Exportkreditgarantien des Bundes im Dialog mit der Wirtschaft. Workshop III Rohstoffsicherung: Bedeutung der staatlichen Förderinstrumente
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- Bärbel Winkler
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1 Exportkreditgarantien des Bundes im Dialog mit der Wirtschaft Workshop III Rohstoffsicherung: Bedeutung der staatlichen Förderinstrumente
2 Situation auf den Rohstoffmärkten Beispiel Kupfer T. Hölandt Norddeutsche Affinerie AG
3 NA/Cumerio der führende integrierte Kupferproduzent in Europa Größter Kupferproduzent in Europa mit über 1,2 Mio. t/jahr Kupferprodukten Größter europäischer Importeur von Kupferrohstoffen (z.b. fast 2 Million t/jahr Kupferkonzentrat) Größter Kupfer-Recycler der Welt (> t Altmetalle und andere Sekundärmaterialien) Führende Rolle bei Umwelt- und Arbeitsschutz in der Kupferindustrie Mitarbeiter an 12 Standorten in 7 europäischen Ländern Der Kernbetrieb der NA in Hamburg ein downtown copper smelter
4 Kupfer Notwendiger Rohstoff für viele Anwendungen Kupferinhalt in verschiedenen Anwendungen ~25 kg Kupfer ~115 kg Kupfer ~200 kg Kupfer ~4.000 kg Kupfer ~7.300 kg Kupfer ~8-20 t Kupfer Quelle: Financial Mirror Ltd 2008
5 Die langfristige Rohstoffversorgung Deutschlands ist gefährdet Kupferpreis und Kupferbörsenbestände in t Börsenbestände Kupferpreis LME Hohe Nachfrage Unzureichende Produktion Niedrige Bestände in US$/t /00 10/01 10/02 10/03 10/04 10/05 10/06 10/07 Reichweite der Börsenbestände (Ende Mai 2008): Welt 4 Tage 1000
6 Die langfristige Rohstoffversorgung Deutschlands ist gefährdet (2) Die Rohstoffnachfrage der Emerging Countries ist massiv angestiegen. Bei vielen Rohstoffen sind erhebliche Konzentrationstendenzen zu verzeichnen. Beispiel Kupfer China: Beispiel Kupfer Konzentrat: Chinese copper consumption Die größten 3 Konzerne BHPBilliton '000 to / year Chinese copper consumption - Freeport / P.D. -Rio Tinto beherrschen > 40 % der freien Konzentratproduktion
7 Die langfristige Rohstoffversorgung Deutschlands ist gefährdet (3) Die Wertschöpfungskette der Rohstoffe/Metalle wird bereits in allen Stufen gestört. Aufkauf durch staatliche Fonds etc. China, Indien Zollschutz asiatischer Industrien (China, Korea, Indien) Exportbeschränkungen etc. (Russland, Ukraine). Dumping (China, Osteuropa) Minen (z. B. Kupferkonzentrate) Verhüttung Raffination (z. B. Feinkupfer) Weiterverarbeitung (z. B. Kupferprodukte) Endprodukte (z. B. Konsumartikel) Staatskredite für Rohstofflizenzen (China Kongo $ 5 Mrd.) Subventionen (China) Was nützt die schönste Autoindustrie in Deutschland ohne die notwendigen Rohstoffe?
8 Die langfristige Rohstoffversorgung Deutschlands ist gefährdet (4) Die Minenkäufe von asiatischen Fonds/Unternehmen China MinMetals China 2008 N. Peru Copper / El Galeno mögl. Jahresproduktion von t Cu Marubeni Japan % Esperanza 30 % El Tesoro t Cu in Konzentraten t Cu in Konzentraten Resources Group Süd-Korea % CoroCoro 15 Mio. t Erzreserven China Metallurgical Group Corp. Jiangxi Copper Corp. Zijin Mining Group Company China 2007 Aynak mögl. Jahresproduktion t Cu Chinalco China 2007 Peru Copper / Tormocho mögl. Jahresproduktion t Cu in Concs Zijin Mining China 2007 Monterrico / Rio Blanco mögl. Jahresproduktion t Cu in Concs China MinMetals Corp. China 2006 JV mit Codelco / Gaby mögl. Jahresproduktion t Cu Vedanta Indien % (KCM (Konkola) 51 % Konkola Deep t Cu p. a. mögl. Jahresproduktion t Cu in Concs Hindalco Indien 2003 Nifty Mt. Gordon t Cu p. a t Cu p. a. Sterlite Indien 1999 Mt. Lyell t Cu p. a. China Nonferrous MetalMining Group China % / Chambishi t Cu p. a.
