Fachpressekonferenz Hannover Messe 2009 ComVac

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Frieda Baum
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1 Fachpressekonferenz Hannover Messe 2009 ComVac 21. April 2009, 11:30 Uhr, Convention Center, Saal 13/14 (VDMA-Arena) Dipl.-Wirtsch.-Ing. Thomas Kaeser Geschäftsführer KAESER KOMPRESSOREN GmbH, Coburg Vorsitzender des VDMA-Fachverbandes Kompressoren, Druckluft- und Vakuumtechnik Es gilt das gesprochene Wort. Drucklufttechnik: Mehr Druckluft-Verfügbarkeit bei mehr Energieeffizienz Sehr geehrte Damen und Herren, Druckluft ist einer der Haupt-Energieträger effizienter Produktion. Sie sollte daher den Anwendern möglichst uneingeschränkt zur Verfügung stehen und das zu vertretbaren Kosten. Da deren Löwenanteil Energiekosten sind, hat Energieeffizienz in der Drucklufttechnik heute eine zentrale Bedeutung. Bevor ich anhand einiger Beispiele der Frage nachgehe, wie sich eine möglichst zuverlässige und energieeffiziente Druckluftversorgung erreichen lässt, gestatten Sie mir zwei Kernaussagen: 1. Die Hersteller der Branche machen die Druckluftversorgung noch zuverlässiger und energieeffizienter als bisher. 2. Fortschrittliche Technik kann die Energieeffizienz der Druckluftversorgung nicht nur optimieren. Die jährlichen Energiekosten mit und ohne Optimierung lassen sich auch direkt miteinander vergleichen. Das demonstriert unser Druckluft-Modellrechner am VDMA-Stand in Halle 26. Auf der ComVac 2009 präsentieren die Hersteller Ideen, Konzepte und Produkte, mit denen sich Druckluftsysteme noch energieeffizienter, zuverlässiger und wirtschaftlicher gestalten lassen: Energiesparende Elektromotoren steigern die Effizienz der Kompressoren. Innovative Steuerungen, die den Betrieb der

2 2 Kompressoren aufeinander abstimmen, reduzieren ebenfalls den Energieverbrauch. Gleiches gilt für die Nutzung der Kompressorenabwärme und nicht zuletzt für optimierte Systeme zur Druckluftaufbereitung. Wie sehen konkrete Maßnahmen aus, um eine Druckluftanlage effizienter zu gestalten? Zunächst zu den Innovationen insbesondere bei Neuanlagen: Grundsätzlich sollte jeder Investition eine genaue Bedarfsanalyse vorausgehen. Kernelemente eines effizienten Druckluftsystems sind leistungsfähige und energiesparende Einzelkomponenten. Beispiel 1: Energiespar-Kompressoren (Bild 1) Für eine bedarfsgerechte Druckluftversorgung, auch im kleineren Leistungsbereich, können Energiespar-Kompressoren eingesetzt werden. Sie verfügen unter anderem über energiesparende Antriebsmotoren und Kraftübertragungen. Bei Ausführungen mit Drehzahlregelung passt sich die Liefermenge außerdem genau dem aktuellen Druckluftbedarf an. Das ist besonders bei schwankendem Druckluftverbrauch interessant, denn es werden Anfahrstromspitzen vermieden und teuere Entlastungsund Leerlaufzeiten reduziert. Der Aufbau dieser Kompressoren ist übersichtlich und wartungsfreundlich. Beispiel 2: Energieeffiziente Aufbereitung (Bild 2) Nicht nur Kompressoren lassen sich optimieren, sondern auch die Druckluftaufbereitung. So wurde etwa der Differenzdruck in Druckluftfiltern und -trocknern verringert. Auch intelligentere, taupunktabhängige Steuerungen bei Trocknern und niveaugesteuerte Kondensatableitsysteme erhöhen die Effizienz einer Anlage. Neue Filtergenerationen verfügen über eine strömungsoptimierte Luftführung, die den Druckverlust (Differenzdruck) verringert. Positiv

