Frühe Intervention bei pathologischem Glücksspiel in Brandenburg
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- Reiner Kappel
- vor 8 Jahren
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1 Modellprojekt Frühe Intervention bei pathologischem Glücksspiel in Brandenburg
2 Staatsvertrag zum Glücksspielwesen in Deutschland Ziele des Staatsvertrages (seit gültig bis ): o o o o o das Entstehen von Glücksspielsucht und Wettsucht zu verhindern und die Voraussetzungen für eine wirksame Suchtbekämpfung zu schaffen das Glücksspielangebot zu begrenzen und den natürlichen Spieltrieb der Bevölkerung in geordnete und überwachte Bahnen zu lenken, insbesondere ein ausweichen auf nicht erlaubte Glücksspiele zu verhindern den Jugend- und Spielerschutz zu gewährleisten Sicherzustellen, dass Glücksspiele ordnungsgemäß durchgeführt, die Spieler vor betrügerischen Machenschaften geschützt und die mit Glücksspielen verbundene Folge- und Begleitkriminalität abgewehrt werden.
3 Die Aufgaben..
4 Modellprojekt in Brandenburg Ministerium Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz Brandenburgische Landesstelle für Suchtfragen e.v. Zentralsstelle für Glücksspielsuchtkoordiniert Bundesweit: 15 Koordinatoren- Stellen Modellprojekt
5 Entwicklung Standorte Modellprojekt Mai 2008 bis 2010
6 Ziele des Modellprojektes Verbesserung Erreichbarkeit problematischer und pathologischer Spieler fachlich qualifizierte Beratung Modellprojekt Vernetzung mit Selbsthilfe, Reha, psychosoziale und medizinische Angebote I Informationsveranstaltungen, Fachtagungen Presse, Öffentlichkeitsarbeit
7 Was wurde bereits erreicht? Qualifizierung und Qualitätssicherung Vernetzung Frühintervention - Erreichbarkeit Öffentlichkeitsarbeit
8 Qualifizierung der Beratungseinrichtungen inhaltlich: Salus-Klinik, Lindow, Dr. Yvonne Kulbartz-Klatt 11 Qualifizierungseinheiten, weitere 3 in 2010 eintägig, zweitägig 7 Fachtagungen
9 Vernetzung Ministerium Wirtschaft Standort- und Strukturpolitik- Gewerbeamt Spielverordnung Ministerium Umwelt, Gesundheit, Verbaucherschutz Ministerium des Inneren - Glücksspielaufsicht 15 bundesweit Länderkoordinatoren ambulante Suchtberatungsstellen Präventions- Projekte-Beratung Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen
10 Vernetzungsaufgabe Familien- und Erziehungsberatungsstellen Schulen Medizinische und Psychosoziale Beratungstellen Selbsthilfegruppen ARGE Modellprojekt Stationäre Einrichtungen Kliniken Bewährungshilfe JVA Schuldnerberatung- Umgang mit Geld und Schulden
11 Erreichbarkeit Pathologisches Glücksspiel - Epidemiologie Pathologisches Spielverhalten mindestens fünf Merkmale Problematisches Spielverhalten mindestens drei Merkmale Bühringer et al (2007) (0,20%) Brandenburg Buth & Stöver (2008) (0,56%) Brandenburg BZGA (2008) (0,19%) Brandenburg (0,29%) Brandenburg (0,64%) Brandenburg (0,41%) Brandenburg 7.115
12 Frühintervention -Erreichbarkeit Wer wurde erreicht? Spielformen: 2008: 72 Betroffene 22 Angehörige 2009: 206 Betroffene 81 Angehörige 85,9 % männlich- 14,1 % weiblich 6,05 % von 3405 geschätzten pathologischen Spielern Geldspielautomaten in Spielhallen 83 % Geldspielautomaten in Gastronomie 22,7 % Glücksspiel Internet 10,9 % Spielbank, Kleines Spiel 9,6 % Spielbank, Großes Spiel 7,4 %
13 Erreichbarkeit Partnerbeziehungen: alleinstehend 42,5 % feste Beziehung 49,2 % Familienstand: ledig Männer 70,0 % ledig Frauen 53,3% Kinder im Haushalt: Männer 26,3 % Frauen 45,9 % Schulbildung /Beruf: Mittlerer Abschluss 56,4 % Hauptschule 20,3 % Abitur 13,7 %
