Taktische Vorgehensweisen an Brandstellen. Truppf_Ausb 2016 U. Koch BF-Jena
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- Agnes Schräder
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1 Taktische Vorgehensweisen an Brandstellen Truppf_Ausb 2016 U. Koch BF-Jena
2 Taktische Grundbegriffe der Brandbekämpfung Innenangriff, Außenangriff Löschbereich Abriegeln, Riegelstellung Frontalangriff, Flankenangriff, umfassender Angriff Nachbarschaftsschutz Brandschneise
3 Brandstelle Brandherd Brandausdehnung
4 Löschbereiche 1. Rohr: frontal - Riegelstellung
5 Löschbereiche 1. Rohr: frontal - Riegelstellung 2. Rohr: Flankenangriff rechts 3. Rohr: Flankenangriff links umfassende Angriff
6 Löschbereiche 1. Rohr: frontal - Riegelstellung 2. Rohr: Flankenangriff rechts 3. Rohr: Flankenangriff links
7 Grundsätzliche Aufgaben des Truppführers Komplette Ausrüstung: (Persönliche Schutzausrüstung bzw. erweiterte Schutzausrüstung) des Trupps kontrollieren, Befehle wiederholen und umsetzen, ständig auf mögliche Gefahrensituationen achten (Rückzug), bei Gefahr der Einwirkung von Brandrauch darf nur unter Atemschutz vorgegangen werden, geschlossenes Vorgehen (truppweise) sicherstellen, Voraussetzungen für Atemschutzüberwachung gewährleisten, ausreichende Schlauchreserve für den beauftragten Bereich sicherstellen, nur mit Wasser am Strahlrohr im Brandbereich vorgehen, jedoch Wasserschäden vermeiden, nicht blindlings den Wasserstrahl in den Rauch halten, geeignete Rückwegsicherung herstellen, wenn kein Strahlrohr vorgenommen wird,
8 Grundsätzliche Aufgaben des Truppführers beim Vorgehen in Gebäuden sind Abluftöffnungen nach Absprache mit dem Einsatzleiter herzustellen, Zufallen von Türen verhindern, wenn sie zur Sicherung des Rückweges zur Lüftung offen bleiben müssen, jedoch vermeidbare Rauchausbreitung verhindern, Schläuche nicht einklemmen bzw. einklemmen bzw. keinen Schlauchsalat produzieren, nicht am Feuer vorbeigehen, wenn die Schlauchleitung dadurch gefährdet wird, ab Sichtbeeinträchtigung in Bodennähe fortbewegen (Seitkriechgang), beim Vorgehen zur Personensuche bzw. Rettung Suchregeln festlegen, Räume zügig aber vollständig absuchen, bei geringsten Zweifeln immer mit Personen- oder Tierrettung rechnen, abgesuchte Räume kennzeichnen, keine Aufzüge benutzen (Ausnahme: Feuerwehraufzug)
9 Gebäudebrände allgemein aus einer Brandmeldung ist eine Brandart z.b. Dachstuhl-, Wohnungs- Kellerbrand oder ein Industrie- und Gewerbebrand nicht erkennbar Brandzeitpunkt Tag, Nacht, meteorologische Bedingungen z.b. Sturm Plattenbau, Fachwerkhaus oder Industriehalle in Stahlskelettbauweise Nutzung des Gebäudes Zeitpunkt des Eintreffens der Feuerwehr im Bezug auf die Branddauer, Zimmerbrand oder durchgebrannter Dachstuhl
10 Wohnungsbrände meist zunächst erst Zimmerbrände, auf Grund hoher Brandlast rasche Ausbreitung vom Wohnungs- bis zum Dachstuhlbrand oft wenig Informationen zu Menschen in Lebensgefahr im Brandräumen oder darüber, besondere Probleme durch Kinder und Greise Zutritt zum Brandraum durch verschlossene Hauseingänge oder Wohnungstüren erschwert je nach Bauart schnelles Eindringen des Feuers in Decken und Fußböden, Brandausbreitung über Gebäudeverkleidungen, Versorgungsschächte u.a. schnelle Verqualmung des Treppenhauses
11 Verhalten bei Wohnungsbränden Rauch- und Hitzeabzug in Fluchtwegen schaffen, Lüfter einsetzen systematische Vorgehen bei der Menschenrettung, darüber liegende und angrenzende Wohnungen beachten, Problem Suchen von Kindern in der Wohnung, Hilflose Personen und Greise Verhalten beim Eindringen in den Brandraum, Stichflammenbildung möglich Zustand von Decken und Fußböden beachten, Gefahr vom Durchbrechen, Einsturz bei schweren Teilen maßvoller Umgang mit Löschmittel, Wasserschaden gewissenhafte Restablöschung, ggf. öffnen von Decken und Böden
12 Kellerbrände Kellerräume sind oft niedrig, viele Einbauten, unübersichtlich, zugestellte Wege, Zwischentüren hohe Brandlast, sowohl am Boden auch an der Decke, geringer freier Luftraum geringer Luftwechsel, kleine Kellerfenster, Schächte, Rauch und Hitze kann nicht abziehen, daher oft Schwelbrand, starke Rauch- und Kolhenoxidbildung zusätzliche Gefahren durch Medienleitungen Gas, Strom, Warmwasser sowie Lagergut brennbare Flüssigkeiten, Flüssiggas u.a.
