Von der Katastrophe verfolgt Posttraumatische PTBS

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Von der Katastrophe verfolgt Posttraumatische PTBS"

Transkript

1 Heft 2 / 2010 Das Magazin der Medizinischen Dienste der Krankenversicherung Von der Katastrophe verfolgt Posttraumatische Belastungsstörung PTBS auch in diesem heft Gekauftes Renommee? Ghostwriter in der Medizin Personenortungssysteme in der Pflege

2 Liebe Leserin, lieber Leser! 11. September, Erfurt, Winnenden: In uns allen lösen diese Worte Erinnerungen an Ereignisse aus, bei denen wir über die Medien fassungslose Zeugen von Katastrophen wurden. Noch Jahre später können solche Erfahrungen bei denen, die als Betroffene oder Helfer noch»näher dran«waren, zu Krankheitssymptomen und zu dra ma tischen Einschränkungen ihrer Lebens qualität führen. Der Schwerpunkt dieser Ausgabe handelt von posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS), was das ist und was man tun kann, wenn man an PTBS erkrankt. In der Rubrik»Gute Frage«geht es um ein Thema, mit dem sich wohl jeder von uns ab und zu beschäftigt, als Mediziner schon von Berufs wegen:»brauchen wir eine neue Kultur des Sterbens?Ja!«, meint der Berliner Rettungsmediziner Dr. Michael de Ridder im Interview mit MDK Forum. Für ihn steht der ärztliche Auftrag, für einen»guten Tod«zu sorgen, dem Auftrag, Krankheiten zu heilen, ethisch in nichts nach. Aber nur allzu oft vernachlässigen wir Ärzte diesen Auftrag. Weil wir in ärztlichen Routinen eingefahren sind, die auf Lebens erhaltung um jeden Preis zielen? Weil wir die Entscheidung, ob eine Behandlung aussichtslos ist, nicht treffen wollen? Weil wir selbst das Sterben als Teil des Lebens nicht akzeptieren wollen? Kein leichtes Thema, aber eines, mit dem wir uns beschäftigen müssen. Ihr Dr. Ulf Sengebusch Aktuelles Gute Frage Brauchen wir eine neue Kultur des Sterbens? 2 Die politische Kolumne Röslers geplatzte Träume 32 titelthema Posttraumatische Belastungsstörung Von der Katastrophe verfolgt 5»Beim Nächsten fahre ich weiter «Die Angst des Lokführers vor Selbstmördern 7 Eine normale Reaktion auf ein unnormales Ereignis 8 Der Traum vom Helfen 10 Therapiemöglichkeiten bei PTBS Ein Ziel und viele Wege 12 Suchterkrankungen nach Traumatisierung Die Erinnerung löschen 14 mdk wissen und standpunkte Reha vor und bei Pflegebedürftigkeit Rüstiger durch Rehabilitation? 15 Symposium Behandlungsfehler Im Cockpit geht man auf Nummer sicher 16 Gekauftes Renommee? Ghostwriter in der Medizin 17 w eitblick Menschen mit Down-Syndrom als Autoren Ohrenkuss das etwas andere Magazin 19 Vom kleinen Sonnenschein zum Mondscheinkind 21 Flic Flac im Zirkus Zip Zap 23 Interview mit Dr. Wolfgang Mayrhofer Rückflug im Krankenbett 25 Erlebniswald für Blinde und Sehende Nasenkino und Orakelkraut 27 Gesundheit und pfleg e Personenortungssysteme in der Pflege Wenn die Armbanduhr den Alarm auslöst 29 Interview mit Prof. Dr. Dr. h. c. Friedhelm Beyersdorf Weniger arbeiten mehr erreichen 31

3 aktuelles 1 10 Jahre gebündelte Beratungs- Kompetenz Die Kompetenz-Centren (KC) der MDK-Gemeinschaft und des GKV- Spitzenverbandes feierten in diesem Frühjahr ihr 10-jähriges Bestehen. Im Jahr 2000 gründeten die damaligen GKV-Spitzenverbände und die MDK- Gemeinschaft drei gemeinsame Kompetenz-Centren. Ziel war es, das Wissen und die Kompetenz der MDK-Gemeinschaft zu bündeln, um die Kranken- und Pflegekassen in Versorgungsstrukturfragen und in der medizinischen Systemberatung zu unterstützen. Außerdem wirken die KC in den Gremien der Selbstver waltung auf Bundesebene, insbesondere im Gemeinsamen Bundesausschuss, mit. Eingerichtet wurden zunächst drei KC für die Gebiete Onkologie, Psychiatrie / Psychotherapie und Qualitätssicherung / Qualitätsmanagement. Drei Jahre später ging ein weiteres Kompetenz-Centrum für den Bereich Geriatrie an den Start. Angesiedelt sind die organisatorisch eigenständigen KC jeweils bei einem MDK. Stellvertretender Geschäftsführer beim MDK im Lande Bremen Dr. Gustav Krimphoff Am 28. Mai 2010 hat der Verwaltungsrat des MDK im Lande Bremen Dr. Gustav Krimphoff einstimmig zum stellvertretenden Geschäftsführer gewählt. Der 58-jährige Leitende Arzt des MDK im Lande Bremen nimmt vom 1. Juni an beide Funktionen in Personalunion wahr. Krimphoff begann seine berufliche Laufbahn bei der Polizei und studierte anschließend Humanmedizin in Hannover. Als Facharzt für Chirurgie war er in verschiedenen Kliniken in Bremen und umzu tätig. Zum MDK im Lande Bremen wechselte der begeisterte Motorradfahrer im April 1999, wo er zu Jahresbeginn die Funktion des Leitenden Arztes übernahm. MDK Bayern: Neuausrichtung in der Unternehmensleitung Die stellvertretende Geschäftsführung des MDK Bayern geht in neue Hände über. Auf Vorschlag der Geschäftsführung bestellte der Verwaltungsrat des MDK Bayern am 16. April Dr. Ottilie Dr. Christian Alex Dr. Ottilie Randzio Randzio und Dr. Christian Alex zu stellvertretenden Geschäftsführern. Mit dieser Entscheidung wird der strategischen Ausrichtung Rechnung getragen, die fachliche Zuständigkeit in der Pflege- und Krankenversicherung gleichwertig zu positionieren. Dr. Randzio übernimmt die Leitung des Bereichs Pflege, Dr. Alex die Leitung der Sozialmedizin. Der bisherige stellvertretende Geschäftsführer Wolfgang Nafziger ist in Zukunft verantwortlich für den Bereich Unternehmenssteuerung / -planung. Prof. Dr. Jürgen Windeler Prof. Jürgen Windeler zum neuen IQWiG-Chef gewählt Der langjährige Leitende Arzt und stellvertretende Geschäftsführer des MDS, Prof. Dr. Jürgen Windeler (53), wird neuer Leiter des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) in Köln. Das hat der Vorstand der Stiftung am 8. Juni ein stimmig beschlossen. Er wird damit Nachfolger von Prof. Dr. Peter Sawicki, dessen Vertrag nicht verlängert worden war. Der Klinische Epidemiologe Windeler hat seit 1999 den Fachbereich Evidenz-basierte Medizin beim MDS aufgebaut und zu einem kompetenten Beratungszentrum gemacht wurde er zum Leitenden Arzt und stellvertretenden Geschäftsführer gewählt. Neben den Arbeiten zur Bewertung therapeutischer und diagnostischer Verfahren hat er sich mit der Problematik Individueller Gesundheitsleistungen (IGeL) beschäftigt und war an der Erarbeitung der zweiten»positivliste«für Arzneimittel beteiligt. Von 2005 bis 2007 hatte er den Vorsitz des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin (DNEbM) inne. Komplexe Abhängigkeiten machen psychisch krank Nach einer Übersichtsstudie der Bundespsychotherapeutenkammer (BPt K), die die Gesundheitsreporte der gesetzlichen Krankenkassen ausgewertet hat, gingen 2008 knapp 11 % aller Fehltage auf psychische Erkrankungen zurück. Seit 1990 haben sich diese Fehlzeiten fast verdoppelt. Psychische Erkrankungen treten laut der Studie gehäuft in Dienstleistungsbranchen auf und verursachen überdurchschnittlich lange Fehlzeiten in den Betrieben. Besonders häufig entwickeln Erwerbstätige psychische Erkrankungen bei der Kombination aus hohen Anforderungen und geringem Einfluss auf den Arbeitsprozess. pressemitteilungen

4 2 gute frage Interview mit Dr. Michael de Ridder Brauchen wir eine neue Kultur des Sterbens? Bei schwer sten unheilb a R en KöR per - und GehiR nschäd en mit moderner Hightech-Medizin weiter be handelt zu werden, ist für viele Menschen ein Schreckensszenario. Dennoch geschieht es am Lebensende vielfach und oft gegen den Willen von Betroffenen und Angehörigen. Was muss geschehen, um das Sterben in den Fokus ärztlichen Handelns zu holen? Über die Forderung nach einer ganzheitlichen Betrachtung von Leben und Sterben und eine neue Kultur des Sterbens sprachen wir mit dem Berliner Arzt und Autor Dr. med. Michael de Ridder. MDK Forum Herr Dr. de Ridder, was verstehen Sie unter einem Sterben in Würde und Selbstbestimmung? Dr. med. Michael de Ridder Sterben in Würde und Selbstbestimmung bedeutet, dass sich Wunsch und Wille des Patienten im Sterben weitestgehend erfüllen. Wie wollen wir sterben? Kaum jemand wird hierauf antworten: würdig. Ein friedliches Sterben ist es, was wir uns wünschen, frei von Angst, Schmerz und anderen quälenden Symptomen, im Einvernehmen mit uns selbst und unseren Nächsten. Das ist für mich zugleich auch würdiges Sterben. MDK Forum Steht der technische Fortschritt einem würdigen Sterben im Wege? de Ridder Keineswegs. Es geht nicht darum, den technischen Fortschritt selbst in der Medizin in frage zu stellen. Unzählige Menschen profitieren jeden Tag von der viel gescholtenen Intensiv und Apparatemedizin! Es geht darum, wie, wann und mit welchem Ziel Ärzte diesen Fortschritt anwenden. Eine schon schwerstpflegebedürftige 88 jährige Patientin mit Lungen entzündung zu beatmen ist fachlich wie ethisch mehr als fragwürdig; ein 40 jähriges Unfallopfer mit Rippenserienfraktur nicht zu beatmen, wäre dagegen eine sträfliche Unterlassung. MDK Forum Fokussiert sich die ärztliche Ethik heute ausschließlich auf die Lebensrettung bzw. erhaltung und blendet das Sterben weit gehend aus? Haben Ärzte zu wenig ethische Entscheidungskompetenz? de Ridder Es gibt immer noch Ärzte, die ausnahmslos jeden Patienten so lange und so intensiv behandeln, bis auch die letzten Mittel versagt haben.»wir tun alles, was wir können!«ein bei terminaler Erkrankung regelhaft unethisches, nicht selten gar sträfliches ärztliches Vorgehen, zumal dann, wenn es dem Patientenwillen widerspricht. Dem liegen mehrere Missverständnisse zugrunde: Zum einen ist die Medizin nicht dazu da, das Sterben grundsätzlich zu verhindern. Allein das vorzeitige Sterben und das quälende Sterben zu verhindern ist ihre Aufgabe. Darüber hinaus haben allzu viele Ärzte eine sehr einseitige Vorstellung von ihrem Auftrag: Es ist ein weitverbreiteter Irrtum in der Ärzteschaft, ihren Auftrag allein darin zu sehen, Krankheiten zu heilen, Leben zu

5 gute frage 3 erhalten und zu verlängern. Diesem heute so überaus offensiv verstandenen Teil des ärztlichen Auftrags steht, dem ethischen Range nach, der Auftrag man könnte auch sagen: die Pflicht, für einen»guten Tod«zu sorgen, in nichts nach. Dann nämlich, wenn sich die auf Lebenserhaltung und Heilung zielende ärztliche Behandlung erschöpft hat und als Behandlungsziel ein friedliches und würdiges Sterben ganz in den Vordergrund tritt. Hier fehlt es in der Tat vielen Ärzten an Ent scheidungskompetenz. MDK Forum Wann ist eine Behandlung aussichtslos? de Ridder Generell dann, wenn sie nicht dem Patientenwohl dient. Dafür kann es verschiedene Ursachen sagen wir Ebenen des»aussichtslosen«geben: Physiologisch aussichtslos beispielsweise ist der Versuch, einen Patienten im Zustand des septischen Schocks, also bei einer den Körper überbordenden Infektion nach einem Herzstillstand, wiederzubeleben, weil die physiologischen Voraussetzungen, das Therapieziel zu erreichen, fehlen. Quantitativ aussichtslos ist eine Behandlung, wenn anhand einer genügend großen Zahl von Fällen empirisch belegt ist, dass sie ihr Ziel nicht erreicht. Ist es gerechtfertigt, eine Behandlung, die in einem von einhundert Fällen erfolgreich ist, bei allen anderen 99 Patienten anzu wenden? Ich meine: nein. Denn gemäß dem obersten ärztlichen Prinzip»primum nil nocere«(zuallererst nicht schaden) darf ich nicht 99 Patienten schaden, um einem zu helfen. Eine solche Therapie darf grundsätzlich und zu Recht als aussichtslos klassifiziert werden. Letztlich gibt es qualitativ aus sichtslose Behandlungen, die zwar rein körperliche Effekte auslösen können, aber zum Patientenwohl in dem Sinne nichts beitragen, als sie nicht mehr Teil eines ganzheitlichen Heilungs und Genesungsprozesses sind. In diesem Sinne ist beispielsweise die Wiederbelebung eines an fortgeschrittener amyotropher Lateralsklerose leidenden Kranken aussichtslos. MDK Forum Seit einem Jahr haben wir eine klare gesetzliche Regelung zur Patientenverfügung. Danach sind schriftliche Patientenverfügungen für Ärzte und Angehörige verbindlich, unabhängig vom Krankheitsstadium. Ist damit der Rahmen für das Individuum geschaf fen, die eigenen Vorstellungen vom Sterben auch durchzu setzen? de Ridder Sehr weitgehend. Die Patientenverfügung muss allerdings so abgefasst sein, dass sie die aktuelle Situation zutreffend beschreibt, damit der Arzt auch gemäß dem Willen des Patienten verfahren kann. Dies setzt etwas Wichtiges voraus: Vor Abfassung einer Patientenverfügung sollte zwischen Arzt und Patient ein eingehendes Gespräch stattgefunden haben, um Formulierungsunschärfen und Fehlentscheidungen aus Unkenntnis zu vermeiden, die sich dann zum Nachteil des Sterbenden auswirken können. Mit seiner Patientenverfügung kann der Ver fasser seine Ärzte am Lebensende in gewisser Weise»zwingen«, ihm das Sterben erleichternde, palliativmedizinische Behandlungen und nicht ungewollte Lebensverlängerung angedeihen zu lassen. Andererseits gilt für den Patienten, dass er vom Arzt niemals auch bei terminaler Erkrankung nicht Maßnahmen oder Behandlungen verlangen kann, Dr. Michael de Ridder für die es keine Indikation gibt. MDK Forum Brauchen wir (gesetzliche) Regelungen, um sinnlose Behandlungen zu vermeiden und am Lebensende selbst bestimmen zu können? de Ridder Weitere gesetzliche Regelungen sind nicht erforderlich. Jede Behandlung eines einsichtsfähigen Patienten beruht auf zwei Säulen: zum einen der ärztlichen Indikation; zum anderen der Zustimmung des Patienten, die er immer verweigern kann. (Das heißt, er kann und darf auch gegen die medizinische Rationalität entscheiden, selbst wenn dies seinen Tod zur Folge hat.) Nicht Gesetze helfen weiter, sondern allein Wissen und eine ver änderte Haltung dem Sterben gegenüber, besonders aufseiten des Arztes: Seine Frage darf nicht lauten:»wann darf ich aufhören?«, sondern:»darf ich noch weitermachen?«ist das, was gestern noch zum Wohl meines Patienten war, auch heute noch zu seinem Wohl, und ganz wichtig ist es auch heute noch von seinem Willen gedeckt?«dies bedeutet einen grundlegenden Perspektivwechsel im ärztlichen Denken, den zu vollziehen die Ärzteschaft im Sinne des Patientenwohls bejahen sollte. Die Fragen stellte Christiane Grote

