Überschwemmungsflächen des Simmerbachs in Gemünden. Dr.-Ing. Stefan Wallisch
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- Wilhelmine Berger
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1 Überschwemmungsflächen des Simmerbachs in Gemünden Dr.-Ing. Stefan Wallisch Folie 1
2 Gliederung Übersicht Ausbau des Simmerbachs Überschwemmungsflächen nach TIMIS Ergänzende Datenerhebung Auswertung von Pegelaufzeichnungen Hochwasserereignisse der letzten 20 Jahre Heutige Situation Überprüfung der TIMIS-Flächen Zusammenfassung Sachstand 2012 Arbeiten ab 2012 Folie 2
3 Übersicht Brücke L 162 Flusskilometer Rampe HWS Gemünden Brücke B 421 Pegellatte Quellenachweis Luftbild: LVermGeo Rheinland-Pfalz Folie 3
4 Ausbau des Simmerbachs Der Simmerbach wurde Mitte der 1960er-Jahre zwischen der (heutigen) L 162 und der (heutigen) B 421 ausgebaut. Er erhielt ein Doppeltrapezprofil mit einer Breite um 30 m. Unterhalb der Brücke der L 162 wurde rechtsseitig eine rd. 125 m lange HWS-Mauer errichtet, die verbleibende Strecke bis zur B 421 wurde mit einem Erddamm gesichert. Im oberen Böschungsbereich wurde die Anpflanzung von Gehölzen als zulässig angesehen. Folie 4
5 Ausbau des Simmerbachs Quellenachweis Luftbild: LVermGeo Rheinland-Pfalz Folie 5
6 Ausbau des Simmerbachs Simmerbach vor Ausbau Rd. 150 m stromab Brücke L 162 Ausbauprofil Folie 6
7 Ausbau des Simmerbachs Das Wehr oberhalb der L 162 wurde 2002 zu einer rauen Rampe umgestaltet. Quellenachweis Luftbild: LVermGeo Rheinland-Pfalz Folie 7
8 Überschwemmungsflächen nach TIMIS TIMIS: Gemeinschaftsprojekt RLP u. Luxemburg zur Berechnung von Überschwemmungsflächen; in RLP: rd Gew.-km, betrachtet wurden HQ 5, HQ 10, HQ 25, HQ 50, HQ 100 und HQ extrem Vermessung von Gewässer- und Bauwerksprofilen, Bereitstellung der Abflüsse vom damaligen LUWG, Berechnung der Wasserspiegellagen mittels 1D-Wasserspiegellagenprogramm (querprofilbasiertes Verfahren), Ermittlung der Überschwemmungsflächen durch Verschneidung der Wasserspiegellagen mit einem Digitalen Geländemodell (1 m-raster). Folie 8
9 Überschwemmungsflächen nach TIMIS Quellenachweis Luftbild: LVermGeo Rheinland-Pfalz HQ100 TIMIS Folie 9
10 Überschwemmungsflächen nach TIMIS Ergebnis: Die Ortslage von Gemünden wird bereits beim HQ 25 großflächig überschwemmt, erste Betroffenheiten bestehen bereits bei HQ 10. Dieses Ergebnis passt scheinbar nicht zum Ausbau des Simmerbachs und auch nicht zu den Beobachtungen bei Hochwasserereignissen der letzten Jahrzehnte. Folie 10
11 Ergänzende Datenerhebung Auswertung von Pegelaufzeichnungen, Ortsbegehung mit Fotodokumentation, Entwicklung der Bewuchssituation, Vermessung der Hochwasserschutzanlage (Rhein-Hunsrück-Kreis), Planungsunterlagen zum Ausbau des Simmerbachs und zum Bau der Rampe, Aufzeichnungen (Fotos) zu den historischen Hochwasserereignissen, aktuelles Digitales Geländemodell. Folie 11