13 Verhalten bei Kellerbrände Rauch- und Hitzeabzug schaffen, ggf. mechanisch Belüftung und Rauchabsaugung PA zwingend einsetzen bei Verbindung zum Treppenhaus ausreichende Belüftung, Evakuierung der Bewohner erwägen Kontrolle darüber liegende Räume, Durchbrüche, Aufzüge richtiges Verhalten der Trupps, rückwärts auf Kellertreppen, tief gebückte Haltung, Rückzugsweg sichern ggf. Fangleine oder Signalgerät auf herab fallende Gebäudeausrüstung achten, Kabelpritschen, Rohrleitungen Verbrühungsgefahr durch starke Wasserdampfbildung
14 Industrie- und Gewerbebrände Gebäude mit großen Brandabschnitten, räumliche Verhältnisse unübersichtlich oft Leitbauweise Tag u. Nacht mit unterschiedlich großer Anzahl von AK rechnen wenig Informationen zu eingelagerten Gütern, leicht entzündbare Stoffe, brennbare Flüssigkeiten, verdichtete oder unter Druck stehende Gase Teilweise Brandmeldeanlagen voll automatisch laufende technologische Prozesse
15 Fahrzeugbrände Brandentwicklung oft in Abhängigkeit zum Betriebsstoff, Benzin,Diesel Gas oder der Ladung immer größere Tanks und verschiedene Betriebsstoffe führen zum raschen Übergreifen auf das Gesamtfahrzeug und auf weitere Fahrzeuge akute Lebensgefahr für Personen in brennenden Fahrzeugen Reifen, Kunststoffe, Planen führen zur raschen Temperaturerhöhung und starken Rauchentwicklung Beladung mit oft hohen Gefahrenpotenzial, verschiedene gefährliche Stückgüter, Großtankfahrzeuge
16 Verhalten bei Fahrzeugbrände Absicherung der Unfallstelle, Eigenschutz rascher Einsatz von Löschmittel notwendig, Schnellangriffeinrichtung verwenden, gleichzeitige Menschenrettung Trupp arbeitet unter PA Einsatz verschiedener Löschmittel ggf. Schaumeinsatz vorbereiten Nachkontrollen bei LKW-Unfällen Erkundung der Beladung, besondere Maßnahmen bei Beteiligung von Gefahrgutfahrzeugen
17 Flüssigkeits- und Gasbrände Benzin und Diesel in Tankanlagen, in der Industrie und im Handwerk große Mengen an LösungsVerdünnungs- Anstreich- und Lösungsmittel sowie brennbarer Gase Transportunfälle Gefahr der Ausbreitung brennbare Stoffe in Gasform brennen rasch ab, Folge Explosionen, Detonation bei Erwärmung starke Ausdehnung, ggf. Behälterzerknall brennbare Flüssigkeiten und Gase oft giftig oder verdrängen den Sauerstoff
18 Verhalten bei Flüssigkeits- und Gasbrände Trupp arbeitet unter PA, Schutz vor starker Hitzestrahlung, Hitzeschutzanzüge, Flammschutzanzüge Einsatz richtiger Löschmittel, Verwendung von Löschpulver bei kleineren Flüssigkeitsbränden effektiv, sorgfältige Vorbereitung eines Schaumeinsatzes, ausreichend Schlauchmaterial, Schaumrohre, Schaummittel und stabile Wasserversorgung Ausbreitung beim Auftragen von Löschmittel beachten Kühlung von Behältern, Abriegelung Gebäude oft gleichzeitig notwendig bei Gasbränden Leitungen, Behälter nicht unbedacht löschen, abschiebern, kühlender Umgebung beim notwendigen Ablöschen von Gasen ist Pulver erste Wahl, auch CO² oder Hochdruckeinrichtung verwendbar
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