6

7 titelthema: Posttraumatische belastungsstörung 5 Posttraumatische Belastungsstörung Von der Katastrophe verfolgt Bei D en a nschläg en von New York, Washington, Madrid und London kamen mehr als 3000 Menschen ums Leben. Auch bei dem Amoklauf in Winnenden oder dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs fanden Menschen den Tod. Zu den Opfern müssen auch diejenigen gezählt werden, die vor Ort Grauenhaftes erlebt haben. Das Risiko, im Laufe des Lebens am sogenannten posttraumatischen Belastungssyndrom (PTBS) zu erkranken, liegt nach internationalen Studien bei zwei bis sieben Prozent, kann aber bei Rettungskräften, Ärzten, Polizisten oder Soldaten auf über 50 % ansteigen. Welche Auswirkungen haben Terror, Gewalttaten und Naturkatastrophen auf Menschen? Wie verarbeiten sie das Erlebte und wie kann ihnen dabei geholfen werden? Seit die ptbs 1980 als offizielle Diagnose in die psychiatrische Nomenklatur Eingang fand, hat sich die Zahl der wissenschaftlichen Untersuchungen zu dem Thema, wie Menschen auf überwältigende Geschehnisse reagieren, vervielfacht. So facettenreich wie die Ursachen tiefgreifender seelischer Verletzungen sind auch die Arten von Hilfe, die der Einzelne nach Katastrophen benötigt. Denn welche langfristigen seelischen Narben bei Betroffenen zurückbleiben, ist individuell unterschiedlich und hängt auch von der Art des traumatischen Ereignisses ab. So liegt die Rate der an ptbs Erkrankten bei Verkehrsunfällen etwa bei 15 %, bei Gewaltopfern bei einem Viertel. Von den Opfern von Vergewaltigung, Krieg oder Vertreibung sind jeweils die Hälfte betroffen. Deshalb fängt die Arbeit der Psychotraumatologie mit der Erkennung des Traumarisikos der Opfer und der richtigen Einschätzung an, zu welchem Zeitpunkt welche Hilfe benötigt wird. Was tun, wenn wir nichts mehr tun können? Bei der Untersuchung der Auswirkungen von psychischer Traumatisierung auf die Entstehung und den Verlauf von Krankheiten, psychische und psychosomatische Störungen oder Verhaltensauffälligkeiten spielt die subjektive Dimension des Erlebens eine entscheidende Rolle. Ein psychisches Trauma ist als ein Diskrepanzerlebnis zwischen bedrohlichen Situationsfaktoren und den individuellen Trauma: Diskrepanzerlebnis zwischen Bedrohung und Bewältigungsmöglichkeiten zu Bewältigungsmöglichkeiten verstehen. Heiner B. ist Entführungsopfer. Als es ihm in den Händen seiner Peiniger nicht möglich war, zu kämpfen oder zu fliehen, fühlte er sich völlig hilflos:»ich konnte nichts tun, diese Ohnmacht hat mich fast wahnsinnig werden lassen!«angst und Stress alleine rufen keine traumatische Wirkung hervor, sondern das Fehlen von Handlungsmöglichkeiten, die der Mensch instinktiv umsetzen möchte.»wenn wir nichts tun können, muss das Trauma als unterbrochene Handlung verstanden werden. Das Verhältnis von subjektiven und objektiven Situationsfaktoren, wenn also Bewältigungsmöglichkeiten fehlen, wirkt traumatisierend«, bestätigt Prof. Gottfried Fischer vom Deutschen Institut für Psychotraumatologie. Fischer hat das erste deutschsprachige Lehrbuch für Psychotraumatologie veröffentlicht und umfangreiche Forschungsprojekte durchgeführt. Er vertritt den sogenannten psychodynamischbehavioralen Ansatz. Mit seinem spielt eine entscheidende Das subjektive Erleben Institut betreut er seit vielen Jahren Opfer von belastenden Le Rolle benserfahrungen zuletzt beim Einsturz des Kölner Stadtarchivs.»Ich habe das wie in einem unwirklichen Film erlebt«, beschreibt Heiner B. die traumatische Situation. Kommt es nach dieser psychotraumatischen Abwehr (dissoziativen Phänomenen) nicht zu einer ausreichenden Erholung, sondern zum traumatischen Prozess, bestehen psychische Belastungen vor allem im Zusammenhang mit Situationen weiter, die mit dem Trauma in Verbindung stehen Schrecken und Terror der posttraumatischen Belastungsstörung reichen bis in die neuronalen Gehirnstrukturen hinein und bilden ein nur schwer löschbares»molekulares Angstgedächtnis«. Das Trauma entwickelt sich»als ich von den auf mir liegenden Trümmern befreit wurde, dachte ich nur: Gott sei Dank, es ist vorbei«, erinnert sich Kathy W. an ihre Rettung am 11. September 2001 vor dem World Trade Center. Doch der Erleichterung folgte die Erfahrung, dass ein psychisches Trauma ein prozesshafter Vorgang ist, der sich weit über das Ereignis hinaus erstreckt.»in der ersten Phase, bis zu 72 Stunden nach dem Ereignis, lässt sich die Schwere der traumatischen Situation über die objektiven Faktoren (Dauer, Verletzung, Todesgefahr etc.) sowie über reale, potenzielle oder fantasierte subjektive Bewältigungsmöglichkeiten (Flucht, Todesangst, Ausmaß der Dissoziation) bestimmen«, erklärt der Psychotraumatologe Gottfried Fischer. Zwei oder mehr Wochen nach dem Ereignis beginnt die Phase der traumatischen Reaktion. Hier treten die klassischen Kernsymptome einer ptbs auf: 1. Intrusionen (Flashbacks): Immer wiederkehrende, sich von allein aufdrängende Sinneseindrücke wie Bilder, Erinnerungen und Albträume; 2. Starkes Vermeidungsverhalten: Gefühle, Situationen,

8 6 titelthema: Posttraumatische belastungsstörung Erinnerungen oder der Kontakt mit Personen werden vermieden. Es kommt zu einer sog. Affektverflachung, die sich bis zur Gefühllosigkeit ausweiten kann (Num bing); 3. Übererregbarkeit (Hyperarousal): Schlafstörungen, übermäßige Wachsam, Schreckhaftig und Reizbarkeit.»Diese Symptome stellen erste Kompensationsversuche dar, die unterbrochene Handlung zu vollenden. Dabei ist ein ständiger Wechsel von Flashbacks, die die traumatische Situation einer Bearbeitung zuführen wollen, und Vermeidung der damit assoziierten unerträglichen Gefühle zu beobachten. Die ständige Übererregung kann ein Versuch sein, sich gegen neuerliche Traumatisierungen rüsten zu wollen«, macht Fischer deutlich. Diese Versuche, so der Experte, müssten zwar als grundsätzlich sinnvoll und notwendig angesehen werden, doch schränkten sie das Leben der Betroffenen erheblich ein und könnten sich, wenn sie unbehandelt bleiben, in einer Traumafolgestörung manifestieren. PTBS als Folge des Nicht-Verarbeitens Wie der Körper, so verfügt auch die Seele über Selbstheilungsmechanismen, die eine Bewältigung der traumatischen Erfahrung ermöglichen. Von einer Vielzahl von Faktoren hängt ab, wie der Prozess der Traumatisierung verläuft: Biografische Faktoren wie frühere Traumatisierungen, Partnerschaftsprobleme oder Arbeitslosigkeit spielen eine Rolle. Auch die objektiven Faktoren der traumatischen Prozess der Traumatisierung hängt von vielen Faktoren ab Situation Dauer, Verletzung, Todesgefahr u. a. sowie potenzielle oder fantasierte subjektive Bewältigungsmöglichkeiten haben Einfluss auf den Verlauf. Erst wenn es nach einer angemessenen Verarbeitungszeit nicht gelungen ist, die traumatische Erfahrung zu integrieren, spricht man von einem traumatischen Prozess. Reaktionsformen, die der anfänglichen Bewältigung dienen, bleiben weiter bestehen, ohne dass es gelingt, sie zu verarbeiten oder mit der traumatischen Erfahrung zu leben. Entsprechend kommt Psychotraumatologische Psychotherapie In einer psychotraumatologischen Psychotherapie ist es wichtig, die Betroffenen erst einmal zur Ruhe kommen zu lassen und dazu anzuleiten, sich selbst zu beruhigen. Werden sie direkt mit ihrer traumatischen Erfahrung konfrontiert, ohne stabilisierende Maßnahmen vorzuschalten, besteht ein erhöhtes Risiko für erneute Labilisierung und evtl. auch der Retraumatisierung. Zudem weisen reine»konfrontationstherapien«eine erhöhte Abbruchrate auf. Das Deutsche Institut für Psychotraumatologie vermittelt den Patienten in seinem therapeutischen Vorgehen zunächst Sicherheit und ermöglicht ihnen, die sich aufdrängenden Erinnerungen an die traumatische Erfahrung unter Kontrolle zu bringen. Erst wenn sie sich stark genug dazu fühlen, begleitet der Therapeut sie erneut durch die traumatische Erfahrung, wobei Art und Grad der Wiederannäherung an das Trauma von Therapeut und Patient gemeinsam bestimmt werden. es zum Vollbild einer posttraumatischen Belastungsstörung. Missglückte Bewältigungsversuche der verwundeten Seele können jedoch zu einer Vielzahl psychischer Störungen führen. So münden anhaltende Versuche, Flashbacks zu dämpfen, häufig in Suchterkrankungen, anhaltendes Vermeidungsverhalten kann zu Depressionen führen, während Übererregung als andauernde physiologische Kampfbereitschaft zu psychosomatischen Beschwerden führt. Die Folgen von belastenden Lebenserfahrungen lassen sich somit nicht auf die ptbs reduzieren. Wer braucht wann welche Hilfe? Experten sind sich einig, dass es notwendig ist, frühzeitig psychosoziale Notfallversorgung anzubieten. Welches Opfer wann welche Hilfe benötigt, kann etwa durch ein sogenanntes Risikoscreening mit dem Kölner Risikoindex ermittelt werden. Entsprechend der Situation (Gewalt, Unfall, Terror) bestimmen Experten das Risikoprofil der Opfer:»Während Selbstheiler neben psychoedukativen Maßnahmen nur ein weiteres Monitoring benötigen, sind bei der Risikogruppe bereits so früh wie möglich beratende und therapeutische Maßnahmen zur Unterstützung des Selbstheilungsprozesses notwendig. Die Wechslergruppe bedarf wieder anderer, spezifischer Interventionsmaßnahmen. Gerade auch bei Katastrophen mit einer hohen Opferanzahl hat sich die zielgruppenorientierte Intervention (zgi) als optimales Mittel der sekundären Prävention bewährt«, betont Gottfried Fischer. Traumatische Erfahrungen können oft über viele Jahre kompensiert werden, dann aber durch ein vergleichsweise unerhebliches Ereignis eine Reaktualisierung erfahren. Dazu kommt es, wenn erneut eine Erfahrung gemacht wird, die mit dem nicht integrierten Trauma in Zusammenhang steht, oder wenn die bisherigen Kompensationsmechanismen wegbrechen es kommt zu einer Re Aktualisierung. Dann hilft vielfach nur noch eine spezifische psychotraumatologische Psychotherapie. Dipl.-Psych. Georg Grittner, Lehrbeauftragter am Institut für Klinische Psychologie und Psychologische Diagnostik (IKPPD) der Universität zu Köln.

9 titelthema: Posttraumatische belastungsstörung 7»Beim Nächsten fahre ich weiter «Die Angst des Lokführers vor Selbstmördern Nach der BahNBetrieB sun fallstatistik nehmen sich jedes Jahr mehr als 1000 Menschen das Leben auf der Schiene auch wenn Prominente unter ihnen wie Torhüter Robert Enke im November letzten Jahres die Ausnahme sind. Statistisch gesehen überfährt jeder Lokführer während seines Berufslebens zwei bis drei Menschen. Jeder zweite Zugführer leidet anschließend unter Panik- und Angstattacken: Anzeichen von posttraumatischen Belastungsstörungen. Horst R. ist seit über 30 Jahren Lokführer und liegt mit drei Selbstmördern schon leicht über der Statistik.»Der erste war vor 13 Jahren und er war der schlimmste«, sagt R.»Es war auf der Strecke zwischen Braunschweig und Hannover an einem sonnigen Tag im September. Seine Arme verschränkte der Mann lässig vor seinem Oberkörper. Er sah mich in meiner Lok und ich sah ihn.«nachdem R. ein Pfeifsignal abgegeben und eine Vollbremsung eingeleitet hatte, passierte es: ein dumpfer Aufprall und ein Rumpeln unter dem 500 t schweren Zug. Bis zu diesem Tag hatte R. gedacht, dass er so etwas in seinem Berufs leben nicht erleben müsste. R. kletterte aus seiner E Lok und lief Der Anblick hat sich fest in seinen Kopf gebrannt den Zug entlang.»zuerst habe ich das zerfetzte Fleisch gerochen. Das stinkt fürchterlich.«r. hat seitdem den Geruch nie wieder richtig aus der Nase bekommen. Der Anblick hat sich fest in seinen Kopf gebrannt. Es vergeht kein Tag, an dem R. nicht irgendwann daran denken muss. Die Auslöser für diese Erinnerung kann sich R. gar nicht erklären.»in den schönsten Momenten, sogar im Urlaub mit meiner Familie, selbst bei romantischen Abenden mit meiner Frau es kommt immer wieder.«hohe Hemmschwelle für psychotherapeutische Hilfe Fast ein Fünftel der Lokführer entwickelt nach einem Vorfall Wut und Ärger gegenüber dem Selbstmörder, besagt eine Studie von Diplom Psychologin Dr. Doris Denis aus dem Jahr R. gehört zu diesem Fünftel.»Eigentlich bin ich das Opfer«, sagt er.»wer hat nach dem Suizid von Torwart Enke den Lokführer bedauert?«hilfe fand der jetzt 54 Jährige vor allem bei seiner Familie. Für die meisten sind Familie, Freunde und Kollegen die wichtigste emotionale Stütze, sagt Denis. Die psychologische Betreuung der Bahn ist seit vielen Jahren zwar organisiert»aber richtig helfen können die mir auch nicht«, meint R. Doch gerade von den betriebs internen Betreuern hänge es ab, ob sich jemand für eine Trauma Therapie entscheidet, so die Studie. Die Hemmschwelle, direkt psychiatrische oder psychotherapeutische Hilfe in Anspruch Martin Dutschek, Leiter Unternehmenskommunikation beim MDK Niedersachsen. martin.dutschek@mdkn.de zu nehmen, ist gemäß der Denis Studie für viele Fahrer zu hoch. Sie suchen eher Hilfe bei ihrem Hausarzt. Horst R s Wunsch war es, zunächst die Unfallstrecke eine Zeit lang nicht mehr zu fahren. Von der Betriebsleitung hieß es lapidar:»kollege, wir nehmen dich zum Fahrplanwechsel aus dieser Tour.«Doch der Planwechsel war erst in drei Monaten.»Selbstmörder Nummer zwei«, wie ihn R. bezeichnet, schmiss sich in der Nacht vor seine Räder.»Ich habe ihn nicht gesehen, sondern hörte nur das Rumpeln. Das Geräusch kannte ich ja schon.«den letzten Selbstmörder hatte R. vor vier Jahren. Auch wieder in der Nacht.»Diesmal war ich schlauer«, schildert R. die Situation.»Ich bin nicht mehr aus der Lok gestiegen und habe nur die Betriebsleitung informiert. So bleiben mir der Anblick und der Geruch erspart. Beim nächsten Selbstmörder in der Nacht fahre ich einfach weiter«, hat sich R. überlegt. Das ist zwar gegen die Vorschriften, aber es könnte ja auch ein Reh gewesen sein. Selbstmord auf der Schiene Im Jahr 1997 befragte ein Forscherteam der Lotte Köhler Stiftung München über 400 Lokführer zu posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) nach Unfällen mit Personenschäden. Etwa 8 % der Fahrer wiesen das Vollbild einer PTBS auf. Weitere 23 % subsyndromale Störungen. 34 % der Betroffenen nahmen keine Behandlung in Anspruch, 56 % gingen zum Hausarzt, 31 % zum Bahnarzt und 4 % zu Psychotherapeuten. Die Deutsche Bahn hält ein gestuftes System zur Betreuung der Lokführer bereit. Betroffene können sich u. a. an Vertrauensleute wenden und dann den bahnärztlichen Dienst aufsuchen, der dann die Weichen für die weitere Behandlung stellt. Wer aber nur weiterarbeiten will, kann dies auch tun. Stadtbahnfahrer bei der ÜSTRA in Hannover werden die ersten Tage aus dem Betrieb genommen. Zwischen 5 und 25 Sitzungen sind nötig, bis die Fahrer ihre Erlebnisse einigermaßen verarbeitet haben, sagt Betriebsarzt Ludger Steltenkamp. Der Wunsch, ggf. nicht mehr auf der Unfallstrecke zu fahren, wird berücksichtigt.

