Berufsbild. Diplomierte [Kunsttherapeutin] Diplomierter [Kunsttherapeut]
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- Ewald Albert
- vor 6 Jahren
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1 Vorbemerkung: Zur Zeit sind die Berufsbezeichnungen für die HFP insgesamt wie auch für die Fachbereiche noch nicht geklärt. Daher enthält dieses Berufsbild nur [vorläufige Bezeichnungen]. Berufsbild BB + KT KSKV Version März 2004 Berufsbild Diplomierte [Kunsttherapeutin] Diplomierter [Kunsttherapeut] Der Beruf der Diplomierten [Kunsttherapeutin], des Diplomierten [Kunsttherapeuten] umfasst verschiedene Fachrichtungen und Methoden. Das Berufsbild besteht dementsprechend aus einem Teil (A) (BB KSKV, Paragraph 1 7) der das gesamte Arbeitsfeld charakterisiert sowie den fachspezifischen Methoden und Kompetenzbeschreibungen der einzelnen Fachrichtungen (B) Fachbereiche sind: [Therapie mit bildnerischen Mitteln] Therapeutische Sprachgestaltung Musiktherapie Tanz- und Bewegungstherapie Intermodale Kunst- und Ausdruckstherapie... A A 1. [Kunsttherapie] Berufsbezeichnung Diplomierte [Kunsttherapeutin], Diplomierter [Kunsttherapeut] A 2. Berufsprofil [Kunsttherapie] setzt künstlerische Mittel jeglicher Art ein, um Menschen in Krankheits- oder Krisensituationen zu behandeln, in Veränderungsprozessen zu begleiten und zu unterstützen. Grundlage dieser Therapie ist der schöpferische Prozess. [Kunsttherapie] fördert die Sinneswahrnehmung, die Wahrnehmung von inneren Vorgängen und die Kreativität. Sie entwickelt die Autonomie des Menschen und aktiviert Selbstheilungskräfte. Ressourcen werden gestärkt und Wachstumsprozesse unterstützt. Ziel der Kunsttherapie ist die umfassende Ressourcenaktivierung und Förderung der Selbstregulation des Menschen auf geistiger, seelischer und körperlicher Ebene. Die
2 Mittel und Wirkungen der Kunst, die gestalterische Arbeit mit den sich im Krankheitsgeschehen und im künstlerischen Prozess darstellenden Phänomenen und die therapeutische Beziehung bilden die Grundlage der Therapie. In der Behandlung werden jeweils die spezifischen Mittel und Wirkungen der einzelnen Fachrichtungen eingesetzt. A 3. Klientel begleitet und behandelt Menschen jeden Alters in Übergangs- und Veränderungssituationen in Krisensituationen mit psychischen und körperlichen Störungen A 4. Arbeitsfelder ist tätig in Privatpraxen in sozialen und pädagogischen Institutionen in Einrichtungen des Gesundheitswesens A 5. Beitrag zur Gesundheitsversorgung [Kunsttherapie] ermöglicht eine erweiterte Diagnostik und Behandlung von psychischen und körperlichen Störungen. Je nach Arbeitsfeld ist sie eine eigenständige Therapieform oder sie ergänzt oder erweitert andere Behandlungsformen. Die diplomierte [Kunsttherapeutin], der diplomierte [Kunsttherapeut] arbeitet in eigenständiger Verantwortung. Die Therapie erfolgt auf ärztliche Verordnung, auf Empfehlung von anderen Stellen oder im Auftrag der Klientin, des Klienten. A 6. Berufspraxis 1. Therapie führt Therapien einzeln oder in Gruppen durch. erfasst und versteht die Klientin, den Klienten als ganze Person im Zusammenhang ihres sozialen, gesellschaftlichen und familiären Umfeldes. bezieht bei Bedarf das Umfeld der Klientin, des Klienten in die Behandlung mit ein. baut eine tragfähige therapeutische Beziehung auf. trifft Abmachungen mit der Klientin, dem Klienten über Rahmen und therapeutische Ziele. setzt künstlerisch-therapeutische Mittel dementsprechend ein, interveniert und begleitet.