12 Auswertung von Pegelaufzeichnungen Hochwasser seit 1990 Ereignis Pegel Kellenbach Qmax (m³/s) 1 Datum WKI (a) < ca.-wert, gerundet auf 5 m³/s 2 statistisches Wiederkehrintervall ("50" bedeutet ein Hochwasser, das statistisch gesehen einmal in 50 Jahren auftritt) Auswertung der Pegelaufzeichnungen in Verbindung mit den aufgetretenen Betroffenheiten bei den großen Ereignissen bestätigt zunächst Skepsis gegenüber TIMIS-Ergebnissen Folie 12
13 Historische Hochwasserereignisse Januar 2011 Hochwasser vom Januar 2011 liegt in der Größenordnung eines HQ 5, Auslöser war ein Niederschlagsereignis in Verbindung mit Schneeschmelze, bei diesem Ereignis war die Ortslage nicht betroffen, das Wasser stand jedoch an dem Gebäude am früheren Landespegel, Feuerwehr und THW hatten Uferabschnitte mit Sandsäcken gesichert. Folie 13
14 Historische Hochwasserereignisse Januar 2011 Quellenachweis Luftbild: LVermGeo Rheinland-Pfalz Folie 14
15 Historische Hochwasserereignisse Januar Bildnachweis: Kreisverwaltung Rhein-Hunsrück-Kreis Folie 15
16 Historische Hochwasserereignisse Januar Bildnachweis: Kreisverwaltung Rhein-Hunsrück-Kreis Folie 16
17 Historische Hochwasserereignisse Januar Bildnachweis: Kreisverwaltung Rhein-Hunsrück-Kreis Folie 17
18 Historische Hochwasserereignisse Januar Bildnachweis: Kreisverwaltung Rhein-Hunsrück-Kreis Folie 18
19 Historische Hochwasserereignisse Januar Bildnachweis: Kreisverwaltung Rhein-Hunsrück-Kreis Folie 19
20 Historische Hochwasserereignisse Januar Bildnachweis: Kreisverwaltung Rhein-Hunsrück-Kreis Folie 20
21 Historische Hochwasserereignisse Januar Bildnachweis: Kreisverwaltung Rhein-Hunsrück-Kreis Folie 21
22 Historische Hochwasserereignisse Januar Bildnachweis: Kreisverwaltung Rhein-Hunsrück-Kreis Folie 22
23 Historische Hochwasserereignisse Juni 2016 Hochwasser vom Juni 2016 liegt etwa bei einem HQ 35, Auslöser war ein sommerlicher Starkregen im Einzugsgebiet des Simmerbachs, bei diesem Ereignis war die Ortslage südlich der Hauptstraße betroffen, am früheren Landespegel stand das Wasser bis an der Unterkante des Stegs. Folie 23
24 Historische Hochwasserereignisse Juni 2016 Niederschlagssituation Simmern Gemünden Niederschlagsverlauf im Einzugsgebiet des Simmerbachs Niederschlagshöhen 24. / Folie 24
25 Historische Hochwasserereignisse Juni 2016 Raiffeisenstraße Bildnachweis: Ingenieurgesellschaft Dr. Siekmann + Partner mbh Folie 25
26 Historische Hochwasserereignisse Juni 2016 B 421 Höhe Hauptstraße Bildnachweis: Ingenieurgesellschaft Dr. Siekmann + Partner mbh Folie 26
27 Heutige Situation Quellenachweis Luftbild: LVermGeo Rheinland-Pfalz Folie 28
28 Heutige Situation 1 Bildnachweis: BGS Wasserwirtschaft GmbH Folie 29
29 Heutige Situation 2 Bildnachweis: BGS Wasserwirtschaft GmbH Folie 30
30 Heutige Situation 3 Bildnachweis: BGS Wasserwirtschaft GmbH Folie 31
31 Heutige Situation 4 Bildnachweis: BGS Wasserwirtschaft GmbH Folie 32
32 Heutige Situation 5 Bildnachweis: BGS Wasserwirtschaft GmbH Folie 33
33 Heutige Situation 6 Bildnachweis: BGS Wasserwirtschaft GmbH Folie 34
34 Heutige Situation 7 Bildnachweis: BGS Wasserwirtschaft GmbH Folie 35
35 Heutige Situation 8 Bildnachweis: BGS Wasserwirtschaft GmbH Folie 36