10 8 titelthema: Posttraumatische belastungsstörung Eine normale Reaktion auf ein unnormales Ereignis Die Mehrheit D er AllgeM einbevölkerung erlebt irgendwann im Leben ein traumatisches Ereignis. Dennoch sind in Deutschland nur ein bis drei Prozent von einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) betroffen. Traumafokussierte kognitive Verhaltenstherapie und EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) sind die Behandlungsverfahren der Wahl. Umstritten bleiben sogenannte Frühinterventionen, die auch als Debriefing bekannt sind. In Deutschland werden Lebenszeitprävalenzen der posttraumatischen Belastungsstörung (ptbs) bei Frauen von 2 bis 3 % und bei Männern von 0,4 bis 2 % berichtet. Nach außergewöhnlichen Ereignissen (z. B. terroristischen Anschlägen, Bürgerkrieg) oder in beruflichen Risikogruppen (z. B. Rettungspersonal, Polizei, Bundeswehr) kann die Häufigkeit der ptbs und anderer psychischer Folgestörungen erheblich höher liegen. Durch Menschen beabsichtigte Ereignisse (z. B. Vergewaltigung, Banküberfall) gelten als pathogener im Vergleich zu Ereignissen, die durch die Natur und Technik verursacht wurden (z. B. Erdbeben, Motorschaden). Unterschieden werden zudem Traumatypen: Ereignisse (z. B. Verkehrs- und Arbeitsunfall) mit vergleichsweise kurzer Dauer (Traumatyp i) werden von einer länger andauernden Phase traumatischer Einzelereignisse (Traumatyp ii) unterschieden (z. B. Geiselnahme, wiederholter Missbrauch in der Kindheit). Frauen bilden eher eine posttraumatische Symptomatik aus als Männer. Als weitere stabile Risikofaktoren für die Entwicklung einer ptbs haben sich neben vorher bestehenden psychischen Störungen und dem Erleben während des Ereignisses (z. B. Panik, Dissoziation, Demütigung) das soziale Netzwerk der Betroffenen und die finanzielle Absicherung herausgestellt. Nicht jeder braucht eine Notfallversorgung! Die Mehrheit der Bevölkerung schafft es, sich nach einem traumatischen Ereignis selbst zu regulieren ohne professionelle Hilfe. Entsprechend gehen die meisten Betroffenen davon aus, dass sie keiner psychologischen Unterstützung bedürfen. Sie beurteilen schriftliche Informationen in leicht verständlicher Form über typische Erlebnisprozesse, Bewältigungsstrategien und Betreuungsangebote jedoch als sehr hilfreich. Die Psychotherapeutenkammer Niedersachsen hat in Kooperation mit dem National Center for Post-traumatic Stress Disorder und dem National Child Traumatic Stress Network Materialien im Internet zugänglich gemacht ( die in verschiedenen Sprachen Hinweise für Betroffene, Zeugen, Eltern von Kindern verschiedenen Alters, Ärzte und professionelle Helfer geben. Insbesondere die Materialien für Eltern sind bei traumatischen Ereignissen vielfach in Deutschland eingesetzt worden. Neben der medizinischen (Erst-)Versorgung wurde der psychosoziale Aspekt eines Unfalls, eines Hausbrandes oder gar einer Großschadens- und Katastrophenlage lange Zeit vernachlässigt. Unter der Leitung des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (bbk) werden gegenwärtig Qualitätsstandards und ein bundesweites, schnell abrufbares Netzwerk zur Organisation der psychosozialen Notfallversorgung errichtet. Frühinterventionen: Reden hilft nicht immer! Bei der Versorgung vor Ort oder kurz nach dem Ereignis werden auch sogenannte Frühinterventionen von psychosozialen Fachkräften (z. B. Notfallseelsorgern, Kriseninterventionsteams) angewendet. Insbesondere das Critical Incident Stress Debriefing (cisd) oder das Psychological Debriefing, was für professionelle Helfer (z. B. Rettungskräfte, Feuerwehr, Bundeswehr) zur Prävention der ptbs entwickelt wurde, haben in der Vergangenheit zu einer öffent lichen Debatte geführt. Leider wurde die Gruppenintervention des cisd in der Praxis auch mit Betroffenen der Allgemeinbevölkerung inklusive mit Jugendlichen und teilweise verpflichtend durchgeführt. Anregungen während eines Kurzgespräches Eine normale Reaktion auf ein unnormales Ereignis; die Symptomatik zeigt an, dass das Gehirn die vielen Eindrücke jetzt nachträglich verarbeitet! Alles, was bisher Freude gemacht hat, sollte wieder aufgenommen werden! Betroffene sollten sich mit Menschen treffen, die ihnen guttun nicht: die Gutes tun wollen! Gut tun auch regelmäßiger Schlaf (trotz Albträumen und nächtlicher Panikattacken), ausgewogene Ernährung (trotz Appetit losigkeit und unangenehmer Gefühle) und tägliche sportliche Betätigung (trotz Antriebslosigkeit und Grübeln)! Betroffene sollten sich in Geduld mit sich selbst üben!

11 titelthema: Posttraumatische belastungsstörung 9 Wissenschaftlich muss darauf hingewiesen werden, dass zwar die überwiegende Zahl der Studienteilnehmer mit der Intervention zufrieden war, keine der zahlreichen Studien allerdings die Wirksamkeit hinsichtlich der posttraumatischen Symptomatik zeigen konnte. Außerdem gibt es immer wieder Hinweise, dass bei Personen mit einer hohen Ausprägung der posttraumatischen Symptomatik langfristig Frühinterventionen sogar zur Aufrechterhaltung der Beschwerden beitragen. Für Betroffene der Allgemeinbevölkerung sollten in Kurzgesprächen wenige Tage nach dem Ereignis nur knappe Informationen zur posttraumatischen Symptomatik gegeben werden; ein Fokus auf belastende Gefühle und Gedanken sollte unterbleiben. Zur Unterstützung der hirnphysiologischen Prozesse können weitere Anregungen zur Tagesstruktur dienen. Traumafokussierte Psychotherapie was wirklich hilft! Erst wenn die Beschwerden auf hohem Niveau über zwei Wochen bestehen bleiben, ist eine traumafokussierte Psychotherapie indiziert, die bei einer geringen Anzahl an Risikofaktoren und der Bereitschaft, sich den traumaassoziierten Gefühlen und Gedanken zu stellen, schnell zu einer Linderung bzw. auch Heilung führen kann. International anerkannte Behandlungsleitlinien zur ptbs empfehlen Methoden der traumafokussierten kognitiven Verhaltenstherapie (tf-kvt) und die Methode Eye Movement Desensitization and Reprocessing (emdr). Nach einer ausführlichen Informationsvermittlung und psychologischen Diagnostik werden in beiden Verfahren Betroffene mit traumaassoziierten Gefühlen und Gedanken konfrontiert, um die Verarbeitung zu beschleunigen und traumatische Erinnerungen in das»gesunde«gedächtnis zu überführen. Über mehrere Sitzungen hinweg wird der Betroffene angeleitet, eigene Interpretationen des Geschehens zu überprüfen und hilfreiche Gedanken zu integrieren. Um die Vermeidungsreaktionen systematisch abzubauen, sollten bei beiden Verfahren traumaassoziierte Situationen, Orte oder Gegenstände mit dem Therapeuten aufgesucht werden. Nach und nach erhalten so die Erlebnisse eine neue Bewertung, die es den Betroffenen ermöglicht, ein Leben nach dem traumatischen Ereignis wieder aufzunehmen. Im Therapieverlauf sollten Angehörige, Freunde oder ggf. auch Kollegen einbezogen werden, um Hinweise für den Umgang mit der Symptomatik geben zu können bzw. den Behandlungsverlauf aktiv zu unterstützen. Psychopharmakologische Behandlung als zusätzliche Unterstützung Die Gabe von Antidepressiva kann die psychotherapeutische Behandlung unterstützen. Dagegen muss von einem dauerhaften Einsatz der Benzodiazepine abgeraten werden: Es besteht nicht nur ein hohes Abhängigkeitspotenzial bei Angststörungen, sondern eine traumafokussierte Psychotherapie als Verfahren erster Wahl ist unter Benzodiazepinen kontraindiziert. Schlussfolgerung Multiplikatoren (u. a. von Krankenkassen, Versicherungen, berufsspezifische Risikogruppen, psychosoziale Fachkräfte) sollten ein Netzwerk mit psychotraumatologisch qualifizierten, heilkundlich tätigen Psychotherapeuten bilden, um eine Versorgung schnell und kostengünstig zu gewährleisten. Selbstverständlich sollten der Einbezug von Angehörigen bzw. Freunden sowie Behandlungssitzungen außerhalb der Therapieräume bewilligt werden. International empfohlene traumafokussierte Psychotherapieverfahren (tf-kvt, emdr) sollten in Deutschland eine weite Verbreitung finden, kommen aber nach einer exemplarischen Umfrage in Niedersachsen noch nicht ausreichend zum Einsatz. Zusätzliche Fortbildungen und die Nutzung von zusammengetragenem Expertenwissen in internationalen Behandlungsleitlinien sollten zukünftig die Wirksamkeit der Therapie erhöhen. Frühinterventionen sollten mit Blick auf die potenziellen Schäden für hoch belastete Betroffene nur von Ausgebildeten für professionelle Helfer durchgeführt werden. Für Personen der Allgemeinbevölkerung werden Kurzgespräche mit anschließender Beobachtungsphase von mindestens zwei Wochen favorisiert, um die Selbstregulation der Betroffenen nicht zu stören. Dr. Christoph Kröger, Dipl.-Psych., Institut für Psychologie / Psychotherapieambulanz der Technischen Universität Braunschweig. c.kroeger@tu-braunschweig.de

12 10 titelthema: Posttraumatische belastungsstörung Der Traum vom Helfen O B RettunG s KRä F te, Feuerwehrleute, Notfallmediziner oder Notfallseelsorger: In Katastrophenfällen stehen sie Opfern und Angehörigen zur Seite und helfen. Mit Schicksalen anderer Menschen konfrontiert zu werden hinterlässt Spuren. Wie verarbeiten die Helfer selbst diese extremen Belastungssituationen? Wer hilft denjenigen, die helfen? Für die Helfer hat die Unterstützung der Opfer erste Priorität. Dabei besteht jedoch die Gefahr, dass die Helfer selbst nicht immer ihre eigenen Grenzen in den Belastungssituationen bemerken und spüren. Dies führt dann oft zu Symptomen, die denen der Opfer beziehungsweise der»primär«traumatisierten ähnlich sind. Die Medizin nennt das die sogenannte sekundäre Traumatisierung, auch als posttraumatisches Belastungssyndrom bekannt. Sie wird sowohl von den Betroffenen, den Helfern selbst, als auch von der Gesellschaft nicht hinreichend erkannt. Viel zu selten wird bewusst gemacht, dass die psychischen»aufnahmekapazitäten«der einschlägigen Berufsgruppen begrenzt sind. Helfen mit einer Prise Abenteuer Eine Frau um die 30 Jahre öffnet die Tür. Zwei kleine Kinder stehen neben ihr, halten sich noch etwas schüchtern an den Beinen der Mutter fest. Elke Mauren hat vier internationale Einsätze als Rettungskraft in Krisengebieten mitgemacht.»damals war ich als Rettungsassistentin tätig, als ich eine Anzeige am Aushang meiner Leitstelle gelesen habe«, berichtet die junge Mutter. Gesucht wurden Rettungskräfte für ein Flüchtlingslager in Mazedonien. Ein Einsatz für freiwillige Helfer, begrenzt auf zehn Wochen.»Klar habe ich erst mal schlucken müssen beim Gedanken, in ein Krisengebiet zu reisen, aus dem täglich Anschläge, Vertreibung und Tote in den Medien gemeldet werden. Das war 1998, damals tobte der Bürgerkrieg in Jugoslawien, dem ehemaligen Urlaubsland der Eltern.«Durch den Aushang wurde der Traum von der zweifachen Mutter wieder aktiv, den sie Helfer kennen ihre eigenen schon als junges Mädchen hatte: Grenzen oft nicht fremde Länder sehen und dabei eine Arbeit verrichten, die anderen hilft.»es war eine Mischung aus Helfersyndrom mit einer Prise Abenteuerdrang, die mich zu meinen vier Auslandseinsätzen führte«, erzählt Elke Mauren, während sie für ihre Kinder das Mittagessen zubereitet. In ständiger Gefahr Die Angst war plötzlich da, als wir den Hilfsgütertransport durch das Krisengebiet steuerten. Klar hatte man sich vorab informiert und Extremsituationen durchgespielt. Aber dann vor Ort, dann war die Realität doch anders, als man sich das vorgestellt hat. Ab diesem Zeitpunkt war die Angst unser ständiger Begleiter.»Sie machte uns wach, sie machte uns vorsichtig und sie regte uns an, immer unser Bestes zu tun«, erzählt Elke Mauren von ihrem zweiten Einsatz. Der Auftrag unserer Hilfsorganisation war genau Vor Ort sieht die Welt plötzlich ganz anders aus definiert: lkws und das Einsatzteam ohne Risiko durch die schwierige, teils unwegsame Infrastruktur zu bringen. Der Hilfsgütertransport aus Deutschland war gleichzeitig der Transfer für das neue Einsatzteam. Auf die Helfer wartete ein Flüchtlingslager mit einer Krankenstation, die rund 120 Betten umfasste. Auf der Fahrt nach Mazedonien war dem Einsatzteam bewusst, welche Belastungssituationen möglicherweise ab jetzt zum Alltag gehören: Zerstörung, Flucht, schwere physische und psychische Verletzungen. Täglich, egal ob Tag oder Nacht. Den Kontakt halten»manchmal möchte man nur noch schlafen, das hilft, um das Erlebte zu verkraften«, berichtet die ehemalige Rettungsassistentin. Den Kontakt zur Familie, zu Freunden und zu Arbeitskollegen zu Hause über E Mails oder Satellitentelefon zu halten war auch eine Überlebensstrategie für viele Helfer, um die täglich einströmenden Ereignisse zu verarbeiten. Gleichzeitig wächst der Zusammenhalt zwischen den Helfern vor Ort. Diese Bindung wird sehr eng, fast schon familiär, man hilft sich gegenseitig, um mit der außergewöhnlichen Situation und den täglich neuen Erlebnissen zurechtzukommen.»das hält oft ein Leben lang«, fügt Elke Mauren hinzu. Das dokumentieren auch die Bilder, die sie mittlerweile aus ihrem Fotokarton herausgezogen hat, und die sie als junge Rettungsassistentin zeigen. Vorbereitung ist alles»beim ersten Einsatz gab es keine Vorbereitung durch die Organisation, da habe ich mich selbst über das Land und die Situation informiert. Beim zweiten Einsatz gab es eine dreistündige Einweisung in Kultur, politische Lage sowie klare Verhaltensregeln«, erzählt Elke Mauren weiter. Mitt

