TSV Ottobrunn e.v. Jugendkonzept 07/2012. Spaß am Fußball und Persönlichkeitsentwicklung stehen an erster Stelle.

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1 TSV Ottobrunn e.v. Jugendkonzept 07/2012 Spaß am Fußball und Persönlichkeitsentwicklung stehen an erster Stelle. Die Fußball Jugendabteilung des TSV Ottobrunn umfasst mehr als 400 Kinder und Jugendliche aller Altersklassen in über 20 Mannschaften. Das Jugendfußballkonzept muss sowohl dieser großen Anzahl als auch den sportlichen Zielen des Vereins gerecht werden. Die Fußball Jugendabteilung des TSV Ottobrunn möchte einerseits seine Talente altersgerecht fördern, aber auch zuverlässig in die Breite arbeiten, um so auch weniger talentierten Spieler ein attraktives Freizeitangebot zu bieten. Grundsätze unserer Jugendarbeit: Einheitliches Konzept von G A-Jugend Das Interesse der Kinder und Jugendlichen steht im Vordergrund aller Aktivitäten des Vereins Wir bieten die Möglichkeit der sportlichen Bewegung, Aus- und Weiterbildung Der Verein fördert und betreut alle Kinder und Jugendlichen in Ihrer sozialen Entwicklung Kooperative Zusammenarbeit aller Trainer und Verantwortlichen des Vereins Individuelle Förderung des Einzelnen unabhängig vom aktuellen Leistungsstand Verzicht auf Erfolgsdruck Spaß und Freude am Sport und Fußballspielen vermitteln Entwicklung des Einzelspielers und der Mannschaft hat Vorrang vor dem Gewinn der Meisterschaft Wir als Sportverein haben eine Verantwortung weit über den sportlichen Bereich hinaus. Die Entwicklung einer Persönlichkeit und das Vermitteln von gesellschaftlich relevanten Werten wie Teamgeist, Respekt, Hilfsbereitschaft, Ehrlichkeit, Fairness usw. nehmen einen ebenso großen Stellenwert ein. 1

2 Ziele unserer Jugendarbeit: Spaß und Freude am Fußballspielen Die Jungs und Mädels sollen an den Fußballsport herangeführt werden, bestmöglich ausgebildet und in die Herren bzw. Damenteams aufgenommen werden Wir möchten die Jungs und Mädels nicht nur auf den Fußball vorbereiten, sondern auch auf das wahre Leben Die Entwicklung der Kinder, und nicht der kurzfristige Erfolg, sollte im Vordergrund stehen Altersgerechtes Training: Jugendfußball soll kein reduziertes Erwachsenenfußballtraining sein. Die Anforderungen sind immer auf die verschiedenen Altersklassen anzupassen Abstimmung zwischen den aktiven Mannschaften und den Jugendteams (regelmäßige Treffen aller Trainer, Spielsystem, Trainingsaufbau, etc., Strategien für die Zukunft) Lizenzierte Trainer für jede Mannschaft (die Fortbildung wird vom Verein angeboten und gefördert) Identifikation mit dem Verein ( Wir-Gefühl ) Breite Ausbildung bezüglich Koordination, Kräftigung, Technik, Bewegungsgeschick, um eine Basis zum Sport zu verschaffen Konkrete fußballspezifische Bewegung, Technik und Taktik vermitteln Stärken des Selbstbewusstseins und der Teamfähigkeit Respektvoller Umgang miteinander Gesundes Maß an Ehrgeiz, um den Charakter des Kindes/Jugendlichen zu festigen Der TSV Ottobrunn steht für Fairness im Sport sowie im gegenseitigen Umgang. Auf dem Sportplatz, aber auch daneben. Jeder Spieler, Trainer, Betreuer, Funktionär sowie alle Eltern sind Repräsentanten des Vereins und verhalten sich entsprechend. Jugendbudget Die Jugend hat ihr eigenes Budget, welches sie eigenverantwortlich verwaltet. Trainerkodex 1. Grundregeln a) Zuverlässigkeit b) Vorbildfunktion c) Pünktlichkeit (der Trainer ist Erster und Letzter) d) Vorbildlicher Auftritt (Vereinsregeln, Umgang mit Trainingsmaterial) e) Positive Kommunikation (mit Spielern, Eltern, Gästen, Schiedsrichtern) f) Kein Alkohol- und Nikotinkonsum in Training und Spielbetrieb 2

