Stilllegung und Extensivierung in einer globalisierten Welt welche Rolle spielt der Außenhandel?
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- Helene Fiedler
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1 Stilllegung und Extensivierung in einer globalisierten Welt welche Rolle spielt der Außenhandel? Matthias Dieter Thünen-Institut für Internationale Waldwirtschaft und Forstökonomie 37. Freiburger Winterkolloquium Forst und Holz Freiburg, 26. und 27. Januar 2017 Matthias Dieter
2 Gliederung 1. Versorgung mit Holz-(Produkten) in Deutschland 2. Wettbewerbsfähigkeit des Clusters Forst und Holz 3. Internationale Verantwortung 4. Zusammenfassung und Schlussfolgerungen Seite 2 Matthias Dieter
3 Gliederung 1. Versorgung mit Holz-(Produkten) in Deutschland 2. Wettbewerbsfähigkeit des Clusters Forst und Holz 3. Internationale Verantwortung 4. Zusammenfassung und Schlussfolgerungen Seite 3 Matthias Dieter
4 Gesamtholzbilanz Deutschlands 2015 [Mengen] Quelle: eigene Auswertung unterschiedlicher Datenquellen Derzeit jeweils gleiche Größenordnung: Ausfuhr Inlandsverbrauch / Einfuhr Inlandsaufkommen => große Bedeutung des Außenhandels in beide Richtungen Seite 4 Matthias Dieter
5 Gesamtholzbilanz Deutschlands im Zeitverlauf Quelle: eigene Auswertung unterschiedlicher Datenquellen Kontinuierlich steigende Bedeutung des Außenhandels, bei Ausfuhr zeitversetzt; Verbrauch längerfristig leicht ansteigend Seite 5 Matthias Dieter
6 Struktur des Außenhandels [Mengen] Quelle: eigene Auswertung auf Basis Destatis Exporte rückläufig; Nettoimporte steigend, v. a. bei Roh- und Restholz; Deutschland nur kurze Zeit Nettoexporteur; Einfuhren und Ausfuhren in der gleichen Größenordnung Seite 6 Matthias Dieter
7 Außenhandelssaldo Rohholz [Mengen] Quelle: Weimar, H., (2016) Holzbilanzen 2013 bis 2015 für die Bundesrepublik Deutschland. Hamburg: Johann Heinrich von Thünen-Institut, Thünen Working Paper 57 Deutschland ist seit 2009 vom Nettoexporteur zum Nettoimporteur geworden. Über 5 Mio. m³ Nadelrundholz werden netto eingeführt. Laubrund- und Brennholz haben geringe Bedeutung. Seite 7 Matthias Dieter
8 Einbindung in den europäischen Handel [Werten] EU (28) Rest der Welt Einfuhr aus [%] Ausfuhr nach [%] Quelle: StBA, FS 7, R. 2; endgültige Daten 2014 Rohholz 15,47 84,53 Industrierestholz 16,77 83,23 Roh- und Restholz 15,81 84,19 Schnittholz 36,29 63,71 Platten 23,34 76,66 sonstige Holzhalbwaren 28,37 71,63 Holzschliff, Zellstoff, Altpapier 33,75 66,25 Papier und Pappe 11,08 88,92 Halbwaren 19,85 80,15 Holzwaren inkl. Möbel 24,90 75,10 Papierwaren 19,38 80,62 Druckerzeugnisse 23,23 76,77 regen. Zellulose, künstl. Spinnfäden u.a. 31,39 68,61 Fertigwaren 23,58 76,42 Gesamt 21,38 78,62 68,41 31,59 86,30 13,70 77,38 22,62 64,52 35,48 71,07 28,93 64,88 35,12 66,98 33,02 71,14 28,86 70,08 29,92 69,61 30,39 76,65 23,35 69,99 30,01 41,92 58,08 69,90 30,10 70,12 29,88 Seite 8 Matthias Dieter
9 Zwischenfazit zur Versorgung mit Holz-(Produkten) Deutschland gut in den internationalen Handel eingebunden Zunehmender Rohholzknappheit bisher mit Einfuhren begegnet: - v. a. Nadelrohholz - v. a. aus Nachbarländern Verbrauch in Deutschland stabil leicht ansteigend => Alles gut? Seite 9 Matthias Dieter
10 Gliederung 1. Versorgung mit Holz-(Produkten) in Deutschland 2. Wettbewerbsfähigkeit des Clusters Forst und Holz 3. Internationale Verantwortung 4. Zusammenfassung und Schlussfolgerungen Seite 10 Matthias Dieter
11 Struktur der Nettoausfuhr [Werten] Quelle: eigene Auswertung auf Basis Destatis : jeweils Beginn Vorzeichenwechsel Deutschland ist nach wie vor Nettoexporteur, mit leicht rückläufigem Trend. Die Struktur nach Warengruppen hat sich kaum verändert; bei Rohholz hat das Vorzeichen dauerhaft gewechselt. Seite 11 Matthias Dieter
12 Exportwachstum des Clusters Forst und Holz in D Constant-Market-Share (CMS)-Analyse; alle Produkte auf Basis Holz = Exportwachstum Das Cluster hat den Export gesteigert. Das Exportwachstum ist aber rückläufig. Es hängt stark an der Entwicklung des Weltmarktes. Das Cluster hat an Wettbewerbsfähigkeit verloren. Seite 12 Matthias Dieter