3 unterstützt die Integration der therapeutischen Erfahrung in den Alltag. wertet das Therapiegeschehen aus und dokumentiert es. 2. Interdisziplinäre Zusammenarbeit integriert medizinische Diagnosen und Befunde. koordiniert die Arbeit mit anderen Fachpersonen. berichtet mündlich oder schriftlich über Therapieverläufe. vermittelt und vertritt die kunsttherapeutische Arbeit gegenüber professionellen Bezugspersonen. 3. Organisation organisiert Arbeitsabläufe selbst. gestaltet und unterhält den Arbeitsort. integriert sich in die Organisation des Arbeitsumfeldes. sorgt für eine klare Gestaltung des finanziellen Rahmens. 4. Qualität sorgt für eine hohe eigene Arbeitsqualität, überprüft und optimiert Strukturen, Prozesse und Ergebnisse. stellt die Klientin und den Klienten und deren Bedürfnisse in den Mittelpunkt ihrer Bemühungen. stellt ein effizientes und effektives Vorgehen sicher, handelt kostenbewusst. steht in kontinuierlicher Supervision oder Intervision. sorgt für eine konzeptuelle Gestaltung und Weiterentwicklung der eigenen Arbeit. ist verantwortlich für die laufende persönliche künstlerische Auseinandersetzung und Weiterbildung. bezieht den aktuellen Stand der Forschung in die Arbeit ein. arbeitet nach ethischen Richtlinien. 5. Öffentlichkeitsarbeit trägt bei zur Entwicklung des Berufsfeldes. vertritt die Arbeit und das Berufsfeld in der Öffentlichkeit.
4 Es folgen die spezifischen Berufsbilder der verschiedenen Fachbereiche: [Therapie mit bildnerischen Mitteln] Therapeutische Sprachgestaltung Musiktherapie Tanz- und Bewegungstherapie Intermodale Kunst- und Ausdruckstherapie... B I. Fachbereich [Therapie mit bildnerischen Mitteln] Berufsbezeichnung Diplomierte [Kunsttherapeutin], Diplomierte [Kunsttherapeuten] Fachbereich [Therapie mit bildnerischen Mitteln] Berufsprofil Das künstlerische Handeln, das Erarbeiten eines Werks, die Auseinandersetzung mit dem Material sind zentrale Bestandteile der [Therapie mit bildnerischen Mitteln]. Genauso wichtig ist die Bedeutung des entstandenen Werkes für die Klientin, den Klienten, der Bezug zu ihrem Körper, ihrem Seelenleben und ihrer Biographie. Die therapeutische Beziehung wird um das künstlerische Werk erweitert. Sprache ist ein wichtiges Mittel sowohl im künstlerischen Handeln wie auch im Verbalisieren und Reflektieren des Prozesses. [Therapie mit bildnerischen Mitteln] ermöglicht einen bildhaften, sinnlichen Umgang mit Problemen, Störungen und Ressourcen. Sie fördert kreative Lösungsstrategien. [Therapie mit bildnerischen Mitteln] ruft Kräfte zu Veränderung und Wandlung hervor. In der Arbeit am Werk entdeckt und erlebt die Klientin die eigene Gestaltungskraft und stärkt die Fähigkeit, auf innere und äussere Umstände handelnd Einfluss zu nehmen. [Therapie mit bildnerischen Mitteln] wirkt auf körperliche, seelische und geistige Prozesse. Sie stärkt die Beziehungs- und Begegnungsfähigkeit. Mittel und Methoden [Therapie mit bildnerischen Mitteln] setzt als künstlerische Mittel bildnerische und räumliche Gestaltung ein. Begleitend können auch andere künstlerische Mittel eingesetzt werden. [Therapie mit bildnerischen Mitteln] beruht je nach therapeutischer Richtung und Methode auf verschiedenen Hintergründen und Menschenbildern. Sie basiert auf einem Verständnis von Persönlichkeit und deren Entwicklung, einem Modell von
