Hauptvorlesung Unfallchirurgie. Oktober 2011
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- Eugen Neumann
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1 Hauptvorlesung Unfallchirurgie Oktober 2011
2 Timetable Montag Donnerstag Termine: Montag Donnerstag und Ort und Zeit: Hörsaal M, jeweils 8-9 Uhr (c.t.)
3 Referenten Hauptvorlesung UCH Tag 1-4: ; Tag 5-8: Allg. Traumatologie: Diagnostik, Klassifikation & Therapie (Krettek/Panzica) 2. Wunde und Wundbehandlung/ Chir. Infektionen (Panzica) 3. Kindliche Verletzungen/ MKG (Gösling/Gellrich) 4. Bandverletzungen (Brand) 5. Polytrauma (Frink) 6. Untere Extremitäten (incl. Becken) (Meller) 7. Wirbelsäule (Müller) 8. Obere Extremitäten (Gaulke) Rückfragen an Dr. Martin Panzica: Diensthandy
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9 Viszeralchirurgie: Prof. Dr. Michael Winkler HTTG: Dr. Murat Avsar Urologie: PD Dr. Eginhard Waldkirch Kinderchirurgie: Prof. Dr. Rainer Nustede PHW: Prof. Dr. Hans-Oliver Rennekampff Orthopädie: Prof. Dr. Christina Stukenborg Unfallchirurgie: Dr. Martin Panzica/ Dr. Christian Macke Lehrbeauftragte/ Ansprechpartner
10 Hauptvorlesung Unfallchirurgie Allgemeine Traumatologie Prof. Dr. C. Krettek, Dr. M. Panzica Prinzipien der Diagnostik, Klassifikation und Therapie
11 Letztes Wochenende beim Fußballspiel...
12 Sie sehen diesen Fuß... Auf was achten Sie?
13 Klinischer Status Durchblutung: Pulsqualität, Hautkolorit, Temperatur Motorik: Sensibilität: aktive Bewegung, Kraftgrad 0-5 (BMRC) Gefühl bei Palpation, Spitz-Stumpf-Diskrimination, Temperaturempfinden
14 direkte Gewalt stumpf penetrierend indirekte Gewalt Torsion Rotation Ermüdung inadäquate Gewalt pathologische Frakturen Sichere Frakturzeichen Sichtbare Frakturenden Groteske Fehlstellung Abnorme Beweglichkeit Krepitation Frakturmechanismus + Diagnostik
15 Wie schicken Sie den Patienten auf die Reise? RTH RTW NEF
16 Entwicklung der Notfallmedizin Prof. Martin Kirschner (1879- Zeitsensitivität des Behandlungsbeginns wird erkannt Hauptvorlesung Unfallchirurgie: Historische Entwicklung, Sozioökonomie, allg. Traumatologie Nicht der Patient muss so schnell wie möglich zum Arzt, sondern der Arzt zum Patienten! 1942) Rettungsmedizin gewinnt Beachtung
17 Entwicklung der Notfallmedizin Zeitsensitivität der Rettung RTW: NA: Helm, Der Notarzt 2001 Hauptvorlesung Unfallchirurgie: Historische Entwicklung, Sozioökonomie, allg. Traumatologie Besonderheit: beschränkter Zugriff bei eingeklemmten Personen Ø ca. 25 min Ø 7,6 min vor Ort Ø 10,1 min vor Ort Oestern, Unfallchirurg 1999
18 1970 MHH Unfallchirurgie 1. unfallchirurgischer Lehrstuhls in Deutschland: Hannover Prof. H. Tscherne 1972 RTH Chr. 04 mit unfallchirurgischer Besetzung
19 Unterschenkel in 2 E Hauptvorlesung Unfallchirurgie: Historische Entwicklung, Sozioökonomie, allg. Traumatologie
20 Klassifikation von Frakturen Morphologie/Mechanismus Mehrfragment-Fraktur Kompressionsfraktur Zwei-Etagen-Fraktur
21 Klassifikation von Frakturen Morphologie/Mechanismus Abrissfraktur Scherfraktur Spiralfraktur Biegungsfraktur
22 Allgemeine Zug- und Druckkräfte Hauptvorlesung Unfallchirurgie: Historische Entwicklung, Sozioökonomie, allg. Traumatologie
23 Sie sehen diese Verletzung und wollen diese der Rettungsleitstelle beschreiben!
24 Klassifikation von Frakturen Weichteilschaden geschlossen G1 einfache Frakturform (indirekte Verletzung) keine oder nur unbedeutende Weichteilverletzung G2 mittelschwere Frakturform (z.b. 2-Etagenfraktur) tiefe kontaminierte Schürfung, lokalisierte Haut-/Muskelkontusion G3 schwere Frakturform ausgedehnte Hautkontusion, -quetschung, Zerstörung der Muskulatur Tscherne & Oestern
25 Klassifikation von Frakturen Weichteilschaden offen < 1cm Gustilo & Anderson O1 Duchspießung inside-out, sauber, keine Kontusion O2 Hautwunde > 1cm, ausgedehnter Weichteil schaden mit Lappenbildung oder Decollement, mittelgradige Muskelquetschung O3 Hochrasanztrauma, ausgedehnte WT-Verletzung mit Haut- und Muskelbeteiligung, Schußverletzungen, landwirtschaftliche Unfälle, > 8 Std., neurovaskuläre Verletzung
