Aufgaben. Kartenzahlungen

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1 Aufgaben Kartenzahlungen Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Es dient rein Ihren persönlichen Lernzwecken. Das Dokument darf weder während noch nach dem Seminar an Dritte weder im Original noch in vervielfältigter auch digitaler Form weitergegeben oder an sie veräußert werden.

2 Lernziele Wenn Sie dieses Skript bearbeitet haben: Kennen Sie die verschiedenen Kartenzahlungsmöglichkeiten. Sind Sie informiert über die girocard. Wissen Sie, wie Kreditkarten funktionieren. Sind Sie in der Lage, Ihr erworbenes Wissen aus den Lernvideos in Aufgaben umzusetzen. Bitte sehen Sie sich vor Bearbeitung dieser Aufgaben in der Rubrik Bankwirtschaft / Zahlungsverkehr die Lernvideos Kartenzahlungen und Kreditkarten bei Prüfungs.TV an! Die Videos helfen Ihnen bei der Bearbeitung der Aufgaben. Erläuterung der Symbole Arbeitsauftrag Praxistipp Definition Reflexion Merken Zusammenfassung

3 Inhalt 1 Die girocard (Debitkarte) Bargeldlose Kartenzahlungsmethoden Das electronic-cash-system (girocard-system / POS-System) Kontaktloses Bezahlen (girocard kontaktlos / NFC-Technologie) Das Elektronische Lastschriftverfahren (ELV-Verfahren) Die Geldkarte Die Kreditkarte Lösungen... 8

4 1 Die girocard (Debitkarte) Sie sind Kundenberater bei der VR Musterstadt eg. Herr Leising, ein Firmenkunde Ihrer Bank, ist Lebensmittelhändler und möchte sich über die verschiedenen Kartenzahlungsmethoden informieren. Herr Leising besitzt zum privaten Gebrauch eine girocard. Welche Dienstleistungen kann Herr Leising mit seiner girocard nutzen? Tragen Sie Ihre Antworten in die folgende Tabelle ein und unterscheiden Sie hierbei zwischen Dienstleistungen, die eine PIN-Eingabe erfordern und Vorgängen, die ohne Eingabe der PIN durchführbar sind. Mit Eingabe der PIN Ohne Eingabe der PIN ABG Seite 1

5 1.1 Bargeldlose Kartenzahlungsmethoden Herr Leising möchte seinen eigenen Kunden die Möglichkeit bieten, in seinem Lebensmittelladen mit der Karte zu zahlen. Er informiert sich bei Ihnen über die bargeldlosen Kartenzahlungsmethoden Das electronic-cash-system (girocard-system / POS-System) Informieren Sie Herrn Leising über den Ablauf des Zahlungsvorgangs im electronic-cash-system! Bringen Sie die angegebenen Arbeitsschritte in die richtige Reihenfolge! Nr. Arbeitsschritt Der Kunde gibt seine Geheimzahl ein und bestätigt. Die VR Bank schreibt den Gesamtbetrag auf dem Konto des Händlers gut. Autorisierungsanfrage bei der Autorisierungszentrale. Bei positiver Autorisierung erscheint die Antwort Zahlung erfolgt = Zahlungsgarantie. Der Händler gibt den Rechnungsbetrag in seine Kasse ein. Überprüfung von PIN, Echtheit der Karte, mögliche Sperren und Einhaltung des Verfügungsrahmens. Der Händler zieht die Forderungen über seine VR Bank im Lastschrifteinzugsverfahren ein. Der Kunde steckt seine girocard in die entsprechende Vorrichtung des Terminals. ABG Seite 2

6 1.1.2 Kontaktloses Bezahlen (girocard kontaktlos / NFC-Technologie) Hinweis: In der Nummer A.I.3.b) der "Sonderbedingungen für die girocard (Debitkarte)" wird im Rahmen der Nutzungsmöglichkeit der girocard ausgeführt, dass diese auch zum kontaktlosen Einsatz an automatisierten Kassen im Rahmen von fremden Debitkartensystemen bis zu 50 Euro pro Bezahlvorgang eingesetzt werden kann. Zurzeit ist bei kontaktlosen Zahlungen im girocard-system im Praxiseinsatz der Verzicht auf die PIN-Eingabe bis zu einem Betrag in Höhe von 25 Euro möglich. Entsprechend der gesetzlichen Rahmenbedingungen wurde jedoch in den Kundensonderbedingungen die derzeit max. Höhe (50 Euro) als Rahmen ausgeschöpft Das Elektronische Lastschriftverfahren (ELV-Verfahren) ABG Seite 3