3 2. Umgang mit Spielern a) Ansprache mit Namen b) Positive Kritik c) Spaß am Sport und Mannschaftsgeist vermitteln d) Umgang innerhalb des Teams optimieren (Kommunikation, Stimmung) 3. Spielbetrieb a) Spielfeld Auf-und Abbau organisieren (Tore, Hütchen) b) Spielbericht ordnungsgemäß ausfüllen c) Ergebnis nach Spielende melden d) Pressebericht erstellen e) Trikotwaschen organisieren f) Fahrbetrieb organisieren 4. Trainingsbetrieb a) Mannschaftslisten führen b) Organisation (Telefonliste) c) Informationen für Spieler, Eltern und Verein d) Gute Trainingsvorbereitung e) Sportliche und pädagogische Weiterbildung f) Pfleglicher Umgang mit Trainingsmaterialien g) Trainingsmaterialien aufräumen (Tore, Hütchen, Stangen, Leibchen usw.) 5. Sonstige Vereinbarungen a) Bei jedem Training oder bei Spielen, sind die Kabinen zu den Trainings- und Spielplätzen und zurück, ausschließlich über den Fußballer Ein- und Ausgang zu betreten b) Nach dem Training/Spiel die Schuhe vor den Kabinen ausziehen c) Nach dem Training/Spiel sind die Kabinen ordentlich zu verlassen 3

4 Elternkodex Die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Eltern ist die Grundlage für einen erfolgreichen Sportverein. Trainer und Betreuer investieren ihre Freizeit zum Wohle der Kinder und Jugendlichen. Daher sollten die Eltern jederzeit unterstützend wirken und sich in ihrer Vorbildfunktion bewusst sein. Bei mindestens einem Elternabend pro Saison, wird vom jeweiligen Trainer über alle wichtigen Ereignisse und Vorhaben informiert. a) Wir bemühen uns, dass unser Sohn / unsere Tochter regelmäßig am Training und bei Spielen teilnimmt b) Wir informieren den Trainer rechtzeitig, wenn am Training oder Spiel nicht teilgenommen werden kann c) Wir bieten in Absprache mit den anderen Eltern einen Fahrdienst bei Auswärtsspielen an d) Wir sind bereit die Trikots im Wechsel mit den anderen Eltern zu waschen e) Wir sind bereit bei Turnieren und Veranstaltungen (z.b. Auf-/Abbau, Bewirtung) zu helfen f) Wir überlassen die Mannschaftsaufstellung und Spieltaktik gänzlich dem Trainergespann und geben auch während des Spiels/Training keine taktischen Kommentare auf das Spielfeld ab g) Nicht die Rolle des Trainers oder Betreuers übernehmen h) Wir sind uns der Vorbildfunktion für die Spieler bewusst und sind gegenüber allen beteiligten Mannschaften, Trainern und Schiedsrichtern fair. Uns begleitende Freunde oder Verwandte weisen wir bei unfairem Verhalten darauf hin i) Wir unterstützen durch positive Kritik j) Bei Fragen und Problemen wenden wir uns an das Trainerteam oder den Jugendleiter Spielerkodex a) Wir treten immer als Team auf b) Wir stellen das Wohl der Mannschaft an erste Stelle c) Wir begegnen jeder Provokation mit einem Lächeln d) Wir lösen Probleme und Konflikte gemeinsam e) Wir respektieren Mitspieler, Gegner und Schiedsrichter f) Wir motivieren uns gegenseitig g) Wir sind ehrgeizig h) Wir fördern unsere Stärken und verbessern unsere Schwächen i) Wir sind füreinander da, auch außerhalb des Platzes j) Wir sind Botschafter des Vereins 4

5 Mannschaftseinteilung: Jeweils unsere ersten Mannschaften in Ihren Jahrgängen sollen leistungsorientiert trainiert werden. Wir wollen einen großen Leistungsunterschied innerhalb einer Mannschaft vermeiden und Mannschaftsstärken nach Möglichkeit reduzieren, um die bestmögliche Ausbildung zu gewährleisten. Diese Einteilung ist wichtig, um die Jungs und Mädels entsprechend ihrem Leistungsstand und ihren körperlichen Merkmalen (Wachstumsphase) individuell gezielt zu fördern und Schwächen gezielt zu trainieren. Die Einteilung ermöglicht es, die Kinder und Jugendlichen nicht zu über- aber auch nicht zu unterfordern und vermittelt allen gleichzeitig die notwendige Spiel- und Trainingspraxis. Mittelfristig soll in jeder Altersklasse eine Mannschaft höherklassig spielen, ohne dass dabei die anderen Mannschaften gleichen Alters vereinsseitig vernachlässigt werden dürfen. Für diese Ausrichtung mit Leistungskomponente ist unser Verein und das Umfeld groß genug. Trainingsinhalte: Fußballcamps Fußballcamps werden in den Ferien für alle Altersklassen angeboten. G - Junioren Hier steht die Bewegungsförderung und Spaß am Spielen im Mittelpunkt. Einfache Übungen mit dem Ball. Sie bleiben nach Jahrgängen geordnet. Ein Fußballkindergarten ist in Planung. F und E Junioren Die Einteilung der Kinder erfolgt primär nach Jahrgängen, um Freundschaften und Schulgemeinschaften nicht zu behindern. Eine Abweichung davon ist nach Absprache dem Trainer mit den Eltern möglich. Zusätzlich zum Vereinstraining wird einmal wöchentlich ein zusätzliches Fördertraining angeboten. D bis A Junioren Die spiel- und leistungsstärksten Jugendlichen werden regelmäßig in der ersten Mannschaft zusammengefasst, dies jahrgangsunabhängig. Auf diese Weise können sowohl die Spieler optimal gefördert, als auch die Leistungsansprüche des TSV Ottobrunn umgesetzt werden. Auch hier wird ein zusätzliches Fördertraining neben den Vereinstraining angeboten. 5

6 Trainingsanforderungen für unsere Jugendmannschaften Kleinfeld: (G-Jugend E-Jugend) Spielerisches Erlernen der wichtigsten Basistechniken Spiel mit offenen Positionen Schwerpunk: Koordination und Technik Alle Übungen werden mit Ball ausgeführt Vermittlung der einfachsten Fußballregeln Schulung der Beidbeinigkeit Schulung des Tore schießen bzw. Tore verhindern Erlernen von Finten und Tricks Kein Taktik und Konditionstraining (ab E-Jugend taktische Grundregeln für Raumaufteilung und Orientierung) Viele Spielformen auf kleinen Feldern und kleiner Spieleranzahl Soziales Miteinander Vielseitige Bewegungs- und Motorikschulung Spielideen fördern und fordern Spielerlebnisse vor Ergebnissen Persönlichkeit fördern Freies Fußballspiel in kleinen Teams Großfeld: (D-Jugend A-Jugend) Festigung der erlernten Technik (intensives Techniktraining) Anwendung der erlernten Technik unter Zeit- und Gegnerdruck Einführung der Individual- und Gruppentaktik (ab B-Jugend Mannschaftstaktik) Spielerische Ausdauerschulung Spezifisches Kraft- und Schnelligkeitstraining Ab C-Jugend positionsspezifisches Training Beginn des Torwarttrainings Fördern persönlicher Verantwortung für sich und die Gruppe auf und neben dem Platz Spielformen mit Schwerpunkten Eigenverantwortung 6

7 Kleinfeldfußball Kinder und Jugendliche sind auch heute noch vom Spielen mit dem runden Leder fasziniert. Früher sammelten junge Spieler und Spielerinnen erste Fußballerlebnisse irgendwo auf Straßen, Hinterhöfen, Wiesen, Bolzplätzen oder im Stadtpark. Dieser "Straßenfußball" war das tägliche Training der jungen Fußballer früherer Zeiten. In diesen kleinen Spielen auf der Straße lernten sie für den "großen Fußball". Heute hat sich dagegen der Kinderfußball in den organisierten Vereinsfußball verlagert. Noch nie hat es so viele Bambini- bis E-Juniorenmannschaften gegeben wie heute. Noch nie waren aber auch in den höheren Altersklassen so viele Vereinsaustritte zu beklagen. Diese Tendenz macht die Forderung nach einer zeitgemäßen Anpassung des Vereinsfußballs überdeutlich. Eine Jugendarbeit nach dem Motto "Das haben wir schon immer so gemacht! Dabei bleibt es!" ist über kurz oder lang zum Scheitern verurteilt. Die Frage muss stets sein: Wie können wir die Sportart Fußball den Kindern und Jugendlichen aktueller, altersangemessener und interessanter anbieten? Altersgerechte und attraktive Trainingsinhalte sind dabei ein wichtiger Ansatzpunkt, reichen alleine aber nicht aus. Auch die offiziellen Wettspiele müssen mit aller Konsequenz Kind- und Jugendgerecht (um-)gestaltet werden. Dabei ist eines sicher: Das 11 gegen 11 aus dem Erwachsenenfußball ist alles andere als kindgerecht und hat bei den Jüngsten nichts zu suchen! Die Nachteile eines 11 gegen 11 im Kinderfußball sind zu eindeutig! 7

8 Kinder erleben die Faszination des Fußballspielens in aller Intensität nur dann, wenn die Wettspiele genau auf sie abgestimmt sind. Je nach Alter lassen sich die Anforderungen des 11 gegen 11 ab den Bambini bis zu den D- Junioren/Juniorinnen folgendermaßen reduzieren: durch eine Verkleinerung der Mannschaften durch eine Verkleinerung des Spielfeldes durch eine Vereinfachung der Spielregeln In diesen kleinen Fußballspielen auf Tore spielen die Kinder Fußball so wie sie es sich wünschen und so wie sie es zu diesem Zeitpunkt können. Die Spielsituationen sind für die jüngsten Kicker leichter zu überschauen. Alle Kinder sind an fast jeder Spielaktion beteiligt. Gegenseitige Hilfe wird durch die kleinen Mannschaften geradezu provoziert. Zudem kommen die Kleinen durch die geringen Distanzen zwischen den Toren häufiger und schneller zu Torabschlüssen, damit häufen sich zwangsläufig auch die so wichtigen Erfolgserlebnisse. Die veränderten Wettspiel-Formate sind nur ein erster Schritt. Grundsätzlich muss sich die Einstellung zu Wettspielen im Kinderfußball verändern. Auch hier können viele Erwachsene von den Kindern lernen. Die Jungen und Mädchen wollen sich zwar frühzeitig mit anderen vergleichen und sich präsentieren. Sie wollen voller Stolz Großeltern, Eltern, Geschwistern und Freunden zeigen, was sie bereits gelernt haben. Sie sind aber letztlich vom Spielerlebnis und von Lernfortschritten an sich fasziniert. Bei einem Fußballspiel, dessen Anforderungen auf sie abgestimmt sind, erleben die Kinder Glück und Zufriedenheit. Da wird das Spielergebnis zweitrangig und eine Niederlage ist schnell vergessen. Erst von außen werden oft ganz andere Vorstellungen in den Kinderfußball hineingetragen, die einseitig aus dem ergebnisorientierten Denken des "großen Fußballs" resultieren. Normen wie der "unbedingte Sieg" oder der "Erfolg um jeden Preis" dominieren plötzlich. Das freie, unbefangene Spiel der Kinder wird zum fremdgesteuerten Spiel der Erwachsenen. Die nachteiligen Auswirkungen dieses Ergebnisdenkens für Kinder sind offenkundig! Das Ergebnis des Wettspiels (Sieg/Niederlage) darf niemals alleiniger Maßstab sein. Viel wichtiger sind Spaß und Freude am Fußballspielen sowie die Fortschritte jedes einzelnen Kindes sowie der ganzen Mannschaft. Die Trainer und Trainerinnen spielen auch hier eine große Schlüsselrolle. Wenn sie einige praktische Leitlinien für Wettspiele im Kinderfußball beachten, leisten sie einen großen Beitrag zur Zukunftssicherung unseres Fußballs! 8