3 3 wirken auch neue Filtermedien, erhöhte Abscheideleistung und intelligente Steuerungstechnik. Für den Anwender ergeben sich durch Senken des Differenzdrucks eines Filters um bis zu 50 % Energieeinsparung. Dazu ein Beispiel: Bei 200 mbar weniger Druckverlust, einem Durchfluss von 1100 m³/h, 8000 Betriebsstunden und Energiekosten von 0,08 pro kwh beläuft sich die jährliche Ersparnis auf über Ganz erhebliche Einsparungen lassen sich auch durch moderne Kältetrockner erzielen. Sie arbeiten mit sehr niedrigem Differenzdruck und einer besonders effizienten Aussetzregelung. Gegenüber herkömmlichen Durchlaufregelungen sind so Energieeinsparungen von weit über 50 % möglich. Beispiel 3: Effizienzoptimierung durch übergeordnete Steuerungen (Bild 3) Übergeordnete Steuerungen können den Betrieb der Kompressoren und weiteren Komponenten einer Druckluftstation optimal aufeinander abstimmen und mittels Druckbandsteuerung sehr energiesparend gestalten. Sie sind zudem in der Lage, die Betriebsüberwachung der Station zu übernehmen und zusätzlich Daten für effektives Controlling der Drucklufterzeugung zu liefern. Die digitale Datenkommunikation per PC und per Mausklick kann dabei über eine Computer-Netzwerkverbindung oder eine Modem- Verbindung erfolgen. Moderne Steuerungssysteme dieser Art bieten zugleich die Basis für umfassendes Condition Monitoring, d. h. für Ferndiagnose per Internet und vorbeugende Wartung. Daraus resultieren nochmals erhöhte Druckluft-Verfügbarkeit und weniger Wartungskosten. Beispiel 4: Energieersparnis durch Wärmerückgewinnung (Bild 4) Erheblichen Einfluss auf die Energiebilanz eines Druckluftsystems hat die Nutzung der Kompressoren-Abwärme. Moderne Schraubenkompressoren ermöglichen es beispielsweise, bis zu 94 % der für ihren Betrieb eingesetzten elektrischen Energie als Wärmeenergie zurückzugewinnen und etwa als Heiz- oder Prozesswärme zu nutzen. Dazu ein Fallbeispiel: Ein Betrieb der

4 4 Automobilzulieferbranche nutzt die Abwärme von drei luftgekühlten Schraubenkompressoren zur Raumheizung und Erwärmung eines Heizwasserkreislaufes. Eine Investition von Euro senkt die Heizkosten um rund Euro pro Jahr. Und wie lassen sich Altanlagen energieeffizienter gestalten? Das Energie-Einsparpotential der installierten Druckluftanlagen ist enorm. Schon im Jahr 2001 zeigte eine von der Europäischen Union in Auftrag gegebene Studie, dass sich rund 33 % Energiekosten in Druckluftanlagen durch Optimierung einsparen ließen. Zur Verdeutlichung: 33 % von 80 Milliarden kwh so hoch war der Energieverbrauch aller im Jahr 2000 in Europa betriebenen Kompressoren. Basis der Optimierung bestehender Druckluftsysteme ist eine Verbrauchsanalyse (Druckluft-Audit). Bei einem solchen Audit werden mit Hilfe von Datenloggern über mindestens eine Woche die erforderlichen Informationen ermittelt. Dazu gehören Druckluftverbrauch, Druckwerte, Druckverluste, Einsparpotentiale durch Verringern von Leckagen usw. Die gewonnenen Informationen dienen Druckluftfachleuten als Grundlage für Maßnahmen zur Systemoptimierung. Solche Maßnahmen können z. B. sein: das Beseitigen von Leckagen, die Installation einer übergeordneten Druckbandsteuerung, die Neukonfiguration der Kompressoren, die Installation eines drehzahlgeregelten Kompressors. Meine Damen und Herren, niedrige Betriebskosten erreicht nur, wer Druckluftbedarf und -erzeugung direkt aufeinander abstimmt. Das zeigt auch unser überarbeiteter Druckluft-Modellrechner auf dem Stand B 29 des VDMA Fachverbandes Kompressoren, Druckluft- und Vakuumtechnik in Halle 26 (Bild 5). Der Benutzer kann mittels eines Touchterminals eigenhändig die Auslastung des Druckluftsystems, Art des Schichtbetriebs, Drehzahlregelung, Wärmerückgewinnung, den Leckageverlust im System, Druckabfall im System und den Betriebsdruck einstellen. Der Rechner zeigt dann die jährlichen Energiekosten ohne Optimierung und im Vergleich dazu das gesamte

5 5 Einsparpotential an, das sich durch entsprechende Optimierung ergibt. Abschließend lade ich Sie ganz herzlich auf die ComVac ein. Probieren Sie unseren Druckluft-Modellrechner aus und überzeugen Sie sich von der Angebotsvielfalt der Druckluftbranche in Halle 26. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Hannover, den 21. April 2009 VDMA auf der ComVac 2009: Halle 26 Stand B 29 VDMA Fachverband Kompressoren, Druckluft- und Vakuumtechnik Lyoner Str Frankfurt a. M. Tel: 0 69/ Fax: 0 69/ ulrike.maetje@vdma.org Internet:

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