Deutschland 11 Österreich 12,30 Luxemburg 13,00 Schweiz sfr 22,50

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1 ISSN Ausgabe 17 Dezember 2012 Februar 2013 Deutschland 11 Österreich 12,30 Luxemburg 13,00 Schweiz sfr 22,50

2 CD-Riemenlaufwerk CEC TL3N und D/A-Wandler CEC DA3N Das Überraschungspaket Musik originalgetreu zu reproduzieren und dem Zuhörer die Klangwelt der Musik so zu vermitteln, wie es der jeweilige Künstler vorgesehen hat - das verspricht der Hersteller CEC in der Presseinformation zum neuen D/A-Wandler DA3N und zum neuen CD- Riemenlaufwerk TL3N. Dieses Dreamteam, so der Hersteller weiter, soll Musikwiedergabe auf höchstem Niveau ermöglichen. Klingt ja gut, aber wird exakt dieses Ziel nicht auch von den anderen bedeutenden Herstellern angestrebt? Und überhaupt - was wird denn diese neue Gerätekombi schon besser können? Nun ist allerdings CEC alles andere als ein Neuling im Audiobereich. Das 1954 in Tokio gegründete Unternehmen schaffte es schon innerhalb kurzer Zeit zu einem hervorragenden Ruf in der Branche. Das ging so weit, daß im Laufe der Jahre sogar zahlreiche renommierte Marken ihre HiFi- Geräte von CEC bauen ließen. Die junge, aufstrebende Firma war äußerst innovativ. So entwickelten die CEC-Ingenieure bereits im Gründungsjahr das weltweit erste riemengetriebene Laufwerk für Analogplattenspieler. Und auf diesen Erfahrungen aufbauend, überraschte man die Fachwelt 1991 mit dem allerersten riemengetriebenen CD- Laufwerk: dem berühmten CEC TL1. Hinter dieser Entwicklung steht die Erkenntnis, daß der analoge Plattenspieler und der digitale CD-Spieler grundsätzlich auf den gleichen Prinzipien beruhen. Die konkreten mechanischen Auswirkungen beim CD-Laufwerk sind, daß die Abtastung einer mit einem Puck beschwerten, träge und ruhig laufenden CD den Jitteranteil verringert und Motorvibrationen kaum auf die CD übertragen werden. Kein Wunder also, wenn auch im neuesten CD- Laufwerk des japanischen Herstellers ein Riemenantrieb arbeitet. Dieses Laufwerk trägt die Be- Das Herz des CD-Players: Das hauseigene Doppel-Riemen-Laufwerk 24

3 zeichnung TL3N und wurde 2012 vorgestellt. Und vor wenigen Wochen erhielt das TL3N nun mit dem D/A-Wandler DA3N einen ebenbürtigen Spielpartner. Beide silbrigen Geräte stehen jetzt in meinem Abhörraum und wir wollen nachprüfen, ob sie das halten, was die Presseankündigung verspricht. Doppelriemenmechanik im Laufwerk TL3N Doch bevor die ersten Silberscheiben rotieren, ist noch ein wenig technische Information angebracht; bleiben wir zunächst beim Laufwerk TL3N. Es ist mit der Doppelriemenmechanik des bestbeleumundeten TL1 ausgerüstet. Der Antriebsmotor für die CD und der Laserantriebsmotor sind dabei durch einen jeweils separaten Riemen von der Lasereinheit getrennt. Eine Subchassis-Konstruktion entkoppelt zudem die Abtastkinematik vom Chassis. Auch der Stromversorgung hat man besonderes Augenmerk geschenkt: Laufwerk und Elektronik erhielten jeweils separate Netzteile. Besonderheiten Die Frontseite wirkt angenehm schlicht und aufgeräumt. In der Mitte das Display mit blauen Ziffern und Buchstaben, links davon der bei Betrieb von einem blau beleuchteten Feld umgebene Power-Taster. Rechts vom Displayfenster vier weitere Taster für die Funktionen Vor- und Zurück- Skip, Stop sowie Play/Pause; Zusatzfunktionen lassen sich per Fernbedienung steuern. Deutlich opulenter präsentiert sich die Geräterückseite. Neben dem obligaten Toslink- und 75- Ohm-Koaxial-Ausgang verfügt der TL3N