÜTZEN Produkte Unterstützung durch eigene Produkte Protokolle Datenformate Schnittstellen Ermöglichen der Integration von Produkten anderer Hersteller Dokumentation Software Development Kits (SDKs) Driver Development Kits (DDKs) Samples 14
15 WAS WURDE KONKRETE GEMACHT? Dokumentation, wie Microsoft Produkte miteinander interagieren Veröffentlichung von Seiten technische r Dokumentation für Microsoft-Produkte Berücksichtigt sind die folgenden Produkte: Office SharePoint Server 2007 und Office Client Anwendungen; SharePoint Server 2007 und andere Microsoft Server Produkte; Exchange Server 2007 and Outlook; sowie Office 2007 Client Anwendungen und andere Microsoft Server Produkte Seiten Dokumentation Die Dokumentation beschreibt die Verbindungspunkte zwischen den Produkten und erhöht die Gesamtzahl der veröffentlichten Protokoll-Dokumentationen auf Seiten Die Dokumentation steht allen Entwicklern ohne Lizenzgebühren oder sonstige Gebühren zur Verfügung. Um nicht-kommerzielle Anwendungen für diese Protokolle zu entwickeln, benötigen Open-Source- Entwickler keine Patent-Lizenzen 15
16 2. PRINZIP: ÜBERTRAGBARKEIT VON DATEN FÖRDERN Übertragbarkeit Standardisierung und Offenlegung von Datenformaten Spezifikationen zugänglich im Web gebühren- und lizenzfrei Patent Lizenzierung nach RAND- Bedingungen Neue Schnittstellen in Kernapplikationen von Office 2007 Verbraucher können ihre Dateien mit anderen Software- Produkten bearbeiten und speichern Industrie Standardformate Offene Formate Offener Import- und Export Andere Datenformate als Standardeinstellung 16
17 BEISPIEL: ÜBERTRAGBARKEIT VON DATEN FÖRDERN Standard Open XML ODF Grundlage der Standards Unterstützer ODF und Office Open XML sind zwei Standards mit unterschiedlichen Schwerpunkten Beide Standards werden durch kommerzielle Unternehmen unterstützt. Für den Nutzer besteht Wahlfreiheit (ähnlich gif und jpg bei Bildformaten) Mit Office 2007 SP2 werden beide Formate in Office 2007 unterstützt. ODF ist als Version 1.0 ein ISO Standard (IS 26300) Open XML ist seit 2006 offener Standard der ECMA International und seit April 2008 der ISO (IS 29500) 17
18 BEISPIEL: ÜBERTRAGBARKEIT VON DATEN FÖRDERN Open XML Format Offener ISO-Standard für Office-Anwendungen, das in verschieden Anwendungen und auf mehreren Plattformen implementiert werden kann. Office 2007 SP2 Durch Microsoft Office 2007 SP2 direkte Integration von ODF 1.1 in Office 2007 Microsoft / Novell Kooperation Open-Source-Translator für Textverarbeitung, Tabellenkalkulation und Präsentationen zwischen OpenOffice.org und Microsoft Office Open Document Format ISO-standardisierte, XMLbasiertes Dateiformat für Office-Anwendungen, das durch OASIS-Konsortium entwickelt und im OpenOffice.org verwendet wird. 18
19 3. PRINZIP : STANDARDISIERUNG VORANTREIBEN Standards Engagement in 150 Standardisierungsgremien weltweit (z.b. ECMA, ETSI, OASIS) Unterstützung von Standards in Produkten (z.b. Datenformate, Programmiersprachen) Entwicklung von Standards durch Microsoft (z.b..net, HTML, Open XML) Aktive Mitentwicklung von Standards (z.b. USB 2.0, CMIS Spezifikation) 19
20 4. PRINZIP : DIALOG FÖRDERN Community Interoperability Executive Customer Council (mit deutscher Beteiligung) Interop Vendor Alliance Bilaterale Partnerschaften (Novell, Apple, SAP, IBM, Oracle u. a.) Open Source Community Open Source Zusammenarbeit Open Source Code Entwicklung Source Code Zugriff 20
21 AGENDA 1. Die Interoperabilitätsentscheidung der EU 2. Das Marktumfeld heute 3. AKTUELLE DISKUSSIONEN UND FRAGESTELLUNGEN 21
22 FRAGE: WANN IST EIN STANDARD OFFEN? Zwei Definitionen Bundestag EU Bundestag, 2007 Standards sollen dann als offen betrachtet werden, wenn sie den Austausch zwischen verschiedenen Plattformen und Applikationen ermöglichen und ausreichend dokumentiert sind. Die Schnittstellen müssen offen gelegt, die technischen Spezifikationen auch umsetzbar sein, und ihre Nutzung muss zu fairen und diskriminierungsfreien Konditionen lizenziert werden. 22
23 DEFINITION EUROPEAN INTEROPERABILITY FRAMEWORK (EIF) Der Standard wird von einer gemeinnützigen Organisation beschlossen und gepflegt und in einer offenen (konsens- oder mehrheitsbasierten) Weise entwickelt, die allen interessierten Parteien eine Einflussnahme ermöglicht. Der Standard ist veröffentlicht. Die Spezifikation ist entweder frei oder gegen eine genannte Schutzgebühr verfügbar und darf frei oder gegen Gebühr kopiert, genutzt und weitergegeben werden. Soweit der Standard oder Teile davon gewerblichen Schutzrechten (Patenten) unterliegt, sind diese unwiderruflich gebührenfrei nutzbar. Die Wiederverwendung des Standards unterliegt keinen Einschränkungen. 23
24 UNSERE POSITION EIF-Definition ist zu eng gefasst und stellt das Patentsystem in Frage. Nach EIF-Definition ist keine Patent-Lizenzierung nach RAND-Bedingungen möglich Standards wie MP3, USB 2.0, GSM, WLAN, Bluetooth und andere sind nach EIF-Definition nicht offen und sollten nicht eingesetzt werden Offene Standards Open Source Standards 24
25 DREI AKTUELLE FRAGEN 1. Offenlegung und Zwangslizenzierung: innovationsfördernd oder innovationshemmend 2. Offene - d.h. patentfreie Standards als Universallösung 3. Wer soll Innovationen in der IT fördern 25
26 DREI THESEN FÜR UNSERE DISKUSSION 1. Der Schutz geistigen Eigentums ist das unverzichtbare Fundament für Innovationen. Eine Aufweichung hätte fatale Folgen für den Wirtschaftsstandort Europa. 2. Aufgrund der Vielfalt von IT-Landschaften ist Interoperabilität ein Eigeninteresse der IT-Anbieter. Interoperabilität ist das Ergebnis eines dynamischen Prozesses. Standards sind dabei nur ein Instrument. 3. Innovationen entstehen im Wettbewerb. Sie können nicht verordnet werden. Gerade die IT-Branche liefert vielfältige Belege für eine hohe Innovationsrate. 26
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