Positive Bilanz. Herzlichen Glückwunsch, Forstwirtschaft!
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- Irmela Grosser
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1 Die BWI aus Sicht des Naturschutzes: Ist unser Wald wirklich zu alt und zu dick? FVA Kolloquium, Freiburg, Johannes Enssle, NABU Baden-Württemberg Positive Bilanz Der Wald in Baden-Württemberg: - Ist älter, dicker, bunter, stufiger und totholzreicher geworden - zu 90 % aus Naturverjüngung, 70 % der Jungwaldes ist Laubwald - Biotopbäume: 5 starke Biotopbäume je ha - Nur noch 19 % einschichtig, 55 % sind zweischichtig, 26 % mehrschichtig - 71, 5 % sind reich gemischt - 50,4 % naturnahe und sehr naturnahe Bestände (Spitzenplatz) Herzlichen Glückwunsch, Forstwirtschaft! 2 1
2 Ausgewählte Ergebnisse unter der Lupe: 1. Alter der Bäume 2. Durchmesser und Biotopbäume 3. Totholz 4. Natürliche Waldentwicklung 3 Mehr alte Bäume reife Bäume ältere Bäume x2,2 x3,3 alte Bäume Buche > 100 Jahre in ha (über alle Eigentumsarten) 3,5 % der Buchenfläche 4 2
3 5 Biotopbäume pro Hektar: ein Kielwasserprodukt? 5 Mehr dicke Bäume: Taugt der Durchmesser als Proxyindikator für die Artenvielfalt? Vorratsstruktur der Buche nach Stärkeklassen (alle Eigentumsarten) 6 3
4 Sonderstrukturen Folie von Flade 2013 Sonderstrukturen Winter et al
5 Sonderstrukturen: Wirtschaftswald vs. Bannwald Winter et al Zusammenhang zwischen Durchmesser und Sonderstrukturen Quelle: Winter und Möller 2008, verändert 10 5
6 Microhabitateund Durchmesser auch bei Douglasien (in Nordamerika) Quelle: Michael und Winter Douglasienwälderin Oregon und Washington Dienstag, 16. Dezember Bestätigung BWI sagt: 2/3 der Biotopbäume in Baden-Württemberg haben einen BHD über > 50 cm 12 6
7 Aber (n=37 ) (n=161 ) (n=106 ) n = Anzahl Probekreis in der Summe: 304 Plots und 2482 Bäume > 20 cm Quelle: Winter und Möller 2008, verändert
8 15 8
9 Großer Spalt: 2,8 m (offen) 4 m (innen) Blitzrinne (in Verlängerung der Spalte): ca. 5 m außen sichtbar 9
10 Großer Mulmkörperim unteren Teil des Spalts Baum 2 10
11 Baum 2: Blick in den Spalt (ca. 65 cm tief) Wie geht s dem Schwarzspecht im Wirtschaftswald? Schwarzspecht baut ca. 1 Höhle p.a. und ha. Regelmäßige Verluste durch Fehlfällungen! Neubaurate = Verlustrate (Studie von SIKORA für den Landkreis Reutlingen, BW) 11
12 Dauerwald und dickere Bäume allein machen noch nicht den Artenschutz, denn auch im Dauerwald müssen Biotopbäume gezielterhalten undgefördert werden. Vorteil: Im Dauerwald geht dies auf ganzer Fläche, wodurch die Habitattradition und Habitatkonnektivität gesichert wird. 12
13 Totholz 25 Totholz Sturm Lothar, am zweiten Weihnachtstag
14 Totholz Totholz (ohne Sturm 1999) Totholzvorrat m³ je Hektar BWI-2-Kriterien Zunahme Zunahme m³/ha % Staatswald 15,5 18,3 2,8 18% Körperschaftswald 14,7 16,3 1,6 11% Privatwald 11,7 14,7 3,0 26% Gesamtwald 13,8 16,2 2,4 17% (Totholz: ohne Sturm 1999) 28 14
15 Wie viel Totholz braucht der naturnahe Wald? Wirtschaftswald Urwald Info: Kluppungsgrenze: 12 cm Totholzschwellenwert für den Weißrückenspecht = 58 m³ / ha 15
16 Weißrückenspecht Dendrocopos leucotos Ausreichendes Totholzvorkommen ist der Schlüsselfaktor für das Vorkommen (Frank 2002) Hauptbeute: totholzbewohnende Käferlarven Anlage von Bruthöhle nur in totem Holz Trommelbäume Mittelwert in Weißrückenspecht-Revieren: ~ 58 mi Totholz/ha Reviergröße: ha Unklar: Mindestgrößen und Vernetzung geeigneter Habitate Folie übernommen und angepasst von Flade/Winter/Möller/Begehold Kammfühler-Pochkäfer Ptilinus pectinicornis 31 Reichen dem Weißrückenspecht die Schutzgebiete? 58 m³/ha 32 16
17 Müssen wir die Schwellenwerte überall erreichen? Ausbreitung Ausbreitung Waldreservate 50 bis > ha Altholzinsel / Waldrefugien Habitatbaum Lichtwaldinsel Lachat& Büttler2007, verändert AuT, ergänzt um ein ambitioniertes Waldschutzgebietsprogramm ist der richtige Weg! 17
18 Hausaufgaben für AuT und das Waldschutzgebietsprogramm: NWE-Flächen* Eigentumsart NWE [ha] HBF [ha] Proz Ziel in % Defizit (ha) Gesamtwald ,5% 5% Bundeswald ,4% 10% 390 Staatswald ,6% 10% Körperschaftswald ,5% 5% Privatwald ,0% 1,6% Summe: *NWE-Flächen umfassen Bannwälder, BSG-Kernzonen, Waldrefugien und den Nationalpark 35 Schlussfolgerungen: Bilanz der BWI ist positiv: die Richtung stimmt! Der Wald in Baden-Württemberg ist weder zu alt, noch zu fett. Aus waldökologischer Sicht gibt es praktisch keine alten Wälder und es gibt auch nur sehr wenige dicke Bäume in Baden-Württemberg. Die Bemühungen der letzten 10 Jahre, die Alters-und Zerfallsphasen in den Wirtschaftswald zu integrieren zeigen erste Wirkung, müssen jedoch noch forstgeführt werden(daueraufgabe). Ziel der Natürlichen Waldentwicklung auf 5 % der Waldfläche noch in weiter Ferne! Maßstab ist am Ende nicht die Prozentzahl, sondern der Erhaltungszustand der waldtypischen Arten! Rückgang beim Nadelholz impliziert: 1. Intelligente Waldbaumodelle 2. Innovationen in der Laubholzverwertung 36 18
19 Eine Zukunftsvision für den Holzbau in Baden-Württemberg Foto: Pollmeier, BauBuche 37 Vielen Dank! NABU Baden-Württemberg Johannes Enssle Tübinger Str Stuttgart Tel. +49 (0) Fax +49 (0)
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