über einen professionellen symmetrischen Digital-Audio-Ausgang nach AES/EBU für 110-Ohm-Kabel mit XLR-Steckverbindern. Aber das ist noch nicht alles! Vier zusätzliche Anschlußbuchsen sind der von CEC vor einigen Jahren eingeführten sogenannten Superlink vorbehalten, einer optimierten Verbindung zwischen digitalen Geräten des Hauses. Diese läuft über vier mitgelieferte 75- Ohm-Kabel mit BNC-Steckern und verbindet das Laufwerk natürlich auch mit dem neuen D/A- Wandler DA3N. Zudem läßt sich der TL3N über einen externen Word-Clock-Generator steuern und besitzt dazu einen 44,1 khz getakteten Word- Clock-Eingang. Was will man mehr? CEC fertigt wieder ausschließlich in Japan Mit 43 Zentimeter Breite und knapp elf Zentimeter Höhe entspricht das Laufwerk den Abmessungen des DA3N - ausgenommen die Gerätetiefe. Beim TL3N sind es 32 Zentimeter, der DA3N kommt auf 34 Zentimeter, jeweils eingerechnet auch Bedienknöpfe und Anschlußterminals. Die Verarbeitung beider Geräte ist top. Das beträchtliche Gewicht - elf Kilogramm bringt das Laufwerk und neun der D/A-Wandler auf die 25

4 Waage - signalisiert den hohen Materialaufwand. Übrigens entwickelt und fertigt CEC seit über einem Jahr wieder ausschließlich in Japan, nachdem man mit Produktionsauslagerungen ins Reich der Mitte schlechte Erfahrungen gemacht hat. Die hochwertigen Laufwerke wurden jedoch immer in Japan hergestellt und sind wohl die langlebigsten CD-Laufwerke weltweit, sagt Rolf Braun vom Deutschland-Vertrieb Braun & Pötter und fügt hinzu: Auch zwanzig Jahre alte Geräte können wir reparieren und auf den Stand der Technik bringen - wir sehen das als gutes und wichtiges Argument unseren Kunden gegenüber. Zukunftssicherheit als Pluspunkt. Jetzt aber geht es um den neuen D/A-Wandler DA3N. Links neben dem Displayfeld ebenfalls die blau aufleuchtende Powertaste, aber damit enden die optischen Gemeinsamkeiten. Bewegt man den großen linken Drehsteller, zeigt das Display den jeweils gewählten Eingang an. Ebenfalls links an der Gerätefront befinden sich Anschlüsse für einen Toslink-Ministecker und ein USB-Kabel mit Mini-B-Stecker. Praktisch! Rechts vom Display dann der zweite große Drehknopf und ein Anschluß für Kopfhörer-Klinkenstecker. Der Drehregler steuert sowohl die Kopfhörerlautstärke, als auch das Ausgangssignal an den variablen Ausgängen. Vielseitige Anschlußmöglichkeiten Die rückseitigen Anschlüsse des DA3N lassen buchstäblich keine Wünsche offen. Die digitalen Eingänge reichen vom üblichen 75-Ohm-Koax Cinch/RCA über gleich zwei Toslink-Buchsen und dem symmetrischen AES/EBU mit XLR- Buchse bis zu einem weiteren USB-Anschluß. Dazu kommen die bereits beim TL3N erwähnten vier BNC-Anschlüsse für den Superlink. Diesen Superlink-Anschluß gibt s am DA3N übrigens sogar doppelt - der zweite eignet sich für die neunpolige D-Sub-Verbindung, mit denen die etwas älteren CD-Laufwerke des Hauses wie TL1, TL51 oder TL5100 ausgerüstet sind. Von der neuen Superlink über die vier beigepackten 75-Ohm- Kabel mit BNC-Steckern verspricht man sich bei CEC jedoch eine noch genauere und bessere Signaltrennung. Übrigens verfügt auch der Wandler über einen Master-Clock-Eingang - interessant vor allem für den Studiobereich. Am DA3N stehen vier analoge Ausgänge bereit: Je ein Stereo- 26