9 Die langfristige Rohstoffversorgung Deutschlands ist gefährdet (5) Die Märkte werden durch protektionistische Maßnahmen verzerrt: Beispiel Kupfer Asien - Schutzzölle (China, Indien, Korea) - Subventionen - Ausfuhrbeschränkungen (Russland Ukraine) - etc. Ausgeprägte strategische Ausrichtung der Politik asiatischer Länder. Beispiel diverse Rohstoffe Asien - Staatliche Rohstofffonds - China (China United Copper) - Korea (Entwicklungsfonds 2,5 Billionen Won ($ 2,64 Milliarden) für metallische Rohstoffe und Kohle) - Staatliche Entwicklungsagenturen - Japan (z. B. JOGMEC zur Förderung von Auslandsprojekten und Exploration) - Staatliche Kreditvergabe zur Rohstoffsicherung - China - $ 5 Milliarden an Kongo gegen Rohstoffkonzessionen
10 Gibt es Lösungsansätze zur Erhöhung der Versorgungssicherheit? Zollschutz einheimischer Industrie Kopie asiatischer Staatsfonds Stärkung bestehender Finanzinstrumente (z. B. UFK) Privatwirtschaftliche Fondsbildung mit staatlicher Flankierung Verstärkter Einsatz der Politik gegen Handelshemmnissen und Wettbewerbsbeschränkungen
11 Rückwärtsintegration - eine realistische Option? Je nach Rohstoff kann eine Rückwärtsintegration z. B. in die Erzeugerländer eine sinnvolle Alternative sein, aber: hoher Kapitalbedarf (mittlere Kupfermine $ 1 2 Milliarden) erheblich gestiegene Eintrittspreise Minenkonzern BHP ca. $ 200 Milliarden Marktkapitalisierung wenig Minen Know-how in weiterverarbeitender Industrie vorhanden teilweise hohe Länderrisiken (bes. Afrika) hohe Qualitäts- und Metallpreisrisiken Für Einzelunternehmen i. d. R. unmöglich
12 Exportkreditgarantien des Bundes im Dialog mit der Wirtschaft Workshop III Rohstoffsicherung: Bedeutung der staatlichen Förderinstrumente
13 Garantien und Bürgschaften der Bundesrepublik Deutschland für Ungebundene Finanzkredite (UFK) Der Bund übernimmt Garantien bzw. Bürgschaften für Ungebundene Finanzkredite an Kreditnehmer im Ausland (UFK-Garantien) zur Finanzierung von Vorhaben, die der Sicherung der Rohstoff- sowie der Öl- und Gasversorgung der Bundesrepublik Deutschland dienen Nach Einführung des Garantieinstrumentes im Jahr 1961 erfolgte angesichts entspannter Finanz- und Rohstoffmärkte 1999 die Reduzierung des Deckungsumfanges auf politische Risiken Seit Mitte 2007 Reform des Garantieinstrumentes unter dem Eindruck des stetig zunehmenden internationalen Wettbewerbs um Rohstoffe sowie der veränderten Rahmenbedingungen auf den internationalen Kapital- und Rohstoffmärkten
14 Reform der Garantien und Bürgschaften der Bundesrepublik Deutschland für Ungebundene Finanzkredite (UFK) Das derzeit diskutierte Reformkonzept der Bundesregierung sieht u.a. die Erweiterung des Deckungsumfanges, d.h. standardmäßige Deckung der mit einer Kreditvergabe verbundenen wirtschaftlichen Risiken Erhöhung der Deckungsquote, d.h. Vereinheitlichung des Selbstbehaltes für alle (politischen- und wirtschaftlichen) Schadensfälle auf 10% Einführung eines risikodifferenzierten Entgeltsystems, d.h. Erhebung des Deckungsentgeltes in Abhängigkeit von Länderrisiken & individuellen Projektrisiken (angelehnt an das Hermes- Exportentgeltsystem) Zulassung europäischer/ausländischer Banken als Deckungsnehmer mit dem Ziel, Bankenkonsortien die Syndizierung von großvolumigen Krediten bei Rohstoffprojekten zu erleichtern vor.
15 Ihre Ansprechpartner UFK-Garantien der Bundesrepubik Deutschland Ihre direkten Ansprechpartner erreichen Sie unter: Gerhard Behm +49 (0) 40 / Philipp Rossberg +49 (0) 40 / Jan-Philipp Apking +49 (0) 40 / UFK-Garantien@de.pwc.com
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