14 Erreichbarkeit Erwerbssituation: Erwerbsarbeit 41,3 % erwerbslos 41,4 % Schulden: zwischen Euro und über Euro Schulden im Durchschnitt: Euro Vgl.Erreichbarkeit : ca. 10 %, der von Alkoholsucht Betroffenen
15 Schulden und Glücksspielsucht
16 Schulden Beispielrechnung pathologische Glücksspieler Brandenburg 206 Gesamtschulden : ,00 Euro 3405 Gesamtschulden: ,00 Euro 9241 Gesamtschulden: ,00 Euro DHS 2010: 26,9 % keine Schulden, 21% mehr als Euro; bei Alkohol nur 5,1%, Kokainabhängigen 8,7 %
17 Betreuungsverlauf Beendigung regulär Männer 33,0% Frauen 50,0 % vereinbart vorzeitig Männer 13,8 % Frauen 27,8 % Abbruch Männer 48,9 % Frauen 11,1% Problematik (Einschätzung durch BeraterIn) Pathologisches Spielen Männer erfolgreich 21,1 % Frauen erfolgreich 18,8 % Männer gebessert 36,6 % Frauen gebessert 39,1 % Männer unverändert 41, 5 % Frauen unverändert 41,3 %
18 Betreuungsverlauf Problematik Schulden Männer erfolgreich 5,2 % Frauen erfolgreich 0,0 % Männer gebessert 34,5 % Frauen gebessert 53,8 % Männer unverändert 60,3 % Frauen unverändert 58,9 %
19 Betreuungsverlauf Problematik Psychosoziale Situation Männer gebessert 44,9 % Frauen gebessert 57,1 % Männer unverändert 49,2 % Frauen unverändert 42,9 %
20 Öffentlichkeitsarbeit Informationsmaterialien Pressearbeit Präventionsbroschüre für Jugendliche mit den Ländern Hessen, Niedersachsen, Thüringen, Bayern Beratende Tätigkeit im Präventionsprojekt für das schulischen Setting ; Hamburg Fachtage in Brandenburg Vorträge
21 Informationsmaterialien
22 Informationsmaterialien
23 Präventionsbroschüre
24 Kooperationen der Modellstandorte in den Regionen
25 Besonderheiten, Sensibilisierungen und Kooperationen Gruppenangebote für glücksspielsüchtige Menschen Psychologen, Hausärzte, Gesundheitsamt, Krankenkassen Schuldnerberatungen Arbeitskreise zu Sucht Jugendämter Bewährungshilfe und JVA Selbsthilfegruppen; Integration in Motivationsgruppen Kontaktcafé ARGE, Jobcenter Schulen und Träger v. Umschulungsmaßnahmen Erziehungsberatungsstellen
26 Prävention und Wirkungspotential (Hayer/Meyer,2010) Verhältnisprävention Prävention Verhaltensprävention Begrenzung genereller Verfügbarkeit von Glücksspielen - Stärkung von Lebenskompetenz Beschränkung Anzahl/Orte Spielstätten u. Spielgelegenheiten - Information-/Aufklärungskampagnen Beschränkung v. Glücksspielen mit hohem Suchtpotenzial (massenmedial) Eingriffe in die Angebotsstrukturen v. Glücksspielen - nachhaltige/direkte Aufklärung Werbebeschränkung (zielgruppenspezifisch: Männer, Frauen, Einsatz-, Gewinn- u. Verlustlimit Jugendliche, ältere Menschen, Ange-) Alkohol-/Tabakkonsum während Glücksspiel beschränken hörige,) Spielsperre - Stärkung der Finanzkompetenz auch der Zugangskontrolle; Verbot Teilnahme f. Jugendliche Angehörigen (Partner/Kinder) Sozialkonzepte für Glückspielanbieter (Personalschulung: Früherkennung v. Problemspielern) Unabhängigkeit zwischen Glücksspielaufsicht u. Anbietern
27 Weiterer Handlungsbedarf
28 Weiterer Handlungsbedarf Öffentlichkeits- und Kooperationsarbeit verstärken Sensibilisierung von Zuweisern für ein unterschätztes Problem Qualifizierte Glücksspielberatung langfristig etablieren
29 Weitere Handlungsbedarf Dysfunktionaler und Pathologischer PC -Gebrauch mehr Hilfen für angehörige Partner/Partnerinnen mehr Hilfen, Aufklärung für Jugendliche und Kinder Finanzkompetenzprogramme in Präventionsmaßnahmen aufnehmen
30
31 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Brandenburgische Landesstelle für Suchtfragen e.v. Zentralstelle für Glücksspielsucht Behlerstr. 3A, Haus H Potsdam Tel elke.beyer@blsev.de
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