7 Besorgen Sie sich in Ihrer Bank die gültigen Sonderbedingungen für die girocard (Fassung: Januar 2018). Entscheiden Sie, ob die folgenden Aussagen zur girocard jeweils richtig oder falsch sind. Begründen Sie Ihre Entscheidung anhand der jeweiligen Kundenbedingungen. Aussage Richtig / Falsch Begründung mit Angabe der Fundstelle a) Die Karte kann ausschließlich auf den Namen des Kontoinhabers ausgestellt werden. b) Die girocard kann als physische Karte oder als digitale Karte zur Speicherung auf einem mobilen Endgerät ausgegeben werden. c) Der Karteninhaber darf die Geheimzahl der Karte in keiner Weise zusammen mit der Karte aufbewahren. d) Einen Verlust der Karte kann der Karteninhaber unverzüglich nur dem Zentralen Sperrannahmedienst anzeigen. e) Auch bei Diebstahl der Karte reicht die Anzeige beim Zentralen Sperrannahmedienst aus. f) Durch missbräuchliche Verfügungen am GAA und an automatisierten Kassen entstandene Schäden trägt immer die Bank. g) Wenn der Karteninhaber die vereinbarte Nutzungsgrenze bei Verfügungen nicht einhält, ist die Bank berechtigt, für Überziehungen einen höheren Zinssatz zu verlangen. h) Auf mit der Karte in Verbindung mit der PIN nutzungsfähige GAAs und Kassen wird z.b. durch das girocard-logo hingewiesen. i) Der Karteninhaber kann mit seiner Debitkarte, sofern die Bank und der Mobilfunkanbieter an dem System teilnehmen, nur sein eigenes Prepaid-Mobilfunkkonto aufladen. j) Befindet sich auf der Karte für das Online-Banking ein TAN-Generator oder eine Signaturfunktion, so hat die Sperre der Karte auch eine Sperrung der Funktion für das Online-Banking zur Folge. ABG Seite 4

8 1.1.4 Die Geldkarte Da die Geldkarte in der Praxis nur sehr wenig genutzt wurde, unterstützt die girocard der Volksbanken und Raiffeisenbanken die Geldkartenfunktion nicht mehr. Daher ist die Funktion auch in den Sonderbedingungen für die girocard (Fassung: Januar 2018) nicht mehr zu finden. Informieren Sie sich über die Geldkartenfunktion gerne unter: ABG Seite 5

9 2 Die Kreditkarte Herr Leising nutzt bereits eine Mastercard-Kreditkarte. Er hat Angst, dass er im Urlaub seine Kreditkarte verlieren könnte. Informieren Sie Herrn Leising über die Regelungen zur Haftung des Karteninhabers! ABG Seite 6

10 Besorgen Sie sich in Ihrer Bank einen gültigen Kartenantrag für die Visa Card / Mastercard und die jeweiligen Vertragsbedingungen. Entscheiden Sie mithilfe der Unterlagen bei den folgenden Aussagen jeweils, ob sie richtig oder falsch sind, und begründen Sie Ihre Entscheidung. Aussage Richtig / Falsch Begründung mit Angabe der Fundstelle a) Im Versandhandel oder bei Reisebuchungen kann ausnahmsweise auf die Unterschrift des Karteninhabers verzichtet werden. Stattdessen ist hier die Kartennummer, das Gültigkeitsdatum und ggf. der auf der Rückseite vermerkte Sicherheitscode anzugeben. b) Die Mastercard wird immer mit PIN geliefert. c) Der Karteninhaber haftet bei missbräuchlicher Verwendung seiner Karte in keinem Fall. d) Der Emittent kann auch während der Laufzeit eine Mastercard kostenpflichtig gegen eine neue austauschen. e) Die Mastercard kann vom Karteninhaber zum Ende eines Kalendermonats gekündigt werden. f) Die Mastercard wird von Banken i.d.r. mit der Debit-Funktion beantragt, bei der die Umsätze gesammelt und i.d.r. einmal im Monat vom Kundenkonto abgebucht werden. g) Bei einer digitalen Karte darf die PIN nicht in demselben mobilen Endgerät gespeichert werden, das zur Nutzung der digitalen Karte verwendet wird. ABG Seite 7