36 Heutige Situation Vollständige Veränderung des Ausbauprofils unterhalb der L 162 durch Erosions- und Anlandungsvorgänge, mehrere Rinnen. Im Weiteren zwar Konzentration des Abflussgeschehens wieder auf eine Rinne, jedoch teilweise deutliche Verlagerung des Fließquerschnitts. Ausbauquerschnitt erst unterhalb der Pegellatte wieder zu erkennen, aber auch hier Anlandungen im Hochwasserabflussquerschnitt. Dichter Großbewuchs im Hochwasserabflussquerschnitt. Rückgang der hydraulischen Leistungsfähigkeit des Gewässers Folie 37
37 Überprüfung TIMIS-Flächen Entwicklung der Bewuchssituation 2010 Quellenachweis Luftbild: LVermGeo Rheinland-Pfalz Folie 38
38 Überprüfung TIMIS-Flächen Entwicklung der Bewuchssituation 1976 Quellenachweis: Ansichtskarte Gemünden Folie 39
39 Überprüfung TIMIS-Flächen Vermessung HWS-Anlage Quellenachweis Luftbild: LVermGeo Rheinland-Pfalz Folie 40
40 Überprüfung TIMIS-Flächen Vermessung HWS-Anlage Vermessung HWS-Anlage Aufnahme der HWS-Anlage zwischen L 162 und B 421 durch KV Rhein-Hunsrück-Kreis, Einarbeitung Vermessung in DGM und Neuverschneidung der TIMIS-Ergebnisse, bisherige Überschwemmungsflächen bestätigt. Folie 41
41 Überprüfung TIMIS-Flächen Nachbildung Hochwasser 01/2011 Nachbildung HW Januar 2011 Etwa 5-jährliches Hochwasser (HQ5), Wasser stand an dem Gebäude am früheren Landespegel, Aufbau eines 2D-Berechnungsmodells zur Untersuchung der Hochwasserabflussverhältnisse in Gemünden (flächenhaftes Verfahren mit 3D-Darstellung des Geländes), berechnete Überschwemmungssituation und Wasserstände passen gut zu den durch Fotos belegten Beobachtungen. Folie 42
42 Überprüfung TIMIS-Flächen Nachbildung Hochwasser 01/2011 Quellenachweis Luftbild: LVermGeo Rheinland-Pfalz Folie 43
43 Überprüfung TIMIS-Flächen Neuberechnung HQ100 Quellenachweis Luftbild: LVermGeo Rheinland-Pfalz Folie 44
44 Überprüfung TIMIS-Flächen Neuberechnung HQ jährliche Überschwemmungsfläche gemäß aktueller Berechnung 100-jährliche Überschwemmungsfläche gemäß TIMIS Quellenachweis Luftbild: LVermGeo Rheinland-Pfalz Folie 45
45 Zusammenfassung Der Ortskern von Gemünden ist auch gemäß den Ergebnissen der aktuellen Berechnung beim 100-jährlichen Hochwasser großflächig überschwemmt. Die Unterschiede zwischen den aktuellen 100-jährlichen Überschwemmungsflächen und den 100-jährlichen Überschwemmungsflächen nach TIMIS sind gering, Wesentliche Ursache der Unterschiede zu der hydraulischen Leistungsfähigkeit sind die Veränderungen des Ausbauprofils und der dichte Großbewuchs. Eine Sensitivitätsbetrachtung hat gezeigt, dass erst bei etwa HW100 minus 40 cm der Ortskern von Gemünden hochwasserfrei wird. Folie 46
46 Zusammenfassung Überschwemmungsfläche bei HW 100 gemäß aktueller Berechnung minus 40 cm Quellenachweis Luftbild: LVermGeo Rheinland-Pfalz Folie 47
47 Überprüfung TIMIS-Flächen Nachbearbeitung HQ jährliche Überschwemmungsfläche gemäß Nachbearbeitung 100-jährliche Überschwemmungsfläche gemäß TIMIS Quellenachweis Luftbild: LVermGeo Rheinland-Pfalz Folie 48
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