13 titelthema: Posttraumatische belastungsstörung 11 lerweile haben viele Organisationen dazugelernt und bieten den Helfern vorab Trainingseinheiten für riskante Situationen in Krisengebieten an. Ebenfalls gibt es jetzt auch bei den Non Governmental Organizations (ngos) während des Einsatzes und danach psychologische oder seelsorgerische Betreuung. Viele Hilfsorganisationen wählen ihre Helfer sehr genau aus. Im Fokus stehen neben Bewerbungsbögen und psychologischen Tests auch persönliche Gespräche. Allerdings ist dies von Organisation zu Organisation verschieden. Ohne persönliche und professionelle Vorbereitung kann der Einsatz im Krisengebiet oft ins Gegenteil schlagen und seelische Folgen haben. Nachsorge ist essenziell Das Telefon klingelt. Der Ehemann erkundigt sich nach dem Wohlbefinden. Elke Mauren erwartet ihr drittes Kind. Sie sagt,»ich habe sicherlich großes Glück, ich habe einen verständnisvollen Partner an meiner Seite. Dies ist entscheidend, wenn man zurückkommt und keiner die Erfahrungen mit einem teilen kann. Nur wer einen Hilfseinsatz erlebt hat, versteht, was in einem vorgeht und worüber man gerade spricht oder nicht sprechen kann«, erzählt sie weiter. Da können Lebenspartner, die Familie oder Freunde oft nicht weiterhelfen beim Umschalten zur alten Tagesordnung. Neben einer guten Vorbereitung sei daher auch die psychologische Betreuung nach Hilfseinsätzen von großer Bedeutung, denn»allein das Miterleben menschlichen Leidens kann bei Helfern psychische Reaktionen hervorrufen, als seien sie selbst betroffen«, sagt Dr. Dirk Windemuth, Arbeitspsychologe am Berufsgenossenschaftlichen Institut Arbeit und Gesundheit in Dresden. Als Folge könne eine posttraumatische Belastungsstörung auftreten, verbunden mit Schlafstörungen und sogenannten Flashbacks.»Dabei erlebt der Betroffene die auslösende Situation immer wieder. Er erinnert sich nicht nur einfach, sondern zeigt auch dieselben körperlichen Reaktionen.«Windemuth geht davon aus, dass 25 % aller Fälle ohne psychosoziale Unterstützung chronische Schäden davontragen können. Die ngos haben mittlerweile Fachkräfte, die den Helfern nach Hilfseinsätzen psychologisch zur Seite stehen. Die Fachkräfte werden im weltweit bewährten Critical Incident Stress Management (cism) ausgebildet. Im deutschen Sprachgebrauch wird überwiegend der Begriff Stressbearbeitung nach belastenden Betreuung vor und nach dem Einsatz Ereignissen (sbe) benutzt. Die sbe Bundesvereinigung ist die älteste und größte Einsatznachsorge Organisation im deutschsprachigen Bereich. Sie wurde 1996 gegründet und hat in den ersten 13 Jahren etwa 3000 psychosoziale Fachkräfte und Einsatzkräfte in über 400 Kursen in der sbe Methode geschult. Die Ausbildung und Arbeit werden wissenschaftlich von der Ludwig Maximilians Universität München im Department Psychologie begleitet. Wichtige Erfahrungen»Wenn ich jetzt Meldungen aus Haiti oder anderen Gebieten sehe, dann sehe ich sie immer mit den Augen eines Helfers vor Ort, der dem Elend unmittelbar ausgesetzt ist. Aber ich habe inzwischen eine Familie und ich bin hier verankert, Wieder zu Hause, ist Verständnis gefragt sonst würde ich wahrscheinlich versuchen, das Leid vor Ort zu lindern. Auch wenn die Zeit nach den Einsätzen schwer ist. Es ist wohl doch das Helfersyndrom mit einer Prise Abenteuerdrang«, begründet Elke Mauren ihren Traum vom Helfen. tanja wenzel ist Referentin Kommunikation beim MDK Bayern. tanja.wenzel@mdk-bayern.de

14 12 titelthema: Posttraumatische belastungsstörung Therapiemöglichkeiten bei PTBS Ein Ziel und viele Wege KauM ein psycho l OGisches GeB iet stand in den letzten zwei Jahrzehnten so im Fokus des wissenschaftlichen Interesses wie die posttraumatische Belastungsstörung (PTBS). Deshalb gilt ihre Therapie auch als eines der bestevaluierten Gebiete der Psychotherapie. Zahlreiche unterschiedliche Behandlungsoptionen stehen zur Wahl; in diesem Beitrag sollen die verschiedenen Ansätze skizzenhaft vorgestellt und auf ihre Wirksamkeit hin diskutiert werden. Es gibt klinische Hinweise, dass traumaspezifische Faktoren die Wahl des therapeutischen Rahmens und der Therapiemethode beeinflussen sollten. Empirisch untersucht wurde, ob komorbide Störungen einen Einfluss auf die Wahl der Therapiemethode haben sollten. Es deutete sich z. B. bei komorbiden Suchterkrankungen als sinnvoll an, diese Störungen simultan zu behandeln. Klinische Erfahrungen legen darüber hinaus nahe, dass das Alter zur Zeit der Traumatisierung(en) und auch der Behandlung ausschlaggebend dafür ist, welche Therapieform angewandt wird. Diese Hinweise Noch immer unklar: müssen noch empirisch untermauert werden. Welche Faktoren bestimmen die Therapie? Anders bei der Häufigkeit des verursachenden Traumas. Tritt ein Trauma wiederholt auf, so hat dies zwar gravierende Folgen für die Ausprägung, die Komplexität und die Schwere der Symptomatik. Allerdings reichen die vorliegenden Studien nicht aus, um daraus Schlussfolgerungen für eine Therapiegestaltung herleiten zu können. Ebenso wenig lässt sich aus der Art des Traumas ableiten, welche Therapie eingesetzt werden sollte. Für Patienten mit ausgeprägter Psychopathologie gibt es jedoch Hinweise auf einen geringeren Erfolg bei Gruppentherapien. Therapieablauf in drei Phasen In Deutschland wird weitgehend unabhängig von Therapieschulen die Therapie der ptbs in drei Phasen eingeteilt: Stabilisierung und Affektregulation Traumasynthese / Traumaexposition Integration und Neuorientierung Einen wissenschaftlichen Beleg für die Relevanz eines festgelegten zeitlichen Ablaufs bei den einzelnen Traumatypen, ptbs Präsentationen und Setting Formen (stationär / ambulant) gibt es aktuell nicht. Die Therapiephasen beschreiben pragmatisch unterschiedliche Schwerpunktsetzungen, die nach Bedarf zum Einsatz kommen und deren Dauer variieren kann. Fokussierung auf das Trauma oder breites therapeutisches Vorgehen? Steht ausschließlich das Trauma im Mittelpunkt der Therapie oder ist die Therapie breiter angelegt? Mit dieser Frage beginnt der therapeutische Prozess. Traumafokussierte Ansätze finden sich in allen großen therapeutischen Schulen. Im Mittelpunkt des Therapieansatzes traumafokussierter Verfahren steht die Reduktion der ptbs Symptomatik. Ein evidenzbasierter Wirksamkeitsnachweis findet sich für einige verhaltenstherapeutische Ansätze und für das Eye Movement Desensitization and Reprocessing (emdr). Im Rahmen des breiten therapeutischen Vorgehens werden neben der Behandlung der ptbs Symptomatik auch Symptome, die mit der ptbs einhergehen, bei der Planung berücksichtigt, so z. B. Depressionen, Ärger, Scham, Schuldgefühle und Borderline Symptomatik. Unterstützend werden hier auch sogenannte körperbezo Literaturtipp Auch die Frage, ob die Kombination von Psychotherapie und Psychopharmakotherapie bei ptbs den Betroffenen wirkungsvoll hilft, ist trotz wissenschaftlicher Untersuchungen nicht sicher zu beantworten. Hierzu sind in der Zukunft aussagekräftigere Studien zu erwarten. A NDREAS M AERCKER [Hrsg.]: Posttraumatische Belastungsstörungen. Dritte, vollständig neu bearbeitete und erweiterte Ausgabe. Berlin, Heidelberg 2009

15 titelthema: Posttraumatische belastungsstörung 13 gene Therapien eingesetzt. Ein derartiges Vorgehen lässt sich bevorzugt in stationären Behandlungskonzepten, sozial rehabilitativen und auch komplementär therapeutischen Ansätzen verwirklichen. Nebenrolle für Psychopharmakotherapie Psychopharmaka werden zur Behandlung der ptbs zumeist nur unterstützend eingesetzt. In Deutschland ist dazu nur der selektive Serotoninwiederaufnahme-Hemmer (ssri) Paroxetin zugelassen. Alle weiteren Medikamente werden»off-label«angewendet. Einige wenige systematische Studien für die Kombination von Psycho- und Pharmakotherapie zeigen für die ptbstypischen Symptomcluster (Übererregbarkeit, Pa nikattacken und depressive Symptomatik) tendenziell positive Effekte für die Substanzgruppen ssri, trizyklische Antidepressiva, mao-hemmer und atypische Neuroleptika. Fazit Auch wenn zurzeit viele Wege eine erfolgreiche Therapie verheißen, hängt es aktuell überwiegend von der klinischen Erfahrung des Therapeuten und dessen therapeutischer Ausrichtung ab, welcher Wirksamkeit nur für einige letztlich beschritten wird. Ein Therapieansätze wissenschaftlich nachgewiesen weis konnte bisher lediglich für belastbarer Wirksamkeitsnach- einige verhaltenstherapeutische Ansätze und für das Eye Movement Desensitization and Reprocessing erbracht werden. Nicht endgültig geklärt ist, ob traumaspezifische Faktoren Einfluss auf die Wahl des Settings und der Methode haben sollten. Dr. med. Christoph Tolzin, Leiter des Kompetenz- Centrums Psychiatrie und Psycho therapie. Dr. med. Wiebke Martinsohn-Schittkowski, Mitarbeiterin des Kompetenz- Centrums Psychiatrie und Psycho therapie. mdk-mv.de Dr. phil. Ulrike Sühlfleisch- Thurau, Dipl. Psych. an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Uni Rostock. med.uni-rostock.de traumafokussierte Ansätze: drei Konzepte Verhaltenstherapeutische Ansätze Die Wirksamkeit kognitiv-verhaltenstherapeutischer Methoden konnte in zahlreichen Studien nachgewiesen werden. Sie zeichnen sich durch ein sehr strukturiertes Vorgehen und eine vergleichsweise kurze Behandlungsdauer aus. Die Prolonged Exposure (Foa) ist eine sogenannte expositionsfokussierte Therapiemethode. Durch mehrmaliges Wiedererleben des Traumas in der Vorstellung oder durch Aufsuchen von Situationen / Orten / Personen wird eine Gewöhnung (Habituation) an die traumatischen Erfahrungen herbeigeführt. Die kognitionsfokussierte Therapie (Ehlers u. Clark) setzt an den Bedeutungen des Traumas für den Patienten an. Negative Interpretationen der traumatischen Erfahrung sollen verändert werden. Hierbei kommen spezielle Interventionen zur Veränderung des Traumagedächtnisses (z. B. Aktualisierung, Erkennen der Auslöser traumatischer Erinnerungen, aufrechterhaltendes Verhalten) zum Einsatz. Die kognitive Verarbeitungstherapie (c PT / Resick) geht von übergeneralisierten Grundannahmen des Traumatisierten aus. Durch sokratischen Dialog und durch Veränderungen der Gedanken über traumatische Ereignisse sollen ausgewogene Grundüberzeugungen gefördert und dem Patienten Sicherheit und Kontrolle wiedergegeben werden. Die c PT wurde als 12-stündiges Gruppenprogramm entwickelt, kann aber auch einzeltherapeutisch angewendet werden. Psychodynamische Ansätze Psychodynamisch-imaginative Therapie P itt (Reddemann). Nur für die Imagination als Aspekt dieser Methode konnten signifikante Erfolge nachgewiesen werden und das lediglich in einer Studie. Mittels Imagination sollen dem Patienten sogenannte dosierte Erinnerungen ohne traumatische Reizüberflutung ermöglicht werden, um die Fähigkeit zur Selbstregulation und -beruhigung zu fördern. Für die Wirksamkeit der P i TT als Gesamtkonzept liegen keine Studien vor. Die psychodynamische Traumatherapie nach Horowitz geht davon aus, dass traumatische Ereignisse bei pathologischer Verarbeitung zu einer Überlastung mit Kognitionen und Emotionen führen. Deshalb müssen zunächst die Symptome reduziert werden, bevor es zur Integration der Erinnerungen kommen kann. Bestehende Weltsichten (Schemata) des Patienten werden dabei überprüft und verändert. Bisher gibt nur eine randomisierte Studie Hinweise auf Wirksamkeit dieser Therapie. Kombinierte Methoden Das Eye Movement Desensitization and Reprocessing e M dr (Shapiro) wurde eigens für die Therapie von Traumafolgestörungen entwickelt. Der Patient konzentriert sich auf Anteile seiner traumatischen Erinnerung und erlebt gleichzeitig eine»bilaterale Stimulation«durch den Therapeuten (Fingerbewegungen, rhythmisches Berühren beider Hände usw.). Dadurch wird ein assoziativer Verarbeitungsprozess ausgelöst, der meist zu einer raschen Entlastung führt. Die überzeugende Studienlage führte im Jahr 2009 zu einer Anerkennung als Behandlungsmethode der PTbs bei Erwachsenen durch den wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie (w P b).

16 14 titelthema: Posttraumatische belastungsstörung Suchterkrankungen nach Traumatisierung Die Erinnerung löschen Menschen M it t R aum atischen erfahr ung en entwickeln in der Folge häufig eine Suchterkrankung. In der Biografie vieler Suchtpatienten sind häufig traumatische Erlebnisse nachweisbar. Suchtmittel helfen, das Geschehene vorübergehend zu vergessen oder negative Gefühle zu betäuben. Doch erst in den vergangenen Jahren haben Experten damit begonnen, den Zusammenhang zwischen Traumatisierung und Suchterkrankung genauer zu untersuchen. Seit fast drei Monaten wohnt Jörg P. (Name von der Redaktion geändert) in der Beusingser Mühle, einem Therapiezentrum für Suchterkrankungen der Diakonie Ruhr Hellweg im westfälischen Bad Sassendorf. Es ist nicht der erste Therapieanlauf, den der 33 Jährige unternimmt. Mittlerweile kann er über die Geschehnisse, die ihn in die Sucht geführt haben, sprechen. Bis dahin war es jedoch ein langer Weg. Mit sechs Jahren wird Jörg P. vom Lebensgefährten seiner Mutter sexuell missbraucht. Er spricht mit niemandem darüber, doch die Erinnerungen lassen ihn nicht los. Mit 15 Jahren beginnt er, Cannabis zu rau Trauma und Sucht: Eine simul tane Therapie chen. Es folgen Amphetamine ist sinnvoll und Ecstasy.»Die Drogen haben mir dabei geholfen, die Erinnerung und Gefühle daran zu verdrängen«, sagt er heute. Jahrelang gehört der Drogenkonsum zu seinem Alltag und verstärkt sich zunehmend. Sein Hungergefühl nimmt ab, er verliert immer mehr an Gewicht. Als er mit 25 Jahren gerade noch 43 Kilo wiegt, begibt er sich zum ersten Mal in Behandlung.»Nicht wenige Suchtpatienten haben chronische Traumatisierungen erlitten und nutzen die Drogen, um mit den Auswirkungen des Erlebten umgehen zu können«, erklärt Sybille Teunißen, Leiterin des Therapiezentrums.»Wenn man Cannabis nimmt, schläft man häufig besser, Heroin und Alkohol fördern ein Gefühl der Gleichgültigkeit und Amphetamine können die Stimmung positiv beeinflussen. So lassen sich viele Folgeerscheinungen eines Traumas wie Schlafstörungen, Flashbacks, Anspannung und Schreckhaftigkeit sowie Betäubungszustände bekämpfen. «Suchtpatienten, die unter einer Traumafolgestörung lei den, benötigen eine spezielle Therapie, bei der auf die Sucht und die Auswirkungen, die Traumatisierungen haben, gleichzeitig eingegangen wird.»bevor Betroffene an einer Rehabilitation teilnehmen können, müssen sie in den Entzug. Danach befinden sie sich meist in einem sehr labilen Zustand«, erklärt Teunißen. Konfrontation vermeiden Die Beusingser Mühle hat ein spezielles Konzept ent wickelt, nach dem Patienten, die sowohl von Sucht als auch von Traumafolgen betroffen sind, behandelt werden.»das erste Ziel ist es, dass die betroffenen Personen erleben, dass sie den Alltag wieder bewältigen können und sich auch clean gut fühlen können.«für Männer und Frauen gibt es auch geschlechtsspezifische Angebote, da sie häufig zunächst die Gewalterfahrungen unterschiedlich verarbeiten. Da Männer oft external, d. h. mit aggressivem Verhalten auf ein Trauma reagieren und Frauen eher internal, also die erfahrene Gewalt gegen sich selbst wenden, hält die Klinik sowohl geschlechtsbezogene Projekte zum Umgang mit Agressivität und Gewalt als auch Selbstbehauptungs und Selbstverteidigungskurse bereit. Bessere Vernetzung nötig Bei der Versorgung von Suchtpatienten, die häufig wiederholt Traumatisierungen in der frühen Kindheit und Jugend erlebt haben, gibt es noch Verbesserungsbedarf. Zwar erkennen immer mehr Einrichtungen diese Problematik und spezialisieren sich auf diese Gruppe, meistens findet man jedoch Angebote, die sich entweder an Suchtkranke oder an Traumatisierte richten.»viele psychosomatische Kliniken und Einrichtungen nehmen keine Patientinnen und Patienten auf, die suchtkrank sind, selbst wenn sie aktuell abstinent sind. Auch viele niedergelassene Therapeutinnen und Therapeuten sind nicht bereit, traumatisierte suchtkranke Personen anzunehmen. Was das angeht, würde ich mir eine bessere Vernetzung wünschen«, sagt Teunißen. Jörg P. ist mittlerweile zuversichtlich. Sein Ziel ist es, wieder arbeiten zu gehen und natürlich, clean zu bleiben. In der Therapie in der Beusingser Mühle hat er Fortschritte gemacht und will seinen Aufenthalt nun um einige Wochen verlängern.»ich merke, dass es Frühling wird. Das war früher nicht so.«friederike Geisler, Stabsstelle Kommunikation beim MDK Niedersachsen. friederike.geisler@mdkn.de