11 3 Lösungen Zu 1: Die Debitkarte (= girocard) Welche Dienstleistungen kann Herr Leising mit seiner girocard nutzen? Mit Eingabe der PIN - Abhebung von Bargeld an GAAs - Bargeldlose Bezahlung im inländischen girocard-, im europaweiten V-Pay- und im weltweiten Maestro-System (POS = point-ofsale-system) Ohne Eingabe der PIN - Ausdrucken von Kontoauszügen - Bezahlen via ELV-Verfahren - Kontaktloses Bezahlen von Beträgen unter 25 mit der NFC-Technologie Informieren Sie Herrn Leising über den Ablauf des Zahlungsvorgangs im Electronic-Cash-System. Bringen Sie die angegebenen Arbeitsschritte in die richtige Reihenfolge! Nr. Arbeitsschritt 3 Der Kunde gibt seine Geheimzahl ein und bestätigt. 8 Die VR Bank schreibt den Gesamtbetrag auf dem Konto des Händlers gut. 4 Autorisierungsanfrage bei der Autorisierungszentrale. 6 Bei positiver Autorisierung erscheint die Antwort Zahlung erfolgt = Zahlungsgarantie. 1 Der Händler gibt den Rechnungsbetrag in seine Kasse ein. 5 Überprüfung von PIN, Echtheit der Karte, mögliche Sperren und Einhaltung des Verfügungsrahmens. 7 Der Händler zieht die Forderungen über seine VR Bank im Lastschrifteinzugsverfahren ein. 2 Der Kunde steckt seine girocard in die entsprechende Vorrichtung des Terminals. ABG Seite 8

12 Besorgen Sie sich in Ihrer Bank die gültigen Sonderbedingungen für die girocard (Fassung: Januar 2018). Entscheiden Sie, ob die folgenden Aussagen zur girocard jeweils richtig oder falsch sind. Begründen Sie Ihre Entscheidung anhand der jeweiligen Kundenbedingungen. Fundstellen jeweils aus den Sonderbedingungen für die girocard, Abschnitt A Aufgabe Nr. Lösung Aufgabe Nr. Lösung a) falsch; vgl. II.2, auch für Bevollmächtigte f) falsch; vgl. II.15, je nach Verschulden b) richtig; vgl. II.1 g) richtig; vgl. II.3 c) richtig; vgl. II.7.3 h) richtig; vgl. I.1 und I.2 d) falsch; vgl. II.7.4, auch der Bank e) falsch; vgl. II.7.4, zusätzlich Anzeige bei der Polizei i) falsch; vgl. III.2.1, auch das eines Dritten j) richtig; vgl. II. 7.4 (4) Zu 2: Die Kreditkarte Herr Leising nutzt bereits eine Mastercard-Kreditkarte. Er hat Angst, dass er im Urlaub seine Kreditkarte verlieren könnte. Informieren Sie Herrn Leising über die Regelungen zur Haftung des Karteninhabers! Vor Sperranzeige: wird ein nicht autorisierter Zahlungsvorgang mit einer verlorenen, gestohlenen oder abhanden gekommenen Karte ausgelöst, kann die Bank Ersatz des daraus entstandenen Schadens bis zu 50 verlangen ( 675v BGB). Volksbanken und Raiffeisenbanken verzichten auf diese Schadensbeteiligung. Ausnahme: bei grober Fahrlässigkeit haftet der Kunde mit bis zu 100 % des für die Karte geltenden Verfügungsrahmen Nach Sperranzeige: keine Haftung des Kunden ABG Seite 9

13 Besorgen Sie sich in Ihrer Bank einen gültigen Kartenantrag für die Visa Card / Mastercard und die jeweiligen Vertragsbedingungen. Entscheiden Sie mithilfe der Unterlagen bei den folgenden Aussagen jeweils, ob sie richtig oder falsch sind, und begründen Sie Ihre Entscheidung. Fundstellen jeweils aus dem kombinierten Kartenantrag für die Visa Card / Mastercard und Vertragsbedingungen. Aufgabe Nr. Lösung Aufgabe Nr. Lösung a) richtig; vgl. 4.2 e) richtig; vgl b) richtig; vgl. Antragsvorderseite c) falsch; vgl. 11, je nach Verschulden f) falsch; vgl. Antragsvorderseite: Debit ist taggleich, Sammlung entspricht Charge g) richtig; vgl. 6.3 d) falsch; vgl. 15.2, ohne Kosten für den Karteninhaber ABG Seite 10