26 Beschreiben Sie jetzt!
27 Und diese!
28 Wie geht es weiter mit der Fraktur?
29 Frakturbehandlung Grundprinzipien konservativ-funktionell vs. operativ (ggf. Reposition, Retention/Fixation, Rehabilitation) konservativ-funktionell - Voraussetzungen keine Dislokationsgefahr, gute Retentionsmöglichkeit Gipsverband oder Extension, CAVE: Gipskomplikationen (Weichteile) operativ - Voraussetzungen offene Frakturen, artikuläre Frakturen, dislozierte Frakturen, Pseudarthrosen, belastete Knochen
30 : Standardisierte konservative Behandlung Historische Entwicklung: konservative Therapie Lorenz Böhler, Wien ( ) Spezialisierung Unfallchirurgie unter Einfluss des 1. WK 1920 Kooperation mit AUVA 1926 Gründung des Unfallkrankenhauses Wien
31 Konservative Therapie: Oberschenkelgips
32 Optimierung von Fixationen, Entwicklung der interfragmentären Kompression und Plattenosteosynthese durch Robert Danis Historische Entwicklung: Plattenosteosynthese
33 Historische Entwicklung: Marknagelung 1. OP Bericht Gerhard Küntscher : Entwickler der Marknagelung
34 Martin Allgöwer Historische Entwicklung Maurice E. Müller Hans Willenegger ~ 1960: Standardisierte operative Behandlung 06. November 1958 Foundation of the Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthesefragen Robert Schneider AO
35 Frakturbehandlung - operativ absolute Stabilität durch Schrauben oder Platten Plattenspanngeräte
36 Frakturbehandlung - operativ absolute Stabilität
37 Kortikalisschraube Hauptvorlesung Unfallchirurgie: Historische Entwicklung, Sozioökonomie, allg. Traumatologie
38 Frakturbehandlung - operativ absolute Stabilität
39 Kopfverriegelungsschraube
40 Platten-/Schraubensysteme konventionell winkelstabil Hauptvorlesung Unfallchirurgie: Historische Entwicklung, Sozioökonomie, allg. Traumatologie
41 Frakturbehandlung - operativ relative Stabilität
42 Frakturbehandlung - operativ relative Stabilität
43 primäre Frakturheilung Hämatom - Mineralisierung - Knochen Stabilität
44 sekundäre Frakturheilung Hämatom Granulation Bindegewebe Knorpel Mineralisierung - Knochen begrenzte Stabilität Reparative Entzündung Einwanderung von Entzündungszellen zur Abräumung des Debris Kallusbildung Einsprossen von Gefäßen und Kollagen Bindegewebskallus mit Osteoid, Knorpel, Kollagen
45 Patient mit stärksten Schmerzen nach Marknagelosteosynthese? An was denken Sie?
46 Kompartmentsyndrom Diagnostik Druckmessung Definition Erhöhung des Gewebedruckes in einem geschlossenen (osteofibrösen) Raum, die über eine Störung der Mikrozirkulation zu einer (neuromuskulären) Funktionsstörung führt Leitsymptom Muskeldehnungs-SCHMERZ
47 Therapie bei p (RR diast Kompartmentsyndrom P Gewebe < 30mmHg) Dermatofasziotomie
48 Take Home Messages Klinische Basisuntersuchung: immer periphere DMS untersuchen und dokumentieren! Diagnostik über sichere Frakturzeichen und Bildgebung: immer 2 Ebenen! Unterscheide Schaft-/Gelenkfrakturen nach Dislokationsgrad und Fragmentzahl Immer OP bei instabilen/dislozierten Gelenkfx, offener Fx, adulte Femur-Fx, dislozierte Unterschenkel-Fx, primäre Knochenheilung bei gutem Kontakt und Kompression (absolute Stabilität) sekundäre Knochenheilung durch Überbrückung des Frakturspaltes mit Kallus (relative Stabilität) Leitsymptom Kompartmentsyndrom: therapieresistente Schmerz Hauptvorlesung Unfallchirurgie: Historische Entwicklung, Sozioökonomie, allg. Traumatologie
49 MHH Unfallchirurgie Was gehört dazu? Notaufnahme: Aufnahmearzt 24h, 4 OP Säle, Unterstützung NEF und RTH Arzt Notarzteinsatzfahrzeug: NEF 5 24h (1 Notarzt & 1 Rettungsassistent BFW) Rettungshubschrauber: RTH Christoph 4 von Sonnenaufgang bis -untergang (1Notarzt, 1 Rettungsassistent Joha, 1 Pilot Bundespolizei) Intensivstation (8 Beatmungsplätze): 1 Oberärztin halbtags, 2 Assistenzärzte Stationärer Bereich: 3 Normalstationen (17, 27, 18), jeweils 1 Visitenarzt Operationstrakt: 3 Op Säle, 1 ambulanter OP Saal Chirurgische Poliklinik (Spezialsprechstunden): Hand & Fuß, Schulter & Ellenbogen, Hüfte & Becken, Knie, Knochen- und Weichteiltumoren, Wirbelsäule, Extremitätenrekonstruktionen,
50 MHH Unfallchirurgie Und so sieht das aus!
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