17 mdk wissen und standpunkte 15 Reha vor und bei Pflegebedürftigkeit Rüstiger durch Rehabilitation? Können rehabilitative l eistungen zur Vermeidung und Minderung von Pflegebedürftigkeit beitragen? Und: Wie ist zu gewährleisten, dass diese Leistungen die Pflegebedürftigen auch erreichen? Über diese Fragen diskutierten die Teilnehmer der Tagung»Rehabilitation vor und bei Pflegebedürftigkeit«der Sozialmedizinischen Expertengruppen 1»Leistungsbedarf / Teilhabe«und 2»Pflege / Hilfebedarf«der MDK-Gemeinschaft am 28. April in Dortmund. Die Zahl der multimorbiden Menschen mit komplexem Hilfebedarf nimmt zu und damit auch ihr Risiko, eine dauernde Behinderung zu entwickeln und von fremder Hilfe abhängig zu werden. Mit dem Pflege-Weiterentwicklungsgesetz 2008 hat der Gesetzgeber den Anspruch pflegebedürftiger Menschen auf Rehabilitationsleistungen noch einmal bestärkt: Leistungen zur medizinischen Rehabilitation müssen auch für pflegebedürftige Menschen bereitgestellt werden, sofern eine Rehabilitationsindikation be - steht. Bei einer Indikation zu mobiler Rehabilitation kann das Rehateam auch direkt ins»häusliche Umfeld«kommen. Alltagsrelevante Rehabilitationsziele definieren Um einen Zugewinn an Selbstständigkeit und die Reduzierung der Abhängigkeit von fremder Hilfe zu erreichen, ist die Benennung von konkreten alltagsrelevanten Rehabilitationszielen entscheidend. Das machte Dr. Barbara Gansweid, Leiterin der seg 2 und zuständig für das Fachreferat Pflege beim mdk Westfalen-Lippe, in ihrem Vortrag deutlich.»aus Sicht der Pflegebedürftigen müssen realistische alltagsrelevante Rehabilitationsziele definiert werden. Das sind zum Beispiel das Wiedererlangen der Stehfähigkeit oder die Verbesserung des Transfers vom Bett in den Rollstuhl.«Dabei müssten auch die Kontextfaktoren vor Ort berücksichtigt werden. Mobile Reha: Angebot für geriatrische Patienten Für einige der betroffenen Pflegebedürftigen mit erheblichen funktionellen Beeinträchtigungen und komplexem Hilfebedarf kann die mobile Rehabilitation ein passgenau auf ihren Bedarf zugeschnittenes Rehabilitationsangebot machen. Nach einer ersten Auswertung hatten 70 % der Rehabilitanden in der mobilen Rehabilitation bereits eine Pflegestufe, davon rund ein Drittel (35,4 %) die Pflegestufe 1, 22,9 % die Pflegestufe 2 und 11,5 % die Pflegestufe 3.»Ein Hinweis auf die Notwendigkeit einer mobilen Rehabilitation ist in der Regel, dass erhebliche kognitive Einschränkungen vorliegen, die in fremder Umgebung zunehmen«, betonte Anja Niedling, Mitarbeiterin der Abteilung Medizin beim gkv-spitzenverband. Problematisch ist die derzeit noch sehr geringe Verfügbarkeit mobiler Rehabilitationsangebote. Trotzdem sollten bei der Pflegebegutachtung in entsprechenden Fällen Empfehlungen zur mobilen Rehabilitation gegeben werden, so die Meinung der Teilnehmer, damit kein falsches Bild über den Bedarf entsteht. Heilmittel oder mobile Reha? Die mobile Rehabilitation wird von einem interdisziplinär besetzten Team erbracht, in dem Ärzte und Pflegefachkräfte mit Physio- und Ergotherapeuten, aber auch mit Stimm-, Sprech- und Sprachtherapeuten, Sozialarbeitern und klinischen Psychologen zusammenarbeiten.»eine besondere Rolle für den Erfolg der mobilen Rehabilitation spielt die Einbindung der Angehörigen bzw. Bezugspersonen der Rehabilitanden. Sie müssen in die Es gibt noch nicht genügend mobile Rehabilitations- Angebote Behandlung des Patienten einbezogen werden und brauchen auch eine entsprechende Schulung«, betonte Dr. Thomas Hagen vom mdk Bayern. Aber auch die mobile Rehabilitation stellt Anforderungen an die Belastungsfähigkeit, die nicht von allen Rehabilitanden erfüllt werden können. Das stellte Dr. Dietmar Rohland vom mdk Niedersachsen heraus. Als niedrigschwellige Alternative bietet sich die Verordnung von Heil - mitteln an. Die Möglichkeiten, Heilmittel mit rehabilitativer Zielsetzung, ggf. auch in Kombination, anzuwenden, würden oft nicht ausreichend genutzt, so Rohland. Multiresistente Keime kein K.-o.-Kriterium Ein seit Jahren relevantes Problem für viele Rehabilitanden ist die Besiedelung mit mrsa. Dennoch muss dies kein Ausschlusskriterium sein, so pd Dr. Iris F. Chaberny von der Medizinischen Hochschule. Sie machte deutlich, dass insbesondere bei ausschließlicher Besiedelung mit mrsa oft ein regelrechter Rehabilitationsablauf ohne strikte Isolierung möglich sei. Dabei müssten allerdings die Voraussetzungen stimmen. Dazu gehörten u. a. ein Aufnahmescreening, Einhaltung der Hygienestandards, die Beteiligung an einem Überwachungssystem (surveillance) und eine rationale Antibiotikatherapie. Noch viele Fragen offen Besonders bei den Themen Rehabilitationsziele, mobile Rehabilitation und Stellenwert von Heilmitteln wurde in der Veranstaltung deutlich, an welchen Stellen Verbesserungen für die Rehabilitation Pflegebedürftiger ansetzen müssen. Klar wurde aber auch, dass bei der konkreten Umsetzung noch viele Fragen offen sind. Bernhard Fleer ist Mitarbeiter im Fachgebiet»Pflegerische Versorgung«des MDS. b.fleer@mds-ev.de

18 16 mdk wissen und standpunkte Symposium Behandlungsfehler Im Cockpit geht man auf Nummer sicher Ein OP und E in FlugzE ug-cock P it zwei Arbeitsplätze, an denen menschliches Versagen fatale Folgen haben kann. Die Luftfahrt hat kontinuierlich hohe Standards zur Fehlervermeidung entwickelt. Kann die Medizin davon profitieren? Dies war eine der Fragen des Symposiums»Behandlungsfehler erkennen und vermeiden«der Akademie für Sozialmedizin und des MDK Niedersachsen am 17. März mit rund 100 Teilnehmern und renommierten Experten in Hannover.»Ein Operationssaal ist so komplex, ich würde daran scheitern«, gab Flugkapitän Hans Härting von Austrian Airlines zu, obwohl er selbst es bei seiner täglichen Arbeit im Cockpit mit mehreren hundert Bedien- und Kontrollelementen zu tun hat. Härting arbeitet halbtags bei seiner Airline. In der anderen Zeit berät er seit einigen Jahren Krankenhäuser, wie sie die Patientensicherheit verbessern können.»selbst bei McDonalds wird ihre Bestellung am Counter wiederholt, damit keine Missverständnisse auftreten. Aber da geht es ja auch um so wesentliche Dinge wie Hamburger.«Flugkapitän Hans Härting bringt auf den Punkt, was viele längst wissen: In vielen Branchen, nicht nur im Hochsicherheitsbereich, sind Standards zur Fehlerreduzierung längst etabliert. Viele Krankenhäuser haben hier noch Nachholbedarf. Es herrschen teilweise enorme Defizite zum Beispiel in der Kommunikation im Operationssaal oder bei den Abläufen im Notfall. So kommt es immer wieder zu Patientenverwechslungen, Verwendung der falschen Medikamente oder Zurücklassen eines Fremdkörpers im Bauchraum des op-patienten. Personal braucht Rückmeldungen Prof. Matthias Rothmund, Dekan des Fachbereichs Medizin an der Philipps-Universität Marburg, beschäftigt sich seit Jahren mit dem Thema Patientensicherheit. Als einer

19 mdk wissen und standp unkte 17 der ersten Mediziner in Deutschland hat er mit dem anonymen Fehlermeldesystem cirs (Critical Incident Reporting System) gearbeitet. Viele Krankenhäuser haben das System seitdem eingeführt.»es ist schön zu sehen, dass das Thema auf der Agenda des Gesundheitswesens platziert ist, jedoch muss noch viel getan werden«, sagt Rothmund.»Wichtig ist zum Beispiel, dass es immer einen Ansprechpartner für solche Meldesysteme gibt und dass das Personal auch eine Rückmeldung erhält. Eine Schwester, die viermal etwas meldet und niemals hört, was daraus geworden ist, wird es wahrscheinlich kein fünftes Mal tun.«patienten haben mehr Möglichkeiten Juristen betrachten das Feld der Behandlungsfehler aus einer anderen Perspektive. Sie vertreten einerseits die geschädigten Patienten, können aber auch den angeklagten Medizinern zur Seite stehen. Als Vertreter der Ärzte unterstützen sie die Mediziner schon im Vorfeld, um einem möglichen juristischen Konflikt vorzubeugen. Als Justiziar des Berufsverbandes der Deutschen Chirurgen beschäftigt sich Dr. Jörg Heberer alltäglich mit Behandlungsfehler Fällen. Dabei stellt er unter anderem fest, dass den Patienten immer mehr Möglichkeiten geboten werden, ihr Recht einzuklagen.»die zahlreichen Anlaufstellen wie zum Beispiel die Krankenkassen oder Ärztekammern bieten den Patienten eine hilfreiche Unterstützung an. Auch das Recht auf Einsicht in die Akten kommt den Patienten zugute.«who-richtlinien Standard im Bangkok Hospital Die weiteste Anfahrt an diesem Tag hatte Virginia Marispolsky, Qualitätsmanagerin der Bangkok Hospital Group. Sie nahm den Weg von Bangkok nach Hannover auf sich, um über die Umsetzung der who Patientensicherheitsziele an ihrem Haus zu berichten. Die Anwesenden waren überrascht von den zahlreichen Patientensicherheitsmaßnahmen in dem thailändischen Krankenhaus. Das Bangkok Hospital ist nach der Joint Commission International (jci) akkreditiert. Patientensicherheits-Projekt in RTL aktuell Dr. Elisabeth Siegmund Schultze, Abteilungsleiterin Versorgungsmanagement bei der kkh Allianz, präsentierte ein Patientensicherheits Programm, das die Kasse zusammen mit dem mdk Niedersachsen entwickelt hat. Kernpunkt ist die Anwendung von Sicherheitsprinzipien aus der Luftfahrt in ausgewählten op Bereichen. rtl aktuell berichtete in seinen Hauptnachrichten am 8. Mai über das Projekt. Wer mehr zu diesem Projekt wissen möchte, kann sich unter der E Mail Adresse sichererpatient@mdkn.de melden. Vorträge der Veranstaltung finden Sie auf der Homepage der Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin unter nds.de (unter»arbeitsbereiche afs«;»dokumentationen afs«martin Dutschek und Friederike Geisler Gekauftes Renommee? Ghostwriter in der Medizin Manche v e R ö FFentlichunG en in M e D izinischen FachzeitschR i F ten glänzen mit Autoren, die sich in der Wissenschaft einen Namen gemacht haben. Doch nicht immer ist der genannte Autor auch der tatsächliche Verfasser. Im vergangenen Jahr hat der Fall des US-Pharmaherstellers Wyeth Wellen geschlagen: Er gab einen Artikel über die Hormonersatztherapie in Auftrag und ließ ihn unter den Namen renommierter Wissenschaftler veröffentlichen. Der weltweit tätige Pharmahersteller Wyeth erzielte noch im Jahr 2001 Milliardenumsätze mit Hormonersatzpräparaten. Eingesetzt werden die Hormone u. a. bei Frauen in den Wechseljahren, um Hitzewallungen, Herzrasen und Schweißausbrüche zu lindern. Auch wurden Hoffnungen geweckt, gesünder und länger zu leben. Doch Hormonersatzpräparate gerieten in die Kritik, als die amerikanische Langzeitstudie»Womens Health Initiative«im Jahr 2002 abgebrochen wurde. Bei den Studienteilnehmerinnen zeigte sich, dass die Hormone das Risiko für Brustkrebs, Herzinfarkt und Schlaganfall deutlich erhöhen. In der Folge gingen die Umsätze mit Hormonpräparaten stetig zurück. Im Jahr 2003 zu einem Zeitpunkt, als die Risiken der Hormonersatztherapie bereits bekannt waren beauftragte Wyeth die pr Agentur Design Write mit der Anfertigung einer Publikation, die die positiven Wirkungen von Hormonpräparaten herausstellt. Design Write erhielt dafür von Wyeth us$ und sandte die Entwurfsfassung an Gloria Bachmann, Professorin für Geburtshilfe, Gynäkologie und Pharmahersteller verschleiern ihre Rolle Medizin an der Universität für Medizin und Zahnmedizin des Bundesstaates New Jersey. Das Konzept ging auf: Bachmann nahm den Beitrag bis auf eine kleine Änderung an. Der Artikel wurde unter ihrem Namen veröffentlicht und im Jahr 2005 mit einigen kleinen Änderungen im Journal of Reproductive Medicine