5 paar mit fixem und anpaßbarem Signalpegel in symmetrischer (XLR) und unsymmetrischer Ausführung (Cinch/RCA). Wer etwa ausschließlich CD hören will, kann so den CEC-Wandler als Vorstufe einsetzen und an den variablen Ausgängen entweder eine Endstufe oder Aktiv-Lautsprecher betreiben. Neuer DA-Chip Sabre Reference ES 9008 Ein äußerst flexibles Gerät also, der DA3N - aber das wird ja wohl nicht alles gewesen sein? Nein, denn es gibt auch noch Interessantes im Inneren. Sozusagen das Herzstück ist der im DA3N eingebaute Sabre Reference D/A-Chip mit der Bezeichnung ES 9008, laut CEC der weltweit erste 8- Kanal-Audio-DAC, der dem Markt echtes professionelles Digital-Audio erschließt. Er gilt als bester derzeit verfügbarer DAC für audiophile Geräte und ersetzt den von CEC bisher eingesetzten Chip von Burr-Brown. Der ES 9008 verarbeitet S/PDIF- oder PCM-Signale von 16 bis 24 Bit mit bis zu 192 khz Samplingfrequenz. Wer der technischen Beschreibungen nunmehr überdrüssig ist, kann an dieser Stelle aufatmen. Denn ab hier dreht sich alles darum, ob die neue knapp Euro teure Kombi die hohen Erwartungen in der Wiedergabequalität erfüllt. Es kann also losgehen. Bitte vorher auf die exakt waagerechte Aufstellung der Geräte im Audio-Rack und hochwertige Kabelverbindungen zum Verstärker oder Vorverstärker achten. Auch die mitgelieferten Standardnetzkabel sollten Sie gegen höherwertige tauschen. Wer hier spart, verschenkt Klangpotential. Sind diese Hausaufgaben erledigt, schalten Sie die Geräte ein - am besten immer zuerst das Laufwerk, anschließend den D/A-Wandler, erst zum Schluß den Verstärker. Ausschalten in umgekehrter Reihenfolge. Das vermeidet Schaltknackse oder gar Beschädigungen der Lautsprecher. Nach mehrstündiger Einspielphase starte ich den ersten Hördurchgang mit dem großen Pianisten Vladimir Horowitz und dessen allerletzter CD- Aufnahme. Sie entstand 1989 und auf dem Programm stehen Haydn, Chopin und Liszt (CD Horowitz/The last recording, Sony Classical SK 45818). Ich halte Klavieraufnahmen für besonders aussagekräftig in puncto Wiedergabequalität. Die wechselnde Intensität der Klavieranschläge, das Perlen der filzangeregten Stahlsaiten, die glaubwürdige Darstellung des großen Konzertflügels im Abhörraum wie über hochwertige Kopfhörer - das sind für mich Gradmesser. Die CEC-Kombi nimmt diese Hürden ganz locker. Ich erinnere mich nicht, von dieser CD-Aufnahme jemals zuvor derart emotional berührt worden zu sein. Klang erinnert an ein analoges Masselaufwerk Eine weitere Silberscheibe gebe ich auf die Spindel im TL3N und lege den 330 Gramm schweren Puck zur CD-Stabilisierung darauf. Der Sampler des audiophilen Labels Reference Recordings enthält einige herausragende Aufnahmen des in audiophilen Kreisen hoch geschätzten Toningenieurs Keith O. Johnson (Reference Jazz, Etc., RR- S2CD). Ich wähle Tropic Affair und bin beeindruckt, wie klar und deutlich sich die Klavieranschläge von den Orchestertutti abheben. Misturada von Airto Moreira - ein Stück für Querflöte, Klavier, Baß und Schlagzeug - ist mir aus einer LP des Labels bereits in allen Einzelheiten vertraut. Wie ich so den tief hinabreichenden Bässen und dem bis in höchste Höhen reichenden Spiel der Querflöte lausche, wird mir schlagartig bewußt, wo ich das CEC-Duo klanglich einordnen kann. Ja, genau das ist es: Ruhe, souveräne Gelassenheit und Selbstverständlichkeit, mit der TL3N und DA3N zusammen musizieren, erinnern mich an die Wiedergabe durch ein analoges Masselaufwerk. Da wäre auch noch die Sache mit dem Digitalfilter. Die Fernbedienung erlaubt nämlich die Wahl zwi- 27