5 Gesundheit und Krankheit und deren Entstehungsbedingungen. [Die Therapeutin, der Therapeut mit bildnerischen Mitteln] arbeitet nach spezifischen Interventionslehren. Berufliche Kompetenz Die Qualifikation zur beruflichen Kompetenz setzt sich zusammen aus der persönlichen, der fachlichen, der methodischen und der sozialen Kompetenz. 1. Persönliche Kompetenz: Selbstwahrnehmung und Selbstreflektion Verantwortung für das eigene Denken, Fühlen und Handeln Verlässlichkeit, Belastbarkeit Toleranz Transparenz Ehrlichkeit, Authentizität 2. Fachliche Kompetenz: Umfassende Kenntnis und Erfahrung im Umgang mit Materialien und Techniken des künstlerischen Gestaltens Entwickelte Gestaltungskraft und Identität in einem künstlerischen Medium Umfassende eigene Erfahrung schöpferischer Prozesse Kenntnisse der Theorien künstlerischer und kreativer Prozesse, Kreativitätstheorien Grundkenntnisse der Kunstgeschichte Kenntnis von Lernprozessen und deren Begleitung (Pädagogik) Vertiefte therapeutische Selbsterfahrung Psychologie: Kenntnis seelischer Strukturen, Entwicklungsprozesse und Gesetzmässigkeiten Psychotherapie: Kenntnis der Grundbegriffe, Menschenbilder und Persönlichkeitstheorien einer oder mehrerer psychotherapeutischer Schulen Kenntnisse und Erfahrung der Prozesse von Übertragung und Gegenübertragung Kenntnisse von Wahrnehmungspsychologie und Sinneslehre Kenntnis der Gesundheits- und Krankheitsentwicklung (Psychopathologie und Psychosomatik, Salutogenese) Grundkenntnisse der Anatomie und Physiologie Kenntnisse Philosophie und Ethik Umfassende Kenntnisse der erlernten kunsttherapeutischen Haltungen, Methoden und Interventionslehren Kenntnisse der Wirkweisen der Kunsttherapie, der Zusammenhänge zwischen künstlerischen Prozessen und Entwicklungs- und Veränderungsprozessen Umfassende Kenntnis von Theorien, Dynamik und Wirkung der therapeutischen Beziehung Kenntnis des therapeutischen Prozessverlaufes Kenntnis der Rahmenbedingungen in der Einzel- und Gruppentherapie Kenntnis der Gruppendynamik und deren Wirkung Grundkenntnisse verwandter therapeutischer Verfahren
6 Grundkenntnisse und Erfahrung im Einsatz psychotherapeutischer Mittel und Verfahren Grundkenntnisse von Prinzipien und Arbeitsweisen wissenschaftlicher Forschung Grundkenntnisse des Sozial- und Gesundheitswesens (Berufskunde) 3. Methodisch praktischem Kompetenz: Schaffen eines therapeutischen Rahmens Aufbau der therapeutischen Beziehung Therapeutische Gesprächsführung Kunsttherapeutische Anamnese Umfassende Kenntnisse und Fähigkeiten in kunsttherapeutischer Diagnostik Indikation und Kontraindikation kunsttherapeutischer Verfahren Erstellen eines Therapieplanes Kenntnisse und Erfahrung in Kunstpädagogik und -didaktik Erfahrung im Einsetzen der angemessenen Methoden und Interventionen Gestaltung der Therapieeinheiten Evaluation und Dokumentation kunsttherapeutischer Prozesse Grundkenntnisse kunsttherapeutischer Arbeitsorganisation Reflexion und Abschluss der Therapie Grundkenntnisse zur Konzeptualisierung, Reflektion und Optimierung des eigenen therapeutischen Vorgehens Grunderfahrung in der Darstellung der kunsttherapeutischen Arbeit 4. Soziale Kompetenz: Wahrnehmungsfähigkeit, Empathie Entwickeltes Nähe- / Distanzverhalten, Einhalten therapeutischer Grenzen Bewusster Umgang mit Macht und Übertragung Beziehungs- und Konfliktfähigkeit Kooperationsfähigkeit Ethische Grundhaltung Bildungsvoraussetzung zur Aufnahme an eine Schule für die [Therapie mit bildnerischen Mitteln] 1. Vorbildung Abgeschlossene Berufslehre oder abgeschlossene Diplommittelschule, Matura oder Äquivalenzverfahren. 2. Aufnahmeverfahren Der Eintritt in einen Ausbildungslehrgang ist durch ein erfolgreich abgeschlossenes Aufnahmeverfahren gesichert. Die Ausbildungsinstitute informieren über Umfang und Inhalt ihrer Aufnahmeverfahren und Ausbildungen.
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