20 18 mdk wissen und standpunkte publiziert. Die Rolle des Pharmakonzerns Wyeth als Auftraggeber des Artikels und gleichzeitig Hersteller von Hor monersatzpräparaten wurde in dem Artikel nicht ausgewiesen. Schädigung durch Hormonersatzpräparate Im Rahmen von Gerichtsverfahren ist dies im vergangenen Sommer öffentlich geworden. Laut New York Times sind mittlerweile 8400 Gerichtsfälle in den usa anhängig, in denen Frauen die Auffassung vertreten, dass sie durch die Einnahme von Hormonersatzpräparaten in der Postmenopause geschädigt worden seien. Solche Ghostwriter Veröffentlichungen sind auch in der medizinischen Wissenschaft keine Einzelfälle mehr. Sergio Sismondo von der Queen s University im kanadischen Kingston berichtete 2007 in der amerikanischen Online Zeitschrift PLoS Medicine über die Veröffentlichung der Studie zum Antirheumatikum Vioxx, das die Firma Merck letztlich wegen Nebenwirkungen vom Markt genommen hat. Der Autor der maßgeblichen Studie, Jeffrey Lisse, hat in einem Interview ausgeführt, dass Merck selbst diese Studie konzipiert, bezahlt und durchgeführt habe. Nachdem die Studie abgeschlossen war, sei die Firma auf Wissenschaftler zugekommen und habe um deren Hilfe bei der Veröffentlichung gebeten. Lisse gab zu, dass die initiale Veröffentlichung von Merck geschrieben wurde und anschließend ihm als Erstautor lediglich zum Editieren gegeben wurde. In einer anderen Publikation von 2007 vergleichen Experten um Peter C. Gøtzsche, Direktor des Nordic Cochrane Center, Studienprotokolle, die den Ethikkommissionen in Kopenhagen und Frederiksberg von 1994 bis 1995 vorgelegt wurden, mit den nachfolgenden Publikationen von industrieinitiierten Studien. Es fanden sich Hinweise auf»ghost authorship«in 75 % der Veröffentlichungen. Auch die Pharmafirma SmithKline Beecham hat sich nicht allein auf die wissenschaftlichen Daten für ihr Psychopharmakon»Paxil«verlassen. Laut einer Broschüre für die Außendienstmitarbeiter sollten mit dem Programm caspper Ärzte bei der Veröffentlichung von Artikeln umfangreich unterstützt werden. caspper (Case Study for Publications Peer Review) sah die Entwicklung eines Themas bis zur Einreichung des Manuskripts beim Verlag vor. Ziel war es, die guten Umsatzzahlen von Paxil fortzusetzen. Das Budget war für 50 Artikel im Jahr 2000 bemessen. Werbung bedroht Unabhängigkeit der Verlage Die Veröffentlichung dieser Übersichtsartikel sollte zu einer Erweiterung der veröffentlichten Daten führen. Über den konkreten finanziellen Nutzen des Plans hinaus sollten die Beziehungen zu wichtigen Ärzten und Meinungsmachern im psychiatrischen Bereich etabliert und /oder gestärkt werden. Man ging davon aus, dass Ärzte aus zweierlei Gründen gerne teilnehmen würden: entweder um ihren bereits bestehende Einfluss auszubauen oder aber um sich eine Reputation durch weitere Veröffentlichungen zu verschaffen. Neben industrieinduzierten Ghostwriter Publikationen stellen auch die seitenweise geschalteten Werbeanzeigen für Arzneimittel in medizinischen Zeitschriften ein Problem dar. Es droht damit eine Abhängigkeit der Verlage von der pharmazeutischen Industrie. Hinzu kommt, dass die Autoren nicht immer das Copyright für ihre Zeitschriftenartikel behalten. Die hier dargestellten Beispiele sind keine Einzelfälle. Wie also sollen sich Ärzte ein unabhängiges Bild über Forschungsergebnisse verschaffen? Auch für die Herausgeber von Zeitschriften ist es oft nicht leicht zu erkennen, ob eine Scheinautorenschaft vorliegt oder nicht, obgleich in letzter Zeit Anstrengungen unternommen wurden, dies aufzudecken. Als einer der Haupthinweise auf einen»ghostwriter«bei Studien gilt die Nichtbenennung des Statistikers. Darüber hinaus wird immer wieder gefordert, dass Ärzte, die sich in der klinischen Forschung engagieren, die Autorenschaft behalten und vollen Datenzugang in den Verträgen mit der Pharmaindustrie vereinbaren sollen. Unabhängige und qualitätsgesicherte Informationen Fraglich bleibt für den Leser, wie verlässlich auch in hoch angesehenen medizinischen Zeitschriften die Informationen zum Autor sind. Wer statt Übersichtsartikeln (nur) Studien im Original liest und bewertet, braucht sich von»großen Namen«nicht leiten zu lassen und hat kein Problem mit Ghostwritern. Allerdings erfordert die Bewertung der Studienqualität ihrerseits wieder spezielle Kenntnisse und vor allem Zeit. Eine Antwort der evidenzbasierten Medizin (ebm) auf dieses Dilemma sind systematische Übersichtsartikel, wie sie z. B. von der Cochrane Collaboration in umfassenden Datenbanken zur Verfügung gestellt werden. In diesen ebm Reviews finden praktizierende, aber auch gutachterlich tätige Mediziner zu vielen therapeutischen Fragen die wissenschaftlich am besten abgesicherte Behandlungsmethode. Der mdk Westfalen Lippe ermöglicht bereits seit 2009 allen seinen Gutachtern über eine professionelle Rechercheplattform Online Zugriff auf die international anerkannten Datenbanken Medline (Schwerpunkt usa), Embase (Schwerpunkt Europa) und Cochrane (sowie auf weitere qua litätsgesicherte ebm Datenbanken). Der Umgang mit diesen Datenbanken ist leicht zu erlernen, bedarf aber der permanenten Übung. Der Einsatz unabhängiger und qualitätsgesicherter Informationsquellen in der Medizin wird in Zukunft deutlich zunehmen. Dr. med. Martin Rieger, Referent für Medizinische Grundsatzangelegenheiten beim MDK Westfalen-Lippe. mrieger@mdk-wl.de Evidenz- statt Eminenzbasierte Medizin Dr. med. Lili Grell, Leiterin der SEG 6»Arzneimittel versorgung«der MDK-Gemeinschaft beim MDK Westfalen-Lippe. lgrell@mdk-wl.de

WAS TUN BEI ANGST & DEPRESSION? von. Hans Kottke

WAS TUN BEI ANGST & DEPRESSION? von. Hans Kottke Hans Kottke Blasiusstr.10 38114, Braunschweig mail@hanskottke.de ca. 701 Wörter WAS TUN BEI ANGST & DEPRESSION? von Hans Kottke Mai 2012 Die Ausgangslage Kottke / Was tun bei Angst & Depression / 2 Es

Mehr

40-Tage-Wunder- Kurs. Umarme, was Du nicht ändern kannst.

40-Tage-Wunder- Kurs. Umarme, was Du nicht ändern kannst. 40-Tage-Wunder- Kurs Umarme, was Du nicht ändern kannst. Das sagt Wikipedia: Als Wunder (griechisch thauma) gilt umgangssprachlich ein Ereignis, dessen Zustandekommen man sich nicht erklären kann, so dass

Mehr

Darum geht es in diesem Heft

Darum geht es in diesem Heft Die Hilfe für Menschen mit Demenz von der Allianz für Menschen mit Demenz in Leichter Sprache Darum geht es in diesem Heft Viele Menschen in Deutschland haben Demenz. Das ist eine Krankheit vom Gehirn.

Mehr

50 Fragen, um Dir das Rauchen abzugewöhnen 1/6

50 Fragen, um Dir das Rauchen abzugewöhnen 1/6 50 Fragen, um Dir das Rauchen abzugewöhnen 1/6 Name:....................................... Datum:............... Dieser Fragebogen kann und wird Dir dabei helfen, in Zukunft ohne Zigaretten auszukommen

Mehr

Wir sind für Sie da. Unser Gesundheitsangebot: Unterstützung im Umgang mit Ihrer Depression

Wir sind für Sie da. Unser Gesundheitsangebot: Unterstützung im Umgang mit Ihrer Depression Wir sind für Sie da Unser Gesundheitsangebot: Unterstützung im Umgang mit Ihrer Depression Wir nehmen uns Zeit für Sie und helfen Ihnen Depressionen lassen sich heute meist gut behandeln. Häufig ist es

Mehr

WAS finde ich WO im Beipackzettel

WAS finde ich WO im Beipackzettel WAS finde ich WO im Beipackzettel Sie haben eine Frage zu Ihrem? Meist finden Sie die Antwort im Beipackzettel (offiziell "Gebrauchsinformation" genannt). Der Aufbau der Beipackzettel ist von den Behörden

Mehr

Kreativ visualisieren

Kreativ visualisieren Kreativ visualisieren Haben Sie schon einmal etwas von sogenannten»sich selbst erfüllenden Prophezeiungen«gehört? Damit ist gemeint, dass ein Ereignis mit hoher Wahrscheinlichkeit eintritt, wenn wir uns

Mehr

Schüler und Lehrer. Teil 1: Was ist Erleuchtung? von Anssi Antila

Schüler und Lehrer. Teil 1: Was ist Erleuchtung? von Anssi Antila Schüler und Lehrer Teil 1: Was ist Erleuchtung? von Anssi Antila Dieses E-Book wurde erstellt für Tamara Azizova (tamara.azizova@googlemail.com) am 25.06.2014 um 11:19 Uhr, IP: 178.15.97.2 Inhaltsverzeichnis

Mehr

Test: Wie sehr wird Ihr Lebensalltag durch den Schmerz bestimmt?

Test: Wie sehr wird Ihr Lebensalltag durch den Schmerz bestimmt? Test: Wie sehr wird Ihr Lebensalltag durch den Schmerz bestimmt? 5 6 Test: Wie sehr wird Ihr Lebensalltag durch den Schmerz bestimmt? Dieser Test vermittelt Ihnen selbst einen Eindruck darüber, wie sehr

Mehr

Wenn Eltern erkranken Belastungen von Kindern und Jugendlichen krebserkrankter Erwachsener

Wenn Eltern erkranken Belastungen von Kindern und Jugendlichen krebserkrankter Erwachsener CAMPUS GROSSHADERN PSYCHO-ONKOLOGIE AN DER MEDIZINISCHEN KLINIK UND POLIKLINIK III Wenn Eltern erkranken Belastungen von Kindern und Jugendlichen krebserkrankter Erwachsener Pia Heußner Psycho-Onkologie

Mehr

Persönliche Zukunftsplanung mit Menschen, denen nicht zugetraut wird, dass sie für sich selbst sprechen können Von Susanne Göbel und Josef Ströbl

Persönliche Zukunftsplanung mit Menschen, denen nicht zugetraut wird, dass sie für sich selbst sprechen können Von Susanne Göbel und Josef Ströbl Persönliche Zukunftsplanung mit Menschen, denen nicht zugetraut Von Susanne Göbel und Josef Ströbl Die Ideen der Persönlichen Zukunftsplanung stammen aus Nordamerika. Dort werden Zukunftsplanungen schon

Mehr

Diese 36 Fragen reichen, um sich zu verlieben

Diese 36 Fragen reichen, um sich zu verlieben Diese 36 Fragen reichen, um sich zu verlieben Wie verliebt er oder sie sich bloß in mich? Während Singles diese Frage wieder und wieder bei gemeinsamen Rotweinabenden zu ergründen versuchen, haben Wissenschaftler

Mehr

NINA DEISSLER. Flirten. Wie wirke ich? Was kann ich sagen? Wie spiele ich meine Stärken aus?

NINA DEISSLER. Flirten. Wie wirke ich? Was kann ich sagen? Wie spiele ich meine Stärken aus? NINA DEISSLER Flirten Wie wirke ich? Was kann ich sagen? Wie spiele ich meine Stärken aus? Die Steinzeit lässt grüßen 19 es sonst zu erklären, dass Männer bei einer Möglichkeit zum One-Night-Stand mit

Mehr

Berufsunfähigkeit? Da bin ich finanziell im Trockenen.

Berufsunfähigkeit? Da bin ich finanziell im Trockenen. Berufsunfähigkeit? Da bin ich finanziell im Trockenen. Unsere EinkommensSicherung schützt während des gesamten Berufslebens und passt sich an neue Lebenssituationen an. Meine Arbeitskraft für ein finanziell

Mehr

Das Persönliche Budget in verständlicher Sprache

Das Persönliche Budget in verständlicher Sprache Das Persönliche Budget in verständlicher Sprache Das Persönliche Budget mehr Selbstbestimmung, mehr Selbstständigkeit, mehr Selbstbewusstsein! Dieser Text soll den behinderten Menschen in Westfalen-Lippe,

Mehr

Wege aus Krise und Hoffnungslosigkeit

Wege aus Krise und Hoffnungslosigkeit Wege aus Krise und Hoffnungslosigkeit Intensivtherapie von Depressionen BADEN-BADEN Behandlungsangebot für Menschen mit Depressionen Merkmale von Depressionen Sie fühlen sich wie gelähmt, unfähig, wertlos,

Mehr

Predigt Salvenmoser: Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe.

Predigt Salvenmoser: Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe. Predigt Salvenmoser: Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe. Vor einigen Tagen habe ich folgende Meldung in der örtlichen Presse gelesen: Blacky Fuchsberger will ohne Frau nicht leben. Der Entertainer

Mehr

Sicher durch das Studium. Unsere Angebote für Studenten

Sicher durch das Studium. Unsere Angebote für Studenten Sicher durch das Studium Unsere Angebote für Studenten Starke Leistungen AUSGEZEICHNET! FOCUS-MONEY Im Vergleich von 95 gesetzlichen Krankenkassen wurde die TK zum achten Mal in Folge Gesamtsieger. Einen

Mehr

Gründe für fehlende Vorsorgemaßnahmen gegen Krankheit

Gründe für fehlende Vorsorgemaßnahmen gegen Krankheit Gründe für fehlende Vorsorgemaßnahmen gegen Krankheit politische Lage verlassen sich auf Familie persönliche, finanzielle Lage meinen, sich Vorsorge leisten zu können meinen, sie seien zu alt nicht mit

Mehr

Klinisch-Therapeutisches Institut Hamburg

Klinisch-Therapeutisches Institut Hamburg Klinisch-Therapeutisches Institut Hamburg Andere Wege zur Gesundheit bei Behandlung, Therapie und Pflege Der Mensch im Mittelpunkt einer medizinischen und therapeutischen Versorgung ganzheitlich individuell

Mehr

Das Bandtagebuch mit EINSHOCH6 Folge 32: BIN ICH PARANOID?

Das Bandtagebuch mit EINSHOCH6 Folge 32: BIN ICH PARANOID? HINTERGRUNDINFOS FÜR LEHRER Paranoide Persönlichkeitsstörung Jemand, der an paranoider Persönlichkeitsstörung leidet, leidet umgangssprachlich unter Verfolgungswahn. Das heißt, er ist anderen Menschen

Mehr

Meine Entscheidung zur Wiederaufnahme der Arbeit

Meine Entscheidung zur Wiederaufnahme der Arbeit Meine Entscheidung zur Wiederaufnahme der Arbeit Die nachfolgende Übersicht soll Sie dabei unterstützen, Ihre Wünsche und Vorstellungen zur Wiederaufnahme der Arbeit für sich selbst einzuordnen. Sie soll

Mehr

Die große Wertestudie 2011

Die große Wertestudie 2011 Die große Wertestudie Projektleiter: Studien-Nr.: ppa. Dr. David Pfarrhofer Prof. Dr. Werner Beutelmeyer ZR..P.F/T Diese Studie wurde für die Vinzenz Gruppe durchgeführt Dokumentation der Umfrage ZR..P.F/T:

Mehr

Workshop: Wie ich mein Handikap verbessere erfolgreich Leben mit Multiple Sklerose!

Workshop: Wie ich mein Handikap verbessere erfolgreich Leben mit Multiple Sklerose! INTEGRA 7.-9.Mai 2014 Gernot Morgenfurt - Weissensee/Kärnten lebe seit Anfang der 90iger mit MS habe in 2002 eine SHG (Multiple Sklerose) gegründet und möchte viele Menschen zu einer etwas anderen Sichtweise

Mehr

Elma van Vliet. Mama, erzähl mal!

Elma van Vliet. Mama, erzähl mal! Elma van Vliet Mama, erzähl mal! Elma van Vliet Mama, erzähl mal! Das Erinnerungsalbum deines Lebens Aus dem Niederländischen von Ilka Heinemann und Matthias Kuhlemann KNAUR Von mir für dich weil du

Mehr

Erwachsenen- Psychotherapie

Erwachsenen- Psychotherapie Arbeitsgemeinschaft für VerhaltensModifikation ggmbh Psychotherapeutische Ambulanz Bamberg Erwachsenen- Psychotherapie Verhaltenstherapie alle gesetzlichen Kassen Auf den folgenden Seiten möchten wir Sie

Mehr

Glaube an die Existenz von Regeln für Vergleiche und Kenntnis der Regeln

Glaube an die Existenz von Regeln für Vergleiche und Kenntnis der Regeln Glaube an die Existenz von Regeln für Vergleiche und Kenntnis der Regeln Regeln ja Regeln nein Kenntnis Regeln ja Kenntnis Regeln nein 0 % 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % 70 % 80 % 90 % Glauben Sie, dass

Mehr

Diese Broschüre fasst die wichtigsten Informationen zusammen, damit Sie einen Entscheid treffen können.

Diese Broschüre fasst die wichtigsten Informationen zusammen, damit Sie einen Entscheid treffen können. Aufklärung über die Weiterverwendung/Nutzung von biologischem Material und/oder gesundheitsbezogen Daten für die biomedizinische Forschung. (Version V-2.0 vom 16.07.2014, Biobanken) Sehr geehrte Patientin,

Mehr

Das Leitbild vom Verein WIR

Das Leitbild vom Verein WIR Das Leitbild vom Verein WIR Dieses Zeichen ist ein Gütesiegel. Texte mit diesem Gütesiegel sind leicht verständlich. Leicht Lesen gibt es in drei Stufen. B1: leicht verständlich A2: noch leichter verständlich

Mehr

B: bei mir war es ja die X, die hat schon lange probiert mich dahin zu kriegen, aber es hat eine Weile gedauert.

B: bei mir war es ja die X, die hat schon lange probiert mich dahin zu kriegen, aber es hat eine Weile gedauert. A: Ja, guten Tag und vielen Dank, dass du dich bereit erklärt hast, das Interview mit mir zu machen. Es geht darum, dass viele schwerhörige Menschen die Tendenz haben sich zurück zu ziehen und es für uns

Mehr

Neomentum Coaching. Informationsbroschüre für Studienteilnehmer

Neomentum Coaching. Informationsbroschüre für Studienteilnehmer mittels Imaginationsgeleiteter Intervention Informationsbroschüre für Studienteilnehmer Das Case Management arbeitet mit dem Unternehmen zusammen. Das von ist auf eine messbare Integration und Stabilisation

Mehr

Wie finde ich das richtige Krankenhaus für meine psychische Erkrankung? BPtK veröffentlicht Checkliste für Psychiatrie und Psychosomatik

Wie finde ich das richtige Krankenhaus für meine psychische Erkrankung? BPtK veröffentlicht Checkliste für Psychiatrie und Psychosomatik Pressemitteilung Wie finde ich das richtige Krankenhaus für meine psychische Erkrankung? BPtK veröffentlicht Checkliste für Psychiatrie und Psychosomatik Berlin, 6. Mai 2010: In Deutschland lassen sich

Mehr

Die Invaliden-Versicherung ändert sich

Die Invaliden-Versicherung ändert sich Die Invaliden-Versicherung ändert sich 1 Erklärung Die Invaliden-Versicherung ist für invalide Personen. Invalid bedeutet: Eine Person kann einige Sachen nicht machen. Wegen einer Krankheit. Wegen einem

Mehr

Gutes Leben was ist das?

Gutes Leben was ist das? Lukas Bayer Jahrgangsstufe 12 Im Hirschgarten 1 67435 Neustadt Kurfürst-Ruprecht-Gymnasium Landwehrstraße22 67433 Neustadt a. d. Weinstraße Gutes Leben was ist das? Gutes Leben für alle was genau ist das

Mehr

Bis zu 20% aller Menschen erkranken im Laufe ihres Lebens an Depression. Damit ist Depression eine der häufigsten seelischen Erkrankungen.

Bis zu 20% aller Menschen erkranken im Laufe ihres Lebens an Depression. Damit ist Depression eine der häufigsten seelischen Erkrankungen. Bis zu 20% aller Menschen erkranken im Laufe ihres Lebens an Depression. Damit ist Depression eine der häufigsten seelischen Erkrankungen. Im Jahr 2020 werden Depressionen die Volkskrankheit Nummer Eins

Mehr

Pädagogik. Melanie Schewtschenko. Eingewöhnung und Übergang in die Kinderkrippe. Warum ist die Beteiligung der Eltern so wichtig?

Pädagogik. Melanie Schewtschenko. Eingewöhnung und Übergang in die Kinderkrippe. Warum ist die Beteiligung der Eltern so wichtig? Pädagogik Melanie Schewtschenko Eingewöhnung und Übergang in die Kinderkrippe Warum ist die Beteiligung der Eltern so wichtig? Studienarbeit Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung.2 2. Warum ist Eingewöhnung

Mehr

Hautkrebsscreening. 49 Prozent meinen, Hautkrebs sei kein Thema, das sie besorgt. Thema Hautkrebs. Ist Hautkrebs für Sie ein Thema, das Sie besorgt?

Hautkrebsscreening. 49 Prozent meinen, Hautkrebs sei kein Thema, das sie besorgt. Thema Hautkrebs. Ist Hautkrebs für Sie ein Thema, das Sie besorgt? Hautkrebsscreening Datenbasis: 1.004 gesetzlich Krankenversicherte ab 1 Jahren Erhebungszeitraum:. bis 4. April 01 statistische Fehlertoleranz: +/- Prozentpunkte Auftraggeber: DDG Hautkrebs ist ein Thema,

Mehr

Tab. 5-9 Auswahl bevorzugter Ansprechpartner bei Depressionen

Tab. 5-9 Auswahl bevorzugter Ansprechpartner bei Depressionen 71 nungen (3 ) hinaus. Womöglich spielt die hier im Gegensatz zu den anderen genannten Störungsbildern reale Todesnähe eine größere Rolle, eventuell verbunden mit dem Wunsch, in der Religiosität Zuflucht

Mehr

Reizdarmsyndrom lindern

Reizdarmsyndrom lindern MARIA HOLL Reizdarmsyndrom lindern Mit der Maria-Holl-Methode (MHM) Der ganzheitliche Ansatz 18 Wie Sie mit diesem Buch Ihr Ziel erreichen Schritt 1: Formulieren Sie Ihr Ziel Als Erstes notieren Sie Ihr

Mehr

Fragebogen zu arbeitsplatzbezogenen Gedanken, Gefühlen und Verhaltensweisen

Fragebogen zu arbeitsplatzbezogenen Gedanken, Gefühlen und Verhaltensweisen Fragebogen zu arbeitsplatzbezogenen Gedanken, Gefühlen und Verhaltensweisen Die Aussagen auf den folgenden Seiten beziehen sich auf Situationen, Gedanken und Gefühle, die man im Zusammenhang mit dem Arbeitsplatz

Mehr

Meinungen zum Sterben Emnid-Umfrage 2001

Meinungen zum Sterben Emnid-Umfrage 2001 Meinungen zum Sterben Emnid-Umfrage 2001 Als Interessenvertretung der Schwerstkranken und Sterbenden beschäftigt sich die Deutsche Hospiz Stiftung seit ihrer Gründung 1995 mit dem Thema "Sterben in Deutschland".

Mehr

Patientenleitfaden für das Gespräch mit dem Arzt. Liebe Patientin, lieber Patient!

Patientenleitfaden für das Gespräch mit dem Arzt. Liebe Patientin, lieber Patient! Patientenleitfaden für das Gespräch mit dem Arzt Liebe Patientin, lieber Patient! Je besser Sie sich auf das Gespräch mit Ihrem Arzt vorbereiten, desto leichter wird es für sie/ihn sein, eine Diagnose

Mehr

Sinn und Gesundheit. Posttraumatic Growth. Studie: Posttraumatic Growth After War

Sinn und Gesundheit. Posttraumatic Growth. Studie: Posttraumatic Growth After War Sinn und Gesundheit Posttraumatic Growth Literatur: Zöllner, T.; Calhoun, L. & Tedeschi, R. (2006). Trauma und persönliches Wachstum. In A. Maercker, R. Rosner (Hrsg.), Psychotherapie der posttraumatischen

Mehr

allensbacher berichte

allensbacher berichte allensbacher berichte Institut für Demoskopie Allensbach 2006 / Nr. 8 ALTERSVORSORGE THEMA NUMMER 1 Allensbach am Bodensee, Mitte Mai 2006. - Das Thema Altersvorsorge beschäftigt die Bevölkerung immer

Mehr

ONLINE-AKADEMIE. "Diplomierter NLP Anwender für Schule und Unterricht" Ziele

ONLINE-AKADEMIE. Diplomierter NLP Anwender für Schule und Unterricht Ziele ONLINE-AKADEMIE Ziele Wenn man von Menschen hört, die etwas Großartiges in ihrem Leben geleistet haben, erfahren wir oft, dass diese ihr Ziel über Jahre verfolgt haben oder diesen Wunsch schon bereits

Mehr

Die letzten Tage und Stunden

Die letzten Tage und Stunden Die letzten Tage und Stunden Dr. med. Johannes Meiß Internist und Palliativmediziner Zu Hause Sterben Dr. med. Johannes Meiß Internist und Palliativmediziner Eine medizinische Revolution hat die Lebenserwartung

Mehr

Mehr Geld verdienen! Lesen Sie... Peter von Karst. Ihre Leseprobe. der schlüssel zum leben. So gehen Sie konkret vor!

Mehr Geld verdienen! Lesen Sie... Peter von Karst. Ihre Leseprobe. der schlüssel zum leben. So gehen Sie konkret vor! Peter von Karst Mehr Geld verdienen! So gehen Sie konkret vor! Ihre Leseprobe Lesen Sie...... wie Sie mit wenigen, aber effektiven Schritten Ihre gesteckten Ziele erreichen.... wie Sie die richtigen Entscheidungen

Mehr

Flexibilität und Erreichbarkeit

Flexibilität und Erreichbarkeit Flexibilität und Erreichbarkeit Auswirkungen und Gesundheitsrisiken Ergebnisse einer Umfrage unter Führungskräften, in Zusammenarbeit mit dem Verband Die Führungskräfte e.v. BARMER GEK Hauptverwaltung

Mehr

Anleitung. Empowerment-Fragebogen VrijBaan / AEIOU

Anleitung. Empowerment-Fragebogen VrijBaan / AEIOU Anleitung Diese Befragung dient vor allem dazu, Sie bei Ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu unterstützen. Anhand der Ergebnisse sollen Sie lernen, Ihre eigene Situation besser einzuschätzen und eventuell

Mehr

Patientenverfügung. Was versteht man genau unter einer Patientenverfügung? Meine persönliche Patientenverfügung

Patientenverfügung. Was versteht man genau unter einer Patientenverfügung? Meine persönliche Patientenverfügung Patientenverfügung Erarbeitet vom Klinischen Ethikkomitee im Klinikum Herford. Im Komitee sind sowohl Ärzte als auch Mitarbeitende der Pflegedienste, Theologen und ein Jurist vertreten. Der Text entspricht

Mehr

Catherina Lange, Heimbeiräte und Werkstatträte-Tagung, November 2013 1

Catherina Lange, Heimbeiräte und Werkstatträte-Tagung, November 2013 1 Catherina Lange, Heimbeiräte und Werkstatträte-Tagung, November 2013 1 Darum geht es heute: Was ist das Persönliche Geld? Was kann man damit alles machen? Wie hoch ist es? Wo kann man das Persönliche Geld

Mehr

Ärzte befürchten Engpässe bei der Patientenversorgung

Ärzte befürchten Engpässe bei der Patientenversorgung allensbacher berichte Institut für Demoskopie Allensbach November 2010 Ärzte befürchten Engpässe bei der Patientenversorgung Die Ärzte in Deutschland sind außerordentlich besorgt, dass es in Zukunft verstärkt

Mehr

PRIVATE VORSORGE. Sichern Sie sich und Ihre Lieben vor großen Lasten. R+V-Lösungen für den Ernstfall.

PRIVATE VORSORGE. Sichern Sie sich und Ihre Lieben vor großen Lasten. R+V-Lösungen für den Ernstfall. PRIVATE VORSORGE Sichern Sie sich und Ihre Lieben vor großen Lasten. R+V-Lösungen für den Ernstfall. Mit der R+V-Risiko-Unfallversicherung federn Sie die finanziellen Folgen eines Unfalls wirksam ab. Schützen

Mehr

Wichtige Forderungen für ein Bundes-Teilhabe-Gesetz

Wichtige Forderungen für ein Bundes-Teilhabe-Gesetz Wichtige Forderungen für ein Bundes-Teilhabe-Gesetz Die Parteien CDU, die SPD und die CSU haben versprochen: Es wird ein Bundes-Teilhabe-Gesetz geben. Bis jetzt gibt es das Gesetz noch nicht. Das dauert

Mehr

Behindert ist, wer behindert wird

Behindert ist, wer behindert wird Behindert ist, wer behindert wird Alle Menschen müssen lernen, dass Menschen mit Behinderungen gleichberechtigt sind Auf der ganzen Welt leben sehr viele Menschen mit Behinderungen: über 1 Milliarde Menschen

Mehr

Wo blüht durch mein Zu-Tun Leben auf? www.coaching-training-schaefer.de. Was drängt in mir zum Leben... oder durch mich?

Wo blüht durch mein Zu-Tun Leben auf? www.coaching-training-schaefer.de. Was drängt in mir zum Leben... oder durch mich? Welche Werte leiten mich hauptsächlich? Wo blüht durch mein Zu-Tun Leben auf? Worin gehe ich auf? Für welche Überraschungen bin ich immer zu haben? Was drängt in mir zum Leben... oder durch mich? Was fällt

Mehr

Befragt wurden 4.003 Personen zwischen 14 und 75 Jahren von August bis September 2013. Einstellung zur Organ- und Gewebespende (Passive Akzeptanz)

Befragt wurden 4.003 Personen zwischen 14 und 75 Jahren von August bis September 2013. Einstellung zur Organ- und Gewebespende (Passive Akzeptanz) Wissen, Einstellung und Verhalten der deutschen Allgemeinbevölkerung (1 bis Jahre) zur Organspende Bundesweite Repräsentativbefragung 201 - Erste Studienergebnisse Befragt wurden.00 Personen zwischen 1

Mehr

Und im Bereich Lernschwächen kommen sie, wenn sie merken, das Kind hat Probleme beim Rechnen oder Lesen und Schreiben.

Und im Bereich Lernschwächen kommen sie, wenn sie merken, das Kind hat Probleme beim Rechnen oder Lesen und Schreiben. 5.e. PDF zur Hördatei und Herr Kennedy zum Thema: Unsere Erfahrungen in der Kennedy-Schule Teil 2 Herr Kennedy, Sie haben eine Nachhilfeschule in der schwerpunktmäßig an Lernschwächen wie Lese-Rechtschreibschwäche,

Mehr

PART 2000. Professional Assault Response Training

PART 2000. Professional Assault Response Training PART 2000 Professional Assault Response Training 1975 erstes Konzept, Workshop physische Intervention (Vermittlung schonender Festhaltetechniken) 1976 Überarbeitung, Management of assaultive behaviour

Mehr

Schmerz warnt uns! Der Kopfschmerztyp Migräne. Was sind typische Merkmale des Migränekopfschmerzes?

Schmerz warnt uns! Der Kopfschmerztyp Migräne. Was sind typische Merkmale des Migränekopfschmerzes? Check it out! - Trainingswoche 1 - Schmerz warnt uns! Schmerz hat eine Warnfunktion! Durch Schmerz bemerkst du, dass mit deinem Körper etwas nicht in Ordnung ist, dass du dich zum Beispiel verletzt hast

Mehr

Screening Das Programm. zur Früherkennung von Brustkrebs

Screening Das Programm. zur Früherkennung von Brustkrebs Mammographie Screening Das Programm zur Früherkennung von Brustkrebs das Mammographie Screening Programm Wenn Sie zwischen 50 und 69 Jahre alt sind, haben Sie alle zwei Jahre Anspruch auf eine Mammographie-Untersuchung

Mehr

Eva Douma: Die Vorteile und Nachteile der Ökonomisierung in der Sozialen Arbeit

Eva Douma: Die Vorteile und Nachteile der Ökonomisierung in der Sozialen Arbeit Eva Douma: Die Vorteile und Nachteile der Ökonomisierung in der Sozialen Arbeit Frau Dr. Eva Douma ist Organisations-Beraterin in Frankfurt am Main Das ist eine Zusammen-Fassung des Vortrages: Busines

Mehr

Qualitätsbedingungen schulischer Inklusion für Kinder und Jugendliche mit dem Förderschwerpunkt Körperliche und motorische Entwicklung

Qualitätsbedingungen schulischer Inklusion für Kinder und Jugendliche mit dem Förderschwerpunkt Körperliche und motorische Entwicklung Forschungsprojekt: Qualitätsbedingungen schulischer Inklusion für Kinder und Jugendliche mit dem Förderschwerpunkt Körperliche und motorische Entwicklung Leichte Sprache Autoren: Reinhard Lelgemann Jelena

Mehr

Wie oft soll ich essen?

Wie oft soll ich essen? Wie oft soll ich essen? Wie sollen Sie sich als Diabetiker am besten ernähren? Gesunde Ernährung für Menschen mit Diabetes unterscheidet sich nicht von gesunder Ernährung für andere Menschen. Es gibt nichts,

Mehr

Nicaragua. Wo die Menschen leben Mehr als die Hälfte der Menschen lebt in Städten. Denn auf dem Land gibt es wenig Arbeit.

Nicaragua. Wo die Menschen leben Mehr als die Hälfte der Menschen lebt in Städten. Denn auf dem Land gibt es wenig Arbeit. Nicaragua Nicaragua ist ein Land in Mittel-Amerika. Mittel-Amerika liegt zwischen Nord-Amerika und Süd-Amerika. Die Haupt-Stadt von Nicaragua heißt Managua. In Nicaragua leben ungefähr 6 Millionen Menschen.

Mehr

EMDR Traumatherapie. Was ist EMDR? Wie wirkt EMDR?

EMDR Traumatherapie. Was ist EMDR? Wie wirkt EMDR? EMDR Traumatherapie Was ist EMDR? Das Kürzel EMDR steht für Eye Movement Desensitization and Reprocessing, auf Deutsch Desensibilisierung und Neubearbeitung mit Augenbewegungen, und ist eine Methode in

Mehr

Nichtmedikamentöse Kopfschmerztherapie bei Kindern und. Folie 1. Psychotherapeuten bei der Kopfschmerztherapie? Folie 2

Nichtmedikamentöse Kopfschmerztherapie bei Kindern und. Folie 1. Psychotherapeuten bei der Kopfschmerztherapie? Folie 2 Essen, den 10.Dezember 2009, Audi Max UKE Nichtmedikamentöse Kopfschmerztherapie bei Kindern und Jugendlichen Folie 1 Was sind die Aufgaben eines Kinderpsychiaters und Psychotherapeuten bei der Kopfschmerztherapie?

Mehr

expopharm 30. September 2015

expopharm 30. September 2015 expopharm 30. September 2015 Dr. Martin Zentgraf Vorsitzender des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie e.v. - Es gilt das gesprochene Wort - Seite 2 Sehr geehrter Herr Schmidt, sehr geehrter

Mehr

Medizin, Recht, Ethik

Medizin, Recht, Ethik Medizin, Recht, Ethik zwischen Konflikt und Kooperation 17./18. März 2010 Beendigung lebensverlängernder Maßnahmen Dr. Thomas Binsack, München Aufgabe des Arztes ist es, unter Beachtung des Selbstbestimmungsrechtes

Mehr

Positive Dualität: PKV und GKV aus Sicht der Bevölkerung

Positive Dualität: PKV und GKV aus Sicht der Bevölkerung Aktuelle Ergebnisse zum Thema Unisex-Tarife Continentale-Studie 2012: Positive Dualität: PKV und GKV aus Sicht der Bevölkerung Eine repräsentative TNS-Infratest-Bevölkerungsbefragung der Continentale Krankenversicherung

Mehr

INHALT DANKSAGUNGEN INHALT. Über dieses Buch ALLGEMEINE FRAGEN. Was ist eine Depression? Welche Symptome treten bei einer Depression auf?

INHALT DANKSAGUNGEN INHALT. Über dieses Buch ALLGEMEINE FRAGEN. Was ist eine Depression? Welche Symptome treten bei einer Depression auf? INHALT DANKSAGUNGEN INHALT Über dieses Buch ALLGEMEINE FRAGEN Was ist eine Depression? Welche Symptome treten bei einer Depression auf? Psychische Symptome Körperliche Symptome Psychomotorische Symptome

Mehr

Ein Gespräch kann. Leben retten. [U25] Online-Suizidprävention

Ein Gespräch kann. Leben retten. [U25] Online-Suizidprävention Ein Gespräch kann Leben retten. [U25] Online-Suizidprävention Ich bin mir heute noch sicher, dass dieser Kontakt mein Leben rettete Hannah, ehemalige Nutzerin von [U25] 520 Jugendliche haben sich 2013

Mehr

TK-Meinungspuls Gesundheit Cybermobbing, 04/2011 alle Werteangaben in %.

TK-Meinungspuls Gesundheit Cybermobbing, 04/2011 alle Werteangaben in %. Im Rahmen des TK-Meinungspuls Gesundheit wurden die hier vorliegenden Ergebnisse vom Marktforschungsinstitut Forsa für die TK erhoben. Hierbei wurden 1.000 in Privathaushalten lebende deutschsprachige

Mehr

Um Ihre Ziele durchzusetzen! Um Beziehungen zu knüpfen und zu pflegen! Um in Begegnungen mit anderen Ihre Selbstachtung zu wahren!

Um Ihre Ziele durchzusetzen! Um Beziehungen zu knüpfen und zu pflegen! Um in Begegnungen mit anderen Ihre Selbstachtung zu wahren! Handout 19 Interpersonelle Grundfertigkeiten Einführung Wozu brauchen Sie zwischenmenschliche Skills? Um Ihre Ziele durchzusetzen! Um Beziehungen zu knüpfen und zu pflegen! Um in Begegnungen mit anderen

Mehr

Wechselbereitschaft von. Bevölkerungsrepräsentative Umfrage vom 09. Januar 2014. www.putzundpartner.de 2014 PUTZ & PARTNER Unternehmensberatung AG

Wechselbereitschaft von. Bevölkerungsrepräsentative Umfrage vom 09. Januar 2014. www.putzundpartner.de 2014 PUTZ & PARTNER Unternehmensberatung AG Wechselbereitschaft von Stromkunden 2014 Bevölkerungsrepräsentative Umfrage vom 09. Januar 2014 PUTZ & PARTNER Unternehmensberatung AG Telefon: +49 (0)40 35 08 14-0 Seite Telefax: 0 +49 (0)40 35 08 14-80

Mehr

Die Wirtschaftskrise aus Sicht der Kinder

Die Wirtschaftskrise aus Sicht der Kinder Die Wirtschaftskrise aus Sicht der Kinder Telefonische Befragung bei 151 Kindern im Alter von 8 bis 12 Jahren Präsentation der Ergebnisse Mai 2009 EYE research GmbH, Neuer Weg 14, 71111 Waldenbuch, Tel.

Mehr

Welchen Weg nimmt Ihr Vermögen. Unsere Leistung zu Ihrer Privaten Vermögensplanung. Wir machen aus Zahlen Werte

Welchen Weg nimmt Ihr Vermögen. Unsere Leistung zu Ihrer Privaten Vermögensplanung. Wir machen aus Zahlen Werte Welchen Weg nimmt Ihr Vermögen Unsere Leistung zu Ihrer Privaten Vermögensplanung Wir machen aus Zahlen Werte Ihre Fragen Ich schwimme irgendwie in meinen Finanzen, ich weiß nicht so genau wo ich stehe

Mehr

Inhaltsübersicht Produktinformationsblatt zur Jahres-Reiserücktritts-Versicherung der Europäische Reiseversicherung AG

Inhaltsübersicht Produktinformationsblatt zur Jahres-Reiserücktritts-Versicherung der Europäische Reiseversicherung AG Inhaltsübersicht Produktinformationsblatt zur Jahres-Reiserücktritts-Versicherung der Europäische Reiseversicherung AG 1. Produktinformationsblatt zur Jahres-Reiserücktritts-Versicherung mit Selbstbeteiligung

Mehr

Forschungsmethodik & Projektmanagement Was sagen uns kognitive Interviews (noch)?

Forschungsmethodik & Projektmanagement Was sagen uns kognitive Interviews (noch)? Forschungsmethodik & Projektmanagement Was sagen uns kognitive Interviews (noch)? Corina Güthlin Kognitive Interviews Meist in der Fragebogenkonstruktion Verwendung Ziel: Was denken Probanden, wenn Sie

Mehr

Welche Staatsangehörigkeit(en) haben Sie?... Mutter geboren?...

Welche Staatsangehörigkeit(en) haben Sie?... Mutter geboren?... Erhebung zu den Meinungen und Erfahrungen von Immigranten mit der deutschen Polizei Im Rahmen unseres Hauptseminars zu Einwanderung und Integration an der Universität Göttingen wollen wir die Meinungen

Mehr

Die Bedeutung der Kinder für ihre alkoholabhängigen Mütter

Die Bedeutung der Kinder für ihre alkoholabhängigen Mütter anlässlich des 25. Kongresses des Fachverbandes Sucht e.v. Meilensteine der Suchtbehandlung Jana Fritz & Irmgard Vogt Institut für Suchtforschung FH FFM Forschungsprojekte des Instituts für Suchtforschung

Mehr

von Dr. med. Wolfgang Rechl, Vizepräsident der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK)

von Dr. med. Wolfgang Rechl, Vizepräsident der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK) Grußwort Gemeinsame Fortbildungsveranstaltung Behandlungsfehler: Häufigkeiten Folgen für Arzt und Patient von Dr. med. Wolfgang Rechl, Vizepräsident der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK) am 4. April

Mehr

Projekte erfolgreich steuern trotz Change. Strategien zum Umgang mit Unternehmensveränderungen für Projektleiter

Projekte erfolgreich steuern trotz Change. Strategien zum Umgang mit Unternehmensveränderungen für Projektleiter Projekte erfolgreich steuern trotz Change Strategien zum Umgang mit Unternehmensveränderungen für Projektleiter Worüber ich sprechen werde 1. 2. Was meine ich mit Unternehmensveränderung Ein Denkmodell

Mehr

Pro Jahr werden rund 38 Millionen Patienten ambulant und stationär in unseren Krankenhäusern behandelt, statistisch also fast jeder zweite Deutsche.

Pro Jahr werden rund 38 Millionen Patienten ambulant und stationär in unseren Krankenhäusern behandelt, statistisch also fast jeder zweite Deutsche. Pro Jahr werden rund 38 Millionen Patienten ambulant und stationär in unseren Krankenhäusern behandelt, statistisch also fast jeder zweite Deutsche. Sie können auf die medizinische und pflegerische Qualität

Mehr

Robert Günther Versicherungsmakler

Robert Günther Versicherungsmakler Robert Günther Versicherungsmakler Bewertung: Sehr hoch Schwerpunkte: Private Krankenversicherung Altersvorsorge Berufsunfähigkeit Krankenzusatzversicherung betriebliche Altersvorsorge Gewerbeversicherung

Mehr

Vertrauen in Medien und politische Kommunikation die Meinung der Bürger

Vertrauen in Medien und politische Kommunikation die Meinung der Bürger Vortrag Vertrauen in Medien und politische Kommunikation die Meinung der Bürger Christian Spahr, Leiter Medienprogramm Südosteuropa Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, herzlich

Mehr

Heinrich Thomsen Dipl. Psychologe und Psychotherapeut. Karlstr.4 25524 Itzehoe

Heinrich Thomsen Dipl. Psychologe und Psychotherapeut. Karlstr.4 25524 Itzehoe Heinrich Thomsen Dipl. Psychologe und Psychotherapeut Karlstr.4 25524 Itzehoe Zusammenarbeit statt Kontrolle Wiedereingliederung im Kontext der Interaktion zwischen Mitarbeiter, Betriebsarzt und Psychologen

Mehr

Burnout und Depression Wie gehe ich mit Stress im Alltag um?

Burnout und Depression Wie gehe ich mit Stress im Alltag um? Burnout und Depression Wie gehe ich mit Stress im Alltag um? 28. Januar 2014, Co-Chefärztin 1 KOMPETENT UND GEMEINSAM FÜR LEBENSQUALITÄT Inhalt Stress verstehen und erkennen Dauerstress hat Folgen Ausgleich

Mehr

Pflegende Angehörige Online Ihre Plattform im Internet

Pflegende Angehörige Online Ihre Plattform im Internet Pflegende Angehörige Online Ihre Plattform im Internet Wissen Wichtiges Wissen rund um Pflege Unterstützung Professionelle Beratung Austausch und Kontakt Erfahrungen & Rat mit anderen Angehörigen austauschen

Mehr

Erfolg beginnt im Kopf

Erfolg beginnt im Kopf Erfolg beginnt im Kopf Wie Sie ausgeglichen bleiben und Ihre Ziele einfacher erreichen 8. VR-Unternehmerforum AGRAR Die Ausgangslage Am Markt 6 49406 Barnstorf Am Markt 6 49406 Barnstorf Alles verändert

Mehr

Palliativtherapie durch den Hausarzt

Palliativtherapie durch den Hausarzt Palliativtherapie durch den Hausarzt Anpassungsstörungen: Angst und Depression Dr. med. Manuela März Innere Medizin FMH Fachgebiet Psychosomatik Belegärztin Klinik St. Anna Definition Palliativtherapie

Mehr

micura Pflegedienste Köln

micura Pflegedienste Köln micura Pflegedienste Köln 2 PFLEGE UND BETREUUNG ZUHAUSE 3 Im Laufe eines Lebens verändern sich die Bedürfnisse. micura Pflegedienste schließt die Lücke einer eingeschränkten Lebensführung. Viele Alltäglichkeiten

Mehr

Lineargleichungssysteme: Additions-/ Subtraktionsverfahren

Lineargleichungssysteme: Additions-/ Subtraktionsverfahren Lineargleichungssysteme: Additions-/ Subtraktionsverfahren W. Kippels 22. Februar 2014 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 2 2 Lineargleichungssysteme zweiten Grades 2 3 Lineargleichungssysteme höheren als

Mehr

Bitte beantworten Sie die nachfolgenden Verständnisfragen. Was bedeutet Mediation für Sie?

Bitte beantworten Sie die nachfolgenden Verständnisfragen. Was bedeutet Mediation für Sie? Bearbeitungsstand:10.01.2007 07:09, Seite 1 von 6 Mediation verstehen Viele reden über Mediation. Das machen wir doch schon immer so! behaupten sie. Tatsächlich sind die Vorstellungen von dem, was Mediation

Mehr

Arbeitshilfe "Tipps für Gespräche mit Vorgesetzten und KollegInnen" Was gilt für mich?

Arbeitshilfe Tipps für Gespräche mit Vorgesetzten und KollegInnen Was gilt für mich? Arbeitshilfe "Tipps für Gespräche mit Vorgesetzten und KollegInnen" Mit dieser Arbeitshilfe können Sie Gespäche über Veränderungen an Ihrem Arbeitsplatz wirkungsvoll vorbereiten. Tipps Bereiten Sie sich

Mehr

Meinungen der Bürgerinnen und Bürger in Hamburg und Berlin zu einer Bewerbung um die Austragung der Olympischen Spiele

Meinungen der Bürgerinnen und Bürger in Hamburg und Berlin zu einer Bewerbung um die Austragung der Olympischen Spiele Meinungen der Bürgerinnen und Bürger in Hamburg und Berlin zu einer Bewerbung um die Austragung der Olympischen Spiele 4. März 2015 q5337/31319 Le forsa Politik- und Sozialforschung GmbH Büro Berlin Schreiberhauer

Mehr