13 Mögliche Versorgungslücke nach EUwood 2010 Quelle: Mantau, U. et al. 2010: EUwood - Real potential for changes in growth and use of EU forests. Final report. Hamburg/Germany, June p. Potentielle Nachfrage und potentielles Angebot: IPCC Szenario A1 Auch in Europa insgesamt wird Holz knapper. Dies belastet die Wettbewerbsfähigkeit weiter. Seite 13 Matthias Dieter
14 Zwischenfazit zur Wettbewerbsfähigkeit Hohe Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands nachgelassen Preisentwicklungen von Produkten und Rohholz weisen nicht auf Entlastung hin Auch in Europa Zunahme von Rohholzknappheit projiziert Wirkung zunehmende Rohholzknappheit zusammen mit anderen Gründen: => deutsche Unternehmen verlieren Marktanteile => Gesamtgesellschaftliche Bewertung? - Einkommen und Arbeitsplätze - Export von Umweltproblemen Seite 14 Matthias Dieter
15 Gliederung 1. Versorgung mit Holz-(Produkten) in Deutschland 2. Wettbewerbsfähigkeit des Clusters Forst und Holz 3. Internationale Verantwortung 4. Zusammenfassung und Schlussfolgerungen Seite 15 Matthias Dieter
16 Der Holzmarkt weltweit im Wandel Welthandel wächst Märkte der Halbwaren aus Holz unterschiedlich dynamisch Produktion/Verbrauch in Industrieländern häufig schrumpfend Länder/Regionen mit dynamischer Nachfrageentwicklung meist auch eigene Produktionskapazitäten aufgebaut China Werkbank und größter nationaler Markt der Welt Nachfragewachstum projiziert, Asien wächst bei allen Produkten am stärksten; Anstieg in Europa und Nordamerika v. a. aufgrund von Brennholznachfrage Seite 16 Matthias Dieter
17 Produktionswachstum weltweit Top-5-Länder nach Wachstum der Produktion , nach Warengruppen Durchschnittliches Wachstum pro Jahr, absolut nach Mengen Schnittholz Faserplatte Spanplatte Sperrholz Land [m³/a] Land [m³/a] Land [m³/a] Land [m³/a] China China China China Rußland Türkei Rußland Indien Deutschland Brasilien Rumänien Rußland Vietnam Polen Türkei Chile Thailand USA Thailand Rumänien Quelle: eigene Auswertung auf Basis FAOStatForestry Zellstoff Papier, Pappe Land [t/a] Land [t/a] Brasilien China China Indien Chile Deutschland Indonesien Indonesien Rußland Brasilien Produktionswachstum überwiegend in BRIC-Staaten und anderen Schwellenländern. Dort aber z. T. auch hohe Waldverluste, illegaler Holzeinschlag und Einfuhr aus unsicheren Quellen. Seite 17 Matthias Dieter
18 Holzproduktion im globalen Vergleich Verteilung der Umtriebszeiten gepflanzter Wälder weltweit Quelle: Carle, J., Holmgren, P. (2008) Wood from Planted Forests: A Global Outlook Forest Products Journal 58 (12): 6-18 Die häufigste Umtriebszeit weltweit Jahre! Durchschnittliche Umtriebszeiten über 90 Jahren nur in Europa Seite 18 Matthias Dieter
19 Zertifizierung / PEFC Quelle: PEFC Global Statistics: SFM & CoC Certification Data: September 2016 Gut 300 Mio. ha Waldfläche nach PEFC zertifiziert; davon 86 % in Nordamerika und Europa Seite 19 Matthias Dieter
20 Zertifizierung / FSC Quelle:FSC, Facts & Figures, November 3, 2016 Knapp 200 Mio. ha Waldfläche nach FSC zertifiziert; davon 84 % in Nordamerika und Europa Seite 20 Matthias Dieter
21 Gliederung 1. Versorgung mit Holz-(Produkten) in Deutschland 2. Wettbewerbsfähigkeit des Clusters Forst und Holz 3. Internationale Verantwortung 4. Zusammenfassung und Schlussfolgerungen Seite 21 Matthias Dieter
22 Zusammenfassung und Schlussfolgerungen Deutschland gut in den internationalen Handel mit Holz-(Produkten) eingebunden => Versorgung trotz Flächenstilllegung und Extensivierung nicht gefährdet Zunehmende Rohholzknappheit Belastung für die Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Clusters Forst und Holz => Einkommen und Arbeitsplätze gefährdet Verlagerung der Holzproduktion ins außereuropäische Ausland => niedrigere Umweltstandards dort stellen Netto-Umweltwirkung von Flächenstilllegung und Extensivierung in Deutschland in Frage Seite 22 Matthias Dieter
23 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Prof. Dr. Matthias Dieter Tel: +49 (0) Thünen-Institute für internationale Waldwirtschaft und Forstökonomie, Hamburg Web: Freiburg, Matthias Dieter
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