6 schen Flat und Pulse. Die meisten CD-Spieler arbeiten in der Flat-Einstellung, mit der ein beinahe perfekter Frequenzgang erzielt wird. Nachteil ist das dabei auftretende sogenannte Ringing, also das Vor- und Nachschwingen bei Impulssignalen. Dieses wird in der Einstellung Pulse vermieden, allerdings bei einem gleichzeitig minimalen Hochtonverlust - laut Hersteller etwa -2 db bei 20 Kilohertz. Meine persönlichen Hörerfahrungen sprechen eindeutig für die Pulse-Einstellung, die musikalische Strukturen besser abbildet. Die Flat-Einstellung wirkt auf mich insgesamt eine Spur schärfer und weniger harmonisch. Ich gebe aber zu, daß ich als langjähriger Besitzer eines riemengetriebenen CEC TL5100z nicht ganz unvoreingenommen bin, denn im Wandler dieses Gerätes ist das von mir favorisierte Pulse-Filter bereits werkseitig fix eingestellt. Weiterhören Modest Mussorgskys originale Klavierfassung der Bilder einer Ausstellung mit dem amerikanischen Ausnahmepianisten Byron Janis darf bei meiner Hörsitzung nicht fehlen. Diese Mercury- Living-Presence-Produktion wurde 1961 aufgezeichnet und 1994 erstmals auf CD veröffentlicht (Byron Janis plays Moussorgsky, Mercury ). Die Aufnahme besticht durch ihre Räumlichkeit, das CEC-Duo legt scheinbar mühelos manche bisher noch etwas verdeckte Klangstrukturen offen. Dieselbe CD enthält im Anschluß an die Klavierfassung auch noch die von Maurice Ravel stammende Orchesterfassung. Das damalige Minneapolis Symphony Orchestra unter Antal Dorati war 1959 ganz puristisch mit nur drei Telefunken-201-Mikrophonen aufgezeichnet worden. Der Live-Charakter dieser Aufnahme nimmt mich immer wieder gefangen - und das trifft ganz besonders auf die Wiedergabe über TL3N und DA3N zu: Das drängende Quitschen und Jaulen des Ochsenkarren im Bydlo, der plötzliche Peitschenknall im Gnom, der einen buchstäblich zusammenzucken läßt, das beschwingte und leichtfüßige Ballett der Küken in ihren Eierschalen und nicht zuletzt das mit ungeheurer Dynamik hereinbrechende Finale. Detailreichtum, Klangfülle und Rauminformation sind einfach grandios. Der konzentrierte Einsatz von Know-how, Innovationskraft und jahrzehntelanger Erfahrung ha- ben sich ganz offensichtlich ausgezahlt; die Presseinformation des Herstellers hat nicht zu viel versprochen. Für mich steht das Ergebnis fest: Die Wiedergabe über das Laufwerk TL3N und den D/A-Wandler DA3N gehört zum Feinsten, was ich jemals von einer CD hören konnte. Dies macht das neue Duo des japanischen Herstellers CEC für den Audiophilen zu einem Überraschungspaket. Lassen Sie sich doch auch überraschen. Auf den Punkt gebracht Seit der Firmengründung vor inzwischen fast sechzig Jahren hat der japanische Hersteller CEC immer wieder mit Innovationen aufhorchen lassen. Der geniale Riemenantrieb ist in seinen CD-Laufwerken inzwischen längst Standard, die neueste Generation versieht im TL3N ihren Dienst. Der jetzt herausgekommene D/A-Wandler DA3N ist der ideale Partner des TL3N und punktet unter anderem mit dem neuesten D/A-Chip, dessen Einsatz bislang nur auf den rein professionellen Bereich beschränkt war. Knapp Euro für diese Kombi mag zwar eine Menge Geld sein, aber als Gegenwert erhält man Wiedergabequalität vom Feinsten. Ruhe, souveräne Gelassenheit und Selbstverständlichkeit, mit der TL3N und DA3N zusammen musizieren, erinnern an die Wiedergabe eines analogen Masselaufwerks. Tolle Leistung! HARALD OBST Information CEC CD-Laufwerk TL 3 N Preis: inkl. Mwst. CEC D/A-Wandler DA 3 N Preis: inkl. Mwst. Vertrieb: Braun & Pötter Goebenstraße D Hamburg Tel.: +49 (0) Fax: +49 (0) info@braun-